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Aschʿarīya

Islamisch-theologische Lehrrichtung
(Weitergeleitet von Aschʿarīyya)

Die Aschʿarīya (arabisch أشعرية, DMG Ašʿarīya) ist eine sunnitisch-islamische Richtung des Kalām, die auf den basrischen Gelehrten Abū l-Hasan al-Aschʿarī (gest. um 935) zurückgeführt wird. Historisch ist sie aus der Anhängerschaft des Ibn Kullāb hervorgegangen. Die Aschʿariten grenzen sich sowohl gegenüber den rationalistischen Muʿtazila als auch gegenüber den literalistisch-traditionalistischen Hanbaliten und verfolgen in der Theologie einen Weg der Mitte.

Geschichte

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Herausbildung

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Einer der frühesten Belege für eine als Aschʿarīya bekannte Gruppierung ist das um 985 verfasste Werk Kitāb Aḥsan at-taqāsīm fī maʿrifat al-aqālīm des Geographen Schams ad-Dīn al-Maqdisī. Er notiert darin, dass in seiner Zeit die Bezeichnung Aschʿarīya die frühere Bezeichnung Kullābīya für die Anhängerschaft Ibn Kullābs verdrängt habe.[1] Dafür, dass al-Aschʿarī selbst der kullābitischen Schule zugehört hat, gibt es einige Belege. So bezeichnete ihn sein Zeitgenosse Al-Masʿūdī (gest. 956) als Kullābiten (Kullābī),[2] und der ebenfalls zeitgenössische Ibn an-Nadīm führt ihn in seinem Fihrist unter der Kullābīya auf.[3] Al-Aschʿarī selbst äußerte, dass die meisten Lehren der Anhänger Ibn Kullābs mit dem übereinstimmen, was die Sunniten (ahl as-sunna) lehren,[4] und in einer seiner Abhandlungen verteidigte er Ibn Kullābs Attributenlehre gegen die Einwendungen Ibn ar-Rāwandīs.[5]

Das Aschʿaritentum bedeutete anfangs auch eine Abgrenzung gegenüber bestimmten zeitgenössischen Strömungen der Muʿtazila. Dies wird in einer Passage des Werks al-Imtāʿ wa-l-muʾānasa von Abū Haiyān at-Tauhīdī (gest. nach 1009) deutlich, an der der Autor seinen Verdruss über den Parteiengeist der zeitgenössischen Theologen äußert und die Unsitte beklagt, Menschen nach ihrem religiösen Standpunkt zu etikettieren. Die Namen der von ihm angeführten islamische Lehrrichtungen, die er dabei anführt, stellt er dabei häufig zu Gegensatzpaaren zusammen.[6] Den Aschʿariten (al-Ašʿarī) stellt er hierbei dem Dschubbā'iten (al-Ǧubbāʾī), also dem Anhänger des muʿtazilitischen Gelehrten Abū ʿAlī al-Dschubbā'ī und seines Sohns Abū Hāschim al-Dschubbā'ī, gegenüber.[7] Der muʿtazilitische Autor ʿAbd al-Dschabbār ibn Ahmad (gest. 1024) spricht in seinem Buch Taṯbīt dalāʾil an-nubūwa davon, dass die Aschʿariten wie die Rāfiditen, Christen und Zindīqen den anti-muʿtazilitischen Polemiker Ibn ar-Rāwandī schätzten.[8]

Verbreitung im islamischen Osten

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Frühe Vertreter der Schule der Aschʿariten waren al-Bāqillānī (gest. 1013) im Irak und Ibn Fūrak (gest. 1015) in Chorasan.[9] Mit der Gründung der verschiedenen Nizamiyya-Schulen in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts durch den seldschukischen Wesir Nizam al-Mulk erhielt die Aschʿarīya zum ersten Mal akademischen Rang. Die bedeutendste dieser Nizamīyas wurde 1065 in Bagdad gegründet. An ihr wurde al-Ghazali tätig. Sein Lehrer al-Dschuwainī (gest. 1085), ebenfalls Aschʿarit, erhielt einen Lehrstuhl an der Nizamīya von Nischapur. Wichtige aschʿaritische theologische Handbücher aus dieser Zeit sind at-Tamhīd von al-Bāqillānī, Uṣūl ad-Dīn von ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī (gest. 1037) und al-Iršād von al-Dschuwainī.[10] Ein Schüler al-Bāqillānīs war der hanafitische Qādī von Mosul Abū Dschaʿfar as-Simnānī (gest. 1052). Ibn Hazm bezeichnet ihn als den Vorsteher (muqaddam) der Aschʿariten in seiner Zeit.[11] Für Aschʿariten war es zu dieser Zeit allerdings noch nicht übrig, sich so zu nennen. Vielmehr verwendeten sie für sich die Bezeichnung ahl al-ḥaqq („Leute der Wahrheit“), so zum Beispiel Abū Isḥāq asch-Schīrāzī (gest. 1083) in seinem Kitāb al-Išāra ilā maḏhab ahl al-ḥaqq, in dem er schreibt, dass die ahl al-ḥaqq diejenigen seien, die sich zu dem Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī bekennen, und alle anderen Ungläubige seien.[12]

Im 12. Jahrhundert hielt die Aschʿarīya in Syrien Einzug. Zu den wichtigsten Verteidigern der aschʿaritischen Lehre wurden hier die beiden Historiographen Ibn ʿAsākir (gest. 1176) und Tādsch ad-Dīn as-Subkī (gest. 1368).[13] Ein weiterer bedeutender Aschʿarit in Ostiran war Fachr ad-Din ar-Razi (gest. 1209). Der jemenitische Gelehrte as-Saksakī (gest. 1284), der der Aschʿarīya ablehnend gegenüberstand, klagte, dass die Aschʿariten in seiner Zeit sehr viele seien und sich überall in den Landen ausgebreitet hätten, mehr als dass man sie noch zählen könne.[14]

Verbreitung im islamischen Westen

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Im 11. verbreitete sich die Aschʿarīya in den islamischen Westen. Ein Zeitzeuge dieses Prozesses war Ibn Hazm, der in seinem doxographischen Werk al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. schreibt: „Was die Aschʿariten betrifft, so waren sie (zuerst) in Bagdad und Basra. Dann (aber) entstand ihnen ein Markt auf Sizilien, in Kairouan und in al-Andalus.[15] Zu den führenden aschʿaritichen Gelehrten von al-Andalus in dieser Zeit gehörte Abū l-Walīd al-Bādschī (gest. 1081).[16] Er hatte die aschʿaritische Lehre bei Abū Dschaʿfar as-Simnānī kennengelernt.[11] Später wurde hier die aschʿaritische Lehre von der Dynastie der Almoraviden propagiert. Die Aschʿarīya erlangte bis zum 12. Jahrhundert im Kalām eine so beherrschende Stellung, dass Averroes (gest. 1198), wenn er von den „Mutakallimūn unserer Religionsgemeinschaft“ (al-mutakallimūn min millatinā) sprach, eigentlich die Aschʿariten meinte.[17]

Zu ihren Vertretern zählen auch Ibn Chaldun, Tahar Ben Achour, Mohamed Machfar, der asch'aritische tunesische Scheich Mokhtar Tounsi und alle tunesischen Muftis.[18]

Die Bedeutung des Verstands

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Die Aschʿarīya wird in den aschʿaritischen Quellen meist als ein Mittelweg zwischen dem Rationalismus der Muʿtazila und dem Traditionalismus der Hanbaliten beschrieben.[19] So hatten auch gegenüber dem rationalistischen Kalām hatten viele Aschʿariten allerdings ein ambivalentes Verhältnis.[20] Mehrere bedeutende Aschʿariten wie al-Bāqillānī, al-Dschuwainī, asch-Schahrastānī und Fachr ad-Din ar-Razi sollen in jungen Jahren den Kalām befürwortet, sich aber am Ende ihres Lebens reumütig davon abgewandt haben.[21] Im frühen 19. Jahrhundert schrieb der ägyptische Aschʿarit al-Fadālī (gest. 1821) noch einmal eine Verteidigung des Kalām mit dem Titel: Kifāyat al-ʿawāmm fī-mā yaǧib ʿalai-him min ʿilm al-kalām ("Das Genügen der Laien hinsichtlich dessen, was sie an Kalām wissen müssen").[22] Ibn Hazm schreibt den Aschʿariten die Lehre zu, dass nur derjenige ein Muslim ist, der die Richtigkeit seines Glauben auch argumentativ begründen kann. Die Pflicht zur argumentativen Begründung (istidlāl) trifft ihn allerdings erst nach Erreichen der Geschlechtsreife.[23]

Während die Muʿtaziliten sich darüber einig sind, dass es Dinge gibt, bei denen notwendigerweise bekannt ist, ob sie gut oder böse sind, und andere Dinge, bei denen dies durch die Vernunft erschlossen werden kann, vertreten die Aschʿariten die Ansicht, dass sowohl Gut als auch Böse Standards sind, die durch die religionsgesetzlichen Normen (šarʿīyāt) bestimmt werden. Von daher ist gut, was Gott als der Gesetzgeber befiehlt, und böse, was er verbietet, weil dieses Wissen weder durch logisches Denken noch durch Konsens erreicht werden kann und sich auch nicht notwendig ergibt.[24]

Gotteslehre

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Auch hinsichtlich der Gotteslehre, beanspruchten die Aschʿariten, einem Mittelweg zu folgen. Während andere Gruppen wie die Karrāmiten durch ihre wörtliche und materielle Interpretation der im Koran für Gott verwendeten Begriffe wie „Hand“, „Gesicht“, „Auge“ zur Verähnlichung (tašbīh) neigten, Muʿtaziliten umgekehrt durch metaphorische Interpretation dieser Begriffe Gott derartige Körperteile absprachen und damit eine ihrer Auffassung nach fehlerhafte „Entleerung“ (taʿṭīl) Gottes betrieben, meinten die Aschʿariten, man müsse diese Begriffe amodal verstehen, also weder metaphorisch, noch wörtlich, sondern „ohne zu fragen, wie“ (bi-lā kaif).[25]

Der ismailitische Autor Abū Tammām, der die Aschʿariten zu den Muschabbiha zählte, womit diejenigen Muslime gemeint sind, die Gott mit seiner Schöpfung „verähnlichen“, sagte ihnen eine spezielle Attributenlehre nach, die sich von der kullābitischen Attributenlehre unterscheidet. Demnach sind die göttlichen Attribute Wissen (ʿilm), Macht (qudra), Gehör (samʿ) und Sehkraft (baṣr) etwas anderes als Gott selbst und zusammen mit ihm präexistent.[26] Etwas anders stellt al-Hākim al-Dschischumī ihre Attributenlehre dar: Demnach sind die Macht, durch die Gott mächtig ist, und das Wissen, durch das er wissend ist, weder mit ihm identisch, noch etwas anderes als er, und sie sind auch kein Teil von ihm. Auch das Sitzen (istiwāʾ) Gottes auf dem Thron, von dem in Sure 20:5 die Rede ist, sollen sie zu einem Attribut Gottes erklärt haben. Al-Dschischumī schreibt den Aschʿariten die Lehre zu, dass es neben Gott insgesamt neun präexistente Dinge (qudamāʾ tisʿa) gebe.[27] Aufgrund der großen Bedeutung, die die eigenständigen Attribute Gottes in der Lehre der Aschʿariten haben, rechnet sie asch-Schahrastānī zusammen mit den Muschabbiha den Karrāmiten einer Guppe von Strömungen zu, die er Ṣifātīya („Attributisten“) nennt.[28]

Ein weiterer wichtiger Punkt der aschʿaritischen Gotteslehre ist die Allmacht Gottes, die über allem, auch über der menschlichen Vernunft, steht.[29] Gott hat zu allem die Macht außer zur Ungerechtigkeit (ẓulm) und Tyrannei (ǧūr). Außerdem kann er keine Kinder bekommen und kein Prophetenwunder (muǧiza) durch einen Lügner geschehen lassen oder das Undenkbare (al-muḥāl) tun oder den Tauhīd aufheben.[30] Die Rede Gottes ist nach aschʿaritischer Lehre ein schon immer bestehendes unerschaffenes Wesensattribut (ṣifat ḏāt) Gottes, das weder mit ihm noch mit seinem Wissen identisch ist, wobei es nur eine Rede Gottes gibt.[31]

Ein fester Glaubenssatz der aschʿaritischen Theologie war die Möglichkeit der Schau Gottes. Während allerdings Abū Tammām den Aschʿariten nachsagt, dass die Gläubigen nach ihrer Lehre Gott (im Jenseits) mit ihren eigenen Augen (bi-aʿyunihim) sehen sollen,[26] schreibt al-Hākim al-Dschischumī ihnen die Lehre zu, dass „Gott in keiner Richtung und keiner festgelegten Modalität gesehen wird“ (yurā Llāh lā fī ǧiha wa-lā fī kaif).[27]

Ein weiterer Lehrpunkt betrifft den Koran. Während die Muʿtaziliten die Lehre von der Erschaffenheit des Korans vertraten, die Hanbaliten dagegen den Koran als Rede Gottes für unerschaffen hielten, unterschieden die Aschʿariten ähnlich wie Ibn Kullāb zwischen der „inneren Rede“ (kalām nafsī) Gottes, die bei Gott ist und nur die Bedeutungen (maʿānī) umfasst, und der „lautlichen Rede“ (kalām lafẓī) Gottes, die sich in dem offenbarten und rezitierbaren Koran manifestiert.[32] Die Aschʿariten unterschieden auch zwischen der Rezitation (tilāwa) des Korans, die sie für hervorgebracht (muḥdaṯ) und erschaffen (maḫlūq) hielten, und dem Rezitierten (al-matlūw), während Hanbaliten Rezitation und Rezitiertes einander gleichsetzten.[33] Ibn Hazm zitiert einen sufischen Gelehrten aus Sizilien mit der Aussage, dass er einen Aschʿariten ein Koranexemplar mit dem Fuß wegstoßen sah. Als ser dieses Verhalten missbilligt und ihn daraufhin ermahnt habe, dass das Exemplar die Rede Gottes enthalte, habe der Aschʿarit dies abgestritten und erwidert, dass das Buch nur den Ruß und die Schwärze der Tinte enthalte.[34]

Der Iʿdschāz bezieht sich nach aschʿaritischer Auffassung nur auf die Bedeutungsebene des Korans.[32] Der Mindestumfang an Text, in dem sich der Iʿdschāz zeigt, entspricht der Länge der kürzesten Sure des Korans, nämlich der Sure al-Kauthar. Textstücke von noch geringerem Umfang können ihrer Auffassung diese Eigenschaft nicht aufweisen. Zur Begründung dieses Lehrpunkts stützten sich die Aschʿariten auf die koranische Aussage „Sprich: So bringt doch eine Sure gleicher Art herbei“ in Sure 10:38.[35]

Handlungstheorie

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Bezüglich der Handlungen der Menschen lehren die Aschʿariten, dass diese von Gott erschaffen werden.[36] Allerdings rührt nach ihrer Auffassung die von zwei separaten Handelnden (nämlich Gott und Mensch) her. In dieser Auffassung stimmten sie mit den Kullābiten und den Naddschāriten überein.[37] Al-Hākim al-Dschischumī bringt die aschʿaritische Lehrposition auf die Formel, dass die Handlung des Menschen für Gott eine Erschaffung (ḫalq) und für ihn selbst eine Aneignung (kasb) ist.[27] Damit war die Kasb-Theorie gemeint, für die die Aschʿariten später bekannt wurden. Kennzeichnend für die aschʿaritische Handlungstheorie ist außerdem, dass das Handlungsvermögen (istiṭāʿa) erst gleichzeitig mit der Handlung selbst eintritt.[36]

Außerdem gelten die Aschʿariten als Verfechter des Taklīf mā lā yutāq, also der Möglichkeit, dass Gott den Menschen etwas Unerfüllbars auferlegen könne. So äußerte zum Beispiel der Zaidit Ibn al-Murtadā (gest. 1437), die Möglichkeit der „Auferlegung des Unerfüllbaren“ sei ein fester Lehrsatz der Aschʿariten.[38] In Wirklichkeit waren die Meinungen zum Taklīf mā lā yutāq innerhalb der aschʿaritischen Schule allerdings geteilt.

Sonstiges

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Ein fester Lehrpunkt der Aschʿariten ist auch die Fürsprache (šafāʿa) des Gottesgesandten und ihre Wirkung für diejenigen aus seiner Umma, die schwere Sünden begangen haben.[39] Ibn Hazm schreibt den Aschʿariten außerdem die Lehre zu, dass die Geister Akzidentien sind, die keine zwei Augenblicke lang bestehen, sondern vergehen und nach dem Tod kein Geist mehr existiert.[40]

Einer der entschiedensten Kritiker der Aschʿariten war Ibn Hazm (gest. 1064). Er äußert an verschiedenen Stellen seines doxographischen Werks al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal seine Entrüstung über das, was ihm über ihre Lehren bekannt war. So würden die Muslime Gänsehaut bekommen, wenn sie erführen, dass nach ihrer Lehre der Islam einer Person nur dann gültig sei, wenn sie nach der Geschlechtsreife Zweifel an ihrer Religion bekommen und eine Phase des Glaubensverlusts durchlaufen habe.[41] Der aschʿaritische Gelehrte Tādsch ad-Dīn as-Subkī (gest. 1370) wirft Ibn Hazm allerdings vor, dass er den Aschʿariten in seinem Werk sehr häufig Lehren unterstellt habe, die sie niemals vertreten hätten.[42]

Die Aschʿariten hatten auch in den Hanbaliten und den Muʿtaziliten erbitterte Gegner. So verfasste der hanbalitische Gelehrte Abū Yaʿlā Ibn al-Farrā' (gest. 1066) eine Widerlegung gegen sie.[43] Ein dezidierter Gegner der aschʿaritischen Theologie war auch der Herater Sufi ʿAbdallāh al-Ansārī (gest. 1089), ebenfalls ein Hanbalit. Er verunglimpfte den aschʿaritischen Rationalismus in einer Schmähschrift als ein seit dem Beginn der islamischen Geschichte wirkendes zerstörerisches Prinzip.[44] Ibn Taimīya kritisierte die Aschʿariten wegen ihrer Anwendung des Kalām.[45]

Der muʿtazilitische Theologe al-Hākim al-Dschischumī (gest. 1101) kritisierte in seiner Risālat Iblīs ilā iḫwānihī al-manāḥīs umgekehrt, dass der größte Teil der Rede der Aschʿariten unlogisch (ġair maʿqūl) sei. Er störte sich besonders an der aschʿaritischen Kasb-Theorie: Wenn man die Aschʿariten danach frage, brächten sie nichts Vernünftiges vor, weswegen al-Dschischumī ihnen unterstellte, damit nur die Religion zerstören zu wollen. Außerdem kritisierte er die Lehre von den präexistenten Attributen als eine aschʿaritische Neuschöpfung und stellte sie in eine Nähe zur christlichen Lehre von den Hypostasen. Während die Christen im Rahmen der Trinitätslehre aber nur drei Hypostasen annähmen, hätten die Aschʿariten diese Irrlehre auf die Spitze getrieben und die Anzahl der Hypostasen auf neun vermehrt. In diesem Zusammenhang verweist al-Dschischumī darauf, dass ʿAdud ad-Daula al-Bāqillānī vor seiner Delegationsreise in das Byzantinische Reich schon gewarnt habe, dass er auf seine Religion achtgeben solle, weil die Byzantiner versuchen würden, ihm ihre Lehrrichtung aufzuzwingen.[27]

Doxographische Einordnung

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Verhältnis zur Kullābīya

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Das erste doxographische Werk, in dem die Aschʿarīya einen eigenen Eintrag erhalten hat, ist das um die Mitte des 10. Jahrhunderts verfasste Kitāb aš-Šaǧara des ostiranischen ismailitischen Autors Abū Tammām. Die Aschʿarīya erscheint hier zwar als eine eigenständige Schule neben der Kullābīya,[46] doch teilt Abū Tammām auch mit, dass die Aschʿariten mit den Kullābiten in vielen Punkten übereinstimmten, so in den gesamten Lehren über den Tauhīd und die Handlungen der Menschen. Einig seien sie sich auch darin, dass Gott kein Körper ist, und hinsichtlich der Schau Gottes. Unterscheiden würden sie sich von ihnen lediglich in ihrer Attributenlehre. Während nämlich die Kullābiten lehrten, dass Gottes Wissen, Macht, Sehkraft, Gehör, Wille Attribute seien, die weder mit ihm identisch noch etwas anderes als er und keine weiteren Attribute annehmen könnten, lehrten die Aschʿariten, dass die Attribute etwas anderes seien als Gott und zusammen mit ihm präexistent seien.[26] Im Fiqh, so erklärt Abū Tammām abschließend, würden die Aschʿariten der Lehre Abū Hanīfas folgen.[37] Viele spätere Autoren unterschieden aber nicht mehr zwischen Aschʿarīya und Kullābīya, so zum Beispiel der in Iran aktive muʿtazilitische Theologe al-Hākim al-Dschischumī (gest. 1101), der in dem häresiographischen Kapitel seiner Risālat Iblīs ilā iḫwānihī al-manāḥīs die beiden Schulen in einem Abschnitt zusammen abhandelt,[27] und der jemenitische Gelehrte as-Saksakī (gest. 1284), der die Aschʿarīya als Untergruppe der Kullābīya abhandelt.[14]

Verhältnis zum Sunnitentum

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Im Gegensatz zu den Hanbaliten und Hanafiten haben sich die Aschʿariten erst relativ spät als ahl as-sunna wal-ǧamāʿa, also Sunniten, identifiziert. Die frühesten Belege stammen aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.[47] Aber schon gegen Ende des gleichen Jahrhunderts berichtete Abū l-Yusr al-Bazdawī (gest. 1099), dass zu seiner Zeit alle Anhänger al-Aschʿarīs von sich sagten, zu den ahl as-sunna wal-ǧamāʿa zu gehören.[48]

Im islamischen Westen verbreitete sich später die Sichtweise, dass allein die Aschʿariten Sunniten sind. So schreibt Averroes (gest. 1198) in seiner Abhandlung al-Kašf ʿan manāhiǧ al-adilla fī ʿaqāʾid al-milla („Enthüllung der Beweismethoden hinsichtlich Glaubenssätze der Gemeinschaft“), dass von den zahlreichen Gruppen, in die die islamische Gemeinschaft in seiner Zeit zerfallen sei, die Aschʿariten diejenigen seien, die die meisten Menschen für die Sunniten (ahl as-sunna) hielten.[49] Später erklärte der marokkanische Sufi Ahmad ibn ʿAdschība (gest. 1809) in seinem Kommentar zur Fātiha: „Was die Sunniten betrifft, so sind es die Aschʿariten und diejenigen, die ihnen in ihrer richtigen Glaubensüberzeugung folgen.“[50]

Seit der frühen Neuzeit ist in der islamischen Welt die Vorstellung nachweisbar, dass insgesamt drei Gruppen den Sunniten zugehören: 1. die Aschʿariten, 2. die nach Abū Mansūr al-Māturīdī (gest. 941) benannten Māturīditen und 3. eine dritte Gruppe, die traditionalistisch orientiert ist und die von Māturīditen und Aschʿariten befürwortete rationale Spekulation des Kalām ablehnt. Diese Vorstellung findet sich zum Beispiel bei dem syrischen Gelehrte ʿAbd al-Bāqī Ibn Faqīh Fussa (gest. 1661).[51] Daneben gab es muslimische Gelehrte, die den Sunniten-Begriff allein auf die Aschʿariten und Māturīditen beschränken wollten. So schrieb zum Beispiel Murtadā az-Zabīdī (gest. 1790) in seinem Kommentar zu al-Ghazālīs Iḥyāʾ ʿulūm ad-dīn: „Wenn [sc. der Begriff] ahl as-sunna wal-ǧamāʿa verwendet wird, dann sind damit die Aschʿariten und Māturīditen gemeint.“[52] Diese Position wurde im Juli 2013 auch vom Ägyptischen Fatwa-Amt übernommen.[53]

Allerdings gab es auch Gelehrte, die die Aschʿariten aus dem Sunnitentum ausschlossen. So meinte der zahiritische Gelehrte Ibn Hazm (gest. 1064), dass sie zu Murdschiiten gehörten, und zwar denjenigen, die den Sunniten glaubensmäßig besonders fernständen.[54] Dies hatte damit zu tun, dass er al-Aschʿarī fälschlicherweise die Lehre zuschrieb, dass der Glaube lediglich eine Bindung im Herzen sie und auch dann bestehe, wenn die betreffende Person ohne Verheimlichung sich blasphemisch äußere, die Götzen anbete oder sich dem Juden- oder Christentum anschließe.[15] Der Maturidit Abū l-Yusr al-Bazdawī beschränkte die Bezeichnung ahl as-sunna wal-ǧamāʿa allein auf die Maturiditen und versuchte zu zeigen, dass es Lehrunterschiede zwischen al-Aschʿarī und der Allgemeinheit der Sunniten (ʿāmmat ahl as-sunna wa-l-ǧamāʿa) gibt.[55]

Verschiedene moderne salafistische Autoren, die wie Ibn Taimīya zwischen einem weiteren und engeren Kreis von Sunniten unterschieden, meinten, dass die Aschʿariten nur Sunniten im allgemeinen Sinne seien, während die Salafiten die Sunniten im speziellen Sinne darstellten. Diese Meinung vertraten zum Beispiel der osmanische Gelehrte İsmail Hakkı İzmirli[56] (gest. 1946) und der saudische Gelehrte Muhammad Ibn al-ʿUthaimīn (gest. 2001).[57]

Literatur

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Arabische Quellen (chronologisch)
  • Ibn Ḥazm (gest. 1064): al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. Ed. Muḥammad Ibrāhīm Naṣr; ʿAbd-ar-Raḥmān ʿUmaira. 5 Bände. 2. Auflage. Dār al-Ǧīl, Beirut 1996. Digitalisat
  • ʿAbdallāh al-Anṣārī (gest. 1089): Ḏamm al-kalām wa-ahlihī. Ed. Abū Ǧābir al-Anṣārī. 5 Bde. Maktabat al-Ġurabāʾ al-aṯarīya, Amman o. D. Digitalisat
  • Muḥammad aš-Šahrastānī (gest. 1153): al-Milal wa-n-niḥal. Ed. William Cureton. London 1842–46. Bd. I, S. 65–75. Digitalisat – Deutsche Übers. Theodor Haarbrücker. 2 Bde. Halle 1850–51.* Bd. I, S. 98–113. Digitalisat
  • Ibn ʿAsākir (gest. 1176): Tabyīn kaḏib al-muftarī fī-mā nusiba ilā l-imām Abī l-Ḥasan al-Ašʿarī. Ed. Ḥusām ad-Dīn al-Qudsī. Damaskus 1929. Nachdruck Damaskus 1399h (1978/79 n. Chr.). Digitalisat
Sekundärliteratur
  • Binyamin Abrahamov: Islamic theology: traditionalism and rationalism. Edinburgh University Press, Edinburgh 1998. S. 34–36.
  • Michel Allard: Le problème des attributs divins dans la doctrine d'al-Ašʿarī et de ses premiers grands disciples. Beirut 1965.
  • Edward Badeen: Sunnitische Theologie in osmanischer Zeit. Ergon, Würzburg, 2008. Digitalisat
  • Lutz Berger: “Interpretations of Ashʿarism and Māturidism in Mamluk and Ottoman Times” in Sabine Schmidtke: The Oxford Handbook of Islamic Theology. Oxford 2016. S. 693–703.
  • Angelika Brodersen: Zwischen Māturīdīya und Ašʿarīya: Abū Šakūr as-Sālimi und sein Tamhīd fī bayān at-tauḥīd. Gorgias Press Piscataway, NJ, USA: 2018.
  • R. Brunschvig: “Muʿtazilisme et Ašʿarisme à Baġdād” in Arabica 9 (1962) 345-56.
  • Josef van Ess: Der Eine und das Andere: Beobachtungen an islamischen häresiographischen Texten. 2 Bde. Walter de Gruyter, Berlin-New York, 2011.
  • Majid Fakhry: A History of Islamic Philosophy. 3rd edition. Columbia University Press, New York NY 2004. S. 215–223, ISBN 0-231-05532-3 (Online).
  • Richard Frank: Al-Ghazālī and the Ashʿarite school. Durham [u. a.], Duke Univ. Press, 1994.
  • Jeffry Halverson: Theology and creed in Sunni Islam: the Muslim Brotherhood, Ash’arism, and political Sunnism. New York 2010.
  • Anton Heinen: Ašʿarīya. In: Encyclopædia Iranica. Band II, S. 703–705, (Online-Version 2011).
  • George Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites in Islamic religious history. 2 Teile. In: Studia Islamica. Nr. 17, 1962, S. 37–80, JSTOR:1595001; Nr. 18, 1963, S. 19–39, JSTOR:1595177, (Wieder abgedruckt in George Makdisi: Religion, Law and Learning in Classical Islam (= Variorum Collected Studies Series. 347). Variorum, Hampshire u. a. 1991, ISBN 0-86078-301-4, S. 1 ff.).
  • Tilman Nagel: Die Festung des Glaubens. Triumph und Scheitern des islamischen Rationalismus im 11. Jahrhundert. Beck, München 1988, ISBN 3-406-33280-3.
  • Abdel Wedoud Ould-Sheikh: “The Almoravids and Ašʿarism: Regarding the Work of al-Murādī al-Ḥaḍramī” In: Toby Green, Benedetta Rossi (Hrsg.): Landscapes, Sources and Intellectual Projects of the West African Past Brill, Leiden 2018. S. 156–177.
  • Ayman Shihadeh, Jan Thiele (Hrsg.): Philosophical theology in Islam: later Ash'arism east and west Brill, Leiden 2020.
  • Martin Schreiner: „Zur Geschichte des Aśʿaritenthums“ in Actes du huitième Congrès international des Orientalistes Brill, Leiden, 1891. S. 77–117. Digitalisat
  • Michael Schwarz: "The qāḍī ʿAbd al-Ǧabbār's refutation of the Ašʿarite doctrine of 'acquisition' (kasb)" in Israel Oriental Studies 2 (1976) 229–263.
  • W. Montgomery Watt: As̲h̲ʿariyya In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 1. Brill, Leiden u. a. 1960, S. 696.
  • W. Montgomery Watt, Michael Marmura: Der Islam II: Politische Entwicklungen und theologische Konzepte (= Die Religionen der Menschheit. Bd. 25). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1985, ISBN 3-17-005707-3, S. 393–423.
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Commons: Aschʿarīya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Šams ad-Dīn al-Maqdisī: Kitāb Aḥsan at-taqāsīm fī maʿrifat al-aqālīm. Ed. M. J. de Goeje. 2. Aufl. Brill, Leiden 1906., S. 37, Z. 10. Digitalisat
  2. Abū l-Ḥasan ʿAlī al-Masʿūdī: Kitāb at-tanbīh wa-l-išrāf. Brill, Leiden, 1894. S. 396, Z. 9f. Digitalisat
  3. Ibn an-Nadīm: al-Fihrist. Ed. Riḍā Taǧaddud. 3. Aufl. Dār al-Masīra, Beirut, 1988. S. 231. Digitalisat
  4. Abū l-Ḥasan al-Ašʿarī: Kitāb Maqālāt al-islāmīyīn wa-iḫtilāf al-muṣallīn. Ed. Hellmut Ritter. 2. Aufl. Steiner, Wiesbaden, 1963. S. 298.
  5. Ibn Fūrak: Muǧarrad Maqālāt aš-šaiḫ Abī l-Ḥasan al-Ašʿarī. 1987, S. 12.
  6. Ess: Der Eine und das Andere: Beobachtungen an islamischen häresiographischen Texten. 2011, S. 411.
  7. Abū Ḥaiyān at-Tauḥīdī: al-Imtāʿ wa-l-muʾānasa. Ed. Aḥmad Amīn, Aḥmad az-Zain. 3 Bände. Kairo 1953. Reprint Dār Maktabat al-ḥayāh, Beirut ohne Datum. Bd. II, S. 77 Digitalisat
  8. ʿAbd al-Ǧabbār ibn Aḥmad: Taṯbīt dalāʾil an-nubūwa. Ed. ʿAbd al-Karīm ʿUṯmān. Dār al-ʿArabīya, Beirut 1966. S. 90, vorletzte und letzte Zeile Digitalisat
  9. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. II, S. 324.
  10. Abrahamov: Islamic theology: traditionalism and rationalism. 1998, S. 34, 87.
  11. a b Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. V, S. 77.
  12. Ess: Der Eine und das Andere: Beobachtungen an islamischen häresiographischen Texten. 2011, S. 757f.
  13. Vgl. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1962, S. 38.
  14. a b ʿAbbās ibn Manṣūr as-Saksakī: al-Burhān fī maʿrifat ʿaqāʾid ahl al-adyān. Ed. Bassām ʿAlī Salāma al-ʿAmūš. 2. Aufl. Maktabat al-Manār, az-Zarqā', 1996. S. 37f. Digitalisat
  15. a b Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. V, S. 73.
  16. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. V, S. 74.
  17. Averroes: al-Kašf ʿan manāhiǧ al-adilla fī ʿaqāʾid al-milla. Ed. Marcus Joseph Müller. G. Franz, München, 1859. S. 27–135. Hier S. 90, Zeile 18–19. Digitalisat – Deutsche Übersetzung: Marcus Joseph Müller: Philosophie und Theologie von Averroes. G. Franz, München, 1875. S. 29–135. Hier S. 84. PDF
  18. abouhamza.wordpress.com: Les différents mouvements islamiques en Tunisie (Abou Hamza)
  19. Vgl. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1963, S. 39.
  20. Vgl. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1963, S. 23.
  21. Vgl. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1963, S. 31.
  22. Vgl. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1963, S. 33.
  23. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. IV, S. 67.
  24. Sabine Schmidtke: The theology of al-ʿAllāma al-Ḥillī (d. 726/1325). Klaus Schwarz, Berlin 1991. S. 99. Digitalisat
  25. Vgl. Der Islam. Band 2: Watt, Marmura: Politische Entwicklungen und theologische Konzepte. 1985, S. 393–423, hier 403–406.
  26. a b c Wilferd Madelung and Paul E. Walker: An Ismaili heresiography : "Bāb al-shayṭān" from Abū Tammām's Kitāb al-shajara. Brill, Leiden 1998. Arabischer Text S. 53, englische Übersetzung S. 57.
  27. a b c d e al-Ḥākim al-Ǧišumī: Risālat Iblīs ilā iḫwānihī al-manāḥīs. Ed. Ḥusain Mudarrisī aṭ-Ṭabāṭabāʾī. Ohne Ort 1986 . S. 130. Digitalisat
  28. aš-Šahrastānī: al-Milal wa-n-niḥal. 1842, Bd. I, S. 65. – Deutsche Übers. Th. Haarbrücker. 1850, d. I, S. 98.
  29. Vgl. Nagel: Die Festung des Glaubens. 1988, S. 108–120.
  30. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. II, S. 375.
  31. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. III, S. 11.
  32. a b M. Larkin: The Inimitability of the Qur'an: Two Perspectives. In: Religion & Literature. Bd. 20, Nr. 1 = The Literature of Islam, 1988, ISSN 0888-3769, S. 31–47, hier S. 32, JSTOR:40059365.
  33. Abū Yaʿlā al-Ḥanbalī: al-Muʿtamad fī uṣūl ad-dīn. Ed. Wadīʿ Zaidān Ḥaddād. Dār al-Mašriq, Beirut 1974. S. 88, Nr. 156.
  34. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. V, S. 81.
  35. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. III, S. 29.
  36. a b Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. III, S. 81.
  37. a b Wilferd Madelung and Paul E. Walker: An Ismaili heresiography : "Bāb al-shayṭān" from Abū Tammām's Kitāb al-shajara. Brill, Leiden 1998. Arabischer Text S. 54, englische Übersetzung S. 58.
  38. Vgl. Ibn al-Murtaḍā: Kitāb Ġāyat al-afkār wa-nihāyat al-anẓār. Ms. Princeton ymdi_03_26, S. 177, Z. 11f. Digitalisat
  39. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. IV, S. 104.
  40. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. IV, S. 121.
  41. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. IV, S. 74. Ein weiteres Beispiel Bd. V, S. 77.
  42. Tāǧ ad-Dīn as-Subkī: Ṭabaqāt aš-Šāfiʿīya. Ed. ʿAbd al-Fattāḥ Muḥammad Ḥulw und Maḥmūd Muḥammad Ṭanāḥī. Maṭbaʿat ʿIsā al-Bābī al-Ḥalabī, Kairo, 1967. Bd. VI, S. 129, Zeile 2. Digitalisat
  43. Muḥammad ibn Muḥammad Ibn Abī Yaʿlā: Ṭabaqāt al-Ḥanābila. Ed. Muḥammad Ḥāmid al-Faqī. Maṭbaʿat as-Sunna al-Muḥammadīya, Kairo 1952. Bd. II, S. 205, Zeile 8f. Digitalisat
  44. Nagel: Die Festung des Glaubens. 1988, S. 362.
  45. Makdisi: Ashʿarī and Ashʿarites. 1963, S. 25.
  46. Ess: Der Eine und das Andere: Beobachtungen an islamischen häresiographischen Texten. 2011, S. 411.
  47. Patrick Franke: Sunniten. In: Georges Tamer: Islam I. Entstehung, Konfessionen, Dynastien (= Religionen der Menschheit, Band 25,1). Kohlhammer, Stuttgart 2023. S. 175–212. Hier S. 190.
  48. Abū l-Yusr al-Bazdawī: Kitāb Uṣūl ad-Dīn. Ed. Hans-Peter Linss und Aḥmad Ḥiǧāzī as-Saqqā. Al-Maktaba al-Azharīya li-t-Tūrāṯ, Kairo 2003. S. 250. Digitalisat
  49. Averroes: al-Kašf ʿan manāhiǧ al-adilla fī ʿaqāʾid al-milla. Ed. Marcus Joseph Müller. G. Franz, München 1859. S. 27 ff., hier S. 28, Zeile 3; Textarchiv – Internet Archive.
  50. Aḥmad ibn ʿAǧība: Tafsīr al-Fātiḥa al-kabīr. Ed. ʿĀṣim Ibrāhīm al-Kaiyālī. Dār al-kutub al-ʿilmīya, Beirut 2005. S. 347.
  51. Ibn Faqīh Fuṣṣa: ʿAin al-aṯar fī ʿaqāʾid ahl al-aṯar. Dār al-Maʾmūn li-t-Turāṯ, Damaskus, 1987. S. 53 Online-Version
  52. Murtaḍā az-Zabīdī: Itḥāf as-sāda al-muttaqīn bi-šarḥ Iḥyāʾ ʿulūm ad-dīn. Muʾassasat at-taʾrīḫ al-ʿArabī, Beirut 1994. Band II, S. 6; Textarchiv – Internet Archive.
  53. al-Murād bi-ahl as-sunna wa-l-ǧamāʿa (Memento vom 17. April 2021 im Internet Archive) Fatwa Nr. 2366 des ägyptischen Fatwa-Amtes vom 24. Juli 2013.
  54. Ibn Ḥazm: al-Faṣl fi-l-milal wa-l-ahwāʾ wa-n-niḥal. 1996, Bd. II, S. 265, 269.
  55. Abū l-Yusr al-Bazdawī: Kitāb Uṣūl ad-Dīn. Ed. Hans-Peter Linss und Aḥmad Ḥiǧāzī as-Saqqā. Al-Maktaba al-Azharīya li-t-Tūrāṯ, Kairo 2003. S. 252. Digitalisat
  56. İsmail Hakkı İzmirli: Muḥaṣṣalü l-kelâm ve-l-ḥikme. Istanbul 1336h (= 1917/18 n. Chr.). S. 75. Digitalisat (PDF; 154 MB)
  57. Muḥammad ibn ʿUṯaimīn: Aš-Šarḥ al-mumtiʿ ʿalā Zād al-mustaqniʿ. Dār Ibn al-Ǧauzī, Dammam 2006. Band XI, S. 306; Textarchiv – Internet Archive.