Unsere Autorin war nie der Campertyp. Doch dann verbrachte sie einen herrlichen Sommer in einem alten Wohnmobil - und stellt sich seither vor, wie es wäre, einfach nicht mehr nach Hause zu kommen.
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Ein Campertraum: Wandern in den Alpen, Schnorcheln in Kroatien, Schlemmen in Italien
Seit mein Urlaub vor ein paar Wochen zu Ende gegangen ist, fällt es mir schwer, mich wieder mit dem Alltag anzufreunden. Das liegt vor allem daran, dass ich jeden Tag an meinem Sehnsuchtsort entlanglaufen muss: an einem unmöglichen Gefährt, 5,5 Meter lang. Es parkt traurig und überdimensioniert in meiner Straße, statt seiner Bestimmung nachzugehen und mit mir Europa zu bereisen.
Das Gefährt ist mein Wohnmobil. Es stammt aus dem Jahr 1989, es sieht aus wie ein Kühlschrank aus der Zeit, als Helmut Kohl noch Kanzler und ich im Kindergarten war. Wenn man den Motor anlässt, klingt er wie ein Trecker und stößt eine politisch nicht korrekte Dieselwolke aus. Manche Menschen fangen dann an zu husten. Ich aber atme den Geruch von Freiheit ein.
Schon der Anblick des Wohnmobils lässt mich liebevolle Gedanken an Autobahnen und Raststätten entwickeln, an Meerblick, erste Reihe, und an Berge, unverstellt. Und dann ist da das Gefühl, dass ich möglicherweise etwas falsch mache im Leben. Denn seit einiger Zeit weiß ich: Statt morgens ins Büro zu laufen, könnte ich auch einfach ein Hashtag-Leben führen.
Thilo Rothacker für den SPIEGEL
Menschen, die Hashtag-Leben führen, kommen einfach nicht mehr nach Hause. Sie reisen durch die Welt in alten Bullis und Wohnmobilen. Sie machen Fotos von sich vor oder in ihren Bullis und Wohnmobilen. Sie posten diese Bilder auf Instagram, und immer schreiben sie einen Hashtag dazu: #vanlife. Ein Leben im Van. Sie fahren und posten einfach weiter. Und - das ist das Faszinierendste an der Sache - sie verdienen dabei manchmal auch noch Geld.
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