Der Ungar László Krasznahorkai ist der grosse Mystiker und Gottsucher der Weltliteratur. Wer in seine bodenlosen Erzählwelten eintritt, zahlt einen hohen Preis – und wird fast immer reich belohnt.
Martin Buber ist einer der bedeutendsten Religionsphilosophen des 20.Jahrhunderts. Der katholische Theologe Karl-Josef Kuschel hat über den jüdischen Gelehrten ein engagiertes Buch geschrieben.
Astrid Lindgren ist in Schweden ein Mythos.Gespannt war man daher auf ihre Kriegstagebücher. Diese zeigen eine kritische Beobachterin, deren Furcht vor den Sowjets den Ekel vor den Nazis übertrifft.
An ihrem Lebensende lässt André David Winter die Hauptfigur seines Romans zurückblicken auf eine Ehe, die seit je unter einem unglücklichen Stern stand.
Der argentinische Autor Ricardo Piglia lässt einen literarisch bewanderten Serienkiller auf Universitätsprofessoren los – ein intellektuelles und kriminologisches Grossvergnügen.
Die Schweiz darf dieses Jahr einen eindrücklichen Aufmarsch im Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis feiern: Gleich fünf Autorinnen und Autoren mit helvetischen Wurzeln wurden eingeladen.
Mit seinem jüngsten Roman schliesst der irische Schriftsteller Joseph O'Connor thematisch an sein Debütwerk an. Das Buch verleitet ihn zum Rückfall in Schreibweisen, denen er längst entwachsen war.
Geschickt weiss Barbara Lehmann die deutsche Nachkriegsgeschichte und das Drama des Tschetschenienkriegs miteinander zu verbinden. Ihr Debütroman mischt Reportage, Autobiografie und Melodrama.
Friedrich Nicolai (1733–1811) war Verlagsbuchhändler, Kritiker, Aufklärer – und Autor eines der meistgelesenen Romane des 18. Jahrhunderts, der nun in einer kritischen Edition zugänglich ist.
Das Leben des 1850 geborenen Lafcadio Hearn gleicht selbst einem dramatischen Abenteuerroman. Sein grossartiges Frühwerk «Chita» erscheint jetzt, 126 Jahre nach der Publikation, erstmals auf Deutsch.
In einem Ferienlager schliessen sechs ungewöhnlich begabte Jugendliche einen Bund fürs Leben. Aber nicht allen wird es in gleichem Mass gelingen, ihren Hoffnungen nachzuleben.
Der Dichter Dante Alighieri erfreut sich in Italien grosser Popularität. Dieses Jahr wird sein 750. Geburtstag gefeiert – in Florenz mit kollektiven Rezitationen in der Innenstadt. Alle sind dabei.
Ruth Schweikert hat in ihrem neuen Roman authentischen Lebensstoff verarbeitet: Sie erzählt die Geschichten zweier Familien, die heillos ineinander verstrickt sind.
Cord Aschenbrenner hat ein überaus lesenswertes Buch über eine deutschbaltische Pfarrer-Dynastie geschrieben, das zugleich eine Religionsgeschichte des Luthertums in Estland ist.
Der französische Politikphilosoph Jean-Claude Michéa skizziert den auf Ökonomie und Recht setzenden Liberalismus als epochale Gestalt einer Weltanschauung des «kleineren Übels».
David Nirenberg hat eine ebenso fulminante wie düstere Geschichte des westlichen Denkens geschrieben. Der amerikanische Historiker legt einen roten Faden der Judenfeindschaft in diesem Denken frei.
In seinen Bildern arbeitet Matze Doebele mit Brüchen in Perspektive und Detailgenauigkeit. Dies lenkt unseren Blick: von Konrad am linken Bildrand zu den Hunden, die sein Schatten vertreibt.
Jakob Reckless gerät im neuen Band in die russische Märchenwelt zur Baba Jaga. Sie wolle das Böse nicht leugnen, so Funke: Kinder lernen, indem sie den Schrecken auf dem Papier begegnen.