Mirabelle

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Mirabelle

Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca)

Systematik
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Steinobstgewächse (Amygdaleae)
Gattung: Prunus
Art: Pflaume (Prunus domestica)
Unterart: Mirabelle
Wissenschaftlicher Name
Prunus domestica subsp. syriaca
(Borkh.) Janch. ex Mansf.
Blüte im Detail
Frühe Mirabelle von Bergthold
Mirabelle de Septembre
Flotows Mirabelle
Pillnitzer Mirabelle
Mirabelle von Nancy im Freilichtmuseum Roscheider Hof

Die Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca), auch als Gelbe Zwetschge bezeichnet und in Österreich gelegentlich Kriecherl genannt,[1] ist eine Unterart der Pflaume.[2] Die Mirabelle wird von Laien oft mit der ihr in Größe und Gestalt ähnlich sehenden Kirschpflaume verwechselt. Diese hat aber eine glattere und (vor allem nach dem Kochen) säuerliche Haut, ist meist nicht steinlösend und blüht, im Gegensatz zur spätblühenden Mirabelle, sehr früh, fast als Erstes im Jahr.

Die Mirabelle ist ein dornenloser, sparriger Baum. Die einjährigen Zweige sind behaart.[2]

Die fünf Kronblätter sind grünlich.[2]

Die Steinfrucht besitzt einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern, ist kugelig, tief wachsgelb und oft mit einer rötlichen Punktierung oder grün. Das Fruchtfleisch ist sehr süß und löst sich leicht vom Steinkern. Dieser ist rundlich-eiförmig. Seine Dicke entspricht 72 bis 80 % der Länge und seine Rückenfurche weist nur spärliche Kammstriche auf.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]

Nach Oberdorfer leitet sich die in Kleinasien und Nordpersien beheimatete Mirabelle aus einer Kreuzung der Pflaume mit der Kirschpflaume ab, vielleicht auch aus einer Kreuzung der Pflaume mit dem Schlehdorn.[3]

Die Mirabelle wurde 1803 von Moritz Balthasar Borkhausen als Prunus syriaca erstbeschrieben. Erwin Janchen stufte sie 1959 als Prunus domestica subsp. syriaca in den Rang einer Unterart der Pflaume (Prunus domestica) ein.[2]

Die Mirabelle wird in Mittel- und Südeuropa sowie Nordafrika als Obst angebaut. In Mitteleuropa liegen die Hauptanbaugebiete in Lothringen, am Mittelrhein, in der Pfalz und in Mainfranken. Allein in Lothringen wachsen rund 250.000 Mirabellenbäume, von denen jährlich 15.000 Tonnen der Früchte, 70 % der Weltproduktion, geerntet werden.[4] Aus den Früchten wird unter anderem eine Spirituose produziert, der Mirabellenbrand.

Bekannte Sorten sind:[2]

Commons: Mirabelle – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mirabelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Johannes Müller: Deutschlands Obstsorten. 7 Bände. Eckstein und Stähle, Stuttgart 1905–1934, DNB 018244742. Ein Fachbuch, in dem mehr als 300 Äpfel-, Birnen-, Pflaumen-, Erdbeeren-, Aprikosen- und Rebsorten mit Abbildungen beschrieben werden; (online)
  • Blätter, Blüte, Baumbestimmung

Einzelnachweise

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  1. Das babylonische Ringlottenkriecherl, die Presse, abgerufen am 24. September 2021
  2. a b c d e f g Hildemar Scholz, Ilse Scholz: Prunus. In: Hans. J. Conert u. a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8.
  3. E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 573.
  4. tourisme-lorraine.fr
  5. Die Bezeichnung Miracose ist unter der Registernummer 302008024348 seit dem 8. Oktober 2008 für die Waren „Sämereien, lebende Pflanzen und natürliche Blumen“ beim Deutschen Patent- und Markenamt als eingetragene Marke der Ahrenz + Sieberz GmbH & Co KG geschützt. Link zum DPMAregister
  6. a b Hubert Siegler: Trends bei XXL-großen Mirabellen. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Würzburg Veitshöchheim (online (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) PDF; 82 kB).