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Hagenbecks Völkerschau der „Feuerländer“ 1881/82

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Menschenzoo der „Feuerländer“ im Jardin d’Acclimatation in Paris, Foto von 1881

Hagenbecks Völkerschau der „Feuerländer“ 1881/82 (auch: „Die Wilden von den Feuerlandsinseln“) war eine Völkerschau (im heutigen Sprachgebrauch auch Menschenzoo) einer Gruppe von elf Kawesqar, die im Sommer 1881 nach Europa verschleppt und ab Ende August zuerst in Paris und anschließend in Berlin, Stuttgart, München, Nürnberg und Zürich zur Schau gestellt wurde. Veranstalter der Schau war Carl Hagenbeck (1844–1913) aus Hamburg, der seit 1875 mit seinen „Völkerausstellungen“ für Aufmerksamkeit sorgte und hunderttausende zahlende Besucher anlockte.

Die „Feuerländer“ galten im rassistischen Denken des 19. Jahrhunderts als „Urmenschen“ auf der untersten Stufe der „Rassenhierarchie“. Sie wurden als „Wilde“ und „Kannibalen“ stigmatisiert und deshalb besonders abschätzig beschrieben und behandelt.

Im Verlauf der Völkerschau verstarben – verursacht durch die Strapazen der Tournee und Krankheiten – sechs Mitglieder der Gruppe, weshalb Hagenbeck die Schau im März 1882 vorzeitig beendete.

Bereits 1878 gab es einen ersten Versuch Hagenbecks, eine Gruppe von sechs indigenen „Feuerländern“ ins Deutsche Reich zu bringen. Er versprach sich von der Zurschaustellung der „Urmenschen“ von der Südspitze Südamerikas große Aufmerksamkeit und hohe Besucherzahlen für seine Völkerschauen. Unterstützt wurde er dabei vom bekannten Mediziner Rudolf Virchow,[1] der seit den 1870er Jahren seinen Forschungsschwerpunkt auf die Anthropometrie verlagerte und hierfür eine große Sammlung von Skeletten und Schädeln verschiedener „Rassetypen“ anlegte.[2]

Am 7. März 1878 traf ein Kutter mit einer Familie von sechs Kawesqar, die im Auftrag des deutschen Einwanderers Johann Wilhelm Wahlen entführt worden waren, in der Hafenstadt Punta Arenas ein.[1] Die Kawesqar waren westlich der Hauptinsel Feuerland beheimatete Wassernomaden. Sie wurden im Zuge der Invasion und Besiedlung des südlichen Chiles seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet. Charles Darwin hatte sie in den 1830er Jahren als „die erbärmlichsten und elendsten Geschöpfe, die ich je irgendwo gesehen habe“, und als „Kannibalen“ bezeichnet.[3]

Bei Ankunft des Kutters in Punta Arenas wandte sich Wahlen an den dortigen chilenischen Gouverneur Carlos Wood Arrelano, er wolle die Familie der Kawesqar im Auftrag der von Virchow geleiteten Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte ins Deutsche Reich ausführen. Der Gouverneur weigerte sich, „da dieses Vorgehen meines Erachtens gegen die Staatsverfassung verstößt, da die Feuerländer, um die es hier geht, aus ihrer Heimat herausgerissen würden, ohne dass es möglich wäre, ihnen den Zweck und die Dauer ihrer Reise zu erklären.“[4]

In den folgenden Monaten entwickelte sich daraufhin eine diplomatische Auseinandersetzung zwischen deutschen und chilenischen Behörden um die Ausreise indigener Menschen. 1879 erreichte Virchow, dass Otto von Bismarck sich an die chilenische Regierung wandte, ihr „Mittheilung davon zu machen, daß den auf Vorführung von Rassentypen gerichteten Hagenbeck’schen Unternehmungen Seitens der deutschen Gelehrten ein hoher Werth beigemessen wird“.[5] Der chilenische Außenminister stimmte schließlich der Überführung indigener Menschen unter der Bedingung zu, dass sie der Reise nach Europa und der Teilnahme an Völkerschauen zustimmen.[6] 1879 gelang es Hagenbeck, eine dreiköpfige Aonikenk-Familie, deren Vater zumindest ansatzweise Spanisch sprach, anzuwerben und legal nach Hamburg zu bringen, von wo sie von April bis Juli 1879 als „wilde Patagonier“ zur Schau gestellt wurden. Diese Völkerschau wurde aufgrund der depressiven Erkrankung des Vaters frühzeitig abgebrochen.[7]

Verschleppung nach Europa

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1881 startete Hagenbeck einen zweiten Versuch, eine Gruppe von „Feuerländern“ ins Deutsche Reich zu bringen. Er ließ in der Presse verlauten, Kapitän G. Schweers des Dampfschiffs Theben habe eine Gruppe von elf „Feuerländern“ in Südamerika in Seenot gerettet.[8] Tatsächlich hatte Hagenbeck aber seinen Agenten Johan Adrian Jacobsen beauftragt, die Kawesqar in Feuerland zu verschleppen und an Schweers zu übergeben. Jacobsen wiederum beauftragte einen Seehundjäger, der die Gruppe unter ungeklärten Umständen auf seinen Kutter nahm.[9] Anders als in Hagenbecks öffentlicher Schiledrung war die Schau auch mit Unterstützung von Virchow „von langer Hand vorbereitet“.[10]

Die Übergabe der Kawesqar auf die Theben erfolgte am 10. Juli 1881 auf See. Auch die für die Kawesqar eingestellten Wärter waren bereits mitgereist. Schweers vermied Punta Arenas als Übergabeort ganz bewusst, um einen Kontakt mit den chilenischen Behörden zu umgehen. Weil niemand die Sprache der Kawesqar übersetzen konnte, schien es aussichtslos, eine legale Zustimmung für die Ausreise einzuholen. Stattdessen brachte Schweers die Kawesqar direkt nach Hamburg als den „nächste[n] Hafen“ nach ihrer vermeintlichen Rettung.[9] Die Theben erreichte am 16. August Le Havre und am 19. August Hamburg, wo die Gruppe von Bord ging. Hagenbeck handelte mit dem dortigen chilenischen Konsul aus, dass die Gruppe zur „Erstattung der entstandenen Reisekosten “ ein Jahr in Europa ausgestellt werden dürfe.[8]

Gruppe der elf Kawesqar

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Die Gruppe der elf Kawesqar bestand aus vier Frauen, vier Männern und drei Kindern im Alter zwischen drei und vier Jahren. Sie führten keine eigenen, sondern die Namen, die sich Kapitän Schweers auf der Schiffsreise für sie ausgedacht hatte. „Herr und Frau ‚Capitano‘“ (beide etwa 40 Jahre alt), „Grete“ (etwa 20 Jahre), „Liese“ (etwa 18 Jahre), „Antonio“ (etwa 40 Jahre), „Henrico“ (etwa 18 Jahre), „Pedro“ (etwa 18 Jahre) und „Trine“ (gelegentlich auch „Lina“ genannt, etwa 20 Jahre alt). Zwei der Kinder wurden „Frosch“ und „Dickkopf“ genannt. Der Name des dritten Kindes ist nicht bekannt. „Grete“ war offenbar die Mutter von „Dickkopf“, und „Antonio“ der Vater von „Henrico“. Ansonsten werden die verwandtschaftlichen Verhältnisse innerhalb der Gruppe in den Quellen teils ungenau und widersprüchlich angegeben.[11]

Verlauf der Völkerschau

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Die Völkerschau der Feuerländer machte zwischen August 1881 und März 1882 in sechs Städten Station, wobei die Ausstellungsorte variierten: In Paris, Berlin und Stuttgart wurden sie in Zoos ausgestellt, in Nürnberg auf einem Parkgelände, in München in einer Schaubude und in Zürich in einem zu einem Theater umgebauten Gaststätte. Während der Völkerschau wurde die Gruppe von einer Gruppe von Wärtern bewacht, die von Herrn Carl Terne aus DResden angeführt wurde.[8]

Erste Station der siebenmonatigen Tournee war in Paris der Jardin d’Acclimatation, eine Mischung aus Zoo und Vergnügungspark, dessen Direktor Albert Geoffroy Saint-Hilaire eng mit Hagenbeck zusammenarbeitete. Die Kawesqar wurden in einem umzäunten Gehege vor einer kargen Kulisse mit einer einfachen Hütte zur Schau gestellt.[12] Wie Heinrich Leutemann berichtete, mussten „den Leuten erst Badehosen verabreicht werden, da sie mit ihren Fellmänteln, der alleinigen Bekleidung, nicht vorzeigefähig waren“.[13] In Paris verstarb das Kind mit unbekanntem Namen, wobei die Todesursache nicht überliefert ist.[14]

Die Zahl der Zuschauer zwischen Ende August und Mitte Oktober gab Hagenbeck mit einer halben Million und die Einnahmen mit 150.000 Franc an.[15]

Abbildungen der „Feuerländer“ in der Zeitschrift der Anthropologischen Gesellschaft Berlin, 1881

Von Paris fuhren die „Feuerländer“ im Güterwaggon nach Berlin[14], wo sie vom 20. Oktober bis zum 4. Dezember im (1896 abgerissenen) Straußenhaus des Zoologischen Gartens zur Schau gestellt zu werden. Unter der Woche besuchten vor allem Schulklassen die Völkerschau, an den Wochenenden herrschte ein großer Besucherandrang.[16] Das Gedränge vor dem Gehege der Feuerländer war so groß, dass die Umzäunung durchbrochen wurde und Sitzbänke zusammenbrachen.[17] Aufgrund des großen Besucherandrangs sind Ausschreitungen überliefert:

„Schon im Laufe des Vormittags belief sich die Zahl der Besucher auf ca. 20.000 und stieg bis 5 1/4 Uhr Abends, zu welcher Zeit die Kassen geschlossen wurden, auf 37.163. Während Vormittags Alles ganz ruhig verlief, entwickelte sich Nachmittags bei den Pescherähs [damalige Bezeichnung der Kawesqar] ein furchtbares Gedränge, so daß einige vierzig Planken der Umzäunung eingedrückt wurden und die Aufseher alle Mühe hatten, einige Ordnung zu erhalten; als jedoch um 5 1/2 Uhr sich die Feuerländer in die inneren Gemächer ihres Erdgelasses zurückzogen, nahm der Tumult bedenkliche Dimensionen an. ‚Feuerländer raus!‘ brüllte ein tausendstimmiger Chorus. Bänke und Stühle wurden zerbrochen und erst mit Hülfe requirierter Schutzleute gelang es, die Ruhe wieder herzustellen, worauf sich gegen 7 Uhr das Publikum verlief. Um die von dem Zoologischen Garten nach der Stadt zurückfahrenden Pferdewagen wurden nun förmliche Kämpfe ausgefochten […]. Der Bierkonsum an den verschiedenen Restaurationsstellen des Zoologischen Gartens belief sich auf ca. 50 Tonnen.“[18]

Für den Berliner Zoo war die Völkerschau ein großer finanzieller Erfolg; so heißt es im Vorstandsprotokoll vom 8. Januar 1882, an den Mehreinnahmen des Zoos im Geschäftsjahr 1881 habe „die Ausstellung der Feuerländer den erheblichsten Antheil“.[19]

Aus Berlin sind Zeitungsberichte überliefert, die deutlich machen, dass sich die Gruppe über das Publikum lustig machten: „Große Heiterkeit rief vorgestern der alte Antonio hervor. Seine Nase zierte ein eleganter Klemmer, weiße Glacéhandschuhe verhüllten seine braunen Hände; so ausgeputzt stolzierte er, selbst vom Capitano mit neidischen Blicken betrachtet, einher“.[20]

Der Anatom und Anthropologe Rudolf Virchow nahm in Berlin Untersuchungen an den Kawesqar vor und stellte sie am 14. November 1881 der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte im Saal des Zoologischen Gartens als eine „Rasse“ auf der „untersten Stufe“ sowie als mögliche „Kannibalen“ vor.[21] Während der Versammlung äußerte er den Satz: „Leider fehlt es gar sehr an Feuerland-Schädeln“.[22]

Bereits in Berlin erkrankten fünf der erwachsenen Kawesqar an Atemwegserkrankungen. Dies wurde darauf zurückgeführt, dass die Gruppe im beheizten Straußenhaus übernachteten, sich morgens aber in einem Teich badeten, der zeitweilig sogar von einer dünnen Eisschicht bedeckt war und sich dann tagsüber „nur mit Guanakofellen bekleidet“[23] im Freien aufhielten. Ihr gesundheitlicher Zustand sollte sich in den kommenden Wochen weiter verschlechtern.[24]

In Stuttgart machte die Schau über die Weihnachtstage in Nill’s Zoologischem Garten Station.[25] Dort wurde für sie ein Weihnachtsbaum aufgestellt, der mit „gerupften und ungerupften Hühnern behängt, die von den Pescheräh's in ihrer gewohnten Weise halbverbrannt und halbgeröstet verzehrt wurden“.[26] Hier wurden sie von König Karl und weiteren Mitgliedern des königlichen Hofes besucht, die ihnen einige Geschenke überreichten.[27]

In München wurden die Kawesqar vom 31. Dezember bis zum 3. Februar in einer geschlossenen Schaubude mit Besuchergalerien in der Zweibrückenstraße ausgestellt. Auf der in der Mitte des Raums befand sich die Bühne und eine Hütte aus Tannenzweigen, in der die Gruppe übernachtete. Außerdem wurden Waffen und Alltagsgegenstände im Eingangsbereich ausgestellt.[28]

Auch in München berichtete die lokale Presse ausgiebig über die „Feuerländer“:

„Vor ein paar Tagen machte sich ein Herr den Spaß, jedem der um ihr Feuer sitzenden Feuerländer eine Mundharmonika in die Hand zu geben, und nachdem ihnen die Nutzanwendung dieser Instrumente mit vieler Mühe begreiflich gemacht worden war und sie dieselbe endlich kapirt hatten, setzte jeder der Herren Wilden nebst ditto [ebenso] Frauen und Kinder die Mundharmonika zwischen die Lippen und nun begann unter dem schallenden Gelächter des Publikums und unter größter Heiterkeit der Feuerländer selbst ein Konzert, das „Steine erweichen und Menschen rasend machen“ könnte.“[29]

Die Gruppe wurde in München bei einer Sitzung der dortigen Akademie der Wissenschaften im Liebig-Hörsaal auf das Podium gestellt, während verschiedene Experten Vorträge hielten. Der Zoologe Friedrich Ratzel ließ sich über die karge Landschaft Patagoniens aus: „Durch solche Zustände wird dann wohl der Kannibalismus erklärlich“.[30] Der an der Erforschung weiblicher Geschlechtsorgane interessierte Anatom Theodor von Bischoff berichtete über die Untersuchung der Frauen: „trat mir in überraschender Weise die Schamhaftigkeit der Individuen und insbesondere der weiblichen, sehr hinderlich entgegen.“[31]

Die Völkerschau machte anschließend vom 5. bis zum 16. Februar in Nürnberg Station, wo sie im Rosenaupark zur Schau gestellt wurden.[32]

„Grete“ (gestorben 16. oder 17. Februar 1882) mit ihrem Kind „Dickkopf“

Nach dem Aufenthalt in München wurde die Gruppe einige Tage in Nürnberg zur Schau gestellt und kam am 17. Februar 1882 nach Zürich. Der Wirt des privat betriebenen Plattentheaters Josef Grüninger hatte eine Arena für die Völkerschau aufgebaut, in der „die Fremden sich niederlassen, vor aller Augen ein möglichst natürliches Leben führen“ sollten. Außerdem wollte er „‚die Wilden‘ ab und zu durch die Zuschauerreihen bugsieren, so dass alle im Saal sie von vorn und hinten betrachten und auch berühren könnten“.[33]

Doch die Gruppe der Kawesqar war von den vorherigen Stationen der Tournee von Krankheiten gezeichnet und entkräftet. „Grete“ starb auf dem Weg nach Zürich, und „Henrico“ wurde mit starkem Fieber ins Krankenhaus gebracht. Trotz des Todesfalls wurden die anderen, auch „Gretes“ Kind „Dickkopf“, unverzüglich nach ihrer Ankunft auf die Bühne geschickt. Bei den Gruppenmitgliedern wurden sowohl Tuberkulose, Masern, Lungenentzündungen als auch Syphilis diagnostiziert. Obwohl Hagenbeck bereits seit dem 20. Februar über die Erkrankungen informiert war, ließ er die Schau zunächst weiterlaufen, obwohl inzwischen offenkundig auch eine Ansteckungsgefahr für das Publikums bestand.[34]

„Henrico“ starb am 28. Februar, „Liese“ am 11. März und „Frau Capitano“ und ihr Mann einen Tag später.[35] Die vier Leichen wurden in der Zürcher Anatomie von verschiedenen Professoren seziert. Die präparierten Geschlechtsorgane von „Liese“ wurden zu Professor Theodor von Bischoff nach München verschickt.[36]

Rückreise der Überlebenden

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Nach den Todesfällen brach Hagenbeck die Schau ab und ließ die fünf Überlebenden am 23. März nach Antwerpen bringen, die von dort ihre Rückreise antreten sollten. Dort seien sie laut Hagenbeck vor der Abfahrt „reich beschenkt“ worden.[37] „Antonio“ starb während der Überfahrt, „Trine“ war bei der Ankunft schwerkrank. Nur „Pedro“ und die beiden Kinder kehrten „leidlich gesund“ in ihre Heimat zurück.[34]

Erst im Januar 1881 waren bei Hagenbecks Völkerschau der „Eskimos“ alle acht Inuit an Pocken gestorben. Nach den erneuten Todesfällen in Zürich schrieb er an Jacobsen: „Es sind mir […] innerhalb dieser letzten 3 Wochen 5 von meinen guten armen Feuerländern gestorben. […] Sie wissen, daß ich ein Menschenfreund bin […] und habe ich jetzt auch noch hin und wieder nicht allzu erfreuliches in den Zeitungen darüber zu lesen so daß ich mir fest vorgenommen habe nie mehr Menschen-Ausstellungen zu arrangieren“.[34] Tatsächlich setzte er die Völkerschauen nur für wenige Monate aus.

Zeitgenössische Rezeption

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Den „Feuerländern“ wurde in der Presse und der öffentlichen Wahrnehmung große Aufmerksamkeit zuteil.

Charakterisierung als „Urmenschen“

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Nach Anne Dreesbach rückte die Zurschaustellung der Feuerländer „die angenommene niedrige Kulturstufe in den Mittelpunkt“.[38] und deshalb auf eine Inszenierung weitgehend verzichtet wurde. In seiner Biographie über Carl Hagenbeck schrieb Wilhelm Fischer 1896 über die Feuerländer, sie wären „Naturmenschen oder Wilde im vollsten Sinne des Worts“. Heinrich Leutemann bemerkte: „In der That war hier noch der Mensch zu sehen, wie man ihn sich in den ersten Anfängen seines Seins als Mensch, nachdem er also den Affen vollständig hinter sich hatte, in unberechenbare Vorzeit zurückversetzt, zu denken hat, und dabei ergab doch wiederum der Anblick den unwiderleglichen Beweis, daß diese ‚Wilden‘ keineswegs so verkommene Erscheinungen waren, wie man dies über die Eingeborenen des Feuerlands zu lesen gewohnt war.“[39]

Stereotyp Kannibalismus und Essgewohnheiten

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Werbeplakat der „Feuerländer“-Völkerschau in München

In vielen Artikeln wurden sie als „Kannibalen“ beschrieben, so etwa während ihres Aufenthaltes im Dezember in Stuttgart: „Die Feuerländer im Allgemeinen stehen auf der allerniedersten Kulturstufe und sind – sagen wir es gleich – von Haus aus und unbestritten Menschenfresser, Darwin sagt: durchaus Teufeln ähnlich.“[40] Im Oktober 1881 hatte zuvor die Norddeutsche Allgemeine Zeitung berichtet:

„Vielleicht mag auch die Furcht, irgend einem überlegenen Bruderstamm bei diesen schlechten Zeiten als Nahrung dienen zu müssen, ihren Beschluß beschleunigt haben, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß wir hier wirkliche Menschenfresser vor uns haben, da bei der Ankunfi des Schooners der Führer desselben eine der Frauen damit beschäftigt fand, einen menschlichen Armknochen, dessen Fleisch schon teilweise in Verwesung übergegangen war, abzunagen.“[41]

Ähnlich äußerte sich die Neue Zürcher Zeitung, obschon der Tod von „Grete“ gerade erst zehn Tage zurücklag viele der Teilnehmer schwer erkrankt waren:

„Das Aussehen, namentlich der Erwachsenen, verräth allerdings einen hohen Grad von Stumpfsinn, doch würden sie intelligenter aussehen, wenn sie nicht, wie unsere Modedamen, das Haar über die Stirne herabhängen ließen […]. Wenn sie von Hungersnoth heimgesucht werden, sind sie auch noch Kannibalen und schlachten ihre alten Weiber und zwar eher als die Hunde. […] Die Männer scheinen die größte Freude zu haben am dolee far niente [süß ists, nichts zu tun], die Frauen hingegen äußerten große Freude, als man ihnen Binsen überreichte und fingen sofort an, Körbchen zu flechten, indem sie die Arbeit mit der großen Fußzehe festhielten.“[42]

Das Stereotyp der fleischverzehrenden und dabei gierigen Feuerländer kommt auch auf dem Werbeplakaten der Völkerschau zum Ausdruck.

Häufig wurden ihre Essgewohnheiten thematisiert: „Lisa bediente sich sogar bei der Mahlzeit eines Messers, um das Fleisch von den Knochen zu lösen. Ihr Diner und Souper nehmen sie um 12 und um 5 Uhr, rohe Fleischstücke werden mit einer schwungvollen Handbewegung auf das Kohlenfeuer geworfen, etwas angebraten und dann, halb blutig, halb verbrannt, verzehrt. […] Ob der Eine oder die Andre von ihnen auch schon wirkliches, veritables Menschenfleisch zu sich genommen?“[43] Das Essverhalten wurde auch mit dem von Tieren verglichen:

„Sie rösteten sodann den Rest der mitgebrachten Fleischvorrathes und verzehrten dasselbe derart, daß man es höchstens mit dem Ausdruck Verschlingen bezeichnen kann. Die Männer fielen zuerst über das Fleisch her wie wilde Thiere über eine Beute, setzten einen Fuß auf ihren Antheil, von dem sie sich große Stücke mit den Fingernägeln abrissen und dieselben mit thierischer Gier verschlangen. Erst nachdem sie ihren Hunger befriedigt, überließen sie den Frauen und den Kindern den Rest. Während der Mahlzeit stießen sie beständig eigenthümlich klingende Kehllaute aus.“[44]

Reaktion auf die Todesfälle

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Die Schweizer Presse zeigte sich anteilslos über die Todesfälle: „Die armen Feuerländer sind alle krank geworden. Zwei oder drei sind gestorben. Der Unternehmer ist verpflichtet, die Leute wieder in die Heimat zurückzubringen, vielleicht enthebt ihn der Tod der Übrigen von dieser Pflicht“.[45] Und der Der Landbote kommentierte: „Gestern sind wieder zwei von der Gesellschaft gestorben, so dass jetzt nur noch zwei Männer, eine Frau und zwei Kinder zu sehen sind. Durch diese Zwischenfälle ist Herrn Grüninger [der Besitzer des Zürcher Plattentheaters] ein nicht unbedeutender Schaden entstanden – was demselben wohl niemand gönnt, da er sich alle Mühe gibt, dem Publikum immer wieder Neues vorzuführen“.[45]

Kritik an der Zurschaustellung der Kawesqar gab es selten, wie etwa in diesem Kommentar der Zeitung Der Weinländer vom 4. März 1882: „Die armen Feuerländer! Einer stirbt nach dem andern! Schon liegt die Frau des Einen unter der Erde, der Zweite ist krank, und ein Dritter liegt an Schwindsucht darnieder, alle Kinder sind krank. Und das heißt man Ausstellung! […] Am Traurigsten ist, dass die Gebildeten und die Presse für solchen Menschenhandel noch Reklame machen, ja gefühllos zusehen, wie an Unmündigen – denn das sind diese Wilden – eine langsame, aber sichere Tortur vollzogen wird“.[45]

Auch die Frage der unrechtmäßigen Verschleppung der Kawesqar beschäftigte die Öffentlichkeit. In der in Stuttgart erscheinenden „Deutschen Montags-Zeitung“ fragte der Autor G. Stamm:

„Wie war es möglich, den Feuerländern, die nach ihren Begriffen von dem, was man mit ihnen vorhatte, sich gar keine rechte Vorstellung machen konnten, durch Zeichen zu verstehen zu geben, um was es sich handle? Ist nicht vielmehr anzunehmen, dass die armen Leute, die durch die ihnen neue Umgebung eingeschüchtert waren, einfach mit sich geschehen liessen, was man wollte? Ist dies aber der Fall – und die Sache dürfte kaum anders liegen, – handelt es sich dann nach unseren Gesetzen nicht um die Entziehung der persönlichen Freiheit (St.-G.B. 239)?“[46]

Wissenschaftliche Untersuchungen

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Die Kawesquar wurden während der Tournee zuerst von Rudolf Virchow in Berlin vermessen. Virchow stand der Behauptung, die „Feuerländer“ seien Kannibalen, eher skeptische gegenüber. Theodor von Bischoff konnte erst nach dem Tod der Kawesqar-Frauen In Zürich seine zuvor an deren Widerstand gescheiterten Untersuchungen der weiblichen Geschlechtsorgane vornehmen, die ihm als Präparat von Zürick nach Müchen zugesandt wurden.[47]

Der Zürcher Mediziner Rudolf Martin untersuchte die fünf Leichen und Skelette der in Zürich verstorben „Feuerländer“ eingehend und „gründete auf ihren Überresten eine glänzende Karriere“[47] – er schrieb hierzu seine Habilitationsschrift.

Rückführung der Skelette 2010

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Auf Betreiben chilenischer Forschender wurden 2010 die Skelette der fünf in Zürich verstorbenen Kawesqar, die im dortigen Anthropologischen Institut lagerten, nach Chile überführt.[48] Die Särge wurden im Januar 2010 in der Heimat der Kawesqar an einem geheim gehaltenen Ort bestattet.[49]

Beurteilung der Völkerschau der „Feuerländer“

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Helmut Zedelmaier stellte in einem Aufsatz von 2003 fest, dass die Völkerschau der „Feuerländer“ in „vielem nicht typisch“ gewesen sei, dennoch mache gerade diese Schau die „radikale Weise, mit der das Publikum von ihnen Besitz ergriff, die Motive sowie die Mechanismen besonders deutlich, die die ausgestellten Ethnien zum Objekt der zivilisierten Neugierde machte“,[50] deutlich. Wesentlicher Grund hierfür sei die Sprachbarriere: „Die völlig unverständliche Sprache war eine ideale Projektionsfläche, die mit allem besetzt werden konnte, was an Wissen über exotische, wilde Völker zirkulierte“.[50]

Forschungsstand

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Die Völkerschau der „Feuerländer“ hat zuerst Gabriele Eissenberger 1993 in ihrer Magisterarbeit umfassend dargestellt[51], die 1996 unter dem Titel Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos veröffentlicht wurde. Rea Brändle,Anne Dreesbach und Helmut Zedelmaier haben einige Ergänzungen beigetragen.

2023 gab es in Zürich eine Zusammenarbeit der gemeinnützigen Organisation Fundación Pueblo Kawésqar mit dem Völkerkundemuseum der Universität Zürich.[52] Eine Delegation der Kawesqar konzipierte eine eigene Ausstellung und nahm dabei auch Bezug auf die Völkerschau von 1882.

Dokumentarfilme

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  • Rea Brändle: Wildfremd, hautnah. Völkerschauen und ihre Schauplätze in Zürich 1880–1960. Rotpunktverlag, Zürich 1995, ISBN 3-85869-120-8.
  • Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-593-37732-2.
  • Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-88939-185-0.
  • Ursula Klös: Völkerschauen im Zoo Berlin zwischen 1878 und 1952. In: Bongo 30/2000, S. 33–82.
  • Rothfels, Nigel: Savages and beasts. The birth of modern zoo. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2002, ISBN 978-0801869105.
  • Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-593-34071-2.
  • Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882, in: Anne Dreesbach, Helmut Zedelmaier (Hg.): Gleich hinterm Hofbräuhaus waschechte Amazonen. Exotik in München um 1900. Dölling und Galitz, München 2003, ISBN 3-935549-77-6, S. 53–77.

Zeitgenössische Literatur

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Commons: Völkerschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Feuerländer in Berlin – Quellen und Volltexte

Online-Beiträge

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Einzelnachweise

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  1. a b Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 107.
  2. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 76 ff.
  3. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 35 f.
  4. Zitiert nach: Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 108 f.
  5. Bismarck unterstützte den ihm persönlich verhassten Virchow in dieser Frage ausdrücklich; Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 181.
  6. Bismarck unterstützte den ihm persönlich verhassten Virchow in dieser Frage ausdrücklich; Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 109.
  7. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 120–130.
  8. a b c Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 146.
  9. a b Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 147 f.
  10. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 65.
  11. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 145.
  12. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 162.
  13. Heinrich Leutemann: Lebensbeschreibung des Thierhändlers Carl Hagenbeck. Hamburg 1887, S. 62.
  14. a b Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, 1996, S. 149.
  15. Ursula Klös: Völkerschauen im Zoo Berlin zwischen 1878 und 1952. In: Bongo 30/2000, S. 33–82, hier S. 43.
  16. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, 1996, S. 154.
  17. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 75.
  18. Norddeutsche Allgemeine Zeitung, Abend-Ausgabe. Dienstag, den 8. November 1881, zitiert nach: Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 153.
  19. Zitiert nach: Ursula Klös: Völkerschauen im Zoo Berlin zwischen 1878 und 1952. In: Bongo 30/2000, S. 33–82, hier S. 43.
  20. Königlich privilegiert Berlinische Zeitung (Vossische), Dienstag, den 25. Oktober 1881, zitiert nach: Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 153.
  21. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 155 ff.
  22. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 185.
  23. Hilke Thode-Arora: Für fünfzig Pfennig um die Welt. Die Hagenbeckschen Völkerschauen. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1989, S. 99.
  24. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 166.
  25. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 97.
  26. Neues Tagblatt und General-Anzeiger für Stuttgart und Württemberg, 28. Dezember 1881, S. 3.
  27. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 122.
  28. Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882. München 2003, S. 62.
  29. Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger, 19. Januar 1882.
  30. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 297.
  31. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 160.
  32. Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882. München 2003, S. 58.
  33. Rea Brändle: Wildfremd, hautnah. Völkerschauen und ihre Schauplätze in Zürich 1880–1960. Zürich 1995, S. 7 f.
  34. a b c Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 170.
  35. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 166 f.
  36. Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 164.
  37. Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882. München 2003, S. 75.
  38. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 162.
  39. Wilhelm Fischer: Aus dem Leben und Wirken eines interessanten Mannes. Hamburg 1896, S. 34 f.
  40. Neues Tagblatt und Generalanzeiger für Stuttgart und Württemberg, 3. Dezember 1882.
  41. Über die Feuerländer im Zoologischen Garten. Norddeutsche Allgemeine Zeitung. Morgen-Ausgabe. Sonntag, den 23. Oktober 1881, zitiert nach: Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 208.
  42. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 58, 27. Februar 1882.
  43. Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 161.
  44. Norddeutsche allgemeine Zeitung, Abend-Ausgabe, 20. Oktober 1881.
  45. a b c Rea Brändle: Wildfremd, hautnah. Völkerschauen und ihre Schauplätze in Zürich 1880–1960. Zürich 1995, S. 19 f.
  46. G. Stamm: Eine Rechtsfrage. In: Deutschen Montags-Zeitung, Stuttgart, Januar 1882, zitiert nach: Gabriele Eissenberger: Entführt, verspottet und gestorben – Lateinamerikanische Völkerschauen in deutschen Zoos. Frankfurt am Main 1996, S. 172 f., siehe auch Anne Dreesbach: Gezähmte Wilde. Die Zurschaustellung „exotischer“ Menschen in Deutschland 1870–1940. Frankfurt am Main 2005, S. 232.
  47. a b Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882. München 2003, S. 75.
  48. Sascha Renner: Das Ende einer 129 Jahre langen Reise. Online unter: UZH News, 12. Januar 2010, abgerufen am 3. Februar 2024.
  49. Peter Burghardt: Reste des Menschenzoos. Online unter: Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 4. Februar 2024.
  50. a b Helmut Zedelmaier: Die ungeheure Neugierde der Zivilisierten. Zehn Feuerländer in München 1881/1882. München 2003, S. 74.
  51. Gabriele Eissenberger: „Leider fehlt es gar sehr an Feuerland-Schädeln“. Lateinamerikanische Völkerschauen in Deutschland während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Magisterarbeit, Berlin 1993.
  52. Giorgio Scherrer: Seine Vorfahren wurden wie Tiere ausgestellt, ihre Leichen geschändet. Francisco González kehrt an den Ort ihres Leidens zurück. Online unter: NZZ, 23. Juli 2023, abgerufen am 21. Februar 2024.