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Wahlkampf in Grossbritannien
Darf der heilige Georg einreisen?

Englands Schutzpatron ist der heilige Georg, der im 4. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Türkei lebte. Wenn er heute leben würde, dürfte er dann nach Grossbritannien einwandern?

Beat Bumbacher ⋅ Englische Fussballfans schwenken im Stadion gerne die St.-Georgs-Flagge, benannt nach dem heiligen Georg, dem Schutzpatron Englands. Der rote Kreuzbalken auf weissem Hintergrund erfreut sich aber auch grosser Beliebtheit in rechtsnationalistischen Kreisen und gilt deswegen vielen als suspekt.

Der Heilige selber lebte gemäss Überlieferung Anfang des 4. Jahrhunderts im Gebiet der heutigen Türkei und erwarb sich im Laufe seiner Vita unter anderem einen Ruf als heldischer Drachentöter. Am 23. April wird in England traditionell der St George's Day gefeiert. Dieses Jahr hat sich an diesem Datum – mitten im Wahlkampf – nicht zufälligerweise die rechtspopulistische Partei Ukip von Nigel Farage hervorgetan. An einer Pressekonferenz schwenkten ihre Vertreter rot-weisse Fahnen und warben dafür, den Tag zu einem offiziellen Feiertag erklären zu lassen.

Bei dieser Gelegenheit stellte ein Medienvertreter die Frage, ob der heilige Georg, würde er heute leben, aus seinem nahöstlichen Heimatland als Migrant nach England einreisen dürfte, wenn es nach der Ukip ginge. Der Parteisprecher Patrick O'Flynn reagierte darauf eher genervt und meinte: «Mich interessiert nicht, wo St. Georg damals gelebt hat. Mich interessiert mehr, was der St George's Day heute für uns bedeutet.» Als der Frager nachhakte und wissen wollte, ob der heilige Georg als «qualifizierter Migrant» klassifiziert würde und aus diesem Grund eine Einreisebewilligung erhielte, meinte O'Flynn, dass dies davon abhängig wäre, ob es in Grossbritannien schon genügend einheimische Drachentöter gäbe: «Ich denke, Drachentöten ist eine spezielle Fähigkeit. Aber ob es dafür im britischen Arbeitsmarkt genügend zusätzlichen Bedarf gibt, wäre von der zuständigen Einwanderungsbehörde zu entscheiden.»

Das aber klang dem Parteichef Farage dann doch zu engherzig. Er äusserte sich in dieser Frage positiver und erklärte: «Ich denke, dass es auf dem britischen Arbeitsmarkt immer genügend Platz für Helden gibt.»

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  • von Tobias Ochsenbein

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