Zum Fahrplanwechsel Bahn erhöht Preise im Fernverkehr
Ab 10. Dezember müssen Bahnfahrer für das reguläre Zweite-Klasse-Ticket im Fernverkehr knapp zwei Prozent mehr bezahlen. Auf der neuen ICE-Strecke von München nach Berlin steigen die Preise allerdings deutlich kräftiger.
Die Deutsche Bahn erhöht im Fernverkehr die Fahrpreise: Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember liegen sie im Durchschnitt um 0,9 Prozent höher. Fahrscheine zum vollen Preis werden in der zweiten Klasse durchschnittlich 1,9 Prozent teurer, in der ersten Klasse sind es 2,9 Prozent. Das teilte das Unternehmen mit.
Fernverkehrschefin Birgit Bohle sagte der Deutschen Presse-Agentur, es handele sich um eine "ausgesprochen moderate Preiserhöhung". Vor einem Jahr lag sie bei 1,3 Prozent. Die Jahresteuerungsrate in Deutschland beträgt derzeit 1,8 Prozent.
Je nach Strecke steigt der reguläre Preis - von der Bahn Flexpreis genannt - in der zweiten Klasse um bis zu 3,5 Prozent, es kann aber auch weniger sein. Eine Ausnahme: Für die neue ICE-Strecke von München nach Berlin sind künftig 150 Euro Flexpreis zu zahlen, das sind 18 Euro oder 13,6 Prozent mehr als bisher. Die Fahrzeit verkürzt sich dafür von bisher sechs auf viereinhalb Stunden, mit dem "Sprinter" sind es nur noch knapp vier Stunden.
Sparpreise bleiben gleich
Sonst liegt die Spanne der Preisanhebung nach Bahnangaben je nach Strecke zwischen 0 und 3,5 Prozent. Als Entschädigung für die lange Sperrung der Rheintalbahn bei Rastatt werden die am stärksten genutzten Strecken über den Abschnitt Karlsruhe-Basel nicht teurer. Der reguläre Fahrpreis von Hamburg nach Berlin steigt um 2 auf 81 Euro, das ist ein Plus von 2,5 Prozent.
Nach Angaben der Bahn zahlen lediglich etwa zehn Prozent aller Fahrgäste den Normalpreis. Die anderen 90 Prozent haben entweder eine Bahncard oder kaufen sich ein Ticket im Sonderangebot, das bei der Bahn Sparpreis heißt. Die Preise für die Sparpreise bleiben in diesem Jahr stabil und sollen weiterhin bei 19,90 Euro anfangen. Auch die Bahncards 50 und 25 werden nicht erhöht, für die Bahncard 100 allerdings muss 80 Euro mehr und damit dann 4270 Euro bezahlt werden. Auch bei den Streckenzeitkarten wird es Erhöhungen geben.
Die Bahn hat ein Jahr getestet, dass Tickets zum Beispiel vor Feiertagen mehr kosten, um das Passagieraufkommen besser zu verteilen. Dies will das Unternehmen ausbauen. Künftig sollen Tickets an manchen Tagen 4,9 Prozent günstiger oder teurer sein, bisher waren es 2,9 Prozent. Im kommenden Jahr soll es etwa an 60 der 365 Tage Preisabweichungen nach oben und unten geben.
Bereits vor einem Monat hatten die deutschen Regionalbahnen ihre Preiserhöhungen bekannt gemacht: Das Preisniveau im Regionalverkehr erhöht sich demnach um 2,3 Prozent. Einzeltickets für den Nahverkehr werden im Durchschnitt 2,4 Prozent teurer. Vor einem Jahr hatte die Bahn die Preise für den Fernverkehr im Durchschnitt um 1,3 Prozent erhöht. Der Flexpreis wurde um 1,9 Prozent angehoben.
Wie die Bahn weiterhin ankündigt, wird der neue ICE 4 im Dezember den Regelbetrieb aufnehmen. Zwischen Hamburg und Stuttgart beziehungsweise München werden fünf der neuen Hochgeschwindigkeitszüge unterwegs sein. Der ICE 4 soll nach und nach die ICE-1- und ICE-2-Flotten ersetzen und wurde seit einem Jahr auf der Hamburg-München-Strecke getestet.
Die Bahn erwartet in diesem Jahr wieder einen Rekord bei den Fahrgastzahlen. Bis September waren es 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Prognosen verheißen dem Unternehmen 141 bis 142 Millionen Fahrten mit ICE oder Intercitys in diesem Jahr.
abl/dpa