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Białystok

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Aus Wikivoyage
Białystok
WoiwodschaftPodlachien
Einwohnerzahl294.242 (2021)
Höhe118 m
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Białystok

Białystok (polnische Aussprache) ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien in Polen. Die Universitätsstadt liegt an der Biała, die auf dem Stadtgebiet in den Supraśl mündet, der wiederum unweit der Stadt in die Narew fließt. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Magnatengeschlecht der Branicki verbunden. Bekannt ist Białystok auch als Geburtsort von Ludwik Zamenhof, dem Erfinder der Plansprache Esperanto. Um die Stadt herum befinden sich zahlreiche Nationalparks, Naturreservate, Urwälder, Seenplatten und Sumpflandschaften.

Stadtteile

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Białystok
Zentrum

Um die alte Innenstadt hat man nach 1945 vor allem Wohnsiedlungen und Industrie errichtet, zu sehen ist hier wenig.

Hintergrund

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Die Stadt wurde um 1440 gegründet. Die erste Pfarrkirche entstand um 1450. Das Stadtrecht erhielt der Ort im 16. Jahrhundert. Das Schloss gehörte im 16. Jahrhundert den Wiesiołowski und geht auf den Renaissance-Architekten Hiob Praÿetfuess zurück. Im Jahr 1665 ging das Schloss an die Branicki, die es von Tylman van Gameren zu einem Barockpalast ausbauen ließen. Białystok wurde sie im 17. Jahrhundert als Residenzstadt des polnischen Magnatengeschlechts der Branicki neugegründet. Die heutige Mariankathedrale geht auf einen frühbarocken Bau von um 1600 zurück, wurde später jedoch im neugotischen Stil ausgebaut. Juden sind in der Stadt seit 1658 nachweisbar. Um 1700 entstand die barocke Alte Synagoge für die stetig wachsende jüdische Gemeinde. 1710 kam die 1 Nomer-Tamid-Synagoge und im 19. Jahrhundert die und die sowie Anfang des 20. Jahrhunderts die hinzu. Diese, wenn religiös genutzten Bauwerke stehen Gojim normalerweise nicht zur Besichtigung offen. Auch der große jüdische Friedhof geht auf die vorletzte Jahrhundertwende zurück. Die Stadt kam im Zuge der dritten polnischen Teilung 1795 an Preußen und wurde Teil Neupreußens. In Folge des Wiener Kongresses erfolgte eine Abtretung an Russland. 1862 wurde die Stadt an die Bahnlinie Warschau-Sankt Petersburg angeschlossen, was die rassante Entwicklung förderte. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt eine Straßenbahn. Im Jugendstil entstanden zahlreiche Häuser, unter anderem das . Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Stadt an Polen und wurde Woiwodschaftshauptstadt. Seit 1920 besteht der Fußballverein Jagiellonia Białystok. Nach dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zunächst sowjetisch, nach der Kesselschlacht bei Białystok und Minsk wurde 1941 der Bezirk Bialystok unter deutscher Verwaltung gegründet. Die jüdische Bevölkerung wurde in das Ghetto Bialystok gebracht. Dessen Insassen wurden nach Treblinka, Majdanek und Auschwitz deportiert. Im Juli 1944 wurde die Stadt von den Kämpfern der Sowjetarmee erobert.
Aufgrund ihrer Lage im heutigen Ostpolen wechselte die Stadt wie erwähnt in ihrer Geschichte häufig den Landesherrn. Dies führte zu einer ethnisch diversen Bevölkerung, was nach den Umsiedlungen 1944-1949 nicht mehr sichtbar ist.

1945 wurde die Technische Universität und 1950 die Medizinische Universität gegründet, 1997 folgte die Universität Białystok. Seit 1975 war die Stadt Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft. 1976 wurde das Armeemuseum gegründet. 1991 wurde die Stadt Erzbischofssitz. 2012 wurde das neue eingeweiht und 2014 das neue .

Anreise

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Karte
Karte von Białystok

Mit dem Flugzeug

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Der nächste Flughafen in Polen ist der in Ermland-Masuren. Ungefähr genauso weit weg ist der bedeutend größere (IATA: WAW) , etwa 250 km entfernt und mit Zug oder Bus angebunden.

Mit der Bahn

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Der hat pro Tag über zehn Züge von Warschau aus, ebenso Direktverbindung mit Olsztyn. Er wird bis 2026 wie die gesamte Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge ertüchtigt. Während dieser Zeit sind die Wege deutlich länger. Bis die Unterführung eröffnet ist der Zugang zum Busnbahnhof oder den Gleisen für Gehbehinderte erschwert. Vorlage:Zukunft/In 2 Jahren

Ein Intercity fährt täglich, aus Krakau kommend, fünfeinhalb Stunden ins litauische Kaunas. Das Ticket kostet hier ein Viertel, was man in Deutschland bezahlt hätte.

Białystok ist Verkehrsknoten für regionale Bahnstrecken im nördlichen Ostpolen:

  • Białystok ↔ Waliły (zeitweise)
  • Białystok ↔ Sokółka ↔ Augustów ↔ Suwałki
  • Białystok ↔ Sokółka ↔ Kuźnica
  • Białystok ↔ Mońki ↔ Grajewo ↔ Ełk
  • Białystok ↔ Szepietowo
  • Białystok ↔ Hajnówka ↔ Czeremcha ↔ Siemiatycze ↔ Siedlce
  • Białystok ↔ Bielsk Podlaski ↔ Czeremcha (weiter zur Strecke Hajnówka ↔ Siedlce)

Mit dem Bus

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Der 2 Zentraler Omnibusbahnhof (Dworzec Autobusowy PKS NOVA) befindet sich in Zentrumsnähe und ist per Fußgängervberbindung mit dem Hauptbahnhof verbunden. Schalteröffnung ist 6:00–20:00, Halle bis 22:30 Uhr. Der Neubau ist hässlich, klein, ungemütlich, steril, langweilig mit kostenpflichtiger Toilette. Gemütlicher wartet man im Imbiss des Kaufmarktes nebenan oder in der Dönerbude 50 m schräg über die Straße. In einer Pfandleihe dort kann man auch Bargeld in Zloty tauschen.

Auf der Straße

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Die Schnellstraße 8 führt von Warschau Richtung Białystok und weiter nach Augustów zur litauischen Grenze über Ząbki, Zielonka, Kobyłka, Wołomin, Radzymin, Brok, Ostrów Mazowiecka, Różan, Łomża, Zambrów, Tykocin und Choroszcz.

Die Schnellstraße S19 von Rzeszów und Lublin von Süden.

Durch Białystok verläuft die Landesstraße 8 von Suwałki an der litauischen Grenze quer durch Polen bis nach Kudowa-Zdrój in Niederschlesien an der tschechischen Grenze.

Ebenso auch die Landesstraße 65 von der belorussischen Grenze bei Borowniki bis nach Gołdap in Ermland-Masuren an der russischen Grenze über Knyszyn, Mońki, Grajewo, Ełk und Olecko.

Die Woiwodschaftsstraße 676 führt von Białystok an die belorussische Grenze über Supraśl und Krynki. Die Woiwodschaftsstraße 678 führt von Białystok nach Wysokie Mazowieckie.

Mobilität

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Die Altstadt kann gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Ansonsten fahren Busse in die weiter entlegenen Stadtteile.

Busfahrkarten gibt es als Wertkarten oder kontaktlose Zahlung per Kreditkarte (NFC auch Smartphones), die durch Erstellung eines Bewegungsbildes des Fahrgastes am Ende eines Tages abrechnen, ob Kurzzeit-, Einzel- oder Tageskarte (24 Std.) den günstigsten Tarif ergeben.

Die Einzelfahrt kostet 5 Zł., 4 Zł. bei Nutzung elektronischer Zahlung. Mit Umsteigeberechtigung gibt es Karten für 30 oder 60 Minuten zu 5 resp. 7 Zł. Die 24-Stunden-Karte kostet 16 Zł., für 3 Tage 34 Zł. Die Einteilung des Ortsgebiets in zwei Zonen betrifft nur Dauerkarten. Schwarzfahrer bittet man mit 390 Zł. zur Kasse. Wer innerhalb 7 Tagen nachzahlt nur 260 Zł. (Stand: Jan 2023)

Sehenswürdigkeiten

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Sehenswertes in Białystok
Branicki-Palast

Die zentrale Achse der Innenstadt ist die . Sie wurde zu zaristischer Zeit als Boulevard angelegt. An ihren Seiten reihen sich Palais und Kirchen, wie die orthodoxe . Die Buslinien 2, 4, 5, 10 fahren entlang. Sie geht in die Fußgängerzone Rynek Kościuszki mit dem Rathausplatz über. Jene wiederum endet im nach der im .

Entlang des „Weges des Esperanto und der Kulturenvielfalt“ (Szlakiem Esperanta i wielu kultur w Białymstoku) informieren mehrsprachige Tafeln vor entsprechenden Gebäuden.

Paläste und Palais

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  • . Nach Zerstörung 1944 außen originalgetreu wieder aufgebaut. Heute Medizinische Universität. In einem anderen Flügel ist die Universitätsbibliothek.
  • . barockes Palais.
  • . historisches Palais.
  • . historisches Palais.

Amtsgebäude

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Kirchen

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Klöster

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Bürgerhäuser

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Museen

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Geschichtsmuseum

Parkanlagen

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Denkmäler

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Plätze

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Aktivitäten

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Um Białystok liegen zahlreiche Wälder und Seen sowie vier Nationalparks, die zum Wandern, Fahrradfahren, Reiten und Wassersport einladen. Mangels Industrie ist die Natur hier noch weitgehend intakt, wie selten in Mitteleuropa.

Einkaufen

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Alfa Centrum

Küche

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Zur polnischen Küche siehe den entsprechenden Abschnitt beim Artikel Polen, regionale Spezialitäten erwähnt der Artikel Podlachien.

Getränke

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Die lokalen Biermarken sind Żubr („Bison“) und Dębowe Mocne. Der Wodka mit dem Bisongras, Żubrówka/Grasovka wird von Polmos Białystok hergestellt.

Buza, ein Getränk, das aus den bulgarischen und albanischen Gebieten Mazedoniens stammt, wurde in der Zwischenkriegszeit von Gastarbeitern in Białystok bekannt gemacht und ist hier, im Winter, als der einzigen Stadt in Polen erhältlich. Es hat in seiner weißen Form etwa das Aussehen und die Konsistenz von Sperma, wird aber aus Bulgur oder Mais fermentiert.

Nachtleben

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Das Nachtleben konzentriert sich auf die Innenstadt, wo es viele Studentenkneipen und Bars gibt.

Theater

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Kinos

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Unterkunft

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Günstig

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Mittel

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Gehoben

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Gesundheit

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In Białystok gibt es eine Humanmedizinische Universität mit Universitätskliniken. Insgesamt gibt es sechs öffentliche Spitäler und ein privates. Arztpraxen und Apotheken sind zahlreich vorhanden. Englisch wird dort oft gesprochen.

Praktische Hinweise

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Beste Reisezeit ist von Frühjahr bis Herbst. Eine städtische Touristeninfo gibt es nicht.

Ausflüge

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Literatur

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Brauchbarer Artikel
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