Tipp für Helfer bei Suche nach Fünfjährigem in Saarbrücken

Mutter des vermissten Mathis (5): Wer ihn findet, soll Hoppe-hoppe-Reiter singen

Mathis
Diane T., die Mutter des kleinen Mathis
von Ulrich Vonstein

Update, 9. Oktober:

Leider war alle Hoffnung vergebens, der kleine Mathis ist tot. Der Junge ist in der Saar ertrunken.

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Suche nach Mathis: „Diese Wartezeit ist sehr, sehr schlimm für uns“

Flugblatt
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Dieser Arikel wurde am 6 Oktober veröffentlicht:

Sie geben die Hoffnung nicht auf! Seit vier Tagen ist der kleine Mathis verschwunden, Polizei und Freiwillige suchen in Saarbrücken mit großem Aufwand nach dem kleinen Jungen. Die Sorge wächst, dass dem autistischen Jungen etwas zugestoßen ist. Seine Mutter spricht jetzt in einem Interview darüber, was sie bewegt und welche Tipps sie den Helfern gegeben hat.

Diane T. ist um Fassung bemüht, als sie den Fünfjährigen beschreibt. Als sie darüber spricht, was sie fühlt. Sie wolle positiv bleiben, sagt die Frau tapfer. „Wir müssen alles tun, was uns Mathis zurückbringen kann“, sagt sie. Sie sei ein gläubiger Mensch, daher gebe sie die Hoffnung nicht auf. Sie glaube fest daran, dass ihr Sohn gefunden wird. Leise sagt sie: „Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange. Diese Wartezeit ist sehr, sehr schlimm für uns.“

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Mehrfach bedankt sie sich im Gespräch bei den vielen Helfern, die die Familie bei der Suche nach dem Kind unterstützen. „Ich wünsche mir, dass die Menschen dort draußen die Hoffnung nicht verlieren und dass sie weiterhin helfen“, sagt sie.

Mathis' Familie dankt Helfern in Saarbrücken: „Wir spüren, dass wir nicht allein sind“

Die große Hilfsbereitschaft freut sie sehr, macht sie auch ein wenig verlegen. „Es ist sehr nett von den Menschen“, erklärt Diane T. zurückhaltend. „Ich finde nicht die richtigen Worte, aber wir sind sehr dankbar. Wir spüren, dass wir nicht allein sind“, verrät sie. „Wir möchten jedem einzelnen Menschen sehr herzlich danken. Das hilft uns, alles zu verkraften und die Hoffnung nicht zu verlieren.“

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Viele Menschen beschäftigt besonders, dass Mathis in seiner Entwicklung verzögert ist. Der Fünfjährige ist autistisch veranlagt, er spricht nicht. Die Polizei hatte anfangs darauf hingewiesen, dass Mathis vor Fremden weglaufe. In sozialen Medien existieren viele Falschmeldungen. Diane T. stellt im Gespräch mit RTL einiges klar.

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Mutter des Vermissten überzeugt: „Wenn er seinen Namen hört, wird er rauskommen“

Spielplatz
Der Fünfjährige verscwhand am 2. Oktober nach einem Besuch auf diesem Spielplatz

Sie gehe nicht davon, aus, dass sich der Junge bewusst versteckt habe. Er liebe es, fangen zu spielen. Vor anderen weglaufen, ja – aber so, dass es ein Spiel bleibt, nicht, um sich abzusetzen. „Wenn er wegrennt, guckt er, dass du ihm nachläufst“, beschreibt sie. „Er ist sehr gern unter Menschen. Und er mag es, frei herumzulaufen.“

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Außerdem sei Mathis sehr neugierig. „Wenn er seinen Namen hört, wird er rauskommen“, ist Diane T. überzeugt. „Wenn er die Kraft dazu hat“, ergänzt sie leise. Sie glaubt, dass ihr Junge geschwächt sein wird, vielleicht dehydriert, deswegen die leisen Zweifel.

Wer Mathis findet, soll Hoppe-hoppe-Reiter singen

Weiter keine Spur von vermisstem Fünfjährigen
Taucher suchten in Saarbrücken auch in der Saar nach dem vermissten Jungen.
bub geh, dpa, BeckerBredel

Bei der Suche nach Mathis haben viele Helfer Luftballons dabei. Das hat seinen Grund, berichtet die Mutter. Er spielt sehr gern mit Luftballons, sagt sie. Sollte jemand das Kind sehen, hat sie einen Tipp: „Er liebt das Lied ‚Hoppe-hoppe-Reiter‘. Wenn man das singt, wird ihn das beruhigen“, vermutet sie.

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Sie möchte, dass der Suchradius ausgedehnt wird. Zudem kann sich die junge Frau nicht vorstellen, dass ihr Sohn freiwillig in die Saar gegangen sein könnte. „Er mag Wasser“, sagt sie. „Aber ihm gefällt klares Wasser, wie im Schwimmbad.“ Das Wasser der Saar hingegen sei dunkel, das interessiere Mathis nicht, glaubt sie fest.

Sorge um Mathis wächst: „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird es lebensbedrohlich für ihn“

Die Suche soll am Wochenende intensiv fortgesetzt werden. Neben jeweils einer großen Aktion am Vor- und Nachmittag ist für Samstag zu einem Schweigemarsch aufgerufen worden. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Kind noch immer vermisst wird. Zumal er keine Gefahren abschätzen könne. „Wenn er etwas sieht, was ihn interessiert, rennt er einfach los.“ Er wisse nicht, dass er nicht auf die Straße laufen darf, wenn ein Auto kommt. „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wird es lebensbedrohlich für ihn“, sagt Diane T. besorgt.

Am Ende des Gesprächs betont Diane T. erneut, wie dankbar sie allen sei, die ihre Familie unterstützen. „Ich möchte allen Danke sagen, die helfen.“ Das helfe ihr, weiter an eine erfolgreiche Suche zu glauben. Denn: „Das Wichtigste ist, dass wir ihn finden.“