Im Jura kam sie zur Welt, in Amerika wurde sie Opernsängerin, dann heiratete sie einen König. Heute ist Elise Hensler in der Schweiz vergessen. In Portugal wird sie zur Touristenattraktion aufgebaut.
Bis 1973 sind Tätigkeiten der Jesuiten in Kirche und Schule sowie die Gründung von Klöstern verboten. Die Aufhebung der diskriminierenden Verfassungsartikel bringt alte Ressentiments an den Tag.
Teile von Strbske Pleso strahlen noch heute den Charme von 1969 aus, dem Jahr, in dem der Ferienort in der Hohen Tatra modernisiert wurde. Dazu gehört auch die Zahnradbahn schweizerischer Herkunft.
Russische Soldaten, die auf der Seite Deutschlands gegen Stalin kämpften, fliehen 1945 nach Westen. In der Nacht auf den 3. Mai überschreiten knapp 500 von ihnen die liechtensteinische Grenze.
In höchster Not schafft der Bund im April 1940 zwei befristete Sondersteuern für die Landesverteidigung. Heute finanzieren diese in angepasster Form fast zwei Drittel des Haushalts.
Die Ausrichtung des Staats auf die Freiheit ist ein liberales Daueranliegen. Die etwas polemische Kurzformel, mit der die FDP 1979 in den Wahlkampf zieht, ist ein Selbstläufer – und bleibt kontrovers.
Die streitbare Zürcher Sozialdemokratin Ursula Koch muss erfahren, dass ihre härtesten Gegner in der eigenen Partei sitzen. Am 15. April 2000 tritt sie entnervt ab.
General Guisan ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der modernen Schweizer Geschichte. Seine Begräbnisfeier vom 12. April 1960 wird zum Massenereignis.
Am 31. März 1916 reisst um fünf Uhr morgens Flugzeuglärm die Bewohner von Pruntrut aus den Betten. Kurz darauf fallen Bomben. Warum schiesst keiner der Wachsoldaten auf die Flieger?
Eine Baustellen-Besetzung bringt das Projekt für ein AKW in Kaiseraugst 1975 in Schieflage. Die Demonstranten erreichen ihr Hauptziel aber erst viel später – mit fragwürdigen Nebenwirkungen.
Am 20. März 1815 wählte die Tagsatzung Niklaus Franz von Bachmann zum ersten General der Schweizer Armee. In seinem Heimatkanton Glarus wird die Erinnerung an den unbekannten Heerführer hochgehalten.
Er ist rechtmässig gewählt, darf die Wahl aber nicht annehmen: der Sozialdemokrat Francis Matthey. Wie die tragische Geschichte des Fast-Bundesrats die Frauenbewegung belebt hat.
Die Einführung der Sommerzeit in der Schweiz ist ein Lehrstück über Emotionen im Wahlkampf, Sachzwänge und Volkswillen. Das Volk lehnt sie 1978 an der Urne ab. Drei Jahre später kommt sie trotzdem.
1975 führt die Aussage eines Chefarztes über den Nahrungsentzug bei Patienten, die dem Tod entgegengehen, in Zürich zu einem Strafverfahren und zu einer Diskussion über die Grenzen der Medizin.
Vor genau 40 Jahren begann eine weltweite Terror-Serie, die sich bald auch gegen die Schweiz gerichtet hat. Heute stellt sich die Frage, ob ein Berner Pfarrer die Terrorbande mitgegründet hat.
Vom geplanten Erlebnispark um den Vierwaldstättersee ist 1991 einzig der «Weg der Schweiz» am Urnersee realisiert worden. Das Projekt CH 91 fiel seinem abstrakten Ansatz und dem Zeitgeist zum Opfer.
Mit einer umstrittenen Revision des Parteiprogramms bekennt sich die SP 1935 erstmals zur Demokratie und zur Landesverteidigung – ein Meilenstein auf dem Weg zur Konkordanz.
Mit dem Namen «Lothar» sind ungute Erinnerungen verknüpft. Der Sturm hinterlässt nach den Weihnachtstagen 1999 zahlreiche Todesopfer und die grössten je in der Schweiz festgestellten Waldschäden.
Ende der 1970er Jahre wurde aus einem jungen Umweltschützer ein Terrorist. Der Bündner Marco Camenisch ist heute noch einer der berühmtesten Gefängnisinsassen der Schweiz.
Kurz nach Kriegsbeginn 1914 redet der Schriftsteller Carl Spitteler den Schweizern ins Gewissen. Er ermahnt sie, nicht einseitig Position für eine Partei zu ergreifen. Seine Rede hat Langzeitfolgen.
Der Bundesrat wollte 1984 mehr als 400 Leopard-Panzer in der Schweiz bauen lassen, um die Rüstungsindustrie zu fördern. Doch das Parlament setzte den Rotstift an – auch wegen Nicolas Hayek.
Am 7. Juni 1970 stimmt die Schweiz über die Überfremdungsinitiative von James Schwarzenbach ab. 54 Prozent lehnen sie ab. Doch die Ausländerpolitik verschwindet seither nicht mehr von der Agenda.
Die Schweizer waren Ende der 1980er Jahre im Solarfieber. Eines der Symptome: Ein Burgdorfer Lokalpolitiker wurde Erfinder eines international gelobten wie verhassten Subventionsmodells.
Bundesrat Egli lässt sich 1983 in Zofingen medienwirksam neue Waldschäden erklären. Die Rede vom Waldsterben greift um sich. Eine Fehlprognose, die aber der Luftqualität zugutekommt.
Nach drei vergeblichen Anläufen war das Vorhaben im Grossen Moos die letzte Chance für einen Kontinentalflughafen im Kanton Bern. Doch es scheiterte am Widerstand der Bevölkerung.
Die Aktivitäten des Ordens vom Sonnentempel münden 1994 in 38 Morde und 15 Suizide. Die Massentötungen in Kanada und der Schweiz sind schwer fassbare Exzesse einer nicht durchwegs einmaligen Sekte.
Im Herbst 1994 zeichnet sich das Ende des European Kings Club ab. Die Opfer machen dafür nicht die Betrüger verantwortlich, sondern greifen die Justizbeamten an.
Der Islamische Staat (IS) droht mit Terroranschlägen auch im Westen. Damit war die Schweiz bereits 1969/1970 konfrontiert, mit der Flugzeugkatastrophe von Würenlingen als traurigem Höhepunkt.
1978 greift das Schweizer Fernsehen in einer «Telearena» das Tabuthema Homosexualität auf. Die Sendung wird zwar zum Debakel, trägt aber zu einem offeneren Umgang mit Schwulen und Lesben bei.
In Delsberg wehen 1983 neben der jungen Kantonsfahne die Lilien der Bourbonen, und durch ein Spalier von 2000 Personen paradiert der Ministerpräsident der kanadischen Provinz Quebec.
In strömendem Regen eröffnet Bundesrat Tschudi im Frühsommer 1962 das erste Autobahnteilstück. Die Faszination fürs Auto ist riesig. Doch schon werden die Kosten für den Strassenbau zum Thema.
Am 28. Juli 1954 erhöhen die USA den Zollsatz auf Schweizer Uhren um 50 Prozent. Der «Uhrenkrieg» setzt den Fabrikanten gehörig zu. Er bezeugt auch das damals erstaunlich trübe Verhältnis zu Amerika.
Auf Einladung der Kirchen wird im Herbst 1970 im Bundeshaus über Grundfragen der Entwicklungspolitik diskutiert. Das Themen- und das Teilnehmerspektrum sind aussergewöhnlich breit.
Mit absichtlich grotesken Parolen haben Jugendliche in den 1980er Jahren auf sich und ihre Forderungen nach mehr kulturellen Freiräumen aufmerksam gemacht. Auch vor Gewalt schreckten sie nicht zurück.
Im Frühjahr 1964 gerät die geplante Beschaffung von Mirage-Kampfflugzeugen ausser Rand und Band. Das Parlament zieht quasi in letzter Minute die Notbremse.
Nur eine Viertelstunde dauert die Eröffnung zur Fussball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz – dann wird angepfiffen. Erstmals ist das Fernsehen voll dabei, und zaghaft kommen Sponsoren aufs Parkett.
Mitten am Tag entführen vier junge Jura-Separatisten am 3. Juni 1984 den Unspunnenstein aus dem Kanton Bern in den Jura. Ein Katz-und Maus-Spiel beginnt.
Niemand weiss im Frühling 1940, ob Hitler die Schweiz besetzen wird. Das Zürcher Schauspielhaus ist damals Zufluchtsort für jüdische Schauspieler. Sie fürchten um ihr Leben, doch sie proben weiter.
Am 16. Mai 2004 kommt es zu einer empfindlichen Niederlage für den Bundesrat, die bis heute nachwirkt: Das Volk verwirft Steuerpaket, 11. AHV-Revision und neue Steuern für IV und AHV haushoch.
Die Nidwaldner Landsgemeinde vom 29. April 1934 löst ein politisches Erdbeben aus. Der Kampf um das Kraftwerk Bannalp spaltet den kleinen Kanton während mehrerer Jahre in zwei unversöhnliche Lager.
Nach dem Ersten Weltkrieg lehnt sich Liechtenstein wirtschaftlich an die Schweiz an. Im Mai 1924 erfolgt der Übergang zur Schweizer Währung. Das Fürstentum erlässt dazu einseitig ein Gesetz.
Am 20. April 1939 feiert der deutsche Diktator seinen 50. Geburtstag. Die Kommunikation zwischen Bern und Berlin ist bereits am Vorabend des Zweiten Weltkriegs ein Drahtseilakt.
Kurz vor der Abstimmung über die neue Bundesverfassung im April 1999 treten rechte Kreise auf den Plan und bekämpfen die Vorlage mit teilweise abenteuerlichen Behauptungen. Das zeitigt Wirkung.
Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) bringt 1992 in Rekordzeit eine Volksinitiative gegen die Beschaffung von F/A-18-Kampfflugzeugen zustande. Doch im Abstimmungskampf dreht der Wind.