Budapest
Budapest | |
Staat | Ungarn |
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Einwohnerzahl | 1.671.004 (2023) |
Höhe | 102 m |
Tourist-Info | +36 (0)1 486 33 00 |
Budapester Festival- und Tourismuszentrale | |
Social Media | |
Budapest |
Budapest ist die Hauptstadt von Ungarn und mit einer Bevölkerung von etwa 1,7 Millionen Einwohnern noch vor Belgrad und nach Wien die zweitgrößte Stadt an der Donau. Der bis dahin nicht gebräuchliche Name (üblicherweise wurde von Pest-Buda gesprochen) entstand erst 1873 als Folge der Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Städte Buda, Pest und Óbuda.
Stadtteile
[Bearbeiten]Budapest ist verwaltungstechnisch in 23 Distrikte unterteilt. Für Reisezwecke genügt eine Einteilung gemäß der alten Unterteilung der Stadt in:
- Pest: der flache Teil der Stadt, östlich der Donau
- Buda: der hügelige Teil der Stadt, westlich der Donau
- Óbuda: ein spezieller Teil Budas am westlichen Donauufer, der älteste Teil Budapests
Eselsbrücke: Buda = Berg, Pest=Platt
Hintergrund
[Bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten]Die Geschichte der Stadt geht auf ein von keltischen Eraviskern im 1. Jahrhundert v. Chr. am Gellértberg gebautes Oppidum zurück. Vermutlich aus dem Norden eingewandert, vertrieben sie die bis dahin hier ansässigen Illyrer. Auch nach der Einverleibung des Gebietes in das römische Reich (ab etwa 11 n. Chr.) blieben die Evarisker in ihrem Hauptort und genossen bis 40 n. Chr. dank ihrer Neutralität und den dadurch guten Beziehungen gegenüber den vordrängenden Römern eine gewisse Eigenständigkeit. Einiger Unruhen wegen bestanden aber die Römer bald auf die vollständige Kontrolle der Region und gründeten im Jahre 89 Aquincum, eine Art Doppelstadt, die aus einer Siedlung mit Festungsanlage und einer unabhängigen Zivilstadt bestand. Ab dem Jahre 106 bis zum Untergang des römischen Reiches Ende des 4. Jahrhunderts war Aquincum Hauptstadt der Provinz Pannonia und Sitz des römischen Statthalters und übernahm damit eine führende Rolle in der Befestigung des Donau-Limes.
Die römische Herrschaft währte ziemlich genau vier Jahrhunderte. Aufgrund einer Vereinbarung mit den Hunnen räumten die Römer Ende des 4./Anfang des 5. Jahrhunderts Aquincum und zogen sich schließlich ganz zurück. Der wohl bekannteste Führer der Hunnen war König Attila (* 406 - † 453), und in verschiedenen Sagen und Legenden - so auch im Lied der Niebelungen - wird Altofen (Óbuda) auch die Stadt Attilas genannt, was auch die Legende um sein Grab mitten im Flusslauf der Tisza (Theiss) stützen würde.
Anlässlich der nun einsetzenden Völkerwanderung wurde das Gebiet von Hunnen, Goten, Langobarden und Awaren überschwemmt und verwüstet. Erst nach der Landnahme der von Osten kommenden Magyaren unter Fürst Árpád im Jahr 896 kehrte eine relative Ruhe ein. Der Überlieferung nach ließ sich Árpáds Fürstenstamm auf der heutigen Halbinsel Csepel nieder, von wo aus es zu Raubzügen durch ganz Europa, aber auch zur Besiedelung des gesamten pannonischen Beckens kam. Im Jahre 955 wurden diesen fortgesetzten Angriffen der Magyaren durch einen Sieg von Otto I. (mit Hilfe der heiligen Lanze) auf dem Lechfeld bei Augsburg ein Ende gesetzt. Die durch die Christianisierung sesshaft gewordenen Ungarn gründeten schließlich Dörfer und begannen Ackerbau und Viehzucht zu betrieben.
Im Zentrum der wichtigsten Verkehrswege gelegen, gewann Pest immer mehr an Bedeutung, und so entstand auf der Höhe der heutigen Erzsébet híd (Elisabethenbrücke) ein reger Fährverkehr über die Donau zum gegenüberliegenden Buda. Die Krönung von Stephan I. zum ersten König Ungarns im Jahre 1000 bildete das Fundament zur Vorherrschaft der Magyaren, die bis ins 13. Jahrhundert anhielt. Als Folge des unter Temudschin, des späteren Dschingis_Khan losbrechenden Mongolensturms wurden sowohl Buda wie auch Pest im Jahre 1241 durch Batu, dem Khan der Goldenen Horde, nahezu vollständig zerstört, nachdem er zuvor das ungarische Heer unter König Béla IV. in der Schlacht bei Muhi vernichtend geschlagen hatte. Als Folge davon musste die königliche Residenz vorübergehend nach Visegrád verlegt werden.
Man trug sich mit dem Gedanken an einen vollständigen Wiederaufbau der Stadt Pest, verwarf aber diese Idee angesichts von Gerüchten über einen erneuten Mongolenüberfall wieder, welcher im Jahr 1262 tatsächlich auch stattfand. Statt dessen entschloss man sich, auf dem Burgberg von Buda eine völlig neue, verteidigungsstrategisch günstiger gelegene Stadt zu gründen. Sie entstand ab dem Jahre 1308 auf dem einem spitzwinkligen Dreieck gleichenden Hochplateau, dessen Außenkanten stark befestigt wurden.
Auch wenn diesbezüglich keine Urkunden erhalten geblieben sind, liegt die Vermutung doch nahe, dass ein Großteil der Pester Bevölkerung, namentlich die führende Schicht in die neue Stadt umgesiedelt wurde. In Pest verblieb lediglich ein kleiner Teil der Einwohner unter der Verwaltung eines von Buda bestimmten Stadtrichters. Buda wurde von König Sigismund von Luxemburg als ständiger Königssitz etabliert und faktisch Hauptstadt des Reiches.
Eine vorläufig letzte nationale Blüte erlebte die Stadt im 15. Jahrhundert unter König Matthias Corvinus. Doch bereits sein Nachfolger Ladislaus III. (ab 1440 Ladislaus I. oder Ulászló I./Vladislav I.) legte im Königreich von Polen, Ungarn und Kroatien mehr Wert auf den Ausbau der Anlagen in Prag und so schwand schnell die politische Bedeutung Budapests.
Als in der Schlacht bei Mohács 1526 dessen Nachfolger Ludwig II. fiel und das osmanische Heer die durch Bauernaufstand und Bürgerkrieg geschwächten Armeen des Vielvölker-Königreiches Ungarn vernichtend besiegte, brach auch für Budapest eine neue Zeit heran. Zunächst wurde Pest im selben Jahr noch von den Osmanen zerstört und geplündert. Buda aber konnte sich noch 15 Jahre lang der Eroberung durch die Osmanen erwehren, ehe es auch eingenommen wurde. Die Osmanen setzten hier einen Statthalter ein, der sich fortan auch wieder um den Aufbau von Buda kümmerte. Pest verkümmerte in den Folgejahren und führte nur noch ein Schattendasein. Auch als die Habsburger 1686 nach langen Kämpfen die Stadt den Osmanen abnehmen konnten, verbesserte sich die Lage nicht. Im Gegenteil wurden die Bürger in der Folgezeit zunehmend durch hohe Steuern belastet und die Stadt verkam durch die dadurch einsetzende Abwanderung zum ländlichen Provinzort.
Doch im 18. Jahrhundert sollte sich das Blatt erneut wenden und dieses Mal zu Gunsten Budapests. Durch die Verlegung wichtiger Behörden, der Universität und bedeutender Märkte konnten sowohl Buda als auch Pest von einem rapiden Bevölkerungswachstum profitieren. Doch das Wachstum und der zurückkehrende wirtschaftliche Erfolg schuf auch wiederum ein neues nationales Selbstbewusstsein. So wurde 1848 eine unabhängige Regierung gebildet. Als ein Jahr später die Kettenbrücke über die Donau gebaut wurde, waren plötzlich Buda und Pest direkt miteinander verbunden. Die unabhängige Regierung verkündete die Vereinigung beider Städte mit Obuda als Hauptstadt. Diese Provokation ließ nicht lange auf eine Gegenreaktion warten. Schon drei Wochen später schlugen die kaiserlichen Truppen den Aufstand blutig nieder.
Die nächsten Jahre waren geprägt von der Unterdrückung der Ungaren durch die Habsburger. Erst zwanzig Jahre später änderte Kaiser Franz Joseph I. diese Situation, indem er sich in der Matthias-Kirche 1867 zum ungarischen König krönen ließ und Buda und Pest zu der ungarischen Hauptstadt Budapest vereinigte. In der Folge ging der wirtschaftliche Aufstieg weiter. Die Anzahl der Häuser verdoppelte sich und Budapest wurde zur Millionenstadt. Viele Sehenswürdigkeiten wie Oper, Hösök Ter oder die Metro Linie 1 stammen aus dieser Zeit. Doch auch diese Periode fand ein jähes Ende mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs.
Als dieser Krieg für Deutschland und das verbündete Österreich-Ungarn verloren und Ungarn aus der Donaumonarchie ausgetreten war, begann auch für Budapest erneut eine Zeit der unklaren Verhältnisse. Während sich in Budapest die sogenannte Räteregierung um Béla Kun zur Regierung von Ungarn erklärte, ernannte sich in Szeged ein Gegenregime. Als im August 1919 rumänische Truppen Budapest besetzten und die Räteregierung stürzten, konnte anschließend die Gegenregierung unter Miklós Horthy endgültig als Regierung in Budapest einziehen.
In dieser Konstellation zog Budapest als ungarische Hauptstadt auch an der Seite Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg, in dessen Verlauf es auch hier zunehmend zu Juden-Deportationen kam. Als Ungarn sich aus dem Bündnis mit Deutschland lösen wollte, wurde es 1944 von der deutsche Wehrmacht kurzerhand besetzt. Dabei kam es ab Dezember 1944 zur dreimonatigen Schlacht um Budapest, als die vorrückende sowjetische Armee deutsche und ungarische Truppen in der Stadt einkesselte. Die Stadt wurde dabei wieder einmal fast völlig zerstört, und ca. 40.000 Zivilisten kamen dabei ums Leben. Als letzte Verzweiflungstat der Deutschen wurden alle Brücken in Budapest gesprengt.
Als Hauptstadt der Volksrepublik Ungarn wurde Budapest ab 1945 schnell wieder aufgebaut. Doch während der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956 fuhren wieder Panzer durch die Straßen der Stadt und fügten Gebäuden und Bevölkerung großen Schaden zu. Am 23. Oktober 1989 wurde in Budapest schließlich die Republik Ungarn ausgerufen und damit neben dem vorerst letzten Schlusspunkt in der Geschichte Budapests gleichzeitig der Beginn der massiven Veränderungen im osteuropäischen Gefüge, die unter anderem auch die deutsche Einheit ermöglichten, eingeleitet.
Anreise
[Bearbeiten]Entfernungen | |
Frankfurt am Main | 965 km |
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Berlin | 880 km |
Wien | 243 km |
Debrecen | 231 km |
Szeged | 172 km |
Pécs | 208 km |
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Budapest hat einen internationalen Flughafen: Ferihegy (BUD, Ferihegyi nemzetközi repülőtér; ausgesprochen „Färihädj“), bzw. seit Ende März 2011 Franz-Liszt-Flughafen (nach dem österreich-ungarischen Komponisten). Der Flughafen besteht aus drei Terminals (1 Terminal 1 - geschlossen, 2 Terminal 2a und 3 Terminal 2b), von denen Terminal 1 nach der Liquidierung der Airline Malev im Mai 2012 geschlossen wurde.
Linienflüge nach Budapest aus dem deutschen Sprachraum gibt es von Swiss bzw. der ausführenden Linie Helvetic Airways (dreimal täglich) aus Zürich, mit Austrian aus Wien (3x täglich), sowie von Lufthansa (ab Frankfurt am Main und München) und Eurowings (unter anderem Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, Nürnberg und München). Die Flugdauer beträgt vom Frankfurter Flughafen aus 1 Stunde 40 Minuten, ab Zürich etwa 1 Stunde 30 Minuten, ab Düsseldorf ca. 1 Stunde 30 min. Auch die ungarische Billigfluglinie Wizz Air bietet ab Budapest Linienflüge auch nach Dortmund, Hahn, Eindhoven und Maastricht-Aachen.
Das Flughafen-Terminal 2 ist über die städtische Buslinie 200E mit der Endhaltestelle der Linie M3 4 Kőbánya-Kispest der Budapester Metro verbunden. In Kőbánya-Kispest ist es möglich, Tages- und Wochenkarten zu kaufen, und mit der Metro können das Zentrum Budapests sowie zentrale Umsteigepunkte einfach und schnell erreicht werden. Fährt man mit der Linie 200E bis zur U-Bahn-Station und von dort nur noch per U-Bahn weiter, benötigt man zwei Einzelfahrkarten zu je 450 Forint. Mit der ersten ist die Busfahrt abgegolten und mit der zweiten darf man eine beliebige Strecke U-Bahn fahren. Auch die Linie darf gewechselt werden. Auch am Flughafen kann man bei einer Infostelle des BKV alle Arten von Tickets erwerben. Diese öffnet jedoch erst um 9 Uhr, ist also bei der Ankunft eines Frühfluges nicht besetzt. Es ist aber möglich, alle Ticketarten (Einzelfahrt, Tagesticket, Gruppenticket, ...) am Automaten gegen Bargeld oder mit der Kreditkarte zu erwerben. Die Buslinie 100E, die ebenfalls am Terminal 2 startet, fährt ohne Zwischenhalt durch zum Deak Ferenc ter und kostet pro Fahrt 2.200 Forint. Der Flughafen hat auch eine Zugverbindung zum Westbahnhof, auf der ca. 100 Züge am Tag fahren. Allerdings fahren die Züge vom außer Betrieb befindlichen Terminal 1 ab.
(Budapest Liszt Ferenc nemzetközi repülőtér, IATA: BUD), H 1675, Budapest Pf 53, 1185 Budapest, BUD Nemzetközi Repülőtér. Tel.: +36 1 296 7000, Fax: +36 1 296 6000, E-Mail: [email protected]Mit der Bahn
[Bearbeiten]Budapest liegt nur rund drei Stunden Bahnfahrzeit von Wien entfernt. Die Stadt hat mehrere große Bahnhöfe, die zwar sämtlich miteinander per Metro verbunden, aber dennoch weit voneinander entfernt sind. Daher ist es ratsam, sich rechtzeitig vorab über den genauen Ankunfts-/Abfahrtsort zu orientieren.
- , Buda, Krisztina krt. 37/ A. Hier treffen u. a. die Züge aus Richtung Balaton ein. Hier starten und enden Zugverbindungen mit u. a. Zagreb, Ljubljana, Osijek und Sarajevo.
- , Pest, Nyugati tér. Hier kommen viele Inlandszüge aus dem Westen, so von Szombathely und Esztergom. Aber auch internationale Fernzüge ab Prag (Berlin) und Bratislava fahren den Nyugati an.
- , Pest, Baross tér, der internationale Bahnhof. Hier starten und enden zahlreiche internationale Fern- und Nachtzüge, u. a. aus Belgrad, Bukarest, Košice, Kiew und Lwiw.
- Der Bahnhof Keleti wird tagsüber zwischen 7 und 22 Uhr stündlich von Zügen ab Wien Hauptbahnhof (Fahrzeit ca. 2:40 h) angefahren, es gibt günstige Tickets der ÖBB und der MÁV für ca. 20 € pro Person und Richtung. Einige dieser Züge fahren über Wien hinaus u. a. auch nach Salzburg, München und Zürich.
- - der „Vorortbahnhof“ im Westen von Budapest: Fast alle Fernzüge, die ab/nach Budapest Déli und Keleti fahren, halten auch dort. Erreichbar ist der Bahnhof u. a. mit der neuen Metrolinie M4. Empfehlenswert ist der Bahnhof Kelenföld für Reisende, die ein Fahrziel im Westen und Süden der Stadt haben. Auch spart man sich aus Wien kommend 20-30 Minuten Fahrzeit im Vergleich zur „Stadtumrundung“ bis zum Endbahnhof Keleti. Auch am Bahnhof Kelenföld gibt es internationale Ticketschalter.
Unter anderem passieren folgende Fernverkehrsverbindungen Railjet und ÖBB-Eurocity Budapest oder beginnen dort:
- Bratislava - Dresden - Berlin - Hamburg
- Wien - München
- Brasov - Bukarest
- Ljubljana
- Belgrad
- Zagreb
- Graz
- Nur Juni mit September gibt es direkte Nachtzüge zwischen Budapest-Keleti und Knin bis Split.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Der Busbahnhof Népliget im Südosten der Stadt wird von zahlreichen internationalen und innerungarischen Fernbuslinien angefahren:
Internationale Busverbindungen gibt es aus Wien (5x täglich, ab 6,50 Euro), zahlreichen deutschen und Schweizer Städten (u. a. München, Stuttgart, Zürich, Basel; mehrmals wöchentlich) sowie Polen (Krakau und Breslau), Kroatien, Slowenien, Ukraine und Bratislava. Es besteht eine direkte Busverbindung von Cluj-Napoca (Rumänien), Kostenpunkt ca. 20 Euro.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Aus Süddeutschland, der Schweiz oder Österreich erfolgt die Anfahrt nach Budapest am besten via Wien über die österreichische Autobahn A4 und die ungarische M1 über Győr und Tatabánya bis Budapest. Vom Norden und Osten Deutschlands bietet sich der Weg über Tschechien und die Slowakei an. Hier folgt man ab Dresden der A17, die an der tschechischen Grenze in die D8 übergeht. Ab Prag folgt man der D1 bis Brno und weiter über die D2, durch die Slowakei über Bratislava zur Grenze bei Rusovce/Rajka. Über die ungarische M15 erreicht man die M1 bei Mosonmagyaróvár. Von hier nimmt man die M1 über Györ und Tatabánya bis Budapest. Die Autobahnen und Schnellstraßen sind in Österreich, Tschechien, der Slowakei und in Ungarn vignettenpflichtig!
Von Budapest führen die wichtigsten Fernstraßen spinnennetzartig weg. Innerstädtisch ist oft nicht das Ziel der Straße ausgeschildert, sondern nur die Nummer. Da die Straßen im Uhrzeigersinn beginnend von Westen (M1) aufsteigend nummeriert sind (zweistellige und dreistellige Nummern sind Unterklassen der einstelligen Hauptstraßen), kann man sich dennoch leicht orientieren:
- : Budapest-Győr-Wien/Bratislava
- : Budapest-Vác-Slowakei
- : Budapest-Nyíregyháza-Ukraine/Rumänien
- : Budapest-Flughafen-Szolnok-Debrecen-Ukraine/Rumänien
- : Budapest-Szeged-Serbien
- : Budapest-Dunaújváros-Pécs-Osijek
- : Budapest-Balaton-Zagreb/Ljubljana
Alle jene wichtigen Hauptausfallstraßen haben Anschluss an die Ringautobahn . Die Umfahrung von Budapest, auf der wegen des starken Verkehrsaufkommens und des Ausbauzustandes permanent Stau- und Unfallgefahr herrscht, wurde in den vergangenen Jahren streckenweise auf bis zu 6 Spuren ausgebaut und somit entschärft. Der Autobahnring hat im gebirgigen Nordwesten der Stadt eine Lücke.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Budapest ist in Deutschland vom Abfahrtshafen Passau über eine mehrtägige Schiffsreise auf der Donau zu erreichen.
Mobilität
[Bearbeiten]Budapest hat ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz, bestehend aus Bussen, Trolley-Bussen, Straßenbahnen, der S-Bahn-ähnlichen HEV-Bahn und vor allem der Metro.
Die am 2. Mai 1896 eröffnete M1 Földalatti (gelb) ist die älteste kontinentaleuropäische U-Bahn und eine besondere Sehenswürdigkeit, da sie mit einer Tunnelhöhe von 2,85 m extrem niedrig gebaut wurde. Die M2 (rot, 1970) und die M3 (blau, 1976) sind sowjetischer Bauart. Die automatische M4 ist seit 2014 auf einer Teilstrecke im Betrieb.
Alle Linien verkehren im 2-5 Minutentakt und sind schnell. Die Tickets können an Automaten gezogen werden, die auch in Englisch bedienbar sind.
Eine gute Übersicht bietet BKK Streckenpläne, Fahrpläne und Fahrkarten. Einzelfahrkarten für Bus oder Metro kosten 450 Ft., beim Busfahrer (nicht alle Linien; dann ohne Umsteigeberechtigung) 600 Ft. Als preisgünstige 10er-Karte („Discount coupon book (10 pcs))“: 4.000 HUF. Die Streifen lassen sich einzeln abreißen (sind also übertragbar, wenn man nicht allein reist). Man kann sie auch über mehrere Tage verteilt nutzen. Dabei ist zu beachten, dass für jede Einzelfahrt ein Fahrstreifen zu verwenden ist. Als Beispiel benötigt man vom Okotogon zur Obuda Sziget einen Streifen für die Strecke Oktogon bis Margit Sziget und dann einen für die Strecke Margit hid bis zur Obuda Sziget.
Bei Buslinien mit H vor der Nummer, zahlt man extra sofern man über die Stadtgrenze fährt. Kurzzeitkarten gibt es für 24 Std. / 72 Std. für resp. 2500/5500 Ft. Schwarzfahren kostet, wenn man sofort bezahlt 12000 Ft., bei Zahlung innerhalb 30 Tagen 25000 Ft., danach 50000 Ft. (Stand: Nov 2023)
- Gelb: Vörösmarty tér ↔ Mexikói út., wichtige Stationen: Opera (Oper), Hősök tere (Heldenplatz), Széchenyi fürdő (Széchenyi-Bad)
- Rot: Déli pályaudvar ↔ Örs vezér tere, wichtige Stationen: Déli pályaudvar (Südbahnhof), Batthyány tér (Platz an der Donau, gegenüber vom Parlament und am Fuß des Schlossberges), Kossuth tér (Platz am Parlament), Keleti pályaudvar (Ostbahnhof)
- Blau: Kőbánya-Kispest ↔ Újpest-Központ, wichtige Stationen: Ferenciek tere, Nyugati pályaudvar (Westbahnhof), Árpád híd (Árpádbrücke) Die Strecke zwischen Nagyvárad tér und Lehel tér wird umgebaut, hier verkehren Schienenersatzbusse.
- Grün: Kelenföld vasútállomás ↔ Keleti pályaudvar , wichtige Stationen Szent Gellért tér (Gellért-Thermalbad), Fövám tér (Markthalle)
Die Metrolinien M1, M2 und M3 kreuzen sich nur an einem Punkt, dem Déak Ferenc tér. Die Metrolinie M4 kreuzt die Linie M3 am Kálvin tér und trifft die Linie M2 am Keleti pályaudvar. Beschriftungen und Aushänge der Metro sind oftmals dreisprachig (Ungarisch, Englisch, Deutsch), bei Bussen und Bahnen zumeist nur in Ungarisch. In der Metro werden die Stationen rechtzeitig angesagt, nach ein paar Tagen versteht man zumindest die Namen.
Die Budapest Card ist eine Rabattkarte, die je nach Variante 24 Stunden 11.990 HUF] bis zu 120 Stunden (33.990 HUF) lang die Fahrkarte auf allen Strecken in der Stadt ersetzt und zugleich Eintrittspreisermäßigungen in Museen, Sehenswürdigkeiten, Restaurants u.ä. mit sich bringt. Da seit einiger Zeit der Eintritt zu den Dauerausstellungen ohnehin gratis ist, lohnt sich die Budapest Card kaum noch.
Senioren (ab 65) können gegen Vorlage ihres Reisepasses oder Personalausweises die öffentlichen Verkehrsmittel Budapests kostenlos benutzen. Seit September 2021 können auch Kinder unter 14 Jahren den ÖPNV Budapest kostenlos benutzen.
Parken
[Bearbeiten]In weiten Teilen der Stadt ist Parken gebührenpflichtig. Es gibt entsprechende Zonen, die Preise liegen 2022 bei 175-440 Ft./Stunde.
Gelbe Zickzacklinien bzw. fortlaufende und unterbrochene gelbe Linien zeigen Halte- bzw. Parkverbote an.
Taxi
[Bearbeiten]Taxen sind mit Metern ausgestattet, Fahrpreis: Grundpreis 1000 Ft. + 400 Ft./km bzw, 100 Ft./min Wartezeit. (Stand: 2024)
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Gebäude
[Bearbeiten]- 1 Burgschloss (Bus 16). Im Süden des Burgbergs befindet sich das Burgschloss, das über der Donau und der Kettenbrücke thront. Im Inneren des Gebäudekomplexes befinden sich die Ungarische Nationalgalerie, das Ludwig Museum, das Budapester Historische Museum und die Szechenyi-Nationalbibliothek. Seit 2002 ist das Schloss auch Sitz des ungarischen Präsidenten. In seiner Geschichte ist das Schloss mehrfach zerstört worden. Eine erste Befestigungsanlage an dieser Stelle wurde im 13. Jahrhundert, nach dem Mongolensturm von 1241, durch König Béla IV. errichtet und war seither Sitz der ungarischen Könige. Eine erste urkundliche Erwähnung des damals gotischen Palastes, dessen Reste noch heute zu besichtigen sind, datiert aus dem Jahre 1255. Später wurde das Schloss mehr und mehr gotisch umgebaut und erweitert, unter anderem unter König Matthias, der den Renaissance-Stil einführte. Nach jahrelanger Belagerung gelang es den eingefallenen Türken schließlich, im Jahre 1541 die Burg zu erobern. In den nun folgenden 145 Jahren der Besatzung verfiel der Burgpalast nach und nach, da die Räumlichkeiten als Ställe, Pulverkammern und sonstige Lagerräume benutzt wurden. Gewisse strategische Bereiche waren auch den Türken wichtig und sie verstärkten und erweiterten die Befestigungsanlagen, so dass wiederholte Versuche von christlichen Heeren, die Burg einzunehmen, zum Scheitern verurteilt waren. 1686 schließlich wurde die Burg erneut belagert, diesmal unter Herzog Karl V. von Lothringen. Nach zweimonatigem Beschuss des Burgberges und unzähligen erbitterten Kämpfen, bei denen die Anlage fast vollständig zerstört wurde, erfolgte am 2. September 1686 der entscheidende Angriff, bei dem die Türken vernichtend geschlagen und schließlich vertrieben wurden. Unter den Habsburgern wurde das Schloss ab dem frühen 18. Jahrhundert nach und nach wieder aufgebaut. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es allerdings abermals beinahe vollständig zerstört. Und nochmals wurde wiederaufgebaut, diesmal nach den Plänen der vorangegangenen Jahrhunderte. Bereits 1968 konnten gewisse Teilbereiche zur Besichtigung freigegeben werden, aber noch heute finden weitere Grabungen und Rekonstruktionen statt. 1987 wurde das Schloss zusammen mit dem Uferbereich der Donau und der Andrássy út schließlich zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
- Der Abschnitt der Festungsmauer rund um die Fischerbastei wurde in vergangenen Zeiten von den Fischern aus dem darunter liegenden Viertel verteidigt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Bastei neu gestaltet und erhielt ihr heutiges neoromanisches Aussehen. Die sieben Türme sind Symbol für die sieben landnehmenden Stämme. Von der Fischerbastei bietet sich ein großartiger Blick über die Donau auf den Stadtteil Pest. Der obere Teil der Festungsanlage ist tagsüber in der Saison kostenpflichtig. Später am Abend kann man allerdings kostenlos den Blick auf die nächtliche Metropole genießen. In der Bastei steht das Reiterstandbild König Stephans I., das nur wenige Jahre später hier errichtet wurde. Einen starken Kontrast bildet das direkt an die Fischerbastei angrenzende Hilton-Hotel. Das Hotel wurde in den 1970er Jahren gebaut, und die Spiegelung der Bastei in der braunen Glasfront ist ein beliebtes Fotomotiv.
- Das drittgrößte Parlamentsgebäude der Welt und zugleich das größte Gebäude Ungarns ist das Wahrzeichen Budapests. Der neogotische Palast, der direkt an der Donau liegt, wurde zwischen 1885 und 1902 errichtet. Im Inneren befinden sich über 700 Räume und 29 Treppenhäuser. Vorbild des Bauwerks ist die Westminster Abbey in London. Das Parlament kann besichtigt werden, Tickets für geführte Touren werden im Besucherzentrum verkauft, das sich am nördlichen Ende des Gebäudes in einem unterhalb des Straßenniveaus befindlichen Bauwerk befindet (Straßenbahn-Linie 2, Station „Országház, látogatóközpont“). Deutschsprachige Führungen gibt es mindestens einmal täglich, in der Hochsaison auch öfter. Man sollte sich informieren, ob am gewünschten Besuchstag keine offiziellen Termine geplant sind, an denen das Parlament für Besucher geschlossen ist. Mitunter kommt es zu langen Schlangen (Wartezeit über eine Stunde), so dass man gut beraten ist, sich früh oder am Vortag anzustellen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Tickets online zu bestellen. Die Führung beginnt in einem prachtvollen Treppenhaus aus Marmor und Gold. In der zentralen Kuppelhalle (dem einzigen Raum mit Fotografierverbot) können die Kronjuwelen Ungarns besichtigt werden. Im weiteren Verlauf der Führung sieht man auch den Gobelinsaal, in dem sich ein fast 30 Quadratmeter großer Teppich mit einer historischen Darstellung befindet, und den Parlamentsaal. Preis: erwachsene EU-Bürger 3.500 HUF, Nicht-EU-Bürger 6.700 HUF, Studenten bis 24 Jahren jeweils etwa die Hälfte, Kinder unter 6 Jahren haben freier Eintritt.
- Die auf der Spitze des Gellért-Berges liegende, heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Zitadelle wurde aus der Erfahrung der Märzrevolution heraus gebaut. Als der ungarische Reichstag am 14. April 1849 seine Unabhängigkeit von Habsburg-Lothringen erklärte und die Republik ausrief, wurde der ungarische Freiheitsdrang von der österreichischen Armee mit Hilfe russischer und kroatischer Truppen niedergeschlagen. Nun wurden in Wien Pläne geschmiedet, Budapest mit einem Festungsgürtel zu umgeben, um die Hauptstadt militärisch besser kontrollieren zu können und um die Bevölkerung an die österreichische Oberhoheit zu erinnern. Ausser der Zitadelle wurden diese Pläne jedoch nie umgesetzt. Am 12. Februar 1945 wurde sie nach heftigen Kämpfen mit der deutschen Wehrmacht von der sowjetischen Armee besetzt. Zum Gedenken an diesen Befreiungstag wurde 1947 an der Südspitze eine Freiheitsstatue errichtet.