Kinotipp

Drama um eine muslimische Sängerin aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum, die während der ethnischen Unruhen im Jahr 2005 den Tod eines Mannes verschuldet. Aus schlechtem Gewissen nimmt sie die Witwe des Toten sowie deren Sohn bei sich auf, ohne ihnen die Wahrheit zu sagen. Zwischen krimihafter Spannung und eindringlichen sozialen Anklagen kreist der eindringliche Film um die Frage, ob und wie eine Versöhnung möglich ist. - Sehenswert ab 14.

Bei den Judo-Weltmeisterschaften in Tiflis droht eine iranische Judoka auf eine israelische Sportlerin zu treffen. Deshalb wird sie von iranischen Funktionären unter Druck gesetzt, eine Verletzung vorzutäuschen und auszuscheiden. Der Polit- und Sport-Thriller nutzt die Spannungsmittel von Zeitdruck und Kampfszenen, um eine heroische Geschichte über (weiblichen) Widerstand gegen ein diktatorisches Regime zu erzählen. Mit kontrastreichen Schwarz-weiß-Bildern und einer intensiven Rauminszenierung macht der Film die Grenzsituation für die Judoka und ihre Trainerin hautnah spürbar. - Sehenswert ab 14.

Auf Anregung ihrer Freundinnen macht sich eine verwitwete Iranerin um die 70 auf die Suche nach einem Mann, um der Liebe noch einmal eine Chance zu geben. In einem Restaurant trifft sie auf einen ebenfalls alleinstehenden Taxifahrer in ihrem Alter und lädt ihn zu sich nach Hause ein. In einer magischen Nacht verstoßen die beiden gegen ziemlich jedes Verbot der Sittenpolizei. Das im tragikomischen Tonfall erzählte Drama feiert eine Rebellion purer Lebenslust, die angesichts der restriktiven Bedingungen umso heller erstrahlt. - Sehenswert ab 14.