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Auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken

Iserlohn

In der Stadt im Märkischen Kreis mit heute rund 93.000 Einwohnern fuhr von 1901 bis 1959 die Straßenbahn. Die Westfälischen Kleinbahnen, aus denen 1942 die Iserlohner Kreisbahn hervorging, entwickelten ihr Netz entlang einer Achse, die von der Hagener Stadtgrenze im Westen über Letmathe, Iserlohn und Westig nach Niederhemer reichte. Abzweige reichten nach Nachrodt sowie über Dahle nach Altena. 1928 erreichte der Meterspur-Betrieb mit 48,3 km Streckenlänge seine größte Ausdehnung.

Die nach Ende des Zweiten Weltkriegs erforderliche Modernisierung von Strecken und Fuhrpark sowie die meist ungünstige Trassierung am Straßenrand führte bald zur Entscheidung, den Schienenverkehr auslaufen zu lassen. Das betraf auch den Gütertransport, der über zahlreiche Firmenanschlüsse und zwei Übergabebahnhöfe verfügte. In der Grüne ist noch die Kreisbahnbrücke vorhanden, die dem Austausch der Güterwagen mit der Reichs- bzw. Bundesbahn diente.

Die Iserlohner Tram-Geschichte wird überschattet durch den bis heute schwersten Unfall, an dem eine Straßenbahn in Deutschland beteiligt gewesen ist. Ein Kreuz und eine Gedenktafel in der Grüne erinnern an das tragische Ereignis aus dem Jahr 1924, als 26 Menschen ihr Leben verloren.

 

Literatur

  • Rolf Löttgers / Wolfgang R. Reimann: Von Hohenlimburg nach Hemer und Altena. Hövelhof 2015
  • Rolf Löttgers / Wolfgang R. Reimann: Kleinbahn Westig-Ihmert-Altena und Iserlohner Güterbahn. Hövelhof 2015
  • Peter Müller / Günter Stalp: Unsere gute alte Straßenbahn. Iserlohn 1996
  • Gerd Wolff / Lothar Riedel: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 5: Nordrhein-Westfalen – Nordwestlicher Teil. Freiburg 1998 (S. 100-123)
  • Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 3: Westfalen. Freiburg 1990 (S. 112-131)
  • Axel Reuther: Straßenbahnen und Bügeleisen. In: Unvergessene Straßenbahnen. Straßenbahn Magazin Special 11. München 2003 (S. 42-49)