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Luca Baschera
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Luca Baschera

»Buße« wie auch »Sünde« sind in den Ohren vieler Menschen Reizworte. Damit verbinden sich häufig Vorstellungen von Unterdrückung, Ausgrenzung oder Leibfeindlichkeit. So ist es auch wenig überraschend, dass die Praxis eines liturgischen,... more
»Buße« wie auch »Sünde« sind in den Ohren vieler Menschen Reizworte. Damit verbinden sich häufig Vorstellungen von Unterdrückung, Ausgrenzung oder Leibfeindlichkeit. So ist es auch wenig überraschend, dass die Praxis eines liturgischen, regelmäßigen Sündenbekenntnisses im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes unter Generalverdacht geraten ist. Ist das aber wirklich der einzige Grund, weshalb die Präsenz eines »Bußakts« im Gottesdienst seit einigen Jahrzehnten zunehmend als fragwürdig betrachtet wird?In theologischer Perspektive liegen die Gründe für diese »Bußvergessenheit« primär woanders, nämlich in jenem anthropologisch-expressiven Gottesdienstverständnis, das auf Schleiermacher zurückgeht und die heutige evangelische deutschsprachige Liturgik weitgehend prägt. Erst eine Infragestellung dieses Modells sowie eine Wiedergewinnung des – reformatorischen und »katholischen« – pneumatisch-formativen Gottesdienstverständnisses kann ermöglichen, dass »Buße« (Umkehr) erneut als eine wesentliche Dimension der gottesdienstlichen Handlung wahrgenommen wird: Im Gottesdienst handelt Gott an den Menschen durch Handlungen, die Menschen vollziehen, und wirkt in und durch die Liturgie re-orientierend (»metanoetisch«) auf die versammelte Gemeinde. Dies trifft zwar auf den Gottesdienst als Ganzes zu, aber die »Umkehrliturgie« ist der Ort im Gottesdienst, an dem die metanoetische Dimension besonders deutlich und prägnant in den Vordergrund tritt. Die Argumentation zugunsten dieser zweifachen These (Gottesdienst als pneumatisch-formatives Geschehen; Metanoia als Wirkung des Gottesdienstes) wird in Dialog mit älteren und neueren liturgietheologischen Entwürfen aus dem deutschen und angelsächsischen Sprachraum sowie durch die Auslegung einer klassischen reformierten Bußliturgie (Genf/Straßburg 1542) entfaltet. Daraus gewinnt der Verfasser Erkenntnisse, die in die materialliturgischen Analysen bezüglich des Vollzugs liturgischer Buße einfließen, welche die Studie abrunden.
Der reformierte Theologe Johann Heinrich August Ebrard (1818–1888) beschäftigte sich während seiner ganzen Karriere mit Fragen der Liturgik. Er tat dies in ökumenischer Offenheit, aber auch in bewusster Verpflichtung auf die reformierte... more
Der reformierte Theologe Johann Heinrich August Ebrard (1818–1888) beschäftigte sich während seiner ganzen Karriere mit Fragen der Liturgik. Er tat dies in ökumenischer Offenheit, aber auch in bewusster Verpflichtung auf die reformierte Tradition.
Nach einer biografischen Skizze bietet die vorliegende Monografie einerseits eine genaue Analyse von Ebrards Leistungen im Bereich der Fundamental- und Materialliturgik, andererseits wird nach deren Relevanz für die heutige reformierte Liturgik gefragt. Dabei wird deutlich, dass Ebrards liturgiewissenschaftliches Werk nicht nur ein historisches Beispiel einer eigenständigen reformierten Liturgik ist, sondern in vielerlei Hinsicht bis heute seine Aktualität und Anregungskraft behalten hat.
Peter Martyr Vermigli (1499–1562), einer der Väter des reformierten Protestantismus, hielt in den Jahren 1554 bis 1556 in Strassburg Vorlesungen über die Nikomachische Ethik des Aristoteles, welche nach seinem Tod 1563 in Zürich in der... more
Peter Martyr Vermigli (1499–1562), einer der Väter des reformierten Protestantismus, hielt in den Jahren 1554 bis 1556 in Strassburg Vorlesungen über die Nikomachische Ethik des Aristoteles, welche nach seinem Tod 1563 in Zürich in der Form eines fortlaufenden Kommentars herausgegeben wurden. In der vorliegenden Studie wird einerseits Vermiglis Hermeneutik im Kontext der weiteren Kommentarliteratur untersucht, andererseits die Interaktion philosophischer und theologischer Anliegen in seiner Auslegung beleuchtet. Dies ermöglicht, die Grundlinien der reformierten Philosophierezeption sowie die Verhältnisbestimmung von aristotelischer Ethik und Heilslehre in der frühneuzeitlichen reformierten Theologie am Beispiel Vermiglis zu rekonstruieren.
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem neunten in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den... more
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem neunten in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den neutestamentlichen Briefen abgeschlossen. Darin enthalten sind die Auslegungen des Briefs an die Hebräer sowie der Katholischen Briefe.
Die Texte sind anhand der Erstauflage sowie der ersten Gesamtausgabe der Kommentare Bullingers zu den neutestamentlichen Briefen (1537) historisch-kritisch ediert worden. Erschlossen wird die Edition durch eine Einleitung und insgesamt vier Register (Bibelstellen, Quellen, Personen und Orte).
Research Interests:
Gerardus van der Leeuw (1890–1950) war als reformierter Theologe maßgeblich an der liturgischen Erneuerungsbewegung in der Niederländisch-Reformierten Kirche beteiligt. Seine zahlreichen Publikationen trugen viel zur Erforschung... more
Gerardus van der Leeuw (1890–1950) war als reformierter Theologe maßgeblich an der liturgischen Erneuerungsbewegung in der Niederländisch-Reformierten Kirche beteiligt. Seine zahlreichen Publikationen trugen viel zur Erforschung liturgischer Themen sowie zur Anregung von Reformen im liturgischen Leben seiner Kirche bei. Seine »Liturgiek« liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor.
Neben dem annotierten text enthält der Band eine historisch-theologische Einführung sowie vier liturgiewissenschaftliche Aufsätze, die aus unterschiedlichen konfessionellen Standpunkten zu den Aussagen Van der Leeuws Stellung nehmen. Auch 70 Jahre nach ihrem Erscheinen hat Gerardus van der Leeuws »Liturgiek« in vielerlei Hinsicht das Potenzial, sowohl die liturgiewissenschaftliche Reflexion als auch die konkrete liturgische Arbeit im heutigen reformierten Kontext – und darüber hinaus – anzuregen.
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem achten in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den... more
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem achten in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den neutestamentlichen Briefen fortgesetzt. Darin enthalten sind die Auslegungen zu den Briefen an die Thessalonicher, an Timotheus, Titus und Philemon. Die Texte werden anhand der Erstauflage sowie der ersten Gesamtausgabe der Kommentare Bullingers zu den neutestamentlichen Briefen (1537) historisch-kritisch ediert und durch eine Einleitung und insgesamt vier Register (Bibelstellen, Quellen, Personen und Orte) erschlossen.
Der Gottesdienst der im Namen Jesu Christi versammelten Gemeinde ist gemeinsames Beten. Dieses gemeinsame Beten hat immer eine Form und entfaltet immer eine Wirkung. Was macht aber die Form der Liturgie aus und worin besteht ihre Wirkung?... more
Der Gottesdienst der im Namen Jesu Christi versammelten Gemeinde ist gemeinsames Beten. Dieses gemeinsame Beten hat immer eine Form und entfaltet immer eine Wirkung. Was macht aber die Form der Liturgie aus und worin besteht ihre Wirkung? In welcher Weise ist gemeinsam gefeierter Gottesdienst auf lange Sicht formativ für das Leben des oder der Einzelnen, der Gemeinde, der ganzen Kirche? Diese zentralen Fragen der Liturgik werden in den Beiträgen dieses Bandes im Dialog der verschiedenen konfessionellen Traditionen diskutiert. Vertreten ist unter anderem auch die Anglikanische Kirchengemeinschaft, die 2012 das dreihundertfünfzigste Jubiläum ihrer Agende, des «Book of Common Prayer», feierte.
Following Zwingli explores history, scholarship, and memory in Reformation Zurich. The humanist culture of this city was shaped by a remarkable sodality of scholars, many of whom had been associated with Erasmus. In creating a new... more
Following Zwingli explores history, scholarship, and memory in Reformation Zurich. The humanist culture of this city was shaped by a remarkable sodality of scholars, many of whom had been associated with Erasmus. In creating a new Christian order, Zwingli and his colleagues sought biblical, historical, literary, and political models to shape and defend their radical reforms. After Zwingli’s sudden death, the next generation was committed to the institutional and intellectual establishment of the Reformation through ongoing dialogue with the past. The essays of this volume examine the immediacy of antiquity, early Christianity, and the Middle Ages for the Zurich reformers. Their reading and appropriation of history was no mere rhetorical exercise or polemical defence. The Bible, theology, church institutions, pedagogy, and humanist scholarship were the lifeblood of the Reformation. But their appropriation depended on the interplay of past ideals with the pressing demands of a sixteenth-century reform movement troubled by internal dissention and constantly under attack. This book focuses on Zwingli’s successors and on their interpretations of the recent and distant past: the choices they made, and why. How those pasts spoke to the present and how they were heard tell us a great deal not only about the distinctive nature of Zurich and Zwinglianism, but also about locality, history, and religious change in the European Reformation.
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem siebtem in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den... more
Im Geist der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Mit diesem Band – dem siebtem in der Reihe seiner Theologischen Schriften – wird die Edition seiner Kommentare zu den neutestamentlichen Briefen fortgesetzt. Darin enthalten sind die Auslegungen zu den Briefen an die Galater, Epheser, Philipper und Kolosser.
Die Texte sind anhand der Erstauflage sowie der ersten Gesamtausgabe der Kommentare Bullingers zu den neutestamentlichen Briefen (1537) historisch-kritisch ediert worden. Die Edition wird durch eine Einleitung und insgesamt vier Register (Bibelstellen, Quellen, Personen und Orte) erschlossen.
Im Geiste der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Dieser Band – der sechste in der Reihe seiner Theologischen Schriften – gewährt Einblick in seine Arbeit als Exeget des... more
Im Geiste der Reformation verstand Heinrich Bullinger Theologie in erster Linie als Auslegung der Heiligen Schrift. Dieser Band – der sechste in der Reihe seiner Theologischen Schriften – gewährt Einblick in seine Arbeit als Exeget des Neuen Testaments. Darin enthalten sind Bullingers Kommentare zum Römer- sowie zu den beiden Korintherbriefen.
Die Texte sind anhand der jeweiligen Erstauflagen sowie der ersten Gesamtausgabe der Kommentare Bullingers zu den neutestamentlichen Briefen (1537) historisch-kritisch ediert. Der Band enthält zudem eine «Druckgeschichte der Kommentare Bullingers zu den neutestamentlichen Briefen».
Contrary to an old thesis, the dawning of the Reformation was not the end of Christian Aristotelianism. Rather, Protestants were again faced with the traditional question of the relationship between theology and philosophy. Peter Martyr... more
Contrary to an old thesis, the dawning of the Reformation was not the end of Christian Aristotelianism. Rather, Protestants were again faced with the traditional question of the relationship between theology and philosophy. Peter Martyr Vermigli (1499-1562) counts as one of the authors who endeavored to interpret Aristotelian philosophy before the backdrop of Reformed theology. In addition to numerous exegetical and theological writings, this well respected theologian left behind a commentary on Aristotle’s Nicomachean Ethics, which is edited in the present volume. It not only evidences Vermigli’s intense engagement with the source material but also his struggle for an adequate understanding of the relationship between Aristotelian ethics and Protestant theology.
Forced to leave Italy because of his Protestant views, Girolamo Zanchi (1516-1590) became a respected Reformed theologian abroad and helped to shape the emerging ‘Reformed Orthodoxy’. Zanchi’s work on a common confession of faith for the... more
Forced to leave Italy because of his Protestant views, Girolamo Zanchi (1516-1590) became a respected Reformed theologian abroad and helped to shape the emerging ‘Reformed Orthodoxy’. Zanchi’s work on a common confession of faith for the Reformed churches placed him at the heart of the international Reformed community. Although that project was never brought to fruition, the result of Zanchi’s efforts was De religione christiana fides, a critical edition of which is published here, alongside a 16th-century English translation of the work. De religione christiana fides serves as a compendium of Zanchi’s mature theology and reflects the development of Reformed dogmatics and polemic more generally in the late 16th century. It therefore provides an interesting picture of the theology of a whole era.
Bullinger uses the term philosophia Christi in the prefaces to his Commentary on 1 John and the collected edition of his commentaries on the New Testament epistles to describe what his readers should expect to learn from the Bible. This... more
Bullinger uses the term philosophia Christi in the prefaces to his Commentary on 1 John and the collected edition of his commentaries on the New Testament epistles to describe what his readers should expect to learn from the Bible. This article first explores Bullinger’s use of the term ‘philosophy of Christ’ in the corpus of his commentaries. Next, it sketches the development of the term from its origin in the patristic period up to the time of Dutch humanist Erasmus in the early modern period. A consideration of the multifaceted influence Erasmus and his understanding of philosophia Christi exerted on Bullinger and, more broadly, on the Zurich Reformed milieu concludes the discussion.
The removal of all images from church interiors in Basel, Zurich and other places of the Reformed branch of the Reformation is often seen as a symptom of a desacralising atti-tude towards church buildings. This, in turn, is considered as... more
The removal of all images from church interiors in Basel, Zurich and other places of the Reformed branch of the Reformation is often seen as a symptom of a desacralising atti-tude towards church buildings. This, in turn, is considered as a necessary consequence of the tendency to look at church interiors in a functionalistic attitude. A glance at the writ-ings of Reformed authors from the 16th century shows, however, that they could indeed describe the church interior as «sacred». Primarily on the basis of writings of the Zurich Antistes Heinrich Bullinger (1504-1575), the essay reconstructs how, from a Reformed point of view, a certain kind of sacredness could be ascribed to the «house of God». This sort of sacredness remained, though, only «secondary» and anamnetic in its nature.
Johann Rudolf Lavater (1579–1625) shares in the common lot of several 17th century scholars: respected by their contemporaries and widely known in their own time, they have meanwhile fallen into almost total oblivion. The detection of an... more
Johann Rudolf Lavater (1579–1625) shares in the common lot of several 17th century scholars: respected by their contemporaries and widely known in their own time, they have meanwhile fallen into almost total oblivion. The detection of an hitherto unknown manuscript in the Zurich Central Library, containing a Latin speech that Lavater delivered in 1623, affords now the opportunity to re-discover this interesting figure. The essay has a double focus: on one hand, it portrays Lavater’s life and career; on the other hand, it analyses the content of the speech, which Lavater composed in order to celebrate the recent failure of a conspiracy against Maurice of Orange (1567–1625), stadtholder of the Dutch Republic. The speech is revealing of the official attitude in Zurich regarding not only the recent controversy between Calvinists and Arminians in the Netherlands, but also concerning the more general issue of the relationship between Church and State. Because of the special interest of this source, a critical edition of Lavater’s speech is included.
The essay deals with the relationship between the theology of Peter Martyr Vermigli and John Calvin. Comparing their doctrine of predestination and justification, there emerge both points of contact and divergences. Whereas their teaching... more
The essay deals with the relationship between the theology of Peter Martyr Vermigli and John Calvin. Comparing their doctrine of predestination and justification, there emerge both points of contact and divergences. Whereas their teaching coincided in content, their method and terminology could differ even significantly, not least because Vermigli—more often than Calvin—integrated into his theological works concepts and distinctions characteristic of the Aristotelian and scholastic traditions. Thus, while remaining a loyal and esteemed ally of Calvin during his entire career as a Reformed theologian, Vermigli always retained his own theological profile.