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Bretagne

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Aus Wikivoyage
Region Bretagne
HauptstadtRennes
Einwohnerzahl3.394.567 (2021)
Fläche27.208 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.bretagne.bzh
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Die Bretagne ist die westlichste der europäischen Regionen in Frankreich, umrahmt von schroffen Küsten und mit abwechslungsreicher Hügellandschaft. Sie ist die französische Region, in der das keltische Erbe am stärksten präsent ist.

Die Bretagne ist genau das Richtige für alle, die neben Sonne, Sand und Meer auch Essen auf hohem Niveau haben wollen. Nirgendwo schmecken Austern besser als in Cancale, und es gibt Meeresschnecken, Seespinnen und Langusten. Allerdings muss beim Wetter Abstriche gemacht werden, wiederkehrender Nieselregen und fortwährende Temperaturen zwischen 15 und 19 Grad sind im Sommer nicht untypisch - trotzdem wird der eine oder andere Badetag drin sein.

Regionen[Bearbeiten]

Karte der Départements: Côtes-d’Armor in orange, Finistère in gelb, Ille-et-Vilaine in violett, Morbihan in rot.

Die Bretagne ist unterteilt in vier Départements:

  • 1 Côtes-d’Armor . an der Nordküste.
  • . an der Westspitze.
  • . am Übergang zum französischen Kernland.
  • . an der Südküste.
  • Orte[Bearbeiten]

    Karte
    Karte von Bretagne
    • Hauptstadt der Bretagne und Präfektur des Departments Ille-et-Vilaine. Mit gut 200.000 Einwohnern auch die größte Stadt der Bretagne.
    • - seit Jahrhunderten ein bedeutender Marinehafen und ein wichtiger Handelshafen.
    • - früher Heimathafen der französischen Ostindien-Kompanie mit ausgedehntem Handelsgeflecht. Unter Napoleon wurde er dann zum Kriegshafen und im Zeiten Weltkrieg Hafen der deutschen U-Boot Flotte mit betonierten Unterstände.
    • - malerische Altstadt, deren Häuser zum Teil noch aus dem Mittelalter stammen und daher ein beliebtes Touristenziel ist.
    • - Das gesamte Stadtbild ist sehenswert, besonders aber die Stadtmauer und das Waschhaus.
    • Megalithanlagen mit ca. 3000 Menhiren
    • - Ihre innerhalb massiver Mauern gelegene Altstadt ist fast rundum vom Wasser umgeben und gilt als besonders sehenswert.
    • – mittelalterlicher Ortskern, von beeindruckenden Ring an Stadtmauern umgeben
    • - Seebad mit Strand und spektakulären Spaziergängen auf befestigten Wegen direkt entlang der Küste
    • - beliebter Badeort.
    • Eine schöne Innenstadt und respektable Wehranlagen machen die Stadt sehenswert. Am Stadtrand liegt ein Gezeitenkraftwerk, das auch eine Besichtigung wert ist.
    • - sehenswerte Altstadt.

    Weitere Ziele[Bearbeiten]

    • − Insel vor der Südküste · Côte Sauvage (Wilde Küste)
    • der westlichste Punkt Kontinentalfrankreichs
    • Halbinsel · Côte Sauvage (Wilde Küste)
    • − Insel vor der Westküste

    Hintergrund[Bearbeiten]

    In der Antike hieß dieses Land Aremorica, was so viel bedeutet wie „Land am Meer“. Hier befand sich das (fiktive) gallische Dorf aus den Asterix & Obelix-Comics. Anders als in diesen war tatsächlich die ganze Bretagne von den Römern beherrscht und wurde auch kulturell romanisiert. Die ursprüngliche festlandskeltische Sprache verschwand. Als das Römische Reich Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. im Niedergang begriffen war, mussten die römischen Truppen und Verwaltungsbeamten abziehen und die Bretagne erklärte sich 409 für unabhängig.

    Von der Mitte des 5. bis ins 7. Jahrhundert wanderten schubweise immer wieder Gruppen von Inselkelten aus Wales in die Bretagne, die in ihrer Heimat unter den Verdrängungsdruck der Angelsachsen geraten waren. Die Galloromanen (entstanden aus der Vermischung der römischen mit der gallischen Kultur), die überall sonst im heutigen Frankreich die Bevölkerungsmehrheit stellten, wurden hingegen um 580 aus der Bretagne verdrängt. So kommt es, dass, während der gesamte Rest Frankreichs romanisiert wurde, sich in der Bretagne bis heute ein keltisches Erbe erhalten hat. Die heutige bretonische Sprache gehört aber eben nicht zu den einstigen Sprachen der Gallier, sondern mit Walisisch und Kornisch (sowie, etwas entfernter verwandt, Irisch und Schottisch-Gälisch) zur Gruppe der inselkeltischen Sprachen. Die Bretagne wird daher – neben Schottland, Irland, Isle of Man, Wales und Cornwall – zum „keltischen Gürtel“ bzw. den „sechs Keltischen Nationen“ gezählt, die sich bis in die Neuzeit erhalten haben. Der Name Bretagne leitet sich von Britannien ab, früher wurde die Region auch „Klein-Britannien“ genannt (in Abgrenzung zu Großbritannien).

    Um 600 gründeten die Bretonen ein eigenes Königreich, das erst unter Karl dem Großen 799 vom Frankenreich unterworfen wurde. Aus der unter fränkischer Oberherrschaft stehenden Bretonischen Mark entwickelte sich ein Herzogtum, das sich trotz kriegerischer Auseinandersetzungen mit Normannen, Franzosen und Engländern noch bis ins 15. Jahrhundert eine relative Selbständigkeit bewahrte. Von 1341 bis 1364 tobte der Bretonische Erbfolgekrieg, in den England und Frankreich auf jeweils entgegengesetzten Seiten eingriffen. Frankreich setzte sich durch. Die letzte autonome Herzogin, Anne de Bretagne, heiratete nacheinander zwei französische Könige. Ihre Tochter Claude heiratete schließlich König Franz I. von Frankreich, der 1532 die endgültige Angliederung der Bretagne an das französische Königreich durchführte. Einige bretonische Nationalisten betrachten die nunmehr bald 500-jährige Zugehörigkeit zu Frankreich aber immer noch als „Besatzung“.

    Aufgrund der von Meeren umspülten Lage befinden sich in der Bretagne mehrere bedeutende Häfen (allen voran Brest), und die Region brachte eine Reihe von prominenten Seefahrern hervor (z. B. der Entdecker Jacques Cartier oder der Korsar Robert Surcouf).

    Die Gegend um Nantes, das heutige Département Loire-Atlantique, gehörte bis 1790 zur Provinz Bretagne und wurde darüber hinaus auch weiterhin kulturell und historisch zur Bretagne gerechnet. In Nantes befand sich sogar eine der Residenzen der bretonischen Herzöge. Als 1955 die französischen Verwaltungsregionen eingeführt wurden, ordnete man das Département Loire-Atlantique jedoch – eher aus ökonomischen Erwägungen – den Pays de la Loire zu. Diese Entscheidung ist bis heute umstritten. Es ist daher zwischen der Bretagne im historischen und kulturellen Sinne (einschließlich Nantes) und der Bretagne im verwaltungstechnischen Sinne (ohne Nantes) zu unterscheiden.

    Sprache[Bearbeiten]

    Zweisprachige Beschilderung auf Französisch und Bretonisch

    Die Einwohner sprechen neben Französisch teilweise auch Bretonisch. Besonders an Wegweisern, Ortsschildern oder Touristenattraktionen gibt es häufig, neben der französischen Bezeichnung, auch noch die entsprechende bretonische Übersetzung. Allerdings sprechen nicht einmal 10 % der Bretonen diese Sprache, im Alltag ist sie kaum noch präsent. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede: während es in der Westhälfte der Halbinsel (Niederbretagne) Gebiete mit über 25 % Bretonischsprechern gibt, spricht im östlichen Teil (Oberbretagne; um Rennes und Saint-Malo) fast niemand die keltische Sprache.

    Aufgrund der Nähe zu England kommen recht viele englische Touristen in die Bretagne und einige Engländer haben sich sogar dauerhaft in der Region angesiedelt. Englischkenntnisse sind daher – insbesondere in touristischen Einrichtungen – etwas verbreiteter als in anderen Teilen Frankreichs.

    Anreise[Bearbeiten]

    Typische Landschaft in der Bretagne

    Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

    Verkehrsflughäfen mit nennenswertem Linienverkehr sind – nach der Größe sortiert – , , und . Aus den deutschsprachigen Ländern ist keiner davon mit Direktflügen erreichbar. In der Regel muss man an einem der Pariser Flughäfen – (IATA: ORY) oder (IATA: CDG) – umsteigen.

    Will man in den Süden der Bretagne, kann man nach fliegen (direkt erreichbar aus Deutschland, Schweiz und Österreich) und dort einen Mietwagen nehmen.

    Mit der Bahn[Bearbeiten]

    Von Paris führt eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Rennes. Es fahren stündlich TGV vom Pariser Gare Montparnasse in die Bretagne, die Fahrt bis Rennes dauert nur 1½ Stunden. Von dort geht es langsamer weiter, sodass man Saint-Malo in 2½ bis 3 Std., Lorient in gut 3 Std., Quimper oder Rennes in ca. 3:40 Std. (jeweils ab Paris-Montparnasse) erreicht.

    Aus den deutschsprachigen Ländern kommend, muss man in Paris umsteigen und auch den Bahnhof wechseln (vom Gare de l’Est oder Nord zum Gare Montparnasse). Insgesamt ist man z. B. von Stuttgart nach Rennes 5½ Std. unterwegs, von Basel etwas unter 6 Std., von Köln oder Frankfurt a. M. rund 6½ Stunden.

    Mit dem Bus[Bearbeiten]

    Einzelne Buslinien verbinden größere Städte miteinander, allerdings ist das ÖPNV-System bei weitem nicht so ausgebaut wie man es von Deutschland kennt.

    Auf der Straße[Bearbeiten]

    Die Bretagne ist über verschiedene Routen an das französische Autobahnnetz angeschlossen. Die Besonderheit: sämtliche Autobahn- und autobahnähnliche Strecken innerhalb der Bretagne sind mautfrei!

    Mobilität[Bearbeiten]

    Das Straßennetz der Bretagne ist gut ausgebaut und auch die Schnellstraßen, die autobahnähnlich ausgebaut sind, sind nicht mautpflichtig.

    Der öffentliche Nahverkehr ist an der Küste befriedigend ausgebaut, im Landesinneren gibt es Versorgungslücken bzw. wenig versorgte Gebiete.

    Das Eisenbahnnetz ist in die größeren Städte ausreichend ausgebaut, im flachen Land ist die Versorgung eher löchrig.

    Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

    Altstadt (links) und Hafenanlagen von Saint-Malo
    • . Die Halbinsel Saint Malo mit dem historischen Stadtkern intra muros (innerhalb der Stadtmauern).

    Aktivitäten[Bearbeiten]

    Küche[Bearbeiten]

    Bretonische Speisen
    Crêpe mit Butter.

    Der aus Äpfel gewonnene Wein Cidre ist das Nationalgetränk der Bretagne.

    An erster Stelle ist die gute bretonische Küche für frisch zubereiteten Fisch, darunter Goldbrasse (daurade), Petersfisch (St-Pierre) und Roter Knurrhahn (grondin), Seehecht vom Grill (merlu), zarter Gefleckter Lippfisch (vieille), Rochen (raie), sowie Seeteufel (lotte) und Seeaal (congre), bekannt. Meeresfrüchteplatten sind meist mit Meerspinne (araignée), Taschenkrebs (tourteau), Seeigel (oursin), Languste und Garnelen (crevettes) bestückt. Die oft als Aperitif-Häppchen gereichte und als besonders gesund geltende Kleine Schwarze Strandschnecke (bigorneau) wird mit zahnstocherähnlichen Holzstäbchen aus ihrem Häuschen geholt. Ebenso eine Delikatesse: bretonischer Blauer Hummer (homard).

    Auch die Galette, ein herzhafter Pfannkuchen aus Buchweizenmehl, ist eine Spezialität der Region. Sie werden mit Spiegelei, Schinken, Salat u.v.m. gefüllt und dann zusammen mit Cidre serviert. Aus den Galettes haben sich später die besser bekannten Crêpes (Aussprache) entwickelt, die Weichweizen- statt Buchweizenmehl verwenden und oftmals süß belegt werden. Die traditionellen Crêpes werden süß, beispielsweise mit Zucker, Konfitüre, frischen Früchten oder Nuss-Nougat-Creme, belegt. Mittags ist es auch üblich die von Bauern kreierte Nationalspeise mit Schinken, Reibkäse und Spiegelei zu reichen. In Crêperien werden beide Varianten angeboten. Butter ist ein wichtiger, ja essentieller Bestandteil vieler Gerichte. Ein Spruch sagt, dass ein Bretone nicht ohne seine Butter überleben könne.

    Nachtleben[Bearbeiten]

    In die Bretagne fährt man wegen der Landschaft und nicht wegen des Nachtlebens. Abgesehen von den größeren Städten wie Brest oder Rennes gibt es außer den üblichen Restaurants, Cafés und Kneipen wenige Einrichtungen, um die Nacht zum Tag zu machen.

    Unterkunft[Bearbeiten]

    Über die Touristeninformation der Bretagne z. B. http://www.tourismebretagne.com/ kann eine Vielzahl Zimmer und Ferienhäuser gesucht und gebucht werden. Die Bretagne ist touristisch gut erschlossen und daher gibt es selbst in der Hochsaison selten Engpässe in der Versorgung mit Unterkünften. Neben Hotels, Pensionen, Privatunterkünften und Ferienhäusern gibt es, speziell an der Küste, eine Vielzahl von Campingplätzen und Stellplätze für Wohnmobile, die in vielen Fällen aber außerhalb der Saison geschlossen sind.

    Sicherheit[Bearbeiten]

    Bezüglich der Sicherheit ist die Bretagne nicht kritisch einzustufen.

    Klima[Bearbeiten]

    Mild und maritim, sehr feucht. Leider ist es auch im Sommer unbeständig und verregnet, die Temperaturen liegen um 15 Grad am Tag. An den Küsten, speziell im Westen und Norden fast immer windig bis stürmisch. Hier bricht sich der Westwind das erste mal an Land. Dies ist bei der Wahl der Kleidung zu beachten; etwas winddichtes sollte immer dabei sein.

    Ausflüge[Bearbeiten]

    Literatur[Bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten]

    FrankreichFlagge Frankreich
    Französische Regionen

    Verwaltungsregionen
    Neu-Aquitanien • Auvergne-Rhône-Alpes • Bretagne • Burgund-Franche-Comté • Centre-Val de Loire • Grand Est • Hauts-de-France • Île-de-France • Korsika • Normandie • Pays de la Loire • Provence-Alpes-Côte d’Azur • Okzitanien

    Reiseregionen
    Französische Alpen • Aquitanien • Auvergne • Bretagne • Burgund • Centre-Val de Loire • Champagne-Ardenne • Côte d’Azur • Elsass • Franche-Comté • Île-de-France • Korsika • Languedoc-Roussillon • Limousin • Lothringen • Midi-Pyrénées • Nord-Pas-de-Calais • Normandie • Pays de la Loire • Picardie • Poitou-Charentes • Provence • Rhônetal

    Regionen in Übersee
    Französisch-Guayana • Guadeloupe • Martinique • Mayotte •

    Réunion
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