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Schweiz

Schillernde Unternehmer-Familie mit umstrittener Vergangenheit

(sbü.) Um das Jahr 2000 gehören unter anderem Banken, ein Telekomunternehmen, ein Medienkonzern, Zementfabriken und Fussballklubs zum Imperium der Familie: Vater Kemal Uzan und die Söhne Cem und Hakan zählen zu den einflussreichsten Unternehmern der Türkei; sie stehen dem Sohn des früheren Präsidenten Özal nahe. Man besitzt eine Insel im Mittelmeer, und auf der Konzernzentrale stehen Helikopter. Diese dienen angeblich zuletzt der spektakulären Flucht vor den türkischen Behörden. 2002 gerät das Imperium unter Druck: Der US-Konzern Motorola klagt laut Medienberichten wegen ausstehender Millionenzahlungen, es folgen weitere Klagen und Vorwürfe wegen Steuerdelikten. In der Türkei kommt 2002 Recep Tayyip Erdogan an die Macht. Cem Uzan hat zwar die rechtspopulistische «Junge Partei» gegründet und kämpft gegen Erdogans AKP, er schafft aber die 10-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament nicht. Nach und nach werden die Firmen des Imperiums beschlagnahmt, Vermögen weltweit eingefroren. Die Familie verlässt die Türkei, Cem als Letzter 2009. In Abwesenheit werden die vormaligen Günstlinge türkischer Machthaber zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Cem lebt heute in Frankreich. In zahlreichen Prozessen kämpft die Familie um ihr einstiges Vermögen. (sbü.)

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