Deutschland: Warum an Flughäfen Kofferchaos herrscht
AUS DEM SPIEGEL
Ausgabe 33/2017
Kofferchaos an deutschen FlughäfenDrei Stunden Wartezeit am Gepäckband
Der Billigwahn im Fluggeschäft trifft neben den Mitarbeitern neuerdings verstärkt auch die Kunden - wenn das Warten auf das Gepäck länger dauert als der Flug.
Geboren in Berlin. Studium der Medizin sowie Neuropsychologie und Geschichte der Medizin. Besuch der Henri-Nannen-Schule. Redakteur beim SPIEGEL seit 2009 im Wirtschafts- und Medienressort.
Glaubt man Fremdenverkehrswerbern aus dem norditalienischen Bergamo, ist die Stadt ein ideales Reiseziel. Ihre Kommune sei "ein Wunder aus Kunst und Kultur", schwärmen die Ferienmanager auf ihrer Website, und "mit einem Billigflug von jeder Ecke Europas in zwei oder drei Stunden" erreichbar.
Die Rückreise kann etwas länger dauern. Fast drei Stunden mussten die Passagiere des Ryanair-Flugs FR 5501 von Bergamo nach Hamburg am Samstag vergangener Woche warten, bis sie nach der Ankunft ihre Koffer in Empfang nehmen konnten.
Wie den Italienurlaubern erging es in den vergangenen Wochen und Monaten vielen Reisenden an deutschen Flughäfen. Nicht nur in Hamburg, auch in Berlin, Düsseldorf und Bremen scharten sich Trauben von Menschen um die Gepäckbänder - in der Hoffnung, dass sich endlich etwas bewegt. Außerhalb der Ankunftshallen türmten sich oft angekommene, aber nicht weitergeleitete Koffer und Taschen zu monströsen Bergen. Die hauptamtlichen, bei Flughafentöchtern oder externen Dienstleistern angestellten Verlader waren der Massen nicht mehr Herr geworden.
Nach Aussagen von Airport-Sprechern fehlte es an Personal, besonders in der Ferienzeit. Geeignete Kräfte mit lupenreinem Leumund, reichlich Muckis und der Bereitschaft zu Schichtdienst seien ohnehin schwer zu bekommen, klagten sie. Außerdem seien Gepäcklader überraschend krank geworden. Das mag alles stimmen, greift aber zu kurz. In Wahrheit zeigt das Kofferdebakel exemplarisch, wohin der grassierende Sparwahn der Branche auch in anderen Servicebereichen langfristig führen könnte: geradewegs ins Chaos.
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Ich habe gerade erst 90 Minuten auf mein Gepäck gewartet, in Tegel, nach einem Flug mit Air Berlin, und das hundemüde, nach 24 Stunden auf diversen Flügen. Hoffentlich nie wieder ...
Ich habe gerade erst 90 Minuten auf mein Gepäck gewartet, in Tegel, nach einem Flug mit Air Berlin, und das hundemüde, nach 24 Stunden auf diversen Flügen. Hoffentlich nie wieder ...
You get what you pay.... ich finde, es muss alles noch schlimmer werden bis die Leute endlich begreifen, dass man nicht für 20 irgendwohin fliegen kann ohne dass das gravierende Auswirkungen auf alle Beteiligten, letztlich [...]
You get what you pay.... ich finde, es muss alles noch schlimmer werden bis die Leute endlich begreifen, dass man nicht für 20 irgendwohin fliegen kann ohne dass das gravierende Auswirkungen auf alle Beteiligten, letztlich auch den Fluggast hat. Was einem inzwischen auch von Firmen wie Tuifly geboten wird ist so unterirdisch, dass ich entweder zu Hause bleibe oder eben etwas mehr für einen vernünftigen Linienflug bezahle.
...da haben Sie wohl leider reicht. Allerdings trifft es in diesem konkreten Fall Menschen, die meist schon ziemlich viel für die Aufgabe ihres Koffers bezahlt haben. "Im*mer*hin ver*lan*gen die meis*ten [...]
...da haben Sie wohl leider reicht. Allerdings trifft es in diesem konkreten Fall Menschen, die meist schon ziemlich viel für die Aufgabe ihres Koffers bezahlt haben. "Im*mer*hin ver*lan*gen die meis*ten Flug*ge*sell*schaf*ten in*zwi*schen von ih*ren Kun*den Zu*schlä*ge für je*des an*ge*mel*de*te Ge*päck*stück von 10 bis 70 Euro, bei Di*rekt*auf*ga*be am Flug*ha*fen kön*nen im Ex*trem*fall so*gar 150 Euro fäl*lig wer*den. Bei sol*chen Prei*sen soll*te der Pas*sa*gier ei*gent*lich er*war*ten kön*nen, dass sei*ne Hab*se*lig*kei*ten kurz nach der Lan*dung ab*hol*be*reit sind."
Zitat von martin_mueller...da haben Sie wohl leider reicht. Allerdings trifft es in diesem konkreten Fall Menschen, die meist schon ziemlich viel für die Aufgabe ihres Koffers bezahlt haben. "Im*mer*hin ver*lan*gen die meis*ten Flug*ge*sell*schaf*ten in*zwi*schen von ih*ren Kun*den Zu*schlä*ge für je*des an*ge*mel*de*te Ge*päck*stück von 10 bis 70 Euro, bei Di*rekt*auf*ga*be am Flug*ha*fen kön*nen im Ex*trem*fall so*gar 150 Euro fäl*lig wer*den. Bei sol*chen Prei*sen soll*te der Pas*sa*gier ei*gent*lich er*war*ten kön*nen, dass sei*ne Hab*se*lig*kei*ten kurz nach der Lan*dung ab*hol*be*reit sind."
...und keinen Direktflug hat, der sollte besser einplanen, dass der Koffer nicht ankommt, denn die Wahrscheinlichkeit ist leider groß. Bei unserem letzten Flug sind wir mit einem der Mitarbeiter ein wenig ins Gespräch gekommen [...]
...und keinen Direktflug hat, der sollte besser einplanen, dass der Koffer nicht ankommt, denn die Wahrscheinlichkeit ist leider groß. Bei unserem letzten Flug sind wir mit einem der Mitarbeiter ein wenig ins Gespräch gekommen und der hat unter vorgehaltener Hand auch zugegeben, dass alles was über Berlin geht, ne Fifty-Fifty-Chance hat, dass es "Probleme" mit dem Gepäck gibt, da dort alles viel zu klein dimensioniert ist. Desweiteren ist es dort auch üblich, dass gelandete Flugzeuge teilweise sehr lange auf die Bodenabfertigung warten müssen. Von unserer Reisegruppe mit 8 Koffern kam dann auch einer erst mit 5 Tagen Verspätung an. Am Serviceschalter sind wir dann auch auf ne 4-köpfige Familie aus der Schweiz gestoßen, von denen kein einziger Koffer ankam...
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