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Kreta

Gewählt zum Ziel des Monats Juli 2020
Vollständiger Artikel
Aus Wikivoyage
Kreta
HauptstadtHeraklion
Einwohnerzahl623.065 (2011)
Fläche8.336 km²
Postleitzahl
Vorwahl2821
Webseitewww.crete.gov.gr
Tourist-Infohttps://www.incrediblecrete.gr/de/
KretaAlbanienNordmazedonienBulgarienTürkeiNördliche ÄgäisSüdliche ÄgäisIonische InselnPeloponnesAttikaAthosWestgriechenlandEpirusThessalienWestmakedonienZentralmakedonienOstmakedonien und ThrakienMittelgriechenland

Kreta ist die fünftgrößte Insel im Mittelmeer, gehört zu Griechenland und ist dessen größte Insel.

Die Insel gehört zu den Haupt-Touristendestinationen in Griechenland, da sie von allem im überreichem Maße zu bieten hat, wunderbare Strände, sehenswerte Städte und Dörfer, beeindruckende Landschaften, archäologische Stätten, Klöster und eine hervorragende touristische Infrastruktur.

Regionen

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Die Insel lässt sich in verschiedene Regionen unterteilen, die jeweils eigene Charakteristika aufweisen.

  • Nordküste - Dieser Teil der Insel ist für den Pauschaltourismus am besten erschlossen und bietet dem Reisenden eine Vielzahl von Möglichkeiten. Lange Sandstrände, Hotels und Städte für jeden Geschmack (Großstädte, eher ländliche Dörfer oder reine Touristenorte) locken die Urlauber auf die Insel.
  • Südküste - Der südliche Teil der Insel besteht überwiegend aus Steilküste und weist nur wenige Sandstrände auf. Einige der kleineren Orte sind auch heute noch nur mit dem Boot zu erreichen, andere liegen so weit vom Flughafen entfernt oder bieten so wenige Übernachtungsmöglichkeiten, dass sie in den Katalogen kaum zu finden sind. Im Winterhalbjahr ist das Klima jedoch beständiger und man kann auch im November noch baden.
  • Westküste und Ostküste - Die Strände und Dörfer sind vor allem für Individualreisende geeignet, da es kaum Hotels gibt und der Reisende auf Pensionen oder andere Übernachtungsmöglichkeiten angewiesen ist.
  • Hochebenen - das Innere Kretas, das sehr bergig und z. T. zerklüftet ist, weist einige Hochebenen auf, die im Gegensatz zu den lebhaften Küstenregionen Ruhe und Entspannung bieten. Einige der Ebenen sind reines Weideland, andere dienen der Anpflanzung typisch kretischer, aber auch alltäglicher Produkte wie z. B. Oliven, Trauben, Tomaten, Gurken, Gewürze oder Bananen.
Karte
Karte von Kreta
Orte
Kissamos

Je nach Region bieten sich unterschiedlichste Ausflugsziele an:

  • Im Norden
    • 1 Kíssamos-Kastélli (Κίσσαμος) . Mit den Stränden von Balos, Elafonisi und Falassarna befinden sich drei der beliebtesten Ausflugsziele Westkretas in der Nähe der Stadt. Weitere Sehenswürdigkeiten bilden die venezianische Festung auf der Balos vorgelagerten Insel Imeri Gramvousa, die byzantinische Rotonda des Erzengels Michael in Episkopi, das Kloster Chrysoskalitissa, die Überreste des Artemis-Tempels in Dyktina auf der Rodopou, die antiken Funde in Falassarna und Polyrinia.
    • (Χανιά) . Zweitgrößter Ort von Kreta mit Fähr- und Flughafen. Diese malerische Hafenstadt verzaubert Besucher mit ihrer venezianischen Altstadt, engen Gassen, historischen Gebäuden und dem venezianischen Hafen.
  • (Ρέθυμνον) . Sie ist nach Iraklio und Chania die drittgrößte Stadt der Insel und Universitätsstadt. Eine charmante Stadt mit einer gut erhaltenen venezianischen Altstadt, einem beeindruckenden Fortezza-Festungskomplex und schönen Sandstränden.
  • (Ηράκλειο) . besonders sehenswert ist die schöne Promenade mit der Hafenfestung Koules aus dem 16. Jahrhundert am venezianischen Hafen, an dem auch die venezianischen Arsenale (Lagerhallen) erhalten sind. Sie schützte lange Zeit den Zugang zu einem der wichtigsten Häfen der Republik Venedig. Der 5,5 Kilometer lange Ring der venezianischen Festungsmauern mit den vorgelagerten Bastionen und Wallgräben, die der türkischen Belagerung 21 Jahre lang standhielten ist, von Grünanlagen gesäumt, praktisch vollständig erhalten.
  • (Χερσόνησος Ηρακλείου) . Typischer Touristenort ohne besondere Sehenswürdigkeiten, aber neben dem nahe gelegenen Malia einer der wichtigsten Partyorte.
  • (Άγιος Νικόλαος Λασιθίου) . sehenswerter touristisch geprägter Küstenort.
  • (Σητεία) . typischer Touristen-Küstenort mit sehenswerter Burgruine.
  • (Επάνω Αρχάναι) . Dorf in bergiger Umgebung mit einem schönen Ortskern.
  • Weitere Ziele

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    Hinweis zur Möglichkeit der Navigation zu den Attraktionen: Doppelklick auf die Nummer der Sehenswürdigkeit im Text oder auf der Karte. Auf der erscheinenden großen Karte rechts unten auf Externe Karten klicken. Google Maps oder Bing Maps auswählen und dort Navigation starten.

    Sowohl landschaftlich als auch kulturell ist auf und um Kreta viel zu entdecken:

    Archäologische Stätten und Burgen

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    Minoisch

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    Minoische Stätten
    Stierhörner als Wahrzeichen im Palast von Knossós

    Neben den hier genannten bedeutendsten Ausgrabungen, gibt es noch sehr viele kleinere, siehe hier

    Klassisch Griechisch und Römisch

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    Klassisch Griechisch und Römisch
    Gortyn

    Genau wie bei den minoischen, so gibt es auch bei den griechisch-römischen eine sehr große Zahl von archäologischen Stätten auf Kreta, wovon hier nur die bedeutendsten genannt sind.

    Byzantinisch-Venezianisch-Osmanisch

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    Burgen
    Frangokastello

    Die wirtschaftlich bedeutende Lage im Seehandel spiegelt sich auch in der großen Zahl von Burgen wieder, wovon hier nur die sehenswertesten genannt sind, weitere hier.

    Klöster

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    Klöster
    Kloster Gonia

    Auch wenn man nicht orthodox ist, lohnt ein Besuch der vielen Klöster Kretas, da sie oft in sehr schöner, abseits gelegener Landschaft liegen. So kann auch der Weg das Ziel sein.

    Landschaften

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    Gramvousa
    Lasithi Plateau
    Elafonisos
    Vai Palmenstrand
    Lefka Ori
    Die Lassithi-Hochebene präsentiert malerische Landschaften mit terrassenförmigen Feldern, Olivenhainen, Weinbergen und den markanten Windmühlen von Lassithi. In der Umgebung finden sich Schluchten wie Havgas, Kalamafka. Das Katharo-Plateau bietet einen abgeschiedenen Rückzugsort mit traditionellen Steinhäusern, während das Omalos-Plateau nahe der Zeus-Höhle und der Dikteon-Andron-Schlucht liegt und auch als Startpunkt für Wanderungen dient.
    Die Besteigung des Gipfels Spathi erfolgt über den Pfad (E4) von zum Limnakaro-Plateau. Von dort aus führt die E4-Beschilderung weiter in die Berge, und am Selie-Pass steigt man zum Gipfel auf. Die Tour dauert etwa 9-10 Stunden ab Agios Georgios und etwa 6,5-7,5 Stunden ab Limnakaro. Eine 1 Schutzhütte "Strovili" über dem Limnakaro-Plateau bietet Wanderern Unterkunft auf dem Weg zum Gipfel.

    Schluchten

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    Samaria Schlucht
    Kourtaliotiko Schlucht

    Es gibt eine Vielzahl von Schluchten. Manche sind einfacher zu begehen, andere nur mit Leiter und Seil zu überwindenden. Gute Infos zu den einzelnen Schluchten hier

    Höhlen

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    Andron Höhle

    Es gibt auf Kreta sehr viele Höhlen und Tropfsteinhöhlen, einige der schönsten sind diese:

    Wasserfälle

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    Sonstiges

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    2. Weltkrieg
    Deutscher Soldatenfriedhof 2. Weltkrieg

    Im 2. Weltkrieg war Kreta eine stark umkämpfte Insel, bei dem die Wehrmacht die englischen Truppen vertreiben wollte. Hauptlast des Angriffes trugen die deutschen Fallschirmjäger.

    Hintergrund

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    Matala
    Preveli

    Geographie: Kreta ist in jeglicher Hinsicht überaus vielfältig und eine tiefergehende Erkundung braucht Zeit, will man nicht nur an der Oberfläche kratzen. Auf der Insel, die mehr als doppelt so groß wie Mallorca ist, leben über 600.000 Menschen, und es braucht einen ganzen Tag, um vom einen Ende zum anderen zu gelangen, denn die 245 Kilometer Luftlinie zwischen West- und Ostküste werden zu 350 Kilometern abenteuerlicher Küstenstraße. Die Insel ist geografisch gesehen ein Gebirge, dessen obere Bereiche aus dem Wasser ragen und das Libysche Meer von der Ägäis trennen. Die höchsten Gipfel ragen 2456 Meter über das Meer und funkeln mit ihrem Schnee bis in den Mai hinein in der Sonne.

    Geschichte: In der Bronzezeit war Kreta Heimat der Minoischen Kultur, der frühesten Hochkultur Europas (ca. 2000 – 1100 v. Chr.), die unter anderem den Seehandel im gesamten östlichen Mittelmeer kontrollierte. Mehrere Palastruinen aus dieser Zeit wurden ausgegraben und können besichtigt werden. Der berühmteste ist der Palast von Knossós, in dessen Labyrinth der Legende nach der Minotaur, halb Mensch, halb Stier, gefangen gehalten wurde.

    Auf die Minoische folgte die Mykenische Kultur des griechischen Festlandes. Die weitere Geschichte Kretas ist geprägt durch zahlreiche Eroberungsversuche unterschiedlichster Völker. Im Jahre 69 v.Chr. fiel Kreta an die Römer, gefolgt von den Byzantinern. Im 9. und 10. Jahrhundert n.Chr. herrschten muslimische Piraten auf der Insel. Zu dieser Zeit wurde Gortyn, eine der größten Städte, zerstört, und die neue Hauptstadt Heraklion gegründet. Byzanz eroberte die Insel zurück, und später fiel sie an Venedig. Die Kreter setzten sich beständig gegen die Venezianer zur Wehr, die von 1204 bis 1645 die Insel als ihr Eigentum betrachteten. Dann kamen die Türken, die Kreta zwischen 1645 und 1669 eroberten. Auch gegen diese erhoben sich die Inselbewohner immer wieder und konnten die türkische Herrschaft schließlich im Jahre 1898 beenden. Das letzte Mal kämpften die Kreter als Partisanen im Zweiten Weltkrieg und verteidigten die Insel gegen die deutsche Wehrmacht, die am 20. Mai 1941 auf die Insel kam und bis Oktober 1944 blieb.

    Als die Türken 1898 Kreta verlassen hatten, wurden viele türkische Bauwerke dem Erdboden gleichgemacht. Erst in den 1980er Jahren, als die Bedeutung für den Tourismus deutlich wurde, begann man mit der Restaurierung der verbliebenen Moscheen.

    Im Zweiten Weltkrieg (20. Mai bis 1. Juni 1941 ), landeten deutsche Fallschirmjäger, unterstützt von Gebirgsjägern, um die Eroberung der Insel Kreta durchführten. Kurz nach der Einnahme Griechenlands im Balkanfeldzug 1941 eroberte die deutsche Wehrmacht das von Commonwealth- und griechischen Truppen verteidigte Kreta und besetzte anschließend den Westteil der Insel bis zum Kriegsende 1945.

    1974 überfielen türkische Truppen Zypern, und jedermann rechnete mit einem Krieg zwischen den beiden Nationen. Viele Kreter holten zu dieser Zeit aus eigenem Antrieb ihre Gewehre hervor und hielten an den Küsten nach türkischen Schiffen Ausschau.

    Kretische Identität: Ein wichtiger Teil der kretischen Identität ist die Orthodoxie, war sie doch in all den Jahren des Krieges und der Unterdrückung der Fels in der Brandung, der den Inselbewohnern das Nationalbewusstsein, die eigene Sprache und die Tradition erhielt. Ein anderer Teil ist die fast schon feindselige Einstellung zu den Türken. Ebenso Ausdruck kretischer Identität ist das Gefühl, als Kreter ein besonderer Grieche zu sein. Die Insel ist reicher als viele andere Regionen des Landes, und Kretas Kultur ist älter als die des restlichen Griechenlands und Europas.

    Sprache

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    Auf Kreta spricht man - wie kaum anders zu erwarten - Griechisch. Wer dieser Sprache nicht mächtig und daher auf Übersetzungen mit lateinischen Buchstaben angewiesen ist, steht vor dem Problem, dass es keine einheitliche Schreibweise mit lateinischen Buchstaben für griechische Wörter gibt. Daher trifft man auf unterschiedlichste Schreibweisen des jeweils gleichen Namens, und noch schwieriger ist dann die korrekte Aussprache. Gute Reiseführer schreiben die Namen so, dass die Betonung eines Wortes stets auf der durch einen Akzent markierten Silbe liegt. So wird beispielsweise bei Chaniá das letzte a betont.

    Siehe auch: Sprachführer Griechisch.

    Anreise

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    Dem Kreta-Reisenden steht zur Wahl, ob er in drei Stunden die Insel mit dem Flugzeug erreichen will oder sich drei Tage für eine Fährüberfahrt aus Italien Zeit nimmt.

    Mit dem Flugzeug

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    In den Sommermonaten verbinden Charterflüge nahezu jeden deutschsprachigen Flughafen mit der Inselhauptstadt Iráklion. Von manchen Flughäfen aus ist es auch möglich, direkt nach Chaniá zu fliegen. Über Athen erreicht man sowohl die alte als auch die neue Inselhauptstadt mehrmals täglich, Sitía mehrmals wöchentlich. Innergriechische Flugverbindungen existieren selbstverständlich ebenfalls und führen von Mykonos, Rhodos, Santorín und Thessaloniki nach Iráklion, von Thessaloniki nach Chaniá und von Kárpathos nach Sitía.

    Flughäfen auf Kreta:

    Darüber hinaus ist der Bau eines neuen Flughafens bei Kastelli, circa 36 Kilometer südöstlich von Iraklio, geplant. Dieser soll den „Nikos Kazantzakis“-Flughafen in der Zukunft ersetzen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 08.02.2020, die Inbetriebnahme soll voraussichtlich 2025 erfolgen[1].

    Links zu Fluggesellschaften, die Kreta das ganze Jahr über anfliegen:

    Mit dem Schiff

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    Links zu den Fährgesellschaften:

    Mobilität

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    Ideales Fortbewegungsmittel für den Urlauber auf Kreta sind das Auto oder das Motorrad, denn nur mit deren Hilfe ist es möglich, die Insel bequem und vollständig zu erkunden. Die Straßenverhältnisse schwanken zwar stark, sind mit jeweils angepasster Geschwindigkeit aber gut befahrbar. Allerdings sollte man immer ein Auge auf plötzlich auftauchende Steinbrocken, Schlaglöcher und Schaf- und Ziegenherden haben. Insbesondere Starkregenereignisse können zu massiven Steinschlägen führen, da die Hänge nur an wenigen Straßen mit Schutznetzen gesichert sind. In Kurven muss man mit schlechter Reifenhaftung rechnen, durch Sand, Staub und das besonders auf nassen Straßen. Die Straßen auf Kreta sind nicht für schnelles Fahren geeignet. Besonders problematisch sind Roller mit kleinen Reifen. Wer diese nicht gewöhnt ist, sollte immer Mopeds mit großen Rädern nehmen.

    Die Kreter selbst fahren eher Freistil und schneiden gerne Kurven, weshalb vor jeder unübersichtlichen Abbiegung Hupen und äußerstes Rechtsfahren empfehlenswert ist. Autovermietungen gibt es in fast jedem Urlaubsort, so dass ein Mietwagen kein Problem darstellt. Normale Mietwagen dürfen nicht auf unbefestigten Feldwegen und Schotterpisten gefahren werden (z.B. Balos-Lagune). Hierfür muss ein Geländewagen gemietet werden. Die Straßenschilder sind fast alle sowohl in griechischen als auch in lateinischen Buchstaben beschriftet, was die Orientierung erheblich erleichtert.

    Wer mit einem Smartphone (Google Maps, OpenStreetMap etc.) oder einem Navigationsgerät fährt, sollte das gesamte Kartenmaterial vorher offline herunterladen. Sehr wichtig: sich niemals auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen verlassen, die einem das Navi vorgibt - diese sind oftmals falsch und können teuer in einem der Dutzenden Blitzer an der Nordküste enden. Für Wander- und Radwege hat sich das Kartenmaterial von OpenStreetMap als praktikabel erwiesen.

    Der EU-Führerschein ist Pflicht, eine grüne Versicherungskarte ist nur beim Fahren des eigenen Autos empfehlenswert. Tankstellen gibt es in ausreichender Zahl und die vielen kleineren Kfz-Werkstätten verstehen sich ausgezeichnet auf Improvisation. Parkplätze hingegen sind selten.

    Wer nicht selbst fahren möchte, der lässt sich per Linienbus kutschieren. Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel ist recht dicht, und so gut wie alle Städte sind direkt mit der Hauptstadt Iráklion verbunden. Die Busse fahren regelmäßig, Fahrpläne hängen auch in lateinischer Schrift aus. Fahrkarten kauft man entweder an den Busbahnhöfen oder unterwegs beim Fahrer.

    Tipps

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    Nähert man sich als Motorradfahrer einer Schaf- oder Ziegenherde auf der Straße, sollte man nicht versuchen, zwischen den Tieren hindurchzufahren, da die Hütehunde oft sehr aggressiv sind und Zweiräder fast immer angreifen. Besser ist es, in sicherer Entfernung zu warten, bis die Tiere die Straße verlassen haben. Zwar greifen die Hunde auch dann noch an, aber man kann wenigstens zügig weiterfahren.

    Praktische Hinweise

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    Bargeldloses Bezahlen ist zwar besonders in den Touristenhochburgen weit verbreitet, viele Kreter bevorzugen aber Bares. Die Gründe dafür sind vielfältig, u.a. die oft unzuverlässigen Internetverbindungen, die dazu führen, dass Kartenzahlungen sehr lange dauern oder immer wieder ganz abbrechen, oder dass bei Zahlung mit Kreditkarte auch eine Rechnung erstellt werden muss und somit kein Schwarzgeld kassiert werden kann.

    Geldautomaten findet man eigentlich fast überall, in ländlichen Regionen sind sie aber oft weit voneinander entfernt. Besonders außerhalb der Saison sind die Geräte manchmal außer Betrieb. Es empfiehlt sich daher, sich mit Euro zu versorgen, bevor es dringend wird. Viele griechische Banken erheben zusätzlich zur von der Heimatbank in Rechnung gestellten Gebühren um die drei Euro, auch wenn die Heimatbank mit „kostenlosem Geldabheben in der Eurozone“ wirbt.

    Der Mobilfunk funktioniert auf Kreta herausragend gut und wird von drei Anbietern (Nova, Vodafone GR, COSMOTE) angeboten. Die Insel ist fast durchgängig mit LTE versorgt und in Ballungsgebieten gibt es zusätzlich 5G. Rückfall auf 2G ist nur noch selten zu finden und betrifft kleinere Abschnitte. Wanderer dürften aber trotzdem noch Bekanntschaft mit der einen oder anderen Funkloch in Schluchten machen - im Notfall muss man hier Höhenmeter gewinnen oder Richtung Meer absteigen, um eine Funkzelle zu erwischen.

    Aktivitäten

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    Strände

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    Vai

    Gute Strände sind ein Hauptgrund, dass so viele Gäste nach Kreta kommen. Ihre Zahl ist bei der Größe der Insel sehr hoch. Ein Strandführer erleichtert die Auswahl. Auch FKK-Strände findet man in großer Zahl.

    Wandern

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    Samariá-Schlucht

    Kreta ist ein ideales Wandergebiet. Für Wanderer der Hinweis auf den europäischen Fernwanderweg Nr. 4.

    Wer gut zu Fuß ist, der sollte bei Gelegenheit eine Wanderung durch die als Nationalpark geschützte Samariá-Schlucht machen. Dies ist allerdings nicht ganzjährig möglich: Von November bis April ist das Betreten der Schlucht aus Sicherheitsgründen behördlich untersagt. Die Wanderung umfasst eine Wegstrecke von immerhin 14 Kilometern (also ca. 4-5 Stunden) und beginnt in 1.250 Metern Höhe an der Omalós-Hochebene bei Xilóskalo. Während des Wanderns lassen sich zunächst die mit Wäldern dicht bewachsenen Berge bewundern, später folgen steile Felswände zu beiden Seiten des Pfades. Nach dem ersten Wegdrittel bietet sich eine Rastmöglichkeit im verlassenen Dorf Samariá an, wo eine Quelle zum Auffüllen des Wasservorrats genutzt werden kann. Beeindruckend wirkt die Passage an der Eisernen Pforte, wo der Weg nur noch drei Meter breit ist, die Wände jedoch 350 Meter hoch zu beiden Seiten sehr steil ansteigen. Endpunkt der Wanderung ist Agía Rouméli.

    Nicht ganz so lang ist eine Wanderung durch die Imbros-Schlucht. Man beginnt im Dorf Imbros an einer Taverne. Dort ist auch der Eingang ausgeschildert und ein paar Parkplätze gibt es auch. Nach ca. 1 km kommt man zum Schluchteingang, wo man erstmal 2,50 Euro p.P. (Stand: Mai 2019) Schluchtgebühr bezahlen muss. Die Wanderung bis zum Schluchtausgang ist ca. 8 km lang und führt meist über ziemlich steinige Wege. Ab und an trifft man auf ein paar Ziegen. In der Mitte der Schlucht befindet sich eine kleine Hütte, an der erstaunlicherweise die Tickets kontrolliert und abgestempelt werden. Am Schluchtausgang gibt es dann auch eine kleine Bar und zwei Taxi-Stops, d. h. man kann sich gegen ca. 10€ Gebühr zu seinem Auto nach Imbros zurückfahren lassen. Typischerweise ist dem Durchschnittswanderer dieser Preis im Angesicht des schluchtaufwärtigen Rückwegs herzlich egal. :-)

    Durch die noch unbekannte Schlucht „Agia Irini“ im schönen ursprünglichen Westen Kretas (nur 8 km lang) kann man das ganze Jahr über wandern. Diese Wanderung ist auch für Familien mit Kindern geeignet. Es ist eine leichte Wanderung, die man auch im Hochsommer gut machen kann.

    Bootstouren

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    Die Bootstour zur Lagune Balos (Westkreta) mit türkisblauem Wasser ist für Kinder und Erwachsene ein Erlebnis. Diese Tour beginnt von Kastelli aus mit dem Boot „Gramvousa Express“.

    Eine weitere Tour ist die von Kolimbari (Westkreta) vom kleinen Hafen aus zur Spitze der Gramvousa - Halbinsel zum Venezianischen Kastell.

    Ein sehr schönes Ausflugsziel ist auch von Chora Sfakion (oder Sfakia im Südwesten Kretas) mit dem Boot oder öffentlichen Fähre zum autofreien Ort an der Südküste nach „Loutro“.

    Ein Tagesausflug mit der Fähre "Samaria I" von Paleochora (Südwestkreta) zur kleinen Insel Gavdos ist auch für Kinder sehr spannend, ganz besonders wenn man das Glück hat, unterwegs Delphinen zu begegnen. Wenn man jedoch auf der Insel bleiben will, muss man mindestens einmal übernachten, da das einzige Schiff des Tages direkt nach der Hinfahrt wieder zurückfährt. Dann kann man jedoch auch schön 4 km von einem Ort, den man per Bus/Taxi erreicht zum Kap Tripiti wandern, dem südlichsten Punkt Europas.

    Von Plakias (Südwestküste) mit dem Boot zur Prevelli-Schlucht: Das ist eine palmenumsäumte Schlucht, mit Wasserläufen, die man auch mit Kindern gut durchwandern kann.

    Von Ierapetra (Südostkreta) kann man Bootstouren machen zur vorgelagerten Insel „Chrissi Island“.

    Segeln

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    Unter deutschen Pauschal-Urlaubern erfreut sich Kreta seit Jahrzehnten großer Beliebtheit, nur unter Yachties ist die größte Insel Griechenlands im Süden der Ägäis meist kein großes Thema. Grund dafür sind vor allem die hohen Berge, die Kreta von West nach Ost durchziehen. Von ihnen stürzt im Sommer der Meltemi an vielen Stellen in Sturmstärke herab. Dieses lokale Wetter Phänomen ist eingebettet in die Großwetterlage, die gerade in den heißen Monaten (April bis Oktober) über den Küstengebieten Nordafrikas extrem viel warme Luft aufsteigen lässt und diese Fallwinde begünstigt. Für Segler wird das Revier vor allem an der Südküste bei diesen Starkwinden mit 4-6 Beaufort, in Böen auch Sturmstärke mit 9-10 Beaufort, unberechenbar und unbefahrbar. Das ist für den Langtörn-Fahrer, der an den passenden Stellen gut abwettern kann, kein Problem. Für Charter Crews mit den immer gleichen wochenweise Buchungen und Flugrhythmen bei. Vor Ort und tageweise kann man die passenden Yachten problemlos mieten, nur Yacht-Charter ist leider Fehlanzeige.

    Party

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    Die Hauptorte für ausgelassene Parties sind Malia (viele Briten, Altersschnitt 16 bis 21 Jahre) und Chersonissos (Altersschnitt 18 bis 25 Jahre).

    Nachtleben: Je nachdem, in welcher Stadt man sich gerade auf Kreta befindet, sehen die Möglichkeiten für Nachtschwärmer recht unterschiedlich aus. Während in den größeren Städten durchaus der eine oder andere Diskotempel zu finden ist (insbesondere in Iráklion), zieht es besonders die Jugend am Abend in die diversen Tavernen und Lokale, wo aktuelle Pop-Musik läuft.

    Küche

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    Siehe auch: Essen und Trinken in Griechenland

    Allgemeines: Wer noch nie in südlichen Ländern war und meint, er wisse, wie Tomaten oder Gurken schmecken, der irrt. Als Reisender am Mittelmeer sollte man unbedingt die landestypischen Früchte und Gemüsesorten probieren, wenngleich auf die Gefahr hin, dass man, kaum wieder zu Hause, diese aus dem westlichen Teil Europas gar nicht mehr kaufen mag. Kreta ist allerdings kein Reiseziel für selbsternannte Feinschmecker, denn die regionaltypische Küche soll vorwiegend sättigen und ist entsprechend einfach. Griechen mögen das Essen am liebsten lauwarm und so bekommt man es dann auch in den Tavernen vorgesetzt. Allerdings bieten manche Hotels und Touristenlokale die Option auf ein wirklich heißes Gericht, das extra auf mitteleuropäische Temperatur gebracht wird. Die wenigen ausländischen, vorwiegend italienischen Restaurants halten generell nur heiße Gerichte bereit.

    Frühstück: Sieht man von den Büfetts in einigen guten Hotels ab, so ist von einem "vorgefertigten" Frühstück eher abzuraten. Statt dessen sollte man nur die Übernachtung buchen und das Frühstück in Kafenía oder Restaurants einnehmen, wo man sich das Essen nach eigener Vorliebe zusammenstellen kann.

    Hauptmahlzeiten: Auch für den großen Hunger findet sich auf Kreta praktisch immer eine Taverne. Normale Restaurants sind einfach eingerichtet, aber es gibt auch teurere Varianten und natürlich die Hotels. Die meisten Gerichte kennt der Urlauber bereits vom "Griechen" in der Heimatstadt, wie etwa überbackene Auberginen, griechischen Salat oder (selten) Gyros. Experimentierfreudige Reisende kommen ebenfalls auf ihre Kosten und probieren z. B. kokorédsi (in Darm gewickelte und am Spieß gegrillte Innereien).

    Der Ablauf: Die Bestellung an sich sollte unproblematisch sein. Fast immer liegen Speisekarten aus, die zumeist sowohl in Englisch als auch in Griechisch verfasst sind und so auch Nicht-Griechen die Auswahl erleichtern. Die Rechnung enthält immer Mehrwertsteuer und Bedienung, dennoch sind 10 % Trinkgeld üblich.

    Wohin zum Essen?: Verbreitet finden sich Restaurants (Estiatório) und Tavernen (Tavérna), die prinzipiell alle Arten von Speisen bieten. Daneben gibt es bescheidene Lokale (Inomajiríon), die Wein vom Fass ausschenken und einfache Speisen in kleiner Auswahl bieten, Kaffeehäuser (Kafenía), die alle Arten von Getränken offerieren, Schnellrestaurants (Pizzería), die in Folie verpackte Pizza im Mikrowellenherd erhitzen, auf Fischgerichte spezialisierte Restaurants (Psárotavérna) und Konditoreien (Sácharoplastíon), die Gebäck, Kaffee und Kuchen bereithalten.

    Getränke: Nationalgetränk ist eisgekühltes Leitungswasser, das man in den Städten problemlos trinken kann. Bestellt man Kaffee, muss man sich zwischen Instant- und griechischem Kaffee entscheiden. Wählt man Letzteres, so muss bei der Bestellung der gewünschte Süße- und Stärkegrad angegeben werden. Immer richtig liegt man, wenn man den griechischen Kaffee "métrio" = "mittelsüß und mittelstark" wählt. Den Instantkaffee gibt es auch kalt als sogenannten "Frapé" - auch hier sollten man den Süßegrad bei der Bestellung angeben und ob man ihn mit oder ohne Milch haben möchte. Tee kommt hingegen aus profanen Teebeuteln. Erfrischungsgetränke erhält man überall und das besonders in Deutschland so beliebte Bier ist auch auf Kreta verbreitet. So haben mehrere Brauereien Zweigstellen auf der Insel, unter anderem Löwenbräu, Henninger und Amstel. Zu empfehlen ist auch das griechische "Mythos", hergestellt in Regie des Weinvertriebs "Boutári". In den Städten und Touristenzentren erhält man sogar Bier vom Fass. Wein wird auf Kreta grundsätzlich nur zum Essen getrunken. Wenn man schon einmal vor Ort ist, sollte man die auf der Insel angebauten Weine wie Láto oder Minós probieren. Als Spirituose ist der Oúzo bekannt, kretischer Nationalschnaps ist der Ráki (aus Weintrester), nicht zu verwechseln mit dem türkischen Raki, der ein Anisschaps ist und deshalb eher dem Oúzo ähnelt.

    Feiertage

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    Offizielle Anlässe: Nationale Feiertage auf Kreta sind der 25. März, der 28. Oktober und der 9. November, wo jeweils in den Städten prachtvolle Paraden stattfinden. Ansonsten werden hauptsächlich in den Sommermonaten in vielen Orten der Insel traditionelle und kulturelle Feiern organisiert, die unter anderem über Plakate angekündigt werden. Weitere Feiertage sind:

    Das wird außerdem gefeiert:

    Unterkunft

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    Momentan kommen jährlich etwa 5 Millionen Urlauber auf diese Mittelmeerinsel, die kaum mehr als eine halbe Million Einwohner zählt.

    Prinzipiell wird dem Urlauber auf der griechischen Insel eine breite Palette an Unterkunftsarten angeboten. Neben den großen Hotels gibt es fast überall auch Privatzimmer zu mieten. Außerdem gibt es mehrere Campingplätze auf Kreta. Es gibt sogar ein FKK-Hotel in Kreta, was sonst in Griechenland sehr selten ist.

    Klima

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    Beste Reisezeit: Anfang Mai bis Ende Oktober.

    Kreta kommt zu Gute, dass die Insel sehr weit südlich im Mittelmeer liegt. Mit über 300 Sonnentagen im Jahr weist sie mit Zypern die höchste Sonneneinstrahlung auf. Der Sommer ist auf Kreta heiß und trocken, wobei insbesondere an der Südküste sehr hohe Temperaturen erzielt werden. Die Winterzeit fällt in der Regel recht milde aus mit viel Regen auf den Hochebenen und Schnee in den Bergen.

    Auf Kreta gibt es verschiedene Klimazonen, die sehr unterschiedliches Urlaubswetter bringen können. Dies zu wissen, ist aber auch eine Chance, je nach Jahreszeit den passenden Urlaubsort auf Kreta aus- und aufzusuchen, bzw. noch innerhalb des Urlaubs zu wechseln oder zumindest Ausflüge in eine andere Klimazone zu machen. Grob unterteilt scheidet sich das Wetter auf Kreta in Nord und Süd, bedingt durch die west-östlich verlaufende Gebirgskette. Im Norden hat die europäische Wetterlage größeren Einfluss auf die Temperaturen. Die Folge ist, dass es dort mehr regnet und ca. 3-6 Grad Celsius kälter ist, als im Süden, der von warmen Winden aus Afrika verwöhnt wird. Dazwischen liegen in beiden Zonen viele Mikroklimata, entstanden durch geschützte Bucht- und/ oder Wind abgewandte Lagen.

    Die Durchschnittswerte aus Iráklion:

    Iráklion Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
    Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 16 16 17 20 24 28 29 29 27 24 21 17 Ø 22.3
    Mittlere Lufttemperatur in °C 12 13 14 17 24 24 26 26 24 20 17 14 Ø 19.3
    Mittlere Wassertemperatur in °C 16 15 16 17 19 22 24 25 24 23 20 17 Ø 19.8
    Regentage im Monat 14 11 8 6 3 1 0 0 2 6 8 9 Σ 68

    Ausflüge

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    Literatur

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    Einzelnachweise

    1. Kreta erhält neuen Großflughafen www.aero.de, abgerufen am 02.05.2020.
    GriechenlandFlagge Griechenland
    Griechenland - Regionen
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