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Blur: The Magic Whip
Musiker, die sich nicht trennen können

Zwölf Jahre ist es her, dass Blur zum letzten Mal ein neues Studioalbum herausgebracht hat. Nun überraschen die Britpop-Veteranen mit «The Magic Whip».
  • von Hanspeter Künzler

Noch im vergangenen Herbst deutete nichts auf eine Wiedergeburt von Blur hin. Damon Albarn bereiste die Welt im Fahrwasser seines ersten Soloalbums und arbeitete an einer Musical-Version von «Alice in Wonderland». Der Bassist Alex James ging seiner Karriere als Autor und Käsehersteller nach. Der Drummer Dave Rountree widmete sich seinen neuen Beschäftigungen als Politiker, Rechtsanwalt und Sportflieger. Um den Gitarristen Graham Coxon schliesslich war es nach einem weiteren feinen Soloalbum im Jahr 2012 still geworden.

Völlig überraschend

So kam die Nachricht vom 19. Februar, dass ein neues Album der Britpop-Veteranen Blur ins Haus stehe, völlig überraschend. Ebenso verblüffend war die Einladung ein Monat später in eine winzige Halle im Londoner Stadtteil Ladbroke Grove, wo Blur vor Fans und einigen Medienvertretern das neue Repertoire live präsentierte. Das Grinsen, das die Musiker eine Stunde lang zeigten und vor allem der Gusto, mit dem Coxon in seine Saiten griff, bewiesen, dass diese Reunion nicht nur dem Publikum enorm Spass machte. Inzwischen ist herausgekommen, dass das Album «The Magic Whip» einer Mischung aus günstigen Zufällen und Schuldgefühlen zu verdanken ist. Die Band war auch während der Trennung dann und wann an Festivals aufgetreten. Zudem hatte sie auch seit dem Ende im Jahre 2003 mehrere Versuche gemacht, im Studio wieder zueinanderzufinden, zuletzt 2012, aber die Sessions mit William Orbit verliefen im Sand. Die als Single veröffentlichte Version des Liedes «Under The Westway» stammte nicht aus diesen Sessions, und sie wurde gemeinhin als Schwanengesang aufgefasst.

Ein Konzert im Rahmen der Olympischen Spiele im Hyde Park – eine Einladung, welcher die Band nicht widerstehen konnte – brachte vor allem die zerbrochene, in die Kindheit zurückreichende Freundschaft zwischen Damon Albarn und Graham Coxon wieder ins Lot. Als während der nachfolgenden Fernost-Tour dann zwei Auftritte gestrichen wurden, benützte man die Zeit, sich in Hongkong in ein Studio einzumieten. Die Aufnahmen landeten dann zunächst im Schrank.

Bis Coxon dann die schrulligen Memoiren des Bassisten James las. Bei der Lektüre habe es ihm immer mehr leidgetan, dass er so enge Bande habe verloren gehen lassen. Zusammen mit dem Produzenten Stephen Street machte er sich über den Winter quasi zur Sühne daran, die Aufnahmen von Hongkong in Songs zu verwandeln. Albarn wiederum begab sich nochmals nach Hongkong, um in der Stimmung neue Texte zu schreiben. Kein Wunder, dass sich diese nun oft um Themen wie Entfremdung, Einsamkeit und Verlust drehen.

Breiter Bogen

Die musikalische Palette der neuen Lieder schlägt einen breiten Bogen von den feurigen Punk-Salven der «Modern Life is Rubbish»-Zeit bis hin zur fein ziselierten, herbstlichen Melancholie , wie man sie von Albarns Soloalbum her kennt. Mit «Ong Ong» darf man sich sogar an einem richtigen Schlager à la «Parklife» erfreuen. Von allen Bands, die in den mittleren 1990er Jahren auf der Britpop-Welle surften, ist Blur die einzige, die es schaffte, sich von den Fesseln des Trends zu lösen und sich immer wieder zu erneuern. «The Magic Whip» ist so etwas wie eine würdevolle Zusammenfassung einer ganzen Karriere: subtil und brachial, witzig und intelligent.

Blur: The Magic Whip (Parlophone/Warners, erscheint am 24. April).

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