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Vor dem Spiel gegen Monaco
YB sucht das Aha-Erlebnis

Zwei durchschnittliche Leistungen in der Meisterschaft reichen, dass die Young Boys schon zweifeln. Doch Uli Forte sagt, er habe den Fokus bewusst auf die Qualifikation zur Champions League gelegt.
  • von Bernhard Brunner, Bern
Das Training scheint nicht jedem YB-Spieler Freude zu machen, den Monaco-Match aber wollen alle geniessen.
Das Training scheint nicht jedem YB-Spieler Freude zu machen, den Monaco-Match aber wollen alle geniessen. (Bild: Lukas Lehmann / Keystone)

Irgendwann, und die Bemerkung kam ganz aus der Spontaneität, sagt der YB-Trainer Uli Forte: «Vielleicht hätte ich Psychologie studieren sollen, meine ökonomischen Kenntnisse nützen mir jetzt nichts.» Mitten in all den Fragen, warum die Berner, die sich verstärkten und einen Titel anstreben, auch im zweiten Meisterschaftsspiel nicht zur Einheit fanden und unter der in der letzten Saison gewohnten Performance blieben, mag sich Uli Forte nicht lange über den missglückten Saisonstart aufhalten. Nach den 1:1-Remis gegen Zürich und Luzern betont er vielmehr: «Ich habe den Fokus bewusst auf das Spiel in der Qualifikation der Champions League gegen Monaco gelegt.» Das Schlüsselwort lautete dabei «enjoy». Er habe den Spielern eingetrichtert, das Spiel gegen die Besten zu geniessen. Lange habe YB ja darauf hingearbeitet, in der Champions League eine Rolle zu spielen.

Widerstandskraft gefragt

Uli Forte war an der Medienkonferenz zur Partie in der Champions-League-Qualifikation gegen Monaco (Dienstag, 20 Uhr, SF 2) verbal gut in Form. Er bewies, um einen Ausdruck aus der Psychologie zu verwenden, so etwas wie Resilienz. Darunter wird Widerstandskraft verstanden. Diese wird in den nächsten Wochen auch für sein Team von grosser Bedeutung sein. Vorerst gilt es, im Heimspiel gegen die hoch favorisierten Monegassen eine Leistung abzuliefern, die ein Aha-Erlebnis ist und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten weckt. Deshalb hat der Trainer einige Einzelgespräche mit den Leaderfiguren der Mannschaft geführt.

Die Rückmeldungen liefen darauf hinaus, «cool» zu bleiben, den Sturm aussen toben zu lassen und ihn zu nutzen, sich aus der Bedrohung zu befreien. Der «Klick» soll erzwungen werden, der den «Schalter» umlegt. Forte weiss, dass das Team das kann. Es hat in der letzten Saison nach vier Niederlagen zur Befreiung gefunden. In seinen Reihen stünden Spieler mit «einwandfreien Charakteren», sagt Forte.

Interessant ist, was Forte auch noch andeutet: Die Spieler seien «sehr selbstkritisch». So entstand am Montag der Eindruck, der Trainer würde es sich bisweilen wünschen, dass Vergangenes mit weniger Selbstzweifel in die Vergangenheit entlassen würde. Ganz nach dem Motto: «So what?» Weiter geht's! Aber es ist ein schmaler Grat zwischen befreiendem Loslassen und dem Verdrängen. Es darf nicht einfach vergessen werden, dass den Bernern spielerische Kombinationen momentan nicht gelingen, dass Rhythmuswechsel Mangelware sind und dass das defensiv aggressive Verhalten gesteigert werden muss.

Zum allgemeinen Ungemach kommen Verletzungssorgen hinzu. Der Schwede Gerndt fällt wegen eines operativen Eingriffs nach einer Prellung im Oberschenkel (angestautes Blut) länger aus. Hoarau, der dem Team eine gewisse Widerstandskraft vermitteln können sollte, plagen muskuläre Probleme im Bereich der Adduktoren. Ein Belastungstest kurz vor dem Spiel gegen Monaco wird Aufschluss darüber geben, ob der Franzose spielen kann. Ein ähnliches Szenario ist für den defensiven Mittelfeldspieler Sanogo geplant. Seine Aggressivität wird im zentralen Mittelfeld schmerzlich vermisst.

Nicht einfach gestaltet sich die Integration der von Benfica Lissabon verpflichteten Spieler Sulejmani (Offensive) und Benito (Defensive). Beiden merkt man an, dass sie in der jüngsten Vergangenheit nicht viel Einsatzzeit erhalten haben. Forte aber denkt nicht daran, sie auf die Tribüne zu setzen. Auf die Frage, ob YB eine Baisse in Kauf nehme, um die Hoffnungsträger den Spielrhythmus finden zu lassen, antwortet er unmissverständlich: «Ja!» Er überlegt sich einzig, den Serben auf der zentralen Position hinter der Sturmspitze spielen zu lassen. Das ist möglicherweise eine gute Idee, weil das schnelle Denken vielleicht zurzeit etwas einfacher fällt als das schnelle Rennen auf der Aussenbahn.

Monaco mit viel Vertrauen

YB wird auf einen starken Gegner treffen, der nach der letztjährigen Kampagne in der Champions League (Out im Viertelfinal gegen Juventus) erhobenen Hauptes antritt. Der Verein setzt auf junge Spieler, die etwas kosten dürfen. So kamen der Malier Traoré und der Portugiese Cavaleiro für 30 Millionen Euro; El Shaarawy konnte von Milan leihweise übernommen werden. Der Trainer Leonardo Jardim verweist auf den frühen Zeitpunkt der Qualifikation, es gehe darum, «physisch schnell auf den erforderten Stand zu kommen». Mainz 05 verlor ein Vorbereitungsspiel gegen Monaco 1:5. Gemäss Toulalan, der an der Medienkonferenz wie ein Spielertrainer wirkte, haben die Jungen «technisches Geschick im Übermass».

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