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Ankara

Gewählt zum Ziel des Monats Oktober 2009
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Aus Wikivoyage
Ankara
ProvinzAnkara
Einwohnerzahl5.803.482 (2023)
Höhe938 m
Lagekarte der Türkei
Lagekarte der Türkei
Ankara

Ankara ist die Hauptstadt der Türkei und liegt in Zentralanatolien. Mit über 5 Mio. Einwohnern ist sie nach Istanbul die zweitgrößte Stadt des Landes.

Stadtteile

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Die Bezirke der Provinz Ankara

Ankara ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Diese besteht aus 24 Bezirken:

  • Akyurt
  • Altindağ
  • Ayaş
  • Bala
  • Beypazari
  • Çamlidere
  • Çankaya
  • Çubuk
  • Elmadağ
  • Eti̇mesgut
  • Evren
  • Gölbaşi
  • Güdül
  • Haymana
  • Kaleci̇k
  • Kazan
  • Keçi̇ören
  • Kizilcahamam
  • Mamak
  • Nallihan
  • Polatli
  • Si̇ncan
  • Şerefli̇koçhi̇sar
  • Yeni̇mahalle

Hintergrund

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Ankara (früher Angora, antiker Name Ankyra) ist seit 1923 die Hauptstadt der Türkei und der gleichnamigen Provinz Ankara.

Ankara liegt rund 960 m bis 1200 m über dem Meeresspiegel und hat ein trockenes Kontinentalklima, das durch heiße trockene Sommer und kalte schneereiche Winter geprägt ist. Im Sommer können die Temperaturen bis zu 35 °C aufsteigen während es in der Nacht auf 10 °C wieder absinkt. Das Steppenklima in Ankara ist ähnlich wie in einer Wüste, aber nicht so extrem. Dank der Höhenlage sind die Sommer in Ankara doch eher angenehm. Die winterlichen Temperaturen sind tagsüber um die 0 °C bzw. auch tiefer und nachts öfter um -10 °C werden, und manchmal auch bis zu -20 °C sinken. Es fällt häufig Schnee.

Hattie-Symbol aus Alaca Hüyük

Die Geschichte der Stadt geht bis auf die Hethiter zurück. Zwar wird vielfach auch ein Bezug zu der Hattie-Kultur in Alaca Hüyük hergestellt, doch kann dieser weder durch Beweise noch durch Hinweise belegt werden. Dennoch ist nicht nur in vielen städtischen Einrichtungen, sondern auch bei vielen privaten Anbietern wie dem Jazz Café, der Sprachschule oder dem Pizza Service, das aus Alaca Hüyük stammende kultische Hattie Symbol als Symbol für Ankara in Gebrauch. Aber erst in einigen Schriften der Hethiter wird von einer Siedlung auf dem heutigen Stadtgebiet von Ankara gesprochen. Die beeindruckende Ruine von Gavurkale (siehe Sehenswürdigkeiten) zeugt heute noch von den Steinmetzarbeiten der Hethiter. Doch richtig bedeutend wurde Ankara erst unter den Phrygern, die etwa 80 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ihre Hauptstadt Gordion errichteten. Von hier aus wurde von 800 v. Chr. bis 600 v. Chr. überregional Macht ausgeübt und hier soll es auch gewesen sein, dass Alexander der Große den gordischen Knoten durchschlug. Zeitgleich wurde erstmals ein kleiner Ort namens "Ankyra" erwähnt, der sich dort befand, wo jetzt die Innenstadt von Ankara ist. Während nach dem Untergang des Phrygischen Reiches der Stern von Gordion stetig sank, wurde Ankyra unter den Lydern und Persern kontinuierlich als wichtige Karawanenstation ausgebaut. Diese lag direkt an der Handelsstraße zwischen Susa und Sardes. Im 3. Jhr. v. Chr. versprengte es eine Reihe von Söldnern, die dem keltischen Stamm der Galater angehörten, in die kleine Karawanenstadt Ankyra. Diese ließen sich hier nieder und gründeten von hier aus das Reich Galatien. Als einziges keltisches Königreich in Kleinasien boten diese Rom ihre Dienste an statt Rom zu bekämpfen und erhielt dafür von Rom die Ländereien von zwei weiteren kleinasischen Königreichen. Unter ihrem König Deiotarus, der den Beinahmen "Römerfreund" trug, kämpften diese neben den Römern gegen das pontische Königreich bei Zile. Doch gerieten die Galater zunehmend in römische innerpolitische Auseinandersetzungen, sodass Augustus unter Führung eines Legatens das Königreich Galatien 25 v. Chr. in die Provinz Galatia überführte und die damals 200.000 Einwohner zählenden Metropole Ankyra als Provinz Hauptstadt ernannte. Im Jahre 51 n. Chr. besuchte Paulus Ankyra und schrieb den Brief an die Galater. Dieser ist berühmt dafür, da sich in diesem Brief die junge christliche Kirche zum ersten mal gegen die von den Juden praktizierte Beschneidung ausgesprochen hatte. Gerade diese auch im frühen Christentum weit verbreitete Praxis, war bei der überwiegend keltischen Bevölkerung bei der Christianisierung auf großen Widerstand gestoßen. Früh christianisiert entwickelte sich Ankyra auch zum regionalen religiösen Zentrum und hier fanden 314 n. Chr. und 358 n. Chr. zwei Konzile statt. Doch die unklaren Machtverhältnisse in den nächsten Jahrhunderten gingen auch an Ankyra nicht spurlos vorbei. Wechselnd nahmen Kreuzfahrer, Seldschuken, Araber, Byzantiner die Stadt ein und verloren diese wieder. Erst 1360 n. Chr. kehrte durch die Eroberung durch die Osmanen Ruhe ein. Einmal mussten diese die Stadt kurzzeitig an den Mongolenkönig Tamerlan aus Samarkand abgegeben, doch im Wesentlichen blieb die Stadt bis zum Ersten Weltkrieg in osmanischer Hand. Doch mitten im Osmanischen Reich und an keiner wichtigen Handelsroute gelegen, war die Stadt, die mittlerweile Angora hieß, unbedeutend geworden und die Bevölkerung schrumpfte von Jahrhundert zu Jahrhundert, so dass zu Beginn des 20. Jhr. n. Chr. gerade einmal 30.000 Einwohner übrig waren. Lediglich als Wollelieferant (Angorawolle) machte sich die Stadt einen Namen. Im Jahre 1915 n. Chr. zerstörte zudem ein Großbrand zwei Drittel der Stadt.

Der Ulus-Platz in Ankara. Türkische und seldschukische Geschichte dicht gedrängt mit Einkaufszentren (Das Atatürk-Denkmal in alter Farbe, bevor der neue goldene Anstrich erfolgte)

Doch die Stunde der Stadt sollte noch kommen. Als im Jahre 1920 die griechischen Truppen in die Türkei einmarschierten, errichtete Atatürk hier das Zentrum des Widerstandes und machte das vorher unbedeutende Städtchen, jetzt wieder strategisch gut gelegen, kurzerhand 1923 zur Hauptstadt der türkischen Republik. Die Stadt wurde neu geplant und neu angelegt. Dieses ist heute noch in übergroßen Boulevards und Stadtvierteln im Reißbrettstil zu sehen. Doch dem von da an beginnenden Zustrom von Menschen war diese Planung nicht gewachsen. Jährlich kommen immer noch ca.100.000 Einwohner hinzu und lassen sich in so genannten Gecenkondu-Vierteln („über Nacht gebaut“) nieder. Ca. 70 % der Einwohner leben in diesen illegal gebauten Gebäuden. Das vielleicht berühmteste illegal errichtete Gebäude ist übrigens das US-Konsulat.

Neuerdings werden die Gecekondus ebenso wie illegal errichtete Gewerbegebiete abgerissen und machen modernen Wohngebäuden Platz. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt kann man beispielsweise weite Ödlandflächen mit den Überresten der einstmals vorhandenen Bebauung noch erkennen. Übrig geblieben sind beispielsweise noch Moscheegebäude und Fußgängerbrücken, die vereinsamt in der Landschaft stehen, während am Horizont bereits die neue Bebauung mit mehrstöckigen Wohnblocks erkennbar wird.

All dieses prägt das Stadtbild und erklärt, weshalb Ankara nie den Glanz von Istanbul erreicht hat und eine Stadt der starken Gegensätze bleibt. Auf der einen Seite die Macht, die vielen hässlichen Prunk- oder Gecenkondubauten und auf der anderen Seite die Geschichte, die schönen Parkanlagen, Villen und Museen und vielleicht das reichhaltigste Kulturangebot in der Türkei. Wer Ankara kennenlernen will, muss auf Entdeckungsreise gehen und zu entdecken gibt es viel.

Anreise

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Die Anreise aus dem Ausland ist am einfachsten mit dem Flugzeug. Ankara kann natürlich auch per Bus oder Bahn innerhalb der Türkei erreicht werden. Die Verbindungen im Einzelnen:

Mit dem Flugzeug

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Der 1 Flughafen Esenboğa Havalimanı (IATA: ESB) (bedeutet in etwa "Wehender-Stıer-Flughafen", ist aber der Name des historischen Kriegers Isen Buga) liegt ca. 30 km in nordöstlicher Richtung und wird von Deutschland u.a. direkt von Turkish Airlines oder der Lufthansa angeflogen. Eine Flughafenbuslinie (Havaş) fährt den Flughafen für 10 TL vom Busbahnhof Havaş (nahe dem Zentrum) alle 30 Minuten an (nonstop und die Fahrtdauer beträgt ca. 45 Minuten). Jeder Taxifahrer kennt hier den Namen Havaş. Ein Taxi von der Burg kostet ca.10 TL, von Kızılay auch. Es ist durchaus gängig, das Zentrum mit dem Taxi (für 50-60 TL/Fahrtzeıt 30 Minuten) anzufahren. Seit einiger Zeit fährt auch stündlich ein städtischer Linienbus ins Stadtzentrum mit Anbindung an den Hauptbahnhof und Fernbusbahnhof (sehr günstig für 5 TL, Barzahlung beim Fahrer; mit langer Fahrzeit von über 60 Minuten). Im Winter hat der Flughafen aufgrund seiner hohen und freien Lage häufig Probleme mit verschneiter Startbahn und vereisten Flugzeugen.

Mit dem Bus

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Ankara besitzt natürlich einen großen Busbahnhof: Der 2 AŞTİ (mit vollem Namen: Ankara Şehirler Arası Terminal İşletmes) liegt im Westen der Stadt. Die Abkürzung des Namens ist landesweit bekannt und geläufig. Er hat eine U-Bahn-Anbindung zum Verkehrsknotenpunkt Kızılay. Vom AŞTİ gibt es regelmäßige überregionale Verbindungen mit allen wichtigen Städten in der Türkei (alle Himmelsrichtungen!), letztendlich ist er der zweitgrößte der Türkei und einer der größten der Welt. Alle namhaften Unternehmen sind hier vertreten (Kamil Koç, Ulusoy, Varan usw.).

Auf der Straße

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Verkehrstechnisch ist Ankara mittlerweile sehr gut an alle wichtigen Handelsstraßen angebunden. Die wichtigste Anbindung ist sicherlich die Autobahn O-4, die direkt von und nach Istanbul geht. Doch auch die Straßen in nördlicher, südlicher und östlicher Richtung sind oder werden gerade zweispurig ausgebaut und münden direkt in den Autobahnring, der Ankara umschließt.

Auf der Bahn

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Der ist direkt mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Istanbul (über Eskişehir und İzmit) verbunden, die Fahrzeit bis Istanbul liegt bei unter vier Stunden. Weiterhin gibt es eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Konya sowie Zugverbindungen zur Türkischen Schwarzmeerregion und in Richtung Adana. Auch Izmir und der Südosten sind gut angebunden, z. B. mit dem Kurtalan-Express.

Seit August 2019 fährt der Transasia Express wieder ein Mal pro Woche nach Teheran. Die Fahrzeit ist 59 Stunden.

Mobilität

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Generell ist das Zentrum von Ankara überraschend klein und viele Ziele sind durchaus zu Fuß zu erreichen. Zwar kostet dieses Zeit und im Sommer auch so manchen Schweiß, doch so gibt es einem die Möglichkeit mehr vom täglichen Leben in Ankara aufzunehmen und das lohnt sich. Alternativ und für etwas auswärts liegende Ziele wie z. B. Atakule ist in Ankara die Mobilität sehr gut gewährleistet. Es stehen verschiedene Verkehrsmittel zu Verfügung.

Über Taximangel kann man in Ankara wirklich nicht klagen. Das Preisleistungsverhältnis ist wesentlich besser als in Deutschland, und so lohnt sich auch schon mal das Taxi (z. B. eine Fahrt von der Burg zur Tuhanlı Caddesi kostet ca. 10 TL).

Dolmuş

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Preisgünstiger sind die zahlreichen kleinen Busse der Dolmuş-Verbindungen. Es gibt zahlreiche zentrale Anlaufpunkte dieser Busse wie z. B. den Güven-Park oder Ulus. Dazwischen pendeln die Busse. Ein Handzeichen genügt, um mitgenommen zu werden. Ein paar Worte Türkisch sollte man hierzu schon kennen, um sich zum Aussteigen artikulieren zu können. Allerdings kommt man dann dem täglichen Leben am nächsten.

Linienbusse

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Die Buslinien fahren ebenso zahlreich und wie regelmäßig. Tickets können an vielen Kiosken erstanden werden und kosten ca. 2 TL. Vielfach ist es auch möglich, noch im Bus zu lösen.

U-Bahn

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Metro Ankara

In Ankara gibt es vier Metrolinien. Linie A führt vom Busbahnhof im Westen der Stadt am Atatürk-Denkmal vorbei nach Kızılay. Diese beruht auf deutscher Technik und heißt Ankaray. Die Linie M1, die auf kanadischer Technik beruht, führt von Kızılay über Ulus in den Nordwesten und geht dann in die M3 über. Die Linie M2 führt von Kizilay nach Südwesten bis Koru. Stand 2021 sind zwei weitere Strecken in den Norden der Stadt im Bau. Der Ticketpreis beträgt etwa 2 bis 4 TL.

Sehenswürdigkeiten

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Karte
Karte von Ankara

Sicher stellen hier Anıtkabir und das Anadolu Medeniyetleri Müzesi die absoluten Top-Highlights der Stadt dar und stehen für jeden Besucher der Stadt ganz oben auf der Liste. Doch wer sich etwas mehr Zeit nimmt, wird nicht enttäuscht werden. Ankara ist zwar als Großstadt sehr jung, blickt aber auf eine ca. 3500 Jahre alte Geschichte zurück. So gibt es fast in jedem Bezirk viel aus jeder Epoche zu entdecken.

In der Innenstadt verteilen sich die wesentlichen Sehenswürdigkeiten auf die verschiedenen Stadtteile wie Ulus, Kızılay und Kavaklıdere.

Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel

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Natürlich gibt es in Ankara unzählige Moscheen. Doch auch ein paar Kirchen eher neueren Datums und eine römische Tempelanlage sind hier zu finden. Touristisch interessant sind hier vor allem die Moscheen, die teilweise auf das 12. Jhr. zurückgehen. Zwar ist der römische Tempel eine archäologische Sensation, doch touristisch höchstens für einen kleinen Abstecher interessant. Im Einzelnen nun die wichtigsten Moscheen:

Die Kocatepe Camii von außen
In der Kocatepe Camii
Die Haci Bayram Camii und der Augustus Tapınağı
In der Haci Bayram Camii
Die Arslanhani Camii von außen
In der Arslanhani Camii
  • . Die Kocatepe-Moschee liegt im Kocatepe Viertel und ist die größte Moschee der Stadt. 1967 wurde mit dem Bau der Moschee nach den Plänen von Vedat Dalokay (späterer Bürgermeister von Ankara) begonnen. Doch auf Weisung von hoher Regierungsebene wurde der Baubetrieb gestoppt und nach den Plänen von Hüsrev Tayla im osmanischen Stil 1987 vollendet. Die Pläne von Vedat Dalokay wurden kurze Zeit später aber in der Faisal-Moschee in Islamabad (Pakistan) umgesetzt. Neben Gebetsräumen befinden sich in der Kocatepe Moschee auch diverse Teehäuser und ein Supermarkt. Stilistisch ähnelt diese sehr der Sultan Ahmet Moschee in İstanbul. Beeindruckend ist hier eine überdimensionale Leuchtkugel, die im Raum schwebt. Die nächstgelegene Metrostation ist Kızılay. Von hier aus läuft man am besten die Ziya Gökalp Cad. in Richtung Osten und biegt rechts in die Mithat Paşa Cad. ein. Dann läuft man auf diese zu.
  • . Diese wurde 1428 für den Dichter, Musiker und Begründer des Derwischordens der "Bayramiye" Haci Bayram erbaut und ist im 16. Jhr. zum ersten Mal restauriert worden. Im 17.Jahrhundert erstellte der damals hoch angesehene Künstler Nakkaş Mustafa die Gebetsnische aus Holz und im 18 Jhr. wurde diese mit Kütahya Kacheln ausgeschmückt. Das Mausoleum für Haci Bayram befindet sich direkt neben der Moschee und ist ein beliebter Ort für ein Gebet und eine persönliche Bitte. Außerdem bietet der Vorplatz einen guten Blick auf die Burg. Die Hacı Bayram Moschee liegt im Stadtteil Ulus. Folgt man den Atatürk Bulvarı in Richtung Norden, so sollte man hinter dem Ulus-Platz (unverkennbar am Siegesdenkmal) sich rechts halten. Dann läuft man fast darauf zu.
  • . Diese am Rande des Zitadellenhügels zu findende Moschee gehört zu den ältesten der Stadt. Diese stammt aus dem Jahre 1289. Den Namen trägt diese weil sie einst mit Löwenskulpturen geschmückt war. Diese sind nicht mehr zu finden, dafür aber die wohl beeindruckendste "Waldmoschee" überhaupt. 24 verzierte Säulen aus Holz mit Kapitellen aus römischer Zeit tragen die Holzdecke und stellen damit einen Höhepunkt der seldschukischen Handwerkskunst dar. Auch die Gebetsnische mit seldschukischen Kacheln besetzt ist sehenswert. Die Arslanhani-Moschee ist unterhalb der Burg nähe der Atpazarı Sokak zu finden.
  • Ahi Elvan Camii. Diese Moschee wurde schon 1382 gebaut. Unter Sultan Mehmet I. wurde die Moschee 1413 restauriert. Sie zeigt im Inneren 12 Säulen, die wie die Arslani Camii von antiken Kapitellen gekrönt werden. Bekannt ist sie vor allem für die Kanzel aus Walnussholz und zu finden im Stadtviertel Koyunpazarı.
  • Yeni Camii. Die prunkvollste Moschee im osmanischen Baustil in Ankara. Sie wurde von Sinan im 16. Jhr. erbaut und zeigt neben Gebetsnischen aus weißem Marmor einen kompletten Aufbau aus dem gelben Sandstein aus Ankara.
  • Alaaddin Camii. Diese befindet sich innerhalb der Burgmauern und wurde laut Kanzelinschrift vom seldschukischen Sultan Mesut im Jahre 1178 gebaut. Im 13. Jhr. wurde die Moschee erstmals restauriert. Auch im 19.Jhr. wurde sie restauriert und ist bekannt für die Gebetsnischen und die Kanzel mit feinen Schnitzarbeiten. Steigt man vom Museum für anatolische Zivilisationen zur Burg auf, liegt diese auf dem Weg zur linken Seite.
  • . Auch als Ogüst Tapınağı bezeichnet. Der sogenannte Augusttempel befindet sich direkt neben der Hacı Bayram Camii und wurde im 1. Jhr. n. Chr. geschaffen. Der Aufbau gleicht dem Aufbau des Artemis-Tempels in Manisa. Zu sehen sind neben 15 Säulen vor allem die als "Monumentum Ancyranum" bekannt gewordenen Inschriften in einer der Wände. Diese sind in Lateinisch und Griechisch verfasst und geben den Rechenschaftsbericht des Augustus wieder. Hier wird unter anderem auch die Volkszählung zu Christi Geburt erwähnt und gilt in Geschichtskreisen als eine der größten Beweisstücke zum neuen Testament. Genutzt wurde das Gebäude zunächst von den Römern als Tempel und später von den Byzantinern als Kirche. Für den Zugang benötigt man einen Schlüssel, den man früher im Verwaltungsgebäude der Hacı Bayram Camii bekam. Seit einiger Zeit gibt es diesen Schlüssel auch nicht mehr, zudem sind die Säulen abgedeckt. Wenn man trotzdem zum Verwaltungsgebäude geht, bekommt man schon von weitem ein "No Key" zugerufen.
  • Kurşunlu Camii. Diese Moschee im osmanischen Baustil befindet sich an der Anafartalar Caddesi in Samanpazari. Sie musste nach einem Erdbeben 1921 grundlegend überholt werden. Das Minarett wurde dabei komplett erneuert.
  • . Diese Moschee stammt aus dem 17. Jhr. und steht in Ulus an der Hisar Parkı Caddesi.
  • . Dieser Komplex aus dem 15. Jhr. ist im Stadtviertel Hamamönü zu finden. Er ist die einzige Moschee in Ankara mit einer zentralen Vorhalle (Liwan) und wurde durch Karacabey errichtet, dessen Mausoleum neben der Moschee zu finden ist.
  • . Diese erst im 20. Jhr. errichtete Moschee im osmanischen Stil ist im gleichnamigen Stadtviertel Maltepe zu finden und steht auf einem Plateau oberhalb der Straße. Kleine künstliche Wasserfälle rieseln hier herunter.
  • Burgen, Schlösser und Paläste

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    Blick von der Burg auf Ankara

    Bauwerke

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    Römisches Bad in Ankara
    Atakule-Turm in Ankara

    Denkmäler

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    Wachablösung am Anıtkabir
    Anıtkabir Übersichtskarte
    Löwenstrasse,Freiheitsturm & Unabhängigkeitsturm in Anıtkabir

    Museen

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    Wer in der Türkei in ein Museum gehen will, der ist in Ankara richtig, in keiner Stadt gibt es so eine hohe Museumsdichte. Viele dieser Museen sind natürlich auf spezielle Interessen zugeschnitten, aber ein paar Museen wie z. B. das Museum der anatolischen Zivilisationen sind ein absolutes Muss für jeden Ankara-Besuch.

    Das Anadolu Medeniyetleri Müzesi
    Übersichtsplan
    Statue der Muttergöttin aus Çatalhöyük
    Relief aus Karkemisch
    Das Ethnographische Museum in Ankara
    Der Versammlungssaal im Museum der Republik

    Parks

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    In Ankara befinden sich mehrere große oder kleine Parks und botanische Gärten, die wichtigsten sind:

    Erholen vom Einkaufen im Kuğulu-Park

    Umgebung von Ankara

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    Auch in der Umgebung von Ankara gibt es einiges zu entdecken:

    Übersicht der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Ankara

    Aktivitäten

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    Natürlich sind viele Aktivitäten möglich. So wie in jeder Stadt dieser Größe scheinen die Möglichkeiten unendlich. Doch einiges sollte man sich gerade in Ankara nicht entgehen lassen:

    Bad beim Büyük Anadolu

    Einkaufen

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    Zahlreiche Shoppingmeilen gibt es in der Tat. Und diese bieten für jeden Geschmack das Passende. Hier eine kleine Auswahl:

    Büchermarkt an der Olgunlar Sokak

    Küche

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    Die Küche ist vielfältig wie die Stadt selber. Unzählige Restaurants, Cafés und Bistros bieten Speisen aller Art. Der Großteil des Angebotes entspringt der türkischen Küche. Doch auch Freunde der internationalen Küche kommen hier nicht zu kurz. Alle Restaurants, Cafés und Bistros hier aufzuführen ist natürlich ein nicht mögliches Vorhaben. Hier aber eine kleine Auswahl:

    Im Stadtteil Hisar

    Im Stadtteil Kızılay

    Im Stadtteil Kocatepe

    Im Stadtteil Kavaklıdere

    Nachtleben

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    Das Nachtleben in Ankara ist reichlich und vielfältig wie in der Türkei nur noch in Istanbul. Während es im Burgviertel, wenn überhaupt vorhanden, dann entweder auf Touristen mit einem Folkloreprogramm zugeschnitten ist oder schon einen sehr starken Rotlicht-Einfluss besitzt, können doch zahlreiche Viertel mit abwechslungsreicher Unterhaltung dienen:

    Unterkunft

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    In der Stadt

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    Als Hauptstadt der Türkei sind alle bekannten großen und kleinen Hotelketten in Ankara großzügig vertreten. Sie bieten für jeden Geldbeutel etwas Passendes an. Einige der günstigsten Hotels stehen in Ulus, der Altstadt, die allerdings den Ruf hat, für alleinreisende Frauen nicht der sicherste Ort zu sein. Allerdings sind die Straßen dort abends belebter als beispielsweise in den vielen reinen Wohngebietsvierteln, die obendrein auch weniger zentral liegen. Eine beliebte Alternative bieten da die Hotels in Kızılay und Kavaklıdere, allerdings sind sie angesichts der zentralen Lage in Kombination mit einem reichhaltigen Angebot an Cafés, Restaurants und Clubs dann meist auch ein wenig teurer. Doch wer unbeschwert auch das Nachtleben von Ankara genießen will, der ist hier richtig.

    Im Stadtteil Ulus

    Im Stadtteil Hisar

    Im Stadtteil Sıhhiye

    Hotel İçkale

    Im Stadtteil Maltepe

    Im Stadtteil Kızılay

    Im Stadtteil Kavaklıdere

    Im Stadtteil Çankaya

    Am Flughafen

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    Wer die Nähe zum Flughafen haben möchte weil er z. B. spät nachts erst anreist, dem werden hier zwei Alternativen geboten:

    Studentenwohnheime

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    Wer vor hat längere Zeit im Sommer in Ankara zu verbringen, kann auch bei den örtlichen städtischen Student(Innen)wohnheimen anrufen. Die meisten schließen zwar über den Sommer, einige aber müssen aufgrund der "Summer school"-Studenten offen bleiben und sind über den Sommer meist nicht ganz ausgelastet, so dass sie auch nicht-studentische Touristen zu günstigen Konditionen aufnehmen. Wer allerdings Wert auf Komfort und Privatsphäre legt, wäre dort an der falschen Adresse.

    Camping

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    Camping ist direkt in der Innenstadt nicht möglich. Die nächstgelegenen Adressen sind sicherlich das Esenboğa Airport Hotel und der Yeni Bayındır. In der Region gibt es weitere Campingmöglichkeiten am Kurtboğazı Barajı und im Soğuksu Milli Parki.

    In der Region Ankara

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    Wer an der ein oder anderen Sehenswürdigkeit in der Region Ankara übernachten will, findet zwar nicht so ein reichhaltiges Angebot vor, aber trotzdem kann es doch lohnenswert sein.

    Im Soğuksu Milli Parkı

    In Polatlı

    Lernen

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    Türkischlernen kann man in vielen verschiedenen privaten Sprachschulen, die bekannteste ist sicherlich

    Ankara Üniversitesi TÖMER. die mehrere Filialen in Ankara hat - die zwei größten in Kizilay und in Tunali Hilmi.

    Einige deutsche Anbieter bieten auch die empfehlenswerte Kombination zwischen Sprachschule und Unterkunft bei einer Gastfamilie an. Hier ein paar Beispiele:

    Folgende Universitäten gibt es in Ankara:

    Auch gibt es in Ankara die DSA. Es ist eine Privatschule, in der (außer in den Türkischstunden) ausschließlich Deutsch gesprochen wird.

    Sicherheit

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    Ankara ist eine sichere Stadt und über Tag sollten Sie im Zentrum nicht mehr und nicht weniger als in jeder anderen europäischen Großstadt auf Taschendiebe achten. Auch nachts kann man sich gefahrlos in der Stadt bewegen. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man allerdings in den Vierteln Hisar und Ulus nicht ohne Begleitung unterwegs sein, da es hier schon zu Raubüberfällen auf Touristen gekommen ist.

    Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr, da die Wertschätzung für die individuelle Unversehrtheit, insbesondere von Fußgängern, recht gering ist. Jede Straße sollte vorsichtig und sehr zügig überquert werden. Auch wenn Fußgängerampeln grün zeigen, empfiehlt sich ein wachsames Auge zu haben. An Zebrastreifen sollte man lieber zwei Mal schauen, bevor man die Straße überquert.

    Eine weitere Gefahr für Fußgänger sind die Gehwege, weil sie oft in einem sehr schlechten Zustand sind. Wegen der schlechten oder unregelmäßigen Sanierung sind viele davon unbefestigt, mit losen Pflastersteinen und Löchern im Asphalt. Das Risiko zu stolpern und sich dabei zu verletzen, sollte daher nicht unterschätzt werden.

    Gesundheit

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    Seit zwei Jahren wird, um die Wasserversorgung in Ankara zu garantieren, zusätzlıch Wasser aus dem Süden in das Leitungsnetz gepumpt. Da dieses aber nicht 100% keimfrei ist, empfiehlt es sich hier weder Leitungswasser zu trinken noch zum Zähneputzen zu verwenden.

    Praktische Hinweise

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    Ankara hat zwei Touristenbüros. Das eıne am Flughafen ıst derzeit nicht immer geöffnet und liegt direkt in der Ankunftshalle zur linken Seite bei den Mietwagenagenturen (Tel.: 3980348). Das zweite liegt in der Nähe von Maltepe (Gaziosmanpaşa Bulvarı 121 / Tel.0090 312 4887007) auf halbem Wege zwischen Kızılay und dem Atatürk-Mausoleum. Hier erhält man in der Regel einen Stadtplan und notwendige Informationen. Eine weitere Alternative stellt das Museum für anatolische Zivilisationen dar, das deutschsprachige Reiseführer mit Stadtplan verkauft.

    Außerdem ist es möglich vor der Abreise beim türkischen Generalkonsulat in Deutschland anzurufen, um sich brauchbare Karten und Informationen zuschicken zu lassen. Möglicherweise sind diese auch über das Ministerium für Touristik in Ankara zu erhalten.

    Ankara ist eine weltoffene westlich orientierte Stadt und gibt sich auch so. So sind zum Beıspiel Frauen mit Kopftuch im Zentrum eher selten anzutreffen. Doch bei der Besichtigung von Moscheen sollten Mann und Frau trotzdem lange Beinkleidung tragen, ohne Schuhe die Moschee betreten und Frauen sollten sich ein Kopftuch anlegen. Auch verbietet es der Respekt betende Gläubige zu fotografieren.

    Die Hauptsprache ist wie nicht anders zu erwarten Türkisch, allerdings ist aufgrund der hohen Diplomatendichte in Ankara das Bildungsniveau der Stadt ziemlich hoch . Deshalb ist Englisch die zweite Kommunikationssprache der Stadt.

    Ausflüge

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    Literatur

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