Von Kummer bis Kotzen: skurrile Ortsnamen

Sommerloch auf Hochglanz

Eigentlich ist „Sommerloch“ die umgangssprachliche Bezeichnung für eine nachrichtenarme Zeit in den Medien während der Sommerferien. Das Sommerloch ist aber auch ein Dorf in Rheinland-Pfalz. Und weil der Name Ortsfremde immer wieder dazu animiert, sich neben dem Schild fotografieren zu lassen, bringen die Einheimischen ihr Sommerloch auf Hochglanz.

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Kummer ist verschwunden

Immer Kummer mit dem Ortsschild Kummer. Der kuriose Name animiert den einen oder anderen offenbar dazu, es einfach abzumontieren und mitzunehmen. Ob das begehrte Diebesgut dann einen Partykeller oder ein Gartenhäuschen ziert? So langsam hat man in Kummer, einem Ortsteil der thüringischen Stadt Schmölln, die Nase voll davon, das Schild immer wieder ersetzen zu müssen.

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Nicht, was ihr denkt!

Auch dieses Ortsschild wird regelmäßig geklaut, obwohl man im Dorf ganz legal Souvenirs mit der bairischen Aufschrift "I mog petting" (Ich mag Petting) kaufen kann. Der Ortsname hat aber nichts mit dem zu tun, was viele dabei denken. Er stammt vermutlich aus dem 6. Jahrhundert und geht auf einen bajuwarischen Fürsten namens "Petto" zurück. Aber das will keiner wissen.

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Wo geht es nach Katzenhirn?

"Haben die Leute hier nicht mehr Hirn als eine Katze?" Solche dummen Fragen müssen sich die Bewohner des Ortsteils Katzenhirn im bayerischen Mindelheim oft anhören. Dabei bezieht sich der Name eigentlich auf die Form des umliegenden Geländes, die der Schädelform einer Katze ähneln soll. Der Name existiert schon seit 1492; in einem Rechtsstreit wurde damals darum gestritten, wem Katzenhirn gehört.

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Werbestar Meinkot

Der Ortsname Meinkot geht auf das alte deutsche Wort „Meynekate“ zurück, also „Meine Kate“ (Hütte). Wie dem auch sei: Vor einigen Jahren nutzte ein Toilettenpapierhersteller den Namen für einem Werbespot. Das fanden die Bewohner gar nicht lustig. Der Hersteller entschuldigte sich und schenkte den Ortsvereinen einen einjährigen Vorrat an Toilettenpapier.

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Kotzen und die Ziegen

Beim Wort „kotzen“ denken die meisten an Übelkeit: Der Mageninhalt will eben raus. Doch das weisen die Bewohner des gleichnamigen Ortes in Brandenburg weit von sich. Der Name, erfährt man dort, ist slawischen Ursprungs und leitet sich von „cossym“ (Ort, wo haarige Pflanzen wachsen) oder „cossa“ (Ziege) ab. Wahrscheinlich gab es in Kotzen vor Jahrhunderten also viele der haarigen Vierbeiner.

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Afrika liegt in der Uckermark

Schnee in Afrika? Ja! Allerdings zeigt dieses Bild nicht den verschneiten Berggipfel des Kilimandscharo, sondern das verschneite Afrika in der Uckermark. Als nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 Flüchtlinge dorthin kamen, bauten sie Hütten, die die Bewohner der Gegend an afrikanische Unterkünfte erinnerten. So kam das Dorf in Brandenburg zu seinem Namen.

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Auf nach Amerika

Von Afrika aus geht es über Berlin nach Amerika. Nach etwa 350 Kilometern Richtung Süden ist man am Ziel. Allerdings nicht in den USA, sondern in Sachsen. Mitte des 19. Jahrhunderts mussten dort Arbeiterinnen über den Fluss Mulde, um in ihre Fabrik zu kommen, also ein „großes Wasser“ überqueren – so wie Auswanderer, die nach Amerika wollten. Ob sie die Spinnerei deshalb scherzhaft Amerika tauften?

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Schluss mit Fucking

Der Name der österreichischen Gemeinde geht vermutlich auf Adalpert von Vucckingen zurück, der hier im 11. Jahrhundert lebte. Ein Schnappschuss vor dem Ortsschildnamen, der im Englischen für den Geschlechtsakt steht oder auch als Schimpfwort fungiert, ist bei Touristen sehr beliebt. Oder besser: war beliebt. Denn die Einwohner hatten genug vom Schilderklau und haben ihr Dorf in Fugging umbenannt.

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Oberkotzau ist einen Besuch wert

Wenn ihr noch weitere lustige Ortsnamen kennenlernen wollt, lohnt sich ein Besuch im fränkischen Fernweh-Park in Oberkotzau. Hier findet man Schilder aus Lederhose, Fegefeuer oder Blödesheim – und aus vielen anderen Orten.

Autorin/Autor: Suzanne Cords