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«Konservative» Positionierung vieler Fonds in Zeiten von rekordhohen Aktienkursen

Hedge-Funds agieren vorsichtig

Die von der Geldschwemme der Zentralbanken in die Höhe getriebenen Aktienkurse sind vielen Hedge-Funds-Managern anscheinend nicht geheuer. Jüngst waren bei den Aktienstrategien in Europa positionierte Fonds im Vorteil.

Während sich die Volumina der Hedge-Funds auf Rekordhöhen bewegen, haben die Renditen der weitgehend unregulierten Fonds in den vergangenen Monaten oft zu wünschen übrig gelassen. Dies zeigt sich beim Blick auf das Branchen-Barometer HFRI-Fund-Weighted-Composite-Index. Dieses hat in diesem Jahr per 17. Februar nur 0,27% an Wert hinzugewonnen. Im vergangenen Jahr legte es laut dem Datenanbieter Hedge Fund Research (HFR) um 3,3% zu. Diese Performance liege unter dem langfristigen Durchschnitt, teilte das Unternehmen mit. Dach-Hedge-Funds erzielten – gemessen am HFRI Fund of Funds Composite Index – im vergangenen Jahr ebenfalls eine Rendite von 3,3%. In diesem Jahr liegt das Barometer mit 0,04% im Minus.

Vermögen auf Rekordniveau

Trotz der mageren Performance erreichte das Volumen von in Hedge-Funds angelegten Geldern weltweit mit 2,85 Bio. $ per Ende Jahr ein Rekordniveau. Laut Hedge Fund Research betrugen die Zuflüsse in die Fonds im vergangenen Jahr 76,4 Mrd. $, dies seien die höchsten Zuflüsse in einem Jahr seit 2007 gewesen. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass viele Investoren angesichts der extrem niedrigen bzw. oft sogar negativen Zinsen an den Kapitalmärkten händeringend nach Diversifikationsmöglichkeiten suchen.

Viele Hedge-Funds agierten derweil mit den ihnen anvertrauten Vermögen recht vorsichtig. Viele Hedge-Funds-Manager hätten sich gegenüber den in der Nähe von Rekordhochs notierenden Aktienmärkten «konservativ» verhalten, teilte HFR mit. Die von der Geldschwemme der Zentralbanken in die Höhe getriebenen Aktienkurse sind vielen Fondsmanagern anscheinend nicht geheuer.

Lohnender Europa-Fokus

Im Januar habe die geografische Ausrichtung von Fonds den Anlageerfolg bestimmt, hiess es in einer Marktanalyse eines Fondsmanagers der Gesellschaft GAM. Bei den Aktienstrategien sei es den in Europa anlegenden Fonds besser ergangen – ihnen sei ihre Positionierung noch vor der Ankündigung des 1,14 Bio. € grossen Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem anschliessenden Kursanstieg an den europäischen Börsen zugutegekommen. Amerikanische Hedge-Funds hätten hingegen generell unter den erhöhten Schwankungen und den negativen Ergebnissen von US-Aktien im Januar gelitten.

In Europa und den USA haben sich die Börsen in diesem Jahr bisher deutlich unterschiedlich entwickelt. In den USA legte das Leitbarometer Dow Jones Industrial Average seit Jahresbeginn per 26. Februar um 2,2% zu, der Index S&P 500 um 2,6%. In Europa hingegen hat der Index der 50 grössten kotierten Unternehmen der Euro-Zone, der Euro-Stoxx 50, in diesem Jahr 13,6% an Wert gewonnen. Der französische CAC 40 legte um 14,8% zu, der deutsche DAX sogar um 15,5%.

«Franken-Schock» begrenzt

Das grosse Thema in diesem Jahr in der Schweiz, die Aufhebung des Mindestkurses des Euro zum Franken am 15. Januar durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), hatte laut Peter Meier, Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), nur begrenzte Auswirkungen auf den Hedge-Funds-Markt. Viele Hedge-Funds – und Trendfolge-Fonds im Speziellen – arbeiteten mit mehreren Anlagekategorien sowie mit Long- und Short-Positionen, heisst es in einer ZHAW-Mitteilung. Die meisten hätten am 15. Januar innerhalb des gleichen Fonds sowohl Gewinne als auch Verluste realisiert. In der GAM-Marktanalyse hiess es, die Auswirkungen des SNB-Entscheids hätten sich weitgehend auf einmalige Verluste von Händlern und Anlegern, die auf dem falschen Fuss erwischt wurden, begrenzt. Den stärksten Effekt auf Trading-Fonds hätten die Ankündigung des Anleihekaufprogramms der EZB sowie die deutliche Aufwertung des Dollars gehabt.

Vollständige Tabelle der Schweizer Dach-Hedge-Funds immer mittwochs im NZZ-Kursteil.

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