Nijmegen
Nijmegen | |
Provinz | Gelderland |
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Einwohnerzahl | 177.359 (2021) |
Höhe | 29 m |
Tourist-Info | +31 (0)900 112 23 44 |
Tourist Info Nijmegen | |
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Nahe der Grenze zu Deutschland liegt Nimwegen (niederländisch: Nijmegen), die größte Stadt in Gelderland und die zehntgrößte in den Niederlanden.
Hintergrund[Bearbeiten]
Nimwegen gehört zu den Städten, die sich als älteste Stadt der Niederlande bezeichnen und feierte 2005 sein 2000-jähriges Bestehen. Während des Römischen Reichs war Nijmegen Bestandteil des Limes, der Grenze zum (in den Augen der Römer) weniger zivilisierten Germanien. In Nijmegen, Standort der 10. Legion, war auf einem Hügel an der Waal ein großes Legionslager Noviomagus errichtet worden. Bei Ausgrabungen werden noch regelmäßig Gegenstände aus der Römerzeit gefunden. Im Mittelalter wurde die Stadt zu einem wichtigen Zentrum des Fränkischen Reichs. Später wurde sie wichtigste der vier geldrischen Hauptstädte und außerdem Mitglied der Hanse. Im 80jährigen Krieg (1578-1648), dem Befreiungskrieg gegen die Spanier, wurde Nijmegen mehrmals belagert und von unterschiedlichen Truppen eingenommen. Seit 1591 war es fest in niederländischer (protestantischer) Hand, der katholische Glauben wurde damit illegal. Erst mit der Durchsetzung der Ideale der Französischen Revolution wurde auch der katholische Glauben wieder zugelassen und als Folge der katholischen Emanzipationsbewegung in den südlichen Teilen der Niederlande wurde 1923 eine Universität mit katholischem Hintergrund, die Katholieke Universiteit Nijmegen, die heutige Radboud Universiteit Nijmegen, gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges lag Nijmegen regelmäßig in der Feuerlinie. Während eines alliierten(!) Bombardements am 22. Februar 1944 wurde die Innenstadt schwer beschädigt.
Die Nijmegener Benedenstad (die mittelalterliche Unterstadt an der Waal) war nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl größtenteils unzerstört geblieben, wegen vieler bereits abgerissener, andererseits einem großen Anteil äußerst erbärmlich ausgestatteter Wohnungen ohne Sanitär in einem derart schlechten Zustand, dass 1972 ein groß angelegter Abriss und Wiederaufbau beschlossen wurde. Viele Menschen wehrten sich damals gegen diesen Kahlschlag, sahen sie hierin doch eine bewusste Zerstörung preiswerten Wohnraums. Sie hatten insofern einen späten Erfolg, als 1975 die Benedenstad zum "geschützten Stadtbild" ausgerufen wurde, doch zu dem Zeitpunkt waren viele mittelalterliche Bauten bereits der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Nur Teile einiger Straßen sind noch im ursprünglichen Zustand erhalten und restauriert. Doch statt der ursprünglich geplanten noblen Bebauung wurden die historisch angepassten Neubauten meist als Sozialwohnungen errichtet, die der Benedenstad einen zwar neuen, aber doch wieder unverwechselbaren Charakter geben.
Anreise[Bearbeiten]
Flughäfen[Bearbeiten]
Die nächstgelegene Flughäfen auf holländischer Seite sind Flughafen Eindhoven (IATA: EIN) , 70 km Entfernung); Fahrtzeit mit der Bahn über ’s-Hertogenbosch beträgt etwa 1 Stunde, und (IATA: AMS) , 100 km Entfernung; mit der Bahn über Utrecht beträgt die Fahrtzeit 1 3/4 Stunden).
In Deutschland ist der (IATA: NRN) in 50 km Entfernung. Der (IATA: DUS) ist 100 km entfernt; Fahrtzeit mit der Bahn über Duisburg und Arnhem beträgt etwa 1 3/4 Stunden)
Mit der Bahn[Bearbeiten]
- Es bestehen zum regelmäßige (halbstündliche) Direktverbindungen, mit IC nach Den Helder (2:45 Stunden Fahrtzeit) über Utrecht und Amsterdam (1:30 Stunden Fahrtzeit), nach Schiphol über Utrecht (55 Minuten Fahrtzeit), nach Roosendaal (1:20 Stunden Fahrtzeit) über Tilburg (45 Minuten Fahrtzeit), sowie nach Zwolle (1:30 Stunde Fahrtzeit) über Arnheim (15 Minuten Fahrtzeit). Nahverkehrszüge (ebenfalls im 30-Minuten-Takt) gibt es nach ’s-Hertogenbosch (45 Minuten Fahrtzeit), Zutphen über Arnheim, Roermond (1:15 Stunde Fahrtzeit) über Venlo (1 Stunde Fahrtzeit), und in der Hauptverkehrszeit nach Venray.
- Verbindungen aus Norddeutschland werden über Oberhausen oder Enschede und Arnheim geführt; aus Süddeutschland geht es am schnellsten über Düsseldorf oder Mönchengladbach und Venlo.
- Weitere Direktverbindungen bestehen ab Arnheim (15 km entfernt)
- Nächstgelegener Haltepunkt im deutschen Streckennetz ist Kleve in 28 km Entfernung, seit Einstellung des Nahverkehrs über Groesbeek und Kranenburg (2. Juni 1991) ist die Strecke allerdings unterbrochen. Nächster ICE-Halt ist Oberhausen in ca. 80 km Entfernung.
Mit dem Bus[Bearbeiten]
Aus Emmerich am Rhein fährt regelmäßig der Schnellbus der NIAG SB 58. Die Fahrt dauert 75 Minuten.
Auf der Straße[Bearbeiten]
Aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet fährt man am besten über die deutsche sowie in den Niederlanden über die und . Verkehr aus dem Norden kommt über Arnheim. Von Kleve aus führen die und die direkt nach Nijmegen.
Mit dem Schiff[Bearbeiten]
Nijmegen liegt an der Waal, dem südlichen - und größeren - Arm des Rheins. Die Waal ist eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen Europas. Über den Maas-Waal-Kanaal ist die Stadt mit der Maas verbunden. Kreuzfahrtschiffe legen direkt an der Waal an den Anlegern entlang der an.
Mobilität[Bearbeiten]
Das öffentliche Verkehrsnetz in Nijmegen besteht aus Eisenbahnverbindungen der Nederlandse Spoorwegen und des privaten Betreibers Veolia sowie Regionalbussen von Hermes, Connexxion, Veolia, NIAG und Arriva. Der Stadtverkehr wird von der stadteigenen Novio (auch auf Englisch) mit Bussen betrieben. Nijmegen hat vier Bahnhöfe: Nijmegen (Zentrum), Nijmegen Dukenburg, Nijmegen Heyendaal und Nijmegen Lent,
Der zentrale Bahnhof Nijmegen ist der wichtigste Knotenpunkt für das öffentliche Verkehrsnetz von Nijmegen. Von hier aus fahren Intercitys und Nahverkehrszüge. Am Bahnhof befindet sich der Busbahnhof, der von allen Stadtbus- und Regionalbuslinien angefahren wird. Der Bahnhof liegt in fußläufigem Abstand zur Innenstadt.
Der Haltepunkt Dukenburg befindet sich im Stadtviertel Dukenburg im Westen von Nijmegen. Die Station Dukenburg bildet einen kleinen Verknüpfungspunkt. Hier hält ein Nahverkehrszug und befindet sich der Busbahnhof Dukenburg. Das Einkaufszentrum Dukenburg befindet sich in fußläufigem Abstand.
Der Haltepunkt Heyendaal befindet sich in dem Stadtteil Heyendaal und in fußläufigem Abstand zur Radboud Universität Nijmegen, dem Nijmegener Standort der Hogeschool Arnhem Nijmegen, dem Universitätsklinikum Universitair Medisch Centrum Sint Radboud und den Studentenwohnheimen Hoogeveldt und Sterrenbosch. Für diese Fahrgäste fährt auch der Heyendaalshuttle, eine Schnellbuslinie ab dem Bahnhof Nijmegen.
Die Station Lent befindet sich im Dorf Lent inmitten des neuen Stadtteils Waalsprong.
Außerdem befindet sich auf dem Plein 1944, im Zentrum Nijmegens, noch eine zentrale Bushaltestelle, die dem Stadtzentrum eine gute Verbindung zum Umland gibt.
- 1 https://www.uiterwaarde.nl/pontjes/beuningen-slijk-ewijk/ Unter pontjes findet man auf dieser Webseite die kleinen Fußfähren. Für wenig Geld kommt man zu Fuß oder mit dem Rad über das Wasser.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]
Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel[Bearbeiten]
- Die Grote Kerk ist die älteste und größte Kirche Nijmegens.Ihre Geschichte lässt sich auf das 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Gründung der Kirche ist vermutlich auf die Bekehrungskampagne des Bischofs Kunibert von Köln im 7. Jh. zurück zu führen. Nachdem Nijmegen 1247 an den Grafen von Gelre verpfändet worden war, wurde die Stevenskirche aus strategischen Gründen vom Kelfkensbos zum heutigen Standort, der sogenannten Hundisburg, verlegt. Die heutige Kirche wurde 1273 von Albertus Magnus geweiht. Die Kirche war über lange Zeit die einzige Pfarrkirche der Stadt. Das Bauwerk wurde zwischen dem 13. und dem 16. Jh. wiederholt erweitert, unter anderem mit einem eindrucksvollen Chorumgang. 1591 kam die Kirche endgültig in protestantische Hände, abgesehen von einem katholischen Intermezzo um 1670. Nur der Turm ist städtisches Eigentum. Die Kirche wurde während des Bombardements von 1944 schwer beschädigt, jedoch bis 1969 wieder aufgebaut. Heute wird das Gebäude vor allem für ökumenische Gottesdienste, Orgelkonzerte auf der berühmten „Königorgel“, und Ausstellungen genutzt.
- oder Valkhofkapelle. Es handelt sich um eine um 1030 auf dem Valkhof gebaute Kapelle. Kaiser Karl der Große ließ an dieser Stelle im 8. Jh. eine Pfalz bauen, die in den folgenden Jahrhunderten erweitert wurde. 1030 ließ wahrscheinlich Kaiser Konrad II die Kapelle errichten. Dabei wurden Reste der karolingischen Pfalzkapelle verwendet.
- Die Aachener Pfalzkapelle diente diesem Bauwerk als Vorbild, was insbesondere an der besonderen 16-eckigen Form der Kapelle sichtbar ist. In der Mitte der Kapelle befindet sich ein offener achteckiger Raum. Die Kapelle ist der einzige noch existierende romanische Zentralbau in den Niederlanden. Das Portal zeigt Einflüsse der karolingischen Architektur und ist wahrscheinlich der älteste Teil der Kapelle. Das äußere Mauerwerk wurde mehrmals verändert, während der achteckige Kern mit einem Verteidigungsturm erhöht wurde.
- Die Kapelle wird heute u. a. für griechisch-orthodoxe Gottesdienste verwendet.
- Öffnungszeiten: 1.4.-15.10: mi+so 14-16 h. Ostermontag, 30.4., Himmelfahrt und Pfingstmontag: 14-16 h sowie an den Tagen des Offenen Denkmals (12. + 13. 9. 09)
- Auf dem Valkhof befinden sich auch noch Überreste der Apsis, die aus dem 12. Jahrhundert stammt.
- An einem kleinen Platz an der Papengas steht die kleine Kapelle aus dem 15. Jh. Der gotische Backsteinbau ist ein Überbleibsel des St. Jakob-Spitals, das 1438 gegründet wurde und sich bis an die Bottelstraat ausstreckte. In dem Spital konnten Pilger, die unterwegs waren zum spanischen Wallfahrtsort Santiago de Compostela, essen und übernachten. Außerdem wurden arme und kranke Pilger in einem Armenhof versorgt, der an der Westseite an der Kapelle angebaut war. In der Kapelle selbst stand ein Altar, der St. Jakob geweiht war, dem Schutzheiligen von Santiago de Compostela.