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Auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken

Herten

Mit seiner zentralen Lage im Vest bzw. Kreis Recklinghausen war Herten prädestiniert für den Betriebsmittelpunkt der Vestischen Straßenbahnen. Vom Stadtzentrum führten Schienenachsen in drei Richtungen, nach Recklinghausen, Gelsenkirchen-Buer sowie Wanne-Eickel. Der Betriebshof bzw. die spätere Hauptwerkstatt an der Clemensstraße blieben bis zum Ende des Trambetriebs in Herten am 31. Mai 1981 bestehen. Die Stilllegung kam genau 80 Jahre und drei Wochen nach Eröffnung der ersten Strecke.

Relikte aus dieser Zeit sind heute sehr spärlich. Immerhin haben die Vestischen Straßenbahnen vor ihrer Hauptverwaltung an der Westerholter Straße ein Oldtimer-Fahrzeug aufgestellt, den Auszubildende restauriert hatten.

Mit heute rund 62.000 Einwohnern ist Herten die größte deutsche Stadt ohne ÖPNV auf der Schiene. Eine Wiedereinführung der Straßenbahn ist zwar nicht in Sicht, aber in den nächsten Jahren sollen in Herten Mitte und Westerholt zwei neue Bahnstationen gebaut werden, an denen die S-Bahn-Linie S9 halten wird.

 

Literatur

  • Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 4: Ruhrgebiet. Freiburg 1994 (S. 376-416)
  • Klaus Oehlert-Schellberg: Die Vestischen Straßenbahnen. Nordhorn 1995
  • Axel Reuther (Hg.): Die Vestische. Strassenbahn Magazin Special 25. München 2013
  • Vestische Straßenbahnen (Hrsg.): Auf Linie. Menschen, Mobilität und mehr – 100 Jahre Vestische. Essen 2001
  • Ralph Bernatz: Die Eins – Die Geschichte der Straßenbahn Recklinghausen-Herten-Wanne. Herten 2012
  • Ralph Bernatz: Die Sieben – Mit der Vestischen von recklinghausen nach Herten. Herten 2010