Mit zwei profilierten Hauptdarstellern und einem hervorragend agierenden Chor inszeniert James Macdonald am Almeida-Theater Euripides' «Bakchen»; das Resultat wirkt zeitlos und aktuell zugleich.
In das Davos-Festival ist Bewegung gekommen: Der Klarinettist Reto Bieri hat unter dem Motto «Kreisverkehr» ein anregendes Programm mit Musik zusammengestellt, die in und um sich selber kreist.
Mit 54 Jahren ist unerwartet der Chefdesigner der Berliner Volksbühne gestorben. Bert Neumann hat das Erscheinungsbild der Theater-Ära Castorf geschaffen. Nachruf auf einen grossen Künstler.
Kündigt sich ein «Hamlet» mit Benedict Cumberbatch an, sind die Theaterkarten binnen Minuten ausverkauft. Doch nicht nur Filmstars machen das Theater für die Londoner attraktiv.
Dass man auch anders Theater machen kann, bewies Matthias Lilienthal schon in Berlin. München, sagt er, habe die soziale Balance verloren. Hier setzt er an, wenn er im Herbst sein Experiment startet.
Poesie und Leben, traditionelle Geschlechterrollen und die Grenzen des Ichs: Alles gerät ins Fliessen bei dieser Opernproduktion, die wieder einmal demonstriert, was totales Überwältigungstheater ist.
Fünfundzwanzig Jahre wird Frank Castorf bei seinem Abgang das Haus am Rosa-Luxemburg-Platz geleitet haben. Es wurde dank ihm weltberühmt in der Theaterwelt. Doch Wechsel gehören zu den Spielregeln.
Die 104. Richard-Wagner-Festspiele eröffnen mit einer Neuproduktion von «Tristan und Isolde». Festspielwürdiger als die Inszenierung ist das neue Wagner-Museum in der Komponistenvilla Wahnfried.
Das Theaterfestival, das am Samstag zu Ende gegangen ist, konnte die angekündigte Verbindung von Kultur und Politik nicht realisieren. Der vorherrschende Eindruck war Fremdheit, nicht Vertrautheit.
Für seine Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Oper «Turandot» hat Marco Arturo Marelli einen Teil der Chinesischen Mauer in den Bodensee verpflanzt. Auch sonst wird viel zitiert an diesem Abend.
Am 25. Juli beginnen die Bayreuther Festspiele. Tags darauf wird das neue Wagner-Museum eröffnet. Doch die Chance einer kritischen Würdigung Wagners und seiner politischen Nachwirkungen wurde vertan.
Unsere heurige Stichprobe der 69. Ausgabe des Festival d'Avignon bot neben Standardisiertem und sattsam Bekanntem auch zwei Überraschungen: Adaptationen von Shakespeare und Lars von Trier. Grossartig.
Sechs jugendliche Laienschauspielerinnen nähern sich dem Begriff der Identität durch Improvisation. Unter der Regie von Sofie Hüsler und Joanna Praml wird daraus faszinierendes All-Age-Theater.
Warum gibt es nur wenige erfolgreiche Opern aus dem Geist des Surrealismus? Die Frankfurter Oper ging dieser Frage in einer verdienstvollen Reihe mit Bühnenwerken von Bohuslav Martinů nach.
Lange liess die Erneuerung der Regie an der Bayerischen Staatsoper auf sich warten. Jetzt könnte es so weit sein: Die Debussy- und Strauss-Premieren bei den Münchner Opernfestspielen machen Hoffnung.
Kendrick Lamar gilt als einer der einflussreichsten Rapper des gegenwärtigen Hip-Hop. An seinem Auftritt am Open Air Frauenfeld ging er keine Risiken ein. Und überzeugte trotzdem.
Ausdrucksphantasie und radikale Individualität waren die Markenzeichen der Rollenporträts von Jon Vickers. Jetzt ist der Tenor, der die Oper zum existenziellen Drama machte, mit 88 Jahren gestorben.