Tipps für die HausbarSo erwärmen Sie Ihre Gäste für Eiswürfel
Ein Franken für einen Eiswürfel – wie es gewisse Bars halten: Das muss nicht sein. Hier sind fünf praktische Tipps für die Hingucker im Cocktailglas.
Nach getrockneten Orangenscheiben, drapierten Blumen und Kräuterstängeln scheinen derzeit Eiswürfel die Deko der Stunde auf Getränken zu sein. Dieser Hingucker hat zuweilen seinen Preis: In der Zürcher Bar Barchetta im eleganten Storchen bezahlt man einen Franken pro Stück.
Nicht nur dort werden Würfel mit dem Firmenlogo versehen, das geschieht auch in kleineren Bars: mit einem Messingstempel, das mit dem Logo versehen ist und womit das Eis geschmolzen wird.
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«Der Stempel muss nur Zimmertemperatur haben, das reicht aus», sagt der preisgekrönte Barkeeper Silvan Hug. Er sägte früher Eis von Hand, aber davon kam er weg, weil der Aufwand riesig sei. «Man braucht eine gute Säge, beispielsweise eine Knochensäge. Doch oft schätzt die Kundschaft dies gar nicht. Oder denkt sogar, man wolle sie betrügen, weil ein grosser Eiswürfel viel Platz im Glas einnimmt.» Hug schätzt, dass einer seiner Eiswürfel inklusive Lieferung 2.50 Franken gekostet hätte. Dem Gast habe er das nie verrechnet.
Für Scotch erfunden
Eisstäbe, die perfekt in hohe Gläser passen, bestellen die Barkeeper meist extern, beispielsweise bei Hoshizaki. Ursprünglich stammen diese grossen Eiswürfel aus Japan: Dort ist es Usus, zu einer Flasche Scotch ein Glas mit einem grossen Eiswürfel zu bekommen. Dieser wird permanent – oder je nach Trinkfestigkeit des Gastes – mit dem Schnaps übergossen. Am Ende des Barbesuchs wird so viel abgerechnet, wie aus der Flasche getrunken wurde.
Japanische Barkeeper, wie man in Videos beobachten kann, sind Europäern voraus: Sie hauen mit wenigen Handgriffen die Eisblöcke gleich selber in die gewünschte Form. Das funktioniert nur mit superscharfen Messern, der Fantasie sind bei den Formen keine Grenzen gesetzt.
Erfunden hat die Eiswürfel übrigens ein Arzt: Der Amerikaner John Gorrie wollte 1844 den Patienten eiskalte Getränken auftischen und erfand einen Kühlschrank, der kleine Eiswürfel herstellt.
Weniger Fläche, weniger Schmelzwasser
Die speziellen Eiswürfel sind denn auch nicht nur aus visuellen Gründen wichtig: Je weniger Oberfläche das Eis hat, desto langsamer schmilzt es, und entsprechend weniger verwässert ist der Cocktail.
Sogenannte Shortdrink-Cocktails wie Espresso Martini hingegen kommen ganz ohne Eiswürfel im Glas aus. Die Gläser werden mit Eiswürfeln gekühlt, während das Getränk noch im Becher gemixt wird. Die Flüssigkeit wird abgesiebt, und das Eis bleibt im Mixbecher zurück.
Für das kühle und stilvolle Trinkvergnügen müssen Sie aber nicht auswärts einkehren, sondern können auch daheim den Getränken einen speziellen Touch verleihen. Anbei fünf Tipps, wie Sie Ihre Gäste beeindrucken können:
Silikon & Kugeln
Mit Silikonformen können Sie einfach selber «Ice Art» machen. Kugelformen werden beispielsweise unter dem Namen Golyo Ice Forms gehandelt. Bei den Kugeln füllt man das Wasser oben durch eine ¨¨Öffnung ein. Auch in Iced Coffee macht sich die Kugel sehr gut.
Beeren & Blumen
Die Fläche eines quadratischen Eiswürfels nutzen Barkeeper wie Silvan Hug gerne fürs Anrichten, mit Blumen, Blättchen oder Beeren – was zum Cocktail Sinn mache. Das kann aber auch im Innern des Eiswürfels passieren: Legen Sie in einen herkömmlichen Eiswürfelbehälter Kräuter oder Blumen und füllen Sie mit Wasser auf. Die Farben sehen im Glas wunderbar aus. Nicht nur in alkoholhaltigen Drinks, sondern auch bei kindertauglichen Getränken punkten Sie damit.
Steine & Metall
Verwenden Sie Dauer-Eiswürfel, sie sind aus Metall oder schönem Stein. Sie sollten nach dem Gebrauch mit kochendem Wasser desinfiziert werden, bevor sie wieder in den Tiefkühler wandern. Achtung beim Trinken: Die Steine kommen schnell ins Rutschen und können Zähne beschädigen.
Tempo & Wärme
Klingeln die Gäste bereits an der Tür und sind die Eiswürfelbehälter noch leer, nehmen Sie heisses Wasser, das gefriert schneller.
Express & Champagner
Haben Sie regelmässig viele Gäste, drängt sich eine eigene Eiswürfelmaschine auf – damit lässt sich auch der Champagnerkübel leicht füllen.
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