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Auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken

Gladbeck

Das Netz der Vestischen Straßenbahnen war viele Jahrzehnte zweigeteilt: Es gab ein Westnetz mit Bottrop als Zentrum und ein Ostnetz, das unter anderem die Strecken in Recklinghausen, Herten und Gelsenkirchen-Buer umfasste. Mittendrin lag Gladbeck, an dessen Bahnhof Ost nur wenige Meter Gleis für eine Verbindung fehlten. Die Reichsbahn hatte eine Kreuzung untersagt. Erst der Zweite Weltkrieg brachte Bewegung in die Sache, und zunächst durften zumindest Wagen ohne Fahrgäste zwischen den Netzen ausgetauscht werden. 1957 wurde dann auch Linienbetrieb möglich.

Gladbeck mit seinen heute gut 75.000 Einwohnern hätte alleine wahrscheinlich niemals ein Straßenbahnnetz aufbauen können, schon gar kein so großes, wie es bis Anfang der 1960er-Jahre bestand. In der Innenstadt trafen sich vier Streckenäste, die nach Bottrop/Oberhausen, Kirchhellen/Zweckel, Gelsenkirchen-Horst und GelsenkirchenBuer/Scholven führten. In einem ersten Schwung wurde das Netz 1963-65 ausgedünnt, 1976 kam die Strecke nach Bottrop und als Letztes 1978 die Verbindung von Buer über Gladbeck nach Horst. Einen Betriebshof gab es im Stadtgebiet nie.

 

Literatur

  • Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 4: Ruhrgebiet. Freiburg 1994 (S. 376-415)
  • Axel Reuther (Hrsg.): Die Vestische. Strassenbahn Magazin Special 25. München 2013
  • Klaus Oehlert-Schellberg: Die Vestischen Straßenbahnen. Nordhorn 1995
  • Ralph Bernatz / Klaus Giesen: Die Zehn. Herten/Bottrop 2014