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Mittwoch, 25. Oktober 2017

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Gerüchte um Ausstieg des Bundes Gleich zwei Banken buhlen offenbar um Commerzbank

Steht der Bund noch an seiner Seite? Commerzbank-Chef Martin Zielke

In die Diskussion um eine länderübergreifende Fusion von Banken in Europa kommt Bewegung. Nach verschiedenen Berichten könnte der Bund sich dabei von seinem Commerzbank-Anteil trennen. Zwei Interessenten und einen Favoriten für die Commerzbank soll es schon geben.

Das weitere Engagement des Bundes bei der Commerzbank steht offenbar in Frage. Nach einem Magazinbericht gelte ein zeitnaher Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank als zunehmend realistisch. Die Bundesregierung favorisiere einen Zusammenschluss des Frankfurter Geldhauses mit der französischen BNP Paribas, berichtet die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag.

Ein starkes deutsch-französisches Institut könnte auch ein Signal für eine Vertiefung der europäischen Bankenunion sein, erfuhr das Magazin aus Finanz- und Politikkreisen.

Berater einer Investmentbank analysierten bereits unverbindlich, ob es einen Markt für die Staatsbeteiligung gebe. Die Verkaufsüberlegungen seien aber in einem frühen Stadium, erst im November könnte das Vorgehen mit dem Vorstand der Commerzbank diskutiert werden.

Offenbar auch Unicredit an Commerzbank interessiert

BNP Paribas und die Commerzbank lehnten eine Stellungnahme ab. Vom Bundesfinanzministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Allerdings soll auch die italienische Großbank Unicredit gegenüber der Bundesregierung Interesse an der Commerzbank signalisiert haben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf Insider.

Der Bund hält noch 15,6 Prozent an der Commerzbank, nachdem der staatliche Bankenrettungsfonds Soffin in der Finanzkrise Commerzbank-Anteile für 5,1 Milliarden Euro übernommen hatte. Damit ein Ausstieg finanziell für den Bund nicht zum Verlustgeschäft wird, müsste der Aktienkurs kräftig steigen. Bislang allerdings hatte der Bund erklärt, keine Verluste beim Ausstieg in Kauf nehmen zu wollen.

rei/Reuters

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