Svoboda | Graniru | BBC Russia | Golosameriki | Facebook
Das Studio A24: Eine Erfolgsgeschichte

Kunst des Storytelling

Erst 2012 wurde das Studio gegründet, das hinter Arthouse-Highlights wie „Come on, Come on“, ungewöhnlichen Genrefilmen wie „Hereditary“ und aktuell „Love Lies Bleeding“, Serien wie „Beef“ oder dem „Oscar“-Erfolg „Everything Everywhere All at Once“ steht. Doch in dieser Zeit ist es der Verleih- und Produktionsfirma gelungen, einen wahren Hype um sich zu kreieren. Mit Strategien, die clever die Veränderungen der Filmbranche in der letzten Dekade aufgriffen und nutzten.

Von Jörg Marsilius

Locarno 2024: Egozentrische Eltern & verstörte Kinder

Das Leid von Kindern und Heranwachsenden steht im Zentrum mehrerer Filme, die in Locarno für intensive Diskussionen sorgen. Mal eher verstörend, mal stärker analytisch kreisen die Dramen um seelische Traumata und tragische Verstrickungen. Unter den Erstlingswerken ragt „Der Fleck“ von Willy Hans heraus, weil er einfühlsam die Ängste und Freuden des (Jung-)Seins schildert.

Von Irene Genhart

Es brodelt gewaltig - Iranische Filme

Iranische Filme verstehen sich schon lange darauf, zwischen den Zeilen zu spielen oder die Vorgaben der Zensur listig zu umgehen. In jüngerer Zeit mehren sich Produktionen, die ohne staatliche Erlaubnis gedreht werden und die Widersprüche der Gesellschaft unverblümter, bisweilen sogar knallhart zum Ausdruck bringen. In diesen Filmen spiegelt sich ein Widerstandsgeist, der sich immer weniger einhegen lässt.

Von Christian Horn

Filmkultur News

Disziplin & Kontrolle (VII): „Der Einzelgänger“ von Michael Mann

In seinem Film „Der Einzelgänger“ (1980) zeichnet der US-amerikanische Regisseur Michael Mann die Tragik eines Mannes nach, der sich eine bürgerliche Existenz und die damit verbundenen emotionalen Sicherheiten erkaufen zu können meint. Die Kehrseite seiner Idee von Freiheit und Autonomie ist jedoch eine tiefe Einsamkeit, die seine Versuche von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Von Leo Geisler

Locarno 2024: Im Bann der Katze

Beim 77. Filmfestival in Locarno, das am Mittwoch, 7. August mit dem Historienfilm „Le Déluge“ von Gianluca Jodice auf der Piazza Grande eröffnet wird, laufen insgesamt 225 Filme, davon 104 als Weltpremieren. Bei den illustren Vorstellungen auf der Piazza Grande scheint für Wagemut und Lust auf experimentelles Abenteuer aber nicht viel Platz eingeplant zu sein. In den Wettbewerben könnte es indes spannend werden, unter anderem mit neuen Werken von Ramon Zürcher, Christoph Hochhäusler und Wang Bing.

Von Irene Genhart

Die Welt als Scheibe: Das Überleben von DVD/BD im Streaming-Zeitalter

Der ganze Heimkinomarkt wird von den Streamingdiensten dominiert. Der ganze Heimkinomarkt? Nein! Unbeugsame DVD-, Blu-ray- und 4k UHD-Anbieter hören nicht auf, Netflix & Co. Widerstand zu leisten. Auch wenn es den Massenmarkt für physische Film-Trägermedien nicht mehr gibt, erfreuen sich bestimmte Genres sowie Sammler-Editionen, Mediabooks und andere Formate großer Beliebtheit. Ein Exkurs in jene Bereiche, in denen die Filmwelt noch eine Scheibe ist.

Von Jörg Taszman

Heimlicher Meister der Kinosäle - Peter König Filmdisposition

Wie kommt ein Film in ein bestimmtes Kino, auf eine bestimmte Leinwand? In Deutschland spielen bei dieser Frage nicht nur Filmverleihe und Kinobetreiber eine Rolle; eine wichtige Schaltstelle ist auch ein 2003 gegründetes Unternehmen: die Peter König Filmdisposition. Für rund jede zehnte Leinwand in Deutschland steuert die Agentur die Filmversorgung. Ein Einblick in einen Arbeitsbereich der Kinobranche, der selten im Rampenlicht steht.

Von Reinhard Kleber

„Disziplin & Kontrolle (VI)“: Hundstage

In Sidney Lumets „Hundstage“ (1975) führen zwei Amateure aus der Arbeiterklasse einen Banküberfall aus, deren Scheitern vorprogrammiert ist. Doch gerade deshalb gehört ihnen die Sympathie dieses Vertreters einer besonderen Variante des Heist-Films, in der die Tragik von Außenseitern ins Zentrum gestellt wird. Der sechste Beitrag zum Blog „Disziplin & Kontrolle“ geht den Wurzeln des Films nach, die eine Verwandtschaft zur Sprachgestaltung von Kafka und Dashiell Hammett nahelegen.

Von Leo Geisler

Heitere Bilder, menschliche Untiefen: Comiczeichnerin Camille Jourdy

Die französische Comickünstlerin Camille Jourdy porträtiert in ihren Graphic Novels farbenfroh, aber mit Gespür für menschliche Dramen das ganz normale Chaos, das Leben heißt, festgemacht an markanten Frauenfiguren. Zeitgleich mit der Filmadaption „Juliette im Frühling“ erscheint auch Jourdys Comicvorlage auf Deutsch. Eine Gelegenheit, ihre Erzählwelten zu entdecken.

Von Christian Meyer-Prpöstl

Von zärtlich bis verzweifelt: Filmfestival Karlovy Vary 2024

Beim 58. Filmfestival von Karlovy Vary (28.6.-6.7.2024) wurde an Franz Kafka erinnert, etwa mit der Wiederentdeckung von Werken wie Rudolf Noeltes „Das Schloss“ und Steven Soderberghs Neubearbeitung seines „Kafka“-Films als „Mr. Kneff“. Im Wettbewerb um den „Kristallglobus“ beeindruckten Annäherungen an die kindliche Erlebniswelt, Dramen über Beziehungsprobleme und Kolonialismus.

Von Michael Ranze

Filmfest München 2024: Selbstbewusster Gesamtauftritt

Das Filmfestival München lieferte auch in der Interimsphase vor der Ernennung einer neuen Festivalleitung ein verlässlich hohes Niveau. Dabei überzeugten nicht nur die Auswahl an internationalen Werken, die zuvor in Cannes, Venedig, Sundance und Co. gelaufen waren, sondern nicht zuletzt auch Entdeckungen wie die Weltpremiere „Allen Sunshine“ oder starke Arbeiten des deutschsprachigen Filmnachwuchses.

Von Marius Nobach