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Pjöngjang

Welterbe in Nordkorea
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Pjöngjang
Einwohnerzahl2.863.000 (2015)
Höhe38 m
Lagekarte von Nordkorea
Lagekarte von Nordkorea
Pjöngjang

Pjöngjang, die Hauptstadt Nordkoreas, stellt den Ausgangspunkt für jeden Besucher des Landes dar, weil die Einreise nach Nordkorea ausschließlich per Flugzeug oder Bahn über die Strecke Peking-Pjöngjang möglich ist. In der Vergangenheit wurde auch eine Einreise über Wladiwostok angeboten. Abgesehen davon bietet die Stadt die meisten touristischen Sehenswürdigkeiten der von der nordkoreanischen Tourismusbehörde angebotenen Programmpunkte.

Hintergrund

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Pjöngjang wurde im Koreakrieg völlig zerstört und wurde als kommunistische Musterstadt wieder aufgebaut. Deshalb ist das Stadtbild geprägt von riesigen Wohnblöcken, großen Sichtachsen in Form mehrspuriger Straßen (allerdings kaum Verkehr) und Monumenten.

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Der internationale 1 Flughafen Sunan (IATA: FNJ) verbindet Pjöngjang mit Peking, Shenyang, Bangkok und Wladiwostok. Die Flugpläne für Inlandsflüge sind nicht veröffentlicht, so dass man sich diesbezüglich vorher mit der KITC (Korean International Travel Company) in Verbindung setzen muss, ob es eine Verbindung gibt und die Benutzung für den Touristen auch genehmigt wird.

Mit der Bahn

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Der zentrale Bahnhof ist der . Die Anreise von Peking aus ist auch per Zug möglich. Andere Zugfahrten innerhalb Nordkoreas werden meist nicht genehmigt. Auch die Anreise von Russland her ist für Touristen derzeit nicht genehmigungsfähig.

Mobilität

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Karte
Karte von Pjöngjang

Die üblicherweise über einen Veranstalter gebuchten Nordkoreareisen beinhalten die Beförderung mit einem Reisebus. Eine Fahrt mit der Metro Pjöngjang wird zwar als touristischer Programmpunkt angeboten, die eigenständige Nutzung öffentlicher Transportmittel ist Ausländern in Nordkorea jedoch verwehrt.

Sehenswürdigkeiten

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Kirchen

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Es existiert eine katholische, eine evangelische und eine russisch-orthodoxe Kirche. Besuche der Kirchen zum Gottesdienst sind in manchen Reiseprogrammen enthalten. Die Echtheit der Gläubigen ist umstritten. Es gibt Vermutungen, dass es sich um Propagandaveranstaltungen handelt, um Religionsfreiheit zu demonstrieren.

Bauwerke und Denkmäler

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Der Kumsusan-Palast
  • . Mausoleum des 1994 verstorbenen "ewigen Präsidenten" und "Großen Führers" Kim Il Sung und deshalb einer der heiligsten Orte für die Nordkoreaner. Der hier zu sehende Führerkult übertrifft alle Vorstellungen, ein Besuch ist äußerst beeindruckend. Nach Passierung umfangreicher Sicherheitskontrollen besichtigt man den Saal der Tränen (wo Kim Il Sung gestorben ist), Ordensräume und natürlich die Halle, wo der Leichnam aufgebahrt ist. Eine Verbeugung an der Fußseite und seitlich wird erwartet, ebenso wie gepflegte Kleidung. In Freizeitkleidung wie kurzen Hosen oder Jeans wird der Zugang in der Regel verwehrt.
  • . Etwas außerhalb von Pjöngjang befindet sich in Mangyongdae das Geburtshaus von Kim Il Sung. Es ist heute eine bedeutende Gedenkstätte. Neben den Räumlichkeiten sind einige Gegenstände aus dem Besitz der Familie zu besichtigen wie z. B. Töpfe oder landwirtschaftliche Werkzeuge.
  • Der Triumphbogen
    • . Nach Pariser Vorbild (aber drei Meter höher) wurde 1982 der Triumphbogen eingeweiht. Hier wird an die Rückkehr von Kim Il Sung aus dem Kampf für eine Unabhängigkeit Koreas vom Japanischen Kaiserreich gedacht.
  • . Das auffälligste Bauwerk an der Skyline von Pjöngjang ist das Ryugyong-Hotel, eine 330 m hohe Pyramide. Nach vierjähriger Bauzeit wurde der Weiterbau wegen Finanzierungs- und Stabilitätsproblemen 1991 eingestellt. Zwar ist seit 2011 die Fassade fertig, ein Betreiber für das Hotel findet sich aber - auch aufgrund der unüberwindbaren Hürden für ausländische Investoren - bis heute nicht.
  • . Am Ufer des Taedong steht der 170 Meter hohe Turm mit einer nachts von innen beleuchteten Fackel. Er symbolisiert die von Kim Il Sung geschaffene Juche-Ideologie, der besonderen nordkoreanischen Form des Kommunismus. Mit einem Aufzug kann man für zehn Euro auf den Turm hochfahren und hat dort einen guten Überblick über die Stadt.
  • Das Großmonument Mansudae
  • . Das geflügelte Chollima-Pferd ist vom Mansu-Hügel aus sichtbar. Es soll nach einer alten koreanischen Legende am Tag 400 Kilometer zurückgelegt haben. Im revolutionären Korea versinnbildlicht das Chollima-Pferd den sozialistischen Aufbau und Fortschritt. Die Gesamthöhe des Denkmals beträgt 46 Meter, davon die eigentliche Statue 14 Meter. Das Denkmal wurde 1961 eingeweiht.
  • . Am Parteidenkmal wird der Gründung der Partei der Arbeit Koreas gedacht. Auffällig ist, dass in Nordkorea im Parteisymbol neben Hammer und Sichel auch der Schreibpinsel als Kennzeichen der Intellektuellen enthalten ist. Von hier aus können schöne Fotos vom Ryugyong-Hotel gemacht werden.
  • . Auf der Insel Rungna steht seit 1989 das Stadion des 1. Mai mit 150.000 Sitzplätzen. Es dient nicht nur dem Sport, sondern auch politischen Massenveranstaltungen. Am beeindruckendsten ist die jährlich im Spätsommer stattfindende Arirang Massengymnastik mit rund 100.000 Mitwirkenden, die allein eine Reise nach Nordkorea lohnt.
  • Museen

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    Die USS Pueblo ist zu Besichtigungen freigegeben

    Unternehmen und Bildungseinrichtungen

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    Ein Nordkorea-Reisendeprogramm beinhaltet in der Regel auch die Besichtigung verschiedener Unternehmen und Einrichtungen. Dazu gehören: Große Studienhalle des Volkes: Gegenüber vom Juche-Turm am anderen Taedong-Ufer befindet sich der Studienpalast des Volkes. Das Studienhaus dient der Bildung der Bevölkerung mit einer Bücherei von 30 Millionen Büchern, Lehrsälen für Abendkurse etc. Es werden meist Bücher in der Sprache der Besucher vorgeführt. Vom Balkon hat man einen guten Überblick über den Kim Il Sung-Platz und den Fluss zum Juche-Turm.

    Straßen und Plätze

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    Parks

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    Aktivitäten

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    Bowling: Es gibt eine moderne Bowling-Bahn, deren Besuch für Ausländer evtl. möglich ist.

    Golf: Beim Yanggakdo-Hotel existiert ein Golfplatz. Bei Interesse sollte man dies zeitlich vorher klären, da es bei einer normalen Rundreise keine ausreichende Freizeit für ein Golf-Spiel gibt.

    Einkaufen

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    Ein Besuch der Warenhäuser oder der normalen Geschäfte für die Bevölkerung wird zur Zeit für Touristen nicht genehmigt. Man hat aber mehr als genug Möglichkeiten Souvenirs zu erwerben, da bei jeder Sehenswürdigkeit die Möglichkeit besteht, welche zu kaufen. Auch in den für Ausländer zugänglichen Hotels existieren Bücher-, Souvenir- und Gebrauchswarengeschäfte. Es gibt auch spezielle Geschäfte für Touristen, an denen gehalten wird, z. B. die Kumgangsan-Warenverkaufsstelle oder die Exportwarenausstellung. Beliebte Mitbringsel sind Ginseng-Produkte, Zigaretten, Schnaps (Schlangenlikör Pulrosul), Kunsthandwerk (z. B. große Handstickereien), Propagandamaterial in Form von CDs/VCDs/Bücher, Fahnen,... Die Preise sind für unsere Verhältnisse sehr günstig. Die Preisauszeichnung ist in Euro, bezahlt werden kann ferner in Dollar, Renminbi-Yuan und Yen. Nicht für Ausländer zu erwerben sind Gegenstände mit dem Bild der Führer, wie z. B. die von allen Nordkoreanern getragenen Kim Il Sung-Anstecker.

    Küche

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    Allgemeines: Bei allen touristischen Reisen ist das Essen im Reisepreis enthalten und wird von den örtlichen Reiseleitern organisiert. Eine spontane Restaurantwahl ist daher nicht möglich, eventuelle Sonderwünsche sind am besten schon vor der Reise anzugeben. Touristen werden nie in Restaurants geführt, in denen auch die einheimische Bevölkerung essen geht. Es werden meist koreanische Spezialitäten serviert, manchmal auch europäisches Essen wie Schnitzel oder Frikadellen. Das Essen ist immer gut und reichlich. Ob die koreanischen Metall-Stäbchen oder Besteck gereicht wird, ist unterschiedlich, manchmal gibt es auch beides. Trinkgelder an die Bedienungen sind unüblich und werden abgelehnt. Fast immer laufen auf einem Fernseher Karaoke-Videos oder es gibt Live-Gesang von den Bedienungen.

    Bekannte Restaurants sind das Ongnyu für Nudelgerichte, das Ryugyong zum Bulgogi-Essen (koreanisches Rinder-Grillfleisch), das Okryu mit seiner koreanischen Architektur am Tädong-Ufer oder das Fernsehturm-Restaurant mit seinem schönen Ausblick. Die beiden Luxus-Hotels Koryo und Yanggakdo haben Drehrestaurants mit guter Aussicht.

    Nachtleben

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    Ein klassisches Nachtleben existiert in Pjöngjang nicht. Da die Hotels nicht ohne nordkoreanische Reiseleiter verlassen werden dürfen, bleiben abends zum Ausgehen nur die Hotelbars. Diese bieten eine gute Auswahl an Getränken (national und international) und entsprechen durchaus westlichen Standard. Die Preise der koreanischen Getränke sind günstig, z. B. kostet ein lokales Bier 40 bis 50 Cent. Tip: Ausreichend Kleingeld mitnehmen (Münzen, 5 EUR-Scheine), da man sonst bei der Bezahlung mit größeren Scheinen das Wechselgeld manchmal in verschiedenen Währungen erhält.

    Unterkunft

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    Touristen werden im Normalfall im Koryo-Hotel oder im Yanggakdo-Hotel untergebracht. Diese werden als Luxus-Hotels bezeichnet und sind auch nach westlichen Standards gemessen mindestens der 4-Sterne-Kategorie zuzuordnen. Es gibt zahlreiche Hotels der unteren Kategorien, allerdings wird einem Aufenthalt in diesen Hotels nicht immer von der KITC (Korean International Travel Company) zugestimmt. Gruppenreisende von kommerziellen Anbietern nächtigen immer in den beiden Luxus-Hotels.

    Sicherheit

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    Durch die ständige Überwachung existiert gegenüber Ausländern keine Kriminalität.

    Gesundheit

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    Auch in der Hauptstadt sollte kein Leitungswasser getrunken werden. Mineralwasser ist in den Hotel-Shops günstig erhältlich.

    Im Krankheitsfall kümmern sich die Touristen-Guides oder das Hotel-Personal um einen Arzt. Es gibt zwar Berichte, dass Ausländer in Notfällen in gute Krankenstationen für die Partei-Elite gebracht wurden, aber es ist dennoch ratsam, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, bei der ein Rücktransport in die Heimat inklusive ist.

    Praktische Hinweise

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    Da die Touristen-Guides im Normalfall die Muttersprache des Reisenden sprechen, gibt es während des Tages keine größeren Verständigungsprobleme. Für Einkäufe in den Hotel-Shops hat sich für speziellere Wünsche das kleine Deutsch-Koreanisch-Vokabelheft bewährt, das an den Bücherständen oft verkauft wird (Verlag für fremdsprachiges Buch, Pjöngjang, 1984). Meist kann aber zumindest ein Teil der Verkäuferinnen auch ein bisschen Englisch.

    In Pjöngjang ist es besonders ratsam, die im Nordkorea-Artikel genannten Verhaltensregeln einzuhalten, da hier die Überwachung besonders intensiv ist! An den großen Sehenswürdigkeiten stehen sehr oft auffällig unauffällige Herren mit dem Notizblock in der Hand. Auch kommt es vor, dass man von angeblichen Studenten auf Englisch angesprochen wird und nach dem Beruf gefragt wird oder was man in Pjöngjang am schönsten findet. Hier sollte man sich seine Worte natürlich vorher überlegen.

    In den beiden Ausländer-Hotels sind vom Zimmer-Telefon aus internationale Gespräche möglich, aber teuer. Ferner befindet sich in den Hotels ein "Business-Center" mit Post, Telefon und Telefax. E-Mails können über den Mail-Account des Hotels versendet werden. Dabei werden Gebühren pro Mail fällig. Die Nutzung des eigenen Mail-Accounts ist dagegen nicht möglich. Man sollte bei jeglicher Kommunikation bedenken, dass diese unter Umständen überwacht wird. Post kommt nach zwei bis drei Wochen an. Tipp: Klebestift für die Postkarten mitnehmen, da die Briefmarken kaum kleben.

    Literatur

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