Svoboda | Graniru | BBC Russia | Golosameriki | Facebook


Forum: Kultur
Star-Autorin Despentes : "Mit der extremen Rechten reden? Bringt nichts"
DPA

Sie ist Autorin, Regisseurin und Feministin - zuletzt wurde Virginie Despentes' Romantrilogie "Vernon Subutex" als Gesellschaftspanorama gefeiert. Zeit, mit ihr über die drängenden Fragen unserer Tage zu sprechen.

Seite 1 von 4
wahrsager26 18.10.2017, 11:27
1. Anerkennen......

Nun, miteinander Reden kann nicht schlecht sein, egal worum es dabei geht. Was aber auffällig ist, auch bei dem Interview: Vergleiche zur Realität ,den gesellschaftlichen Umständen,werden nicht gezogen! Warum eigentlich? Ist es schöner in der Theorie zu verharren ? Offenbar ! Somit konnte ich dem Interview nichts Neues entnehmen ! Danke

Beitrag melden Antworten / Zitieren
merlin 2 18.10.2017, 11:46
2. Sie liegt absolut richtig.

Blanke Zeit- und Energieverschwendung mit extremen Rechten oder auch Linken irgendeinen Konsens finden zu können. Das scheitert an der Grundeinstellung und der festen Überzeugung, die ideologische Hoheit zu besitzen und diese unbedingt dem anderen überstülpen zu müssen.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
Newspeak 18.10.2017, 12:04
3. ...

Zitat von merlin 2
Blanke Zeit- und Energieverschwendung mit extremen Rechten oder auch Linken irgendeinen Konsens finden zu können. Das scheitert an der Grundeinstellung und der festen Überzeugung, die ideologische Hoheit zu besitzen und diese unbedingt dem anderen überstülpen zu müssen.
Ich wuerde sagen, das kommt auf das Thema an. Wenn sie erkannt haben, dass 1 + 1 = 2 ist, dann macht ein Konsens nach dem Motto, "es koennte aber auch 3 sein, weil uns das besser in den Kram passt" keinen Sinn. Das wird dann gerne verunglimpft, als radikal, ideologisch, usw., wo es doch einfach nur richtig ist.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
Bondurant 18.10.2017, 12:05
4.

Zitat von wahrsager26
Was aber auffällig ist, auch bei dem Interview: Vergleiche zur Realität ,den gesellschaftlichen Umständen,werden nicht gezogen! Warum eigentlich? Ist es schöner in der Theorie zu verharren ?
Hier die Erklärung:

Despentes' Romane erzählen von Randexistenzen in französischen Großstädten, von Frauen und Männern zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die von und mit Drogen, Sex und Kleinkriminalität leben. Menschen, die in Bezug auf Arbeit, Wohnung und Familie der gesellschaftlichen Normalität entsprechen, kommen kaum vor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Virginie_Despentes

Mit normalen Menschen haben es diese "Intellektuellen" nicht so. Die finden sie langweilig.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
alex_kaiser 18.10.2017, 12:08
5. Wer nicht redet hat in der Regel die schlechteren Argumente

Einerseits zu glauben man sei besonders demokratisch und im gleichen Zug Andere dadurch zu diskriminieren, dass man ihnen sogar das Gespräch verweigert, passt nicht zusammen. Vielleicht sollte die Linke mal in sich gehen und überlegen, welche Argrumente der Rechten stichhaltig sind. Mit dem Ignorieren von Problemen ist es jedenfalls nicht getan.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
freekmason 18.10.2017, 12:30
6.

Zitat von alex_kaiser
Wer nicht redet hat in der Regel die schlechteren Argumente
oder schon erfahrung mit dem, was manche für "argumente" halten.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
pejoachim 18.10.2017, 12:31
7. Bringt nichts?

Frau Despentes, unterscheiden Sie doch bitte den Erfolg eines Gespräches von der Absicht, jemanden von Ihren eigenen Überzeugungen einzunehmen. Es würde auch nichts bringen, wollte jemand, der anderer Ansicht als Sie ist, Sie überzeugen wollen. Aber bringt es nichts, zu wissen, wie jemand in die absolut rechte Ecke kam? Ich denke doch! Dahinter steckt in der Regel eine Beschämung durch die Eltern oder die Schule, eine Missachtung der persönlichen Wertigkeit des Menschen usw. Und aus all dem können oder könnten wir sehr, sehr viel lernen, beispielsweise, wie man Kinder NICHT behandeln darf, warum man sich NICHT über bestimmte Bevölkerungsteile lustig machen sollte usw. usf. Ist das "NICHTS"?

Beitrag melden Antworten / Zitieren
Charles Neuer 18.10.2017, 12:43
8. Schmollen

Ich als Rechtskonservativer habe keinerlei Probleme damit, mit Linken und Liberalen zu diskutieren und Gedankenaustausch zu betreiben. "Anerkenne" ich deshalb ihre Ideen und Konzepte? Zumindest setze ich mich damit auseinander und sehe dann, was davon für mich Sinn ergibt und was nicht.
Und ja, ich kann sehr wohl den Kampf der (alten) Linken z.B. für Arbeitnehmerrechte würdigen und verdanken.

Das gute Ideen aber nicht samt und sonders ausschliesslich links angesiedelt sind, sollte eigentlich auch intelligenten Linken einleuchten. Aber über diesen Schatten müssen sie springen.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
katjanella 18.10.2017, 12:44
9. Demokratie ist auch, nicht MIT jedem zu reden

"Mit der extremen Rechten zu reden, das hat uns nichts gebracht - außer mehr extreme Rechte. Denn wenn man mit ihnen spricht, dann erkennt man sie und ihre Ideen an. Und wenn man sie erst mal anerkannt hat: Viel Glück!" - So ist es. Die Folgen der gleichen Erfahrungen lassen sich seit langem auch in Österreich beobachten. Und man komme mir nicht auch noch mit dem sog. "kritischen" Dialog. Dialog ist Dialog. Wer meint, das in "passenden" Fällen mit dem Adjektiv "kritisch" bemänteln zu können und dann aus dem Schneider zu sein, hat sich gehörig gebrannt und weiss sowieso nicht, was Dialog bedeutet. Und wer es immer noch nicht gemerkt hat: Rechtsextreme suchen alles mögliche, vorerst auch hauptsächlich Bühnen, aber sicherlich keinen Dialog. Und wer sich da jetzt mit einem "kritischen" (hahaha) Dialog an sie heranschmeisst, macht sich bestenfalls lächerlich (im übrigen auch bei den feixenden Rechtsextremen) und checkt nichts.

Beitrag melden Antworten / Zitieren
Seite 1 von 4