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Bedingungslos und hingebungsvoll ...

... kann Liebe so sein? bhakti meint diese Form der Liebe zu etwas Höherem, zu Gott – aber wie schaut es in unserem Alltag aus, sind wir zu diesem absoluten Gefühl überhaupt fähig? Die Aufgabe für einen Tag war diese Woche, sich in dieser Hinsicht ein wenig auszuprobieren, Erwartungen zurückzuschrauben und nicht immer Leistung mit Gegenleistung aufzurechnen.

Es geht nicht darum, sich kleinzumachen und alles hinzunehmen, sondern vielmehr die Liebe so groß werden zu lassen, dass sie all diese Nichtigkeiten überstrahlt und wir hier unsere Erfüllung finden. Es ist einen Versuch wert :) 

Fenchel-Bulgur

Nochmal Bulgur. Ich könnte Couscous, Bulgur und Reis in allen Varianten essen. Fenchel gehörte bisher allerdings nicht so zu meinen Favoriten. Irgendwie sind wir immer aneinander vorbeigelaufen, der Fenchel und ich ...

Als Kind mochte ich kein Marzipan, überhaupt nicht, in keiner Form. Doch plötzlich, eines Tages, hatte ich Lust darauf und siehe da, es war köstlich. Ich mag es nicht in jeder Kombination, aber manchmal dafür sehr. 

Mit dem Fenchel war es gestern ähnlich. Irgendwie lachte mich ein Rezept irgendwo an, im Kopf wurde daraus etwas eigenes und am Abend schmeckte es wunderbar. 

Hier also für alle Fenchel-Liebhaber und die, die es noch werden wollen (für letztere: Keine Angst, es schmeckt nicht nach magenfreundlichem Babytee!):

Give Love

Bedingungslose, hingebungsvolle Liebe – wie Bhakti meint zu Gott oder etwas Höherem allgemein oder konkret bezogen auf die Menschen in unserem Umfeld – ist diese möglich? Erreichen wir den Zustand, in dem wir nur noch geben und nichts erwarten? Ich muss an dieser Stelle einen meiner Lehrer zitieren, den großartigen Frank Schuler von Lord Vishnus Couch Köln, der uns in der Ausbildung in Philosophie unterrichtete und soviele Impulse gegeben hat – die Worte tragen mich immer noch. In seiner unnachahmlichen Art zum Thema Liebe: 

Du haust dich raus, du schenkst dich weg.

Es ist einen Versuch wert, denke ich. Jeden Tag aufs Neue. Warum auch nicht? Wenn es nicht mehr um gewinnen und verlieren geht, nicht mehr um Erwartungen und Kategorien, sondern nur um Liebe, dann kann es nur wunderbar sein. 

Dazu meditieren wir das Mantra
Om Mani Padme Hum
in seiner vielfältigen Interpretation, hier als Mantra an das Juwel des Lotus und der Bitte, das Juwel des Herzens zu öffnen ... wunderschön gesungen von 
Wah!

Und zuletzt, auf eine andere Art herzöffnend, Give Love von McYogi!

11 * Fragen : Melanie Meller

* Wer bist du?
Melie Meller (37), reisender Freiheitsjunkie, mit Heavy Metal und Yoga im Koffer.

* Wie kam Yoga in dein Leben? Warum lässt es dich nicht mehr los?
Wie so viele Menschen war ich auf der Suche nach Ruhe, Ausgleich, ... nach mehr. Ganz sanft kam Yoga nach der Sivananda Tradition in mein Leben. Der Funke ist aber erst so richtig durch dynamisches Vinyasa Yoga übergesprungen. Als es richtig geschnackelt hat zwischen dem Yoga und mir, war ich hin und weg! Ich glaube, so schnell lassen wir uns nicht mehr los.

* Welche Asana ist dein persönlicher Peak Point – entweder eine, die du besonders gerne machst oder vielleicht eine, die du noch erreichen möchtest ... ?
"Alle Füße fliegen hooooch..." Armbalancen mag ich sehr und den Kopfstand.

* "Ich packe meinen Koffer" – welche drei Dinge abgesehen vom Notwendigen nimmst du mit auf die Insel?
Heißt die Insel Bali? Super, da ist alles, was ich brauche ;-) 

* "Three Songs I love" – deine aktuelle Musik oder alltime-faves für Intro, Flow, Shavasana ... oder einfach so ...?
Intro: Light * Dr. Toast, Flow: Hate Street Dialogue * The Avener, Shavasana: Hare Krishna * Wah! ... das wäre was Typisches, kann aber nach Stimmung oder Stundenthema ganz anders sein. 

* Ein Mantra, dass du gerne hörst, singst, meditierst?
Lokah samastah sukhino bhavantu – Mögen alle Lebewesen überall frei und glücklich sein. Ein Mantra voll Herzensgüte und Mitgefühl, das mag ich sehr! 

* Nach einem besonders stressigen Tag – dein Kurzprogramm zum Runterkommen?
In Balasana (Kindeshaltung) starten und in die Körperrückseite atmen, dann Länge in den Rücken bringen durch Adho Mukha Shvanasana (herabschauender Hund) und mit Twists (Drehungen) die Rückenmuskulatur lockern. Die Black Roll kommt auch gerne zum Einsatz aber meine Atmung mit 3-4 Asanas (Haltungen) und/oder ein paar Sonnengrüßen zu verbinden reichen oft schon, dass es mir besser geht. 

* Was inspiriert dich – für dein Yoga, dein Leben?
Mein Leben wird von Yoga und Buddhismus inspiriert und von Menschen, die das machen, was sie lieben. Für meine Yogapraxis gibt es sehr viele Quellen, ganz besonders aber meine Lehrerinnen Annette Böhmer und Natascha Kiessler! 

* Wenn du dich in der Meditation an einen Wunschort beamen könntest, welcher wäre das?
Es gibt so viele wunderschöne Orte auf dieser Welt... aber der Ort, an dem ich in meiner Meditation sein möchte, ist das 'Hier und Jetzt'. Das ist gar nicht so einfach aber wenn ich es schaffe, für ein paar Momente dort zu verweilen, möchte ich an keinem anderen Ort der Welt sein. 

* Die Yogawelt ist inzwischen voll von den verschiedensten Hypes – was ist für dich im Yoga wirklich wichtig?
Ja, es kann verwirrend sein, dass scheinbar jeden Monat ein neuer Trend, ein neues Produkt, ein neuer Yogastil unsere Aufmerksamkeit fordert. Ich glaube, weniger ist mehr. Wir vergessen oft, dass auch regelmäßig ein wenig Yoga viel Wirkung haben kann. 

* "Love, Love, Love" – ein Wort, Satz, Spruch zum Schluss?
Wenn wir liebevolle Freundlichkeit und Mitgefühl ausüben, sind wir die ersten, die davon profitieren. (Rumi)

 

hejyoga sagt:

Let it grow!

Diese Woche gab es nicht nur inhaltlich eine Aufgabe für einen Tag, sondern ganz konkret.

Das Thema der Stunde – let it flow – sollte dieses Mal der Anlass sein, sich in etwas mehr Gelassenheit zu üben, auch mal Beobachter der Ereignisse zu sein und nicht immer das Gefühl zu haben, eingreifen zu müssen, direkt zu handeln und sich auch gefühlsmäßig ständig involvieren zu lassen. 

Vielmehr können wir üben zu aktzeptieren, dass wir auf vieles keinen Einfluss haben – wie zum Beispiel die Zeit – und es allein darum fließen lassen müssen ... 

Ganz konkret wird daraus ein let it grow – es gab für jeden einige Blumensamen zum Einpflanzen und einfach Zuschauen, wie sie wachsen. Ohne viel Zutun wird daraus ganz von selbst etwas Wunderschönes und wir dürfen uns schlicht daran erfreuen. 

Vielleicht machst du mit – eine bunte Blumenmischung findest du selbst im Drogeriemarkt und die Freude daran gibt es gratis dazu :)

Meine Helden

Offensichtlich kein Frieden ohne Krieg – sonst kann man sich vielleicht nicht die vielen Krieger im Yoga erklären. Manche nennen sie auch Helden und meine sind's auf jeden Fall. Kaum ein Flow ohne nicht eine klitzekleine Kriegerposition. Darum dürfen sie sich hier einmal versammeln – es gibt sicher noch mehr, zumal die Asana-Namen nicht immer einheitlich sind, aber diese sollte man kennen:

von oben nach unten:

Krieger I (hellgrün)

Der vordere Fuß zeigt gerade nach vorne – der hintere etwas schräg in die vordere Mattenecke. Das vordere Bein ist annähernd 90° gebeugt, das Knie darf nicht über den Fuß ragen, das hintere Bein ist wenn möglich gestreckt. Die Hüfte ist geschlossen. Die Arme sind nach oben gestreckt, die Schultern bleiben tief. Es gibt verschiedene Varianten, zB die Hände oben zusammenlegen oder hinter dem Rücken verschränken. Eine schöne Position für kleine Herzöffner :)

Krieger II (pink)

Der vordere Fuß und das vordere Bein bleiben wie im Krieger I, das Knie sollte nicht nach innen fallen. Der hintere Fuß steht jetzt im 90° Winkel zum vorderen, zeigt als genau zur Seite, und wird vor allem auf der Außenkante belastet. Das hintere Bein ist weiter gestreckt, die Hüfte aber jetzt weit geöffnet. Der Oberkörper ist zur Seite ausgerichtet, die Arme waagerecht erhoben, die Schultern tief. Zuletzt dreht der Kopf nach vorne.

Krieger III (blau)

Das Standbein ist gestreckt, das hintere Bein auch, der Fuß herangezogen. Der Oberkörper ist in einer waagerechten Linie mit dem hinteren Bein, die Arme ebenfalls, weit nach vorne gestreckt, Schultern zurückgezogen. Auch hier gibt es verschiedene Varianten mit den Armen zur Seite, nach hinten oder auch als leichte Rückbeuge hinter dem Rücken verschränkt.

Fliegender Krieger (gelb)

Arme und Beine sind sternförmig ausgestreckt, die Füße leicht diagonal, in einer Linie mit den Knien. Auch hier bleiben die Schultern tief. 

Friedvoller Krieger (violett)

Aus dem Krieger II legt sich die hintere Hand an das gestreckte Bein, ohne zuviel abzustützen. Der Oberkörper geht in die Seitbeuge. Der vordere Arm geht über den Kopf wie ein Bogen, mit tiefer Schulter. Der Blick kann zur Seite oder nach oben gehen. 

Hingebungsvoller Krieger (orange)

Aus dem Krieger I als Rückbeuge mit verschränkten Händen nach vorne über / neben das gebeugte Bein beugen, der Kopf geht nach unten, die gestreckten Arme ziehen nach oben.

Je nachdem, in welcher Folge die Krieger auftauchen, können sie etwas unterschiedlich ausgerichtet sein. Achte immer auf ein gutes Fundament, einen stabilen Stand, genau ausgerichtete Füße und Beine – dann arbeite dich langsam nach oben über eine stabile Mitte bis hin zu deinen Armen und deinem Kopf. 

Love, Peace & FLOWers

Die Hippie-Ära und die Zeit drumherum mit ihren SingerSongWritern hat ohne Zweifel meinen Musikgeschmack schon vor der Geburt geprägt – viele heute aktuelle Songs, die ich ständig höre, basieren auf den Akkorden dieser Zeit und mischen sich mit den alten Evergreens ohne Übergang. Darum nur wenige Worte zum Thema der Woche, sondern mehr Klang ...

Listenlistenlisten ... to the sound of music!

Lotusblume und Goldpunkt

Vor unserer schriftlichen Anatomie-Prüfung gab es auch die morgendliche Meditation, wie an jedem Ausbildungswochenende. Natürlich hätte an diesem Tag wohl keiner seinen Geist still halten können ... stattdessen hat Natascha mit uns eine etwas andere Form der Meditation praktiziert:

Im Fersensitz sollten wir mit geschlossenen Augen ganz langsam über mehrere Atemzüge die Arme weit zu den Seiten öffnen – und uns dabei vorstellen, dass wir alles Wissen, welches in uns steckt, vor den anderen ausbreiten, ihnen so wie einen Sommerregen zukommen lassen ... dann sollten wir die Arme wieder langsam schließen und dabei das Wissen der anderen für uns einsammeln, in uns aufnehmen. 

Wie schon angemerkt, fällt mir die bildliche Meditation zumindest als Hinführung immer etwas leichter und so kamen auch hier die Bilder wie von selbst ... aus meinem Herzen entspringt eine Blütenknospe, die in meinen Händen langsam wächst und sich öffnet, und während ich meine Arme ausbreite in viele zarte Blütenblätter zerfällt, die durch den Raum schweben und sanft auf die anderen hinabsegeln ... meine sich schließenden Arme sammeln dafür viele kleine Goldpunkte ein, wie Glühwürmchen, die sich immer mehr verdichten und in meinen Händen schließlich zu einer leuchtenden goldenen Kugel verschmelzen, die in mein Herz gleitet und mich von innen wärmt und erstrahlen lässt, mir Ruhe und Sicherheit gibt ...

Vielleicht klingt das für den einen oder anderen etwas kindlich (und ja, man kann diese Form der Meditation auch tatsächlich gut beim Kinderyoga machen), aber für mich war und ist es einfach ein sehr schönes Bild – der ganze Raum war in Gedanken erfüllt mit rosafarbenen Blütenblättern und leuchtenden Goldpunkten ...

Ich werde das mal mit meinen Erwachsenenkursen nächste Woche ausprobieren, es passt gut zum kommenden Thema:

Love, Peace & Flowers

Zucchini-Aprikosen-Bulgur

Letzten Sonntag habe ich mich mit meinen liebsten Yoga-Freundinnnen in der Krümelküche getroffen. Über dieses wunderbare vegan-vegetarische Café muss ich irgendwann in Ruhe mehr schreiben, aber falls ihr mal in der Nähe seid, schaut unbedingt vorbei und sollten sie Kokostorte haben, greift zu! Alles andere ist allerdings auch sehr, sehr gut!!!

Jedenfalls gab es einen kleinen Rezepttipp von Danica aus ihrer Gemüsekiste, den ich direkt ausprobieren musste und was soll ich sagen – es war so gut, wie es sich anhörte!! Darum wird es direkt geteilt ...

Die Angaben sind etwas vage, aber ich denke, das kann jeder nach Belieben gestalten. Wer gerne Aprikosen mag, nimmt mehr (und ich finde, da können schon ordentlich welche dazu, für die fruchtige Note – meine Hand war recht voll), wer mehr Bulgur haben will, nimmt vielleicht nur eine kleine Zucchini ... probiert einfach aus, wie immer :) 

... für dich, Melli <3

Feel free ...

... and fly! Nach der Zerstörung folgt die Freiheit!

Losgelöst von manchem, was uns gebunden hat, können wir heute weitergehen – Adler, Schmetterling und Taube zeigen uns den Weg ... es wird dynamisch, kraftvoll und weich ... am Ende, hoffe ich, s c h w e b e n wir Shavasana :)

Warm Up

Ein kurzer Flow, der dich ein wenig durchbewegt, wenn du zuhause Yoga übst oder einfach als kleine Yogaeinheit zwischendurch ...

Vor allem der Rücken wird durch die leichten Vor- und Rückbeugen mobilisiert, gedehnt und gestärkt – daher bietet sich der Flow auch an, wenn du zB leichte Verspannungen im oberen Rücken hast oder lange in einer Position sitzen musstest.

1 VAJRASANA (Fersensitz)
Knie dich hin, richte deinen Rücken gerade auf. Einatmend öffne deine Arme weit zu den Seiten, geh mit deinem oberen Rücken in eine ganz leichte Rückbeuge, Blick ein wenig höher ... Ausatmend schließe deine Arme langsam, umarme dich selbst, zieh dabei deine Schultern nach vorne und geh mit deinem oberen Rücken in eine leichte Vorbeuge, Blick etwas senken ...

2 BALASANA (Kindposition)
Einatmend öffne deine Arme nochmal weit ... Ausatmend beug dich vor in die Kindsposition, die Hände etwas vor deinem Kopf mit weit gespreizten Fingern auf der Matte im schulterbreiten Abstand ...

3 (Vierfußstand, Katze-Kuh)
Einatmend komm hoch in den Vierfußstand, Hände unter den Schultern, Ellbogeninnenseiten zueinander, Beine hüftgelenksweit auseinander ... und direkt in die Kuhposition, eine leichte Rückbeuge, Blick hebt sich etwas ... Ausatmend komm in die Katzenposition, zieh deinen Rücken hoch in einen runden Katzenbuckel, der Kopf senkt sich, Blick zu den Beinen ... 

4 ADHO MUKHA SVANASANA (herabschauender Hund)
Einatmend komm nochmal in die Kuhposition ... Ausatmend setz die Hände ein kleines Stück weiter vor und schieb dich direkt zurück in den herabschauenden Hund, mach den Rücken lang und streck wenn möglich die Beine, die Fersen streben zum Boden ... 

5 (Brett, Boden)
Einatmend schieb dich vor in das Brett, eine Linie von Kopf, Rücken, Beinen, mach deine Mitte stark ... Ausatmend setz die Knie ab und komm mit geradem Rücken und den Armen eng am Körper zum Boden, die Hände sind unter den Schultern, die Ellbogen zeigen nach oben ... 

6 BHUJANGASANA (Kobra)
Einatmend press den Fußspann flach in den Boden, so dass sich die Knie heben, ebenso das Becken, den Bauch hochziehen und anspannen, roll die Schultern zurück und heb den oberen Rücken möglichst ohne Druck auf die Hände in die Kobra, der Blick hebt sich nur leicht, so dass keine Falte im Nacken entsteht ... Ausatmend senk dich wieder zum Boden und leg direkt die Unterarme ab, die Ellbogen nun annähernd untern den Schultern ... 

7 (Sphinx)
Einatmend press mit Fußspann und Becken wieder in die Matte, Bauch wegziehen und heb den oberen Rücken nun ein Stück höher in die Sphinx, der Blick geht geradeaus ... Ausatmend senk dich wieder tief zum Boden und stell die Hände zurück unter die Schultern, die Finger weit gespreizt, die Ellbogen zeigen nun wieder nach oben ... 

8 BHUJANGASANA (Kobra)
Einatmend komm nochmal in die Kobra ... Ausatmend senk dich wieder zum Boden und schieb dich direkt zurück in den Fersensitz, richte dich auf wie zu Beginn. 

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Übe diese Abfolge ein paar Mal hintereinander und öffne abschließend deine Arme nochmal weit, leg deine Hände auf dein Herz, spüre kurz nach ...

Du kannst die einzelnen Positionen auch häufiger im Wechsel machen und dann erst zur nächsten übergehen. Probier aus, was dir gut tut. Achte immer sorgsam auf deinen Körper und wie es dir in den einzelnen Asanas geht. 

Wer Yoga zu Musik üben möchte – der Flow passt dreimal perfekt auf den hidden track hinter give me love von Ed Sheeran auf seiner CD + ...   

Befreie dich ...

... von dem, was du nicht brauchst!

Das ist die neue Aufgabe für einen Tag in dieser Woche. Shiva als Zerstörer und Entrümpler im weitesten Sinne macht den Weg frei für Neues. Vielleicht nimmst du dir einen Tag Zeit, einfach mal über deinen Ist-Zustand nachzudenken. Wovon kann ich mich gedanklich trennen? Welche Ziele, welche Vorurteile, welche Gedankenschleifen ... Das ist natürlich schon viel innerliche Arbeit!

Du kannst auch um dich herum anfangen – Ordnung in unserem Heim schafft häufig auch Ordnung in unseren Gedanken. Zumindest weniger Ablenkung davon. Wie auch immer du diese Aufgabe für dich interpretieren möchtest – befreien ... loslassen ... hat auch immer etwas mit leichter werden zu tun ... sich freier fühlen ... und das trägt uns zum Thema der nächsten Woche ... 

... und dazu noch ein kleines Pranayama (Atemübung) mit der Malakette ... einatmen lass ... ausatmen los ... 

Der Grimm!

Während der Ausbildung kam irgendwann der Moment, wo es hieß: "Wer geht denn jetzt mal nach vorne und sagt einen Sonnengruß an?!" Meine Matten-Nachbarn sahen betreten zu Boden, keiner traute sich so richtig ... Mir machte das Ansagen nicht ganz soviel aus. Ich hatte schon meine Erfahrungen mit dem Kinderyoga und mir ist es noch nie schwergefallen, öffentlich zu sprechen (was nicht heißt, dass mein Herz nicht pocht, aber man merkt es mir halt selten an). Also ging ich mutig vorneweg und sah mich mit etwas konfrontiert, mit dem ich nicht gerechnet hatte: dem Grimm!

Vielleicht sehen so entspannte Gesichter aus (ich will gar nicht wissen, wie ich so dreinschaue beim Yoga), aber für mich als Lehrer da vorne, was das erstmal ein Schock! Ich dachte, OK, irgendwas machst du falsch. Oder du siehst blöd aus (hallo Selbstwertgefühl, da bist du wieder im Keller ...). Oder die finden dich alle sowieso doof und jetzt erst recht, weil du als erster "hier" geschrien hast ...

Danach gab es aber Applaus und alle guckten auch wieder freundlich, schien also doch nicht ganz so schlimm gewesen zu sein. Dann kam die erste richtige ganze lange Yogastunde und wieder – nur Grimm in den Gesichtern. Alle total ernst, fast verbissen. Nicht so einfach, sich durch die ganzen immer noch neuen Ansagen zu hangeln, den Flow nicht zu verlieren, die Zeit im Blick zu haben, wenn selbst die liebsten Yogakolleginnen böse gucken!

Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Es ist halt so und scheint tatsächlich entspannt zu sein ... wenn alle Muskeln mal Pause machen, kann man auch nicht lächeln. Das Schöne in meinen festen Kursen ist, das man sich nun ganz gut kennt und das Ganze doch mal durch ein paar Worte auflockern und den Grimm zumindest zeitweise vertreiben kann :) 

Einatmen, ausatmen, lächeln ...

Malakette

Mädchen und Perlen sag ich nur ... wer hat noch gedacht, dass erwachsene Frauen anders sind als kleine Mädchen? Ich jetzt nicht mehr :) Aber ich gebe zu, die richtige Farbe will mit Bedacht gewählt sein, man kann schließlich nicht meditieren, wenn man die ganze Zeit denkt "Hätte ich doch mal Rosa genommen ..."!

Für meinen Fortgeschrittenenkurs wollte ich zur Weiterführung der Meditation mit einer Malakette arbeiten, weil mir das selbst in der Meditation sehr hilft.

Eine Malakette hat 108 Perlen, von denen jede einzelne im Hinduismus eine besondere Bedeutung hat, sowie eine große Perle, in der das Perlenband zusammenläuft. Wer mehr über diese Gebetskette erfahren möchte, kann hier weiterlesen.

Beim Gehen oder im Schneidersitz kann man die Perlen durch die Hand wandern lassen und jeder Perle ein Mantra zuordnen, z.B. einatmend "lass" und ausatmend "los" ... So oder mit anderen Worte habe ich es auch während der Ausbildungswoche beim Silent Walk praktiziert und konnte so leichter meinen Geist fokussieren ...

Damit jeder diese Form der Meditation ausprobieren kann, hatte ich mir überlegt, kleine Hand-Malas zu basteln, schön bunt für einen Hauch Indien :) und diese dann den Kursteilnehmern zu schenken, damit sie vielleicht auch zuhause ein Stück Yoga leben können.

Mein lapidar dahingesagtes "Du kannst dir eine Farbe aussuchen ..." führte zu diversen Wunschäußerungen und Wühlen in den Ketten – ich hoffe, letztendlich hat jeder seine Farbe gefunden :) 

Für meinen Anfängerkurs habe ich dann gestern auch Ketten gebastelt ... auch wenn ich da eigentlich noch nicht mit der Malakette anfangen wollte – aber vielleicht ist das ja auch ein kleiner Motivationsschub.

Im schönsten Sonnenschein auf der Bank im Garten meiner lieben Oma war schon das Anfertigen eine kleine Meditation ... wer auch eine basteln möchte, hier eine kurze Bildanleitung:

Material: gewachster Baumwollfaden, Holzperlen, dünne Wolle

SHIVA

... ist das Thema der nächsten Yogastunden! Und – Teil der Trimurti, der drei großen hinduistischen Götter.

Nun, ist Yoga doch eine Religion? 

Nein. Eindeutig nein. Yoga ist eine Philosophie! 

Dennoch ist Yoga in Indien entstanden, umgeben von eben diesen hinduistischen Gottheiten, und so mag es unvermeidlich und vielleicht auch nicht relevant gewesen sein, dass sich Philosophie und Religion vermischten. Warum sich auch im westlich neu entdeckten Yoga diese Götter wiederfinden, liegt vielleicht an den wunderbaren Geschichten und der weitreichenden Symbolik, die eine Yogastunde beleben und durchaus auch bereichernd für unseren Alltag sein können. 

Ein kleiner Exkurs: Shiva ist also einer der drei wichtigsten hinduistischen Götter: Brahma, der Schöpfer, Vishnu, der Bewahrer und eben Shiva, der Zerstörer! Ja, Shiva ist der dunkle Typ, der coole, etwas unberechenbar, wild, asketisch, vernichtend ... Klingt für manche vielleicht männlich, mysterios, anziehend – für andere wohl eher abschreckend. 

Zerstörung scheint für uns erstmal negativ. Dennoch beinhaltet diese ja immer auch den Aspekt der Erneuerung! Altes wird weggefegt, für Neues der Weg bereitet. 

Um Shiva ranken viele Geschichten, er ist behaftet mit Symbolen. Da sind zunächst seine körperlichen Anomalien – so hat er drei Augen: zwei stehen für Sonne und Mond, das dritte für Feuer und gilt als Zentrum der Allwissenheit. Seine vier bis ... Arme kommen vor allem in seiner Darstellung als Tänzer (Nataraja) zur Geltung. Er tanzt im Zentrum des Universums, innerhalb des Herzens

Shiva wird auch als Weltenlehrer dargestellt, manchmal als halb männliche und halb weibliche Gestalt, als Herr des Yoga oder als schrecklicher Rudra. So kann er manchmal sehr furchteinflößend wirken, auf der anderen Seite friedvoll und wohlwollend

Besonders in seiner Rolle als Mann von Parvati und Vater von Ganesha (dem Elefantengott, der auch hejyoga prägt ...) präsentiert er die perfekte Familie im Hinduismus. 

In seiner Hand hält Shiva häufig seinen Dreizack, der unter anderem für die Zerstörung oder besser gesagt den Sieg über das Ego steht, und seine Trommel, symbolisch für Sprache, sakrale und weltliche Künste und Wissenschaften. Erst trommelt Shiva, dann tanzt er den Tanz des Universums ... Die Mondsichel auf seinem Kopf krönt ihn zum Herrn über die Zeit. Gleichzeitig ist er der Herr der Himmel und des Windes und damit des feinstofflichen Atems. Die Mudras, die seine Hände formen, symbolisieren Schutz und Wohltaten. Seinem Kopf entspringt der heilige Fluss Ganges mit seinen reinigen, erlösenden Eigenschaften. Und um seinen Hals schlingt sich eine große blaue Kobra und zeigt ihn als Meister der Zeit und der Kundalini(Schlangen)-Energie. Er trägt eine Kette aus Totenköpfen, wieder ein Symbol der Zerstörung, und im Hintergrund sieht man häufig den Berg Kailash, auf dem er lange meditiert haben soll. 

Eine ganze Menge schwingt da mit, oder? Und damit hat man ja nur an der Oberfläche im wahrsten Sinne gekratzt ... zuletzt finde ich noch den Aspekt interessant, dass jedem Hindu-Gott ein Reittier zugeordnet wird, zu Shiva gehört Nandi, der Stier (Ganesha – der Elefant! – reitet übrigens auf einer Ratte ... aber dazu ein anderes Mal). 

 Warum nun also eine Stunde zu Shiva

Yoga ist eben mehr als nur Sport und Bewegung. Yoga öffnet alle deine Sinne, auch die übersinnlichen :) Für mich sind diese Geschichten ein Symbol für das Phantastische, was uns umgibt, vielleicht wie ein Märchenzauber, aber mit durchaus ernsthaftem Hintergrund. Darum darf in meinen Yogastunden auch dieser Geist mitschwingen ...

 ... und –  es macht einfach Spaß, sich ein Sequenzing mit diesen Anhaltspunkten zu überlegen! Als Grundthema Zerstörung – Vergangenes abschließen, offen sein für Neues – im Yoga steht das häufig für Vorbeugen und Hüftöffner. Aber auch einige Rückbeugen für den Blick in die Zukunft wie die Kobra und natürlich Natarajasana, der Tänzer, vielleicht auch noch Anjaneyasana, symbolisch für die Mondsichel ... hach, es gibt sovieles, was man machen kann. 

 Lasst euch einfach überraschen!

Ich bin liebenswert ...

Wie angekündigt gab es diese Woche Hausaufgaben für meine Klassen, sozusagen ein kleines Mantra:

Ich bin liebenswert.

Die Aufgabe für einen Tag bestand darin, sich diese Worte immer wieder zu sagen. Sich selbst liebevoll anzuschauen, die eigenen Fehler zu verzeihen, verborgene Stärken zu erkennen – und dabei vielleicht auch anderen gegenüber liebevoller und gütiger zu handeln.

Vielleicht machst du mit?

Kinderyoga

... womit es begann. Eine Ausbildung zum Yogalehrer ist nicht nur eine Wunsch-, sondern auch eine Preisfrage. Das war mit ein Grund, warum ich mich damals erst für die Ausbildung zur Kinderyogalehrerin entschieden hatte.

Eine wichtige Info dazu an dieser Stelle mal so eingeschoben: Unabhängig, ob man Erwachsene oder Kinder unterrichten möchte, gibt es zur Zeit hier keine Verpflichtung, ein Yoga-Zertifikat zu erwerben. Mit anderen Worten, jeder kann sich Yogalehrer nennen. Ich finde das ehrlich gesagt schwierig und zum Teil sicher auch wenig verantwortungsvoll, wenn man sieht, wie intensiv die Arbeit mit den Schülern sein kann. (Daher sollte jeder, der Yoga-Unterricht nehmen möchte, sich überlegen, wie wichtig ihm die Ausbildung seines Lehrers ist und ggf. nach einen Zertifikat fragen.)

Für mich wäre es nicht in Frage gekommen, Yoga ohne Ausbildung zu unterrichten. Für Kinderyoga gibt es unterschiedliche Angebote, meistens über zwei oder drei Wochenenden. Ich habe mich damals mit einer Freundin für das Seminar bei Thomas Bannenberg entschieden, der auf diesem Gebiet sehr bekannt ist und diese Ausbildung unter anderem in Düsseldorf anbietet. 

Vorab hatte ich ein wenig die Befürchtung, es würde sehr esotherisch, warum auch immer ich das dachte, und sicher irgendwie "weichgespült", weil es ja für Kinder sein sollte ... umso mehr hat mich der Workshop überrascht. Es war vor allem erstmal einfach nur lustig! Selten habe ich soviel gelacht, wie an diesen beiden Wochenenden – und dabei wirklich viel gelernt.

Auch wenn sich mein Kinderyoga-Unterricht inzwischen weiterentwickelt hat und zu einer eigenständige Sachen geworden ist, mehr beeinflusst von Musik, Ritualen und Elementen aus dem Erwachsenenyoga ... (was ja sicher auch das Ziel ist, so eine Ausbildung kann immer nur Initiator sein) ... hat Thomas, der ein großartiger Lehrer ist, eine sehr gute Grundlage vermittelt und damit die Basis für diese Weiterentwicklung geschaffen!

Ein Buch, das ich ab und zu mal in den Unterricht mitnehme, ist "Yoga mit Babar", meinem geliebten Elefanten aus der Kindheit :) Babar macht hier eigentlich alle wichtigen Asanas vor, das ganze wird in eine kleine Geschichte eingebunden und am Ende sieht man die Elefantenfamilie auf ihren Reisen auch unterwegs Yoga machen – Yoga in New York, sage ich nur :)

Kleiner Ausblick:

Warum machen wir eigentlich Yoga?

Ursprünglich, um den Körper auf eine lange Meditation vorzubereiten. Die Muskeln werden gedehnt und gestärkt, damit sie der Belastung des Stillsitzens standhalten können. Heutzutage ist der Fokus für viele sicher ein anderer. Einige nehmen Yoga als reines Sportprogramm, die meisten suchen wohl Ruhe und Entspannung. Vielleicht ist es auch nicht so schwierig, den Körper zu entspannen, ich glaube, das schaffen die meisten am Ende der Yogastunde – aber den Geist tatsächlich auch ruhig werden zu lassen, was ja auch Sinn und Zweck der ganzen Vinyasa-Flows ist, scheint schon schwieriger. Ich kenne selbst diese Momente, wo ich in Shavasana liege, die Muskeln loslassen kann, aber die Gedanken kreisen und wirkliche Ruhe will sich nicht einstellen. Auch daran kann man arbeiten.

Es geht erstmal gar nicht um das Ziel, stundenlang in einer Ecke zu sitzen, die Welt völlig ausblenden zu können und der Erleuchtung bereits nahe zu sein. Vielmehr sind es ganz kleine Schritte, die wir gehen können, um auch unseren Geist zu entspannen – und das hilft uns letztendlich nachhaltig auch in unserem Alltag mehr Ruhe zu bewahren!

Vielleicht macht das Wort Meditation ein wenig Angst. Es ist behaftet mit diesen Guru-Vorstellungen, die wir kaum erreichen können oder auch erstmal gar nicht erreichen wollen. Aber Meditation kann eben ganz klein beginnen. Und damit fangen wir einfach mal an!

In meinem Fortgeschrittenkurs habe ich schon ein wenig Meditation geübt, dort werden wir dieses Quartal verschiedene Methoden ausprobieren, unter anderem auch eine meiner liebsten Meditationsformen: Mantra und Malakette. Dafür habe ich schon mal eine Kleinigkeit vorbereitet :) 

Für die Einsteiger sind es kleine Momente der Stille, ohne besonderen Fokus, um dieses Gefühl von Innehalten, nicht schon weiterdenken, im Hier und Jetzt sein ... auszuprobieren und zu spüren.

Lass dich mitnehmen auf diese Reise ...

Juchhuu, die neuen Kurse ...

... fangen ab Montag und Mittwoch endlich wieder an! Was habe ich euch vermisst! Und so sprühend vor Frühling und Lust auf Yoga und liebe Menschen, werden die neuen Themen für die Stunden von einem großem Thema überstrahlt:

LOVE * LOVE * LOVE

Im Kopf die unvergesslichen und unvergleichlichen Beatles, listen and love!

Mehr zu den Kursen im Thema der Woche!

Frühling!

Nu isser da :)

Ich finde, Jahreszeiten sind eine gute Erfindung und gehöre damit nicht zu den vielen Sonnenanbetern, die am liebsten das ganze Jahr 30° im Schatten hätten. Weihnachten unter Palmen? Och nö. Es muss auch nicht das perfekte Winterwunderland sein, aber kälter und dunkler bitte gerne. Und gerade dann, wenn ich denke, jetzt war es aber lang genug kalt und dunkel, dann, ja dann kommt der Frühling!

Wenn dann alles so schön blüht und man sich ans nur-Shirt-ohne-Jacke-Gefühl gewöhnt hat, könnten die Temperaturen noch ein wenig höher wandern (wobei mir 25° bei blauem Himmel reichen, aber so kleinlich will ich mal nicht werden) und die Sommerfrische kommen. Nach ein paar Wochen habe ich dann auch nichts gegen fallende Blätter und gemäßigte Herbststürme, bis es dann wieder dunkel werden darf.

Aber jetzt, hier, heute: Frühling!

Und damit ihr nicht denkt, ihr seid plötzlich beim Wetterdienst gelandet, noch ein Frühlingsyogapranayama zum Schluss: die Löwenatmung! Beim Einatmen das Gesicht zusammenziehen, als hätte man in eine Zitrone gebissen, alles verknittert, spitz und die Augen geschlossen – und dann mit einer großen, hörbaren (!) Ausatmung alles rauslassen, Augen weit aufreißen, Mund noch weiter und die Zunge am weitesten herausstrecken! Das ein paar Mal wiederholen ... mit der Einatmung sich zitronig schütteln bei dem Gedanken an Wintermäntel und Frostbeulen – mit der Ausatmung alles Kalte und Dunkle rauslassen, Platz schaffen für den Frühling, Sonne, Wärme, Licht!