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Litauen vor der Europawahl: Nur Frauen auf der Liste der Grünen

Die Frauen der Litauischen Grünen Partei setzen sich für die Gerechtigkeit in Europa ein.
Die Frauen der Litauischen Grünen Partei setzen sich für die Gerechtigkeit in Europa ein. Copyright Euronews
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Von Heilika LeinusMagdalena Chodownik
Zuerst veröffentlicht am
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Litauen ist das einzige Land in Europa mit einer Kandidatenliste für die Europawahl, die nur aus Frauen besteht. Damit will die dortige Grüne Partei auf die Probleme der Frauen aufmerksam machen.

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Mit einer Kandidatenliste, auf der nur Frauen stehen, will die Litauische Grüne Partei auf die Ungleichheit in der Gesellschaft hinweisen, wie zum Beispiel die geringe Vertretung der Frauen in der Politik und das Lohngefälle. 

"Positive Diskriminierung - wenn man das so sagen kann - ist nötig, denn hier in Litauen haben wir andere Kandidatenlisten, in denen Männer dominieren, und auf den allerersten Plätzen der Listen stehen auch Männer", ist Ieva Budraite, eine Kandidatin der Litauischen grünen überzeugt.  

Unter anderem steht Rasma Pazemeckaite als Kandidatin aus der Roma-Gemeinschaft auf der Liste. Als Europaabgeordnete will sie sich für die Rechte junger Roma-Mädchen einsetzen, die zur Ehe gezwungen werden.  "Junge Mädchen, die nicht heiraten wollen, können nicht zu einem Anwalt gehen, um Hilfe bitten und sagen: "Ich will nicht heiraten! Ich will zur Schule gehen, ich will eine Ausbildung machen." Ich denke, Europa muss uns helfen, deshalb bin ich hier", erklärt sie. 

Die Anwältin Emilija Svobaite, die ebenfalls in der Liste der Litauischen Grünen antritt, setzt sich seit Jahren für Migranten an der Grenze zu Belarus ein. Unter anderem möchte sie den neuen Migrationspakt ändern will. 

“Diese Dokumente bergen viele Risiken in sich, die Folter und Gewalt an der Grenze ermöglichen könnten, sowie die Inhaftierung von Kindern und Frauen und im Grunde die Verweigerung von Asyl”, sagt Svobaite. “Deshalb glaube ich, dass wir Abgeordnete im Europäischen Parlament brauchen, die die Rechte aller Menschen schützen, auch der Menschen auf der Flucht.”

Experten zufolge gehen immer mehr Frauen in die Politik, um etwas zu ändern. "Die EU-Erweiterung im Jahr 2004 brachte einen Zustrom sehr aktiver Frauen aus Mittel- und Osteuropa, die Probleme vorbringen und anpacken, sich aber immer noch Zeit für die Hausarbeit nehmen müssen. Sie wissen also, was Frauen wichtig ist", sagt Malgorzata Moleda-Zdziech von der SGH Warschauer Universität für Wirtschaft. 

Heute sind etwa 40 Prozent der Mitglieder des Europäischen Parlaments Frauen. Obwohl Frauen in Brüssel mittlerweile hohe Positionen bekleiden, sind alte, mit Ungleichheit verbundene Probleme in vielen Ländern immer noch relevant und ungelöst.

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