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Auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken

Mettmann

Dass der zwischen Wuppertal und Düsseldorf gelegene Landkreis Mettmann einen eigenen Straßenbahnbetrieb erhielt, ist einem Kuhhandel zu verdanken. Das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk RWE tauschte das Recht, eine Stromleitung zwischen Essen und dem Kraftwerk in (Solingen-) Müngsten zu verlegen, gegen die Einwilligung, auf eigene Rechnung Straßenbahnstrecken im Dreieck zwischen (Düsseldorf-) Grafenberg, (Wuppertal-) Dornap und (Velbert-) Tönisheide einzurichten.

Von 1909 an gab es in Mettmann eine Tram, zunächst betrieben von der Kreis Mettmanner Straßenbahn. In der dünn besiedelten Region mit langen Überlandstrecken war – anders als in den Großstädten während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – kein Gewinn einzufahren. Anlagen und Konzession wechselten im April 1937 den Besitzer. Seitdem sorgt die Düsseldorfer Rheinbahn für den öffentlichen Nahverkehr im Kreis. Die Übernahme erfolgte mit dem erklärten Ziel, das 34 km umfassende regelspurige Tramnetz so schnell wie möglich auf Busbetrieb umzustellen, was dann bis 1952 auch geschah.

Von den meist am Straßenrand verlegten Schienen ist nichts mehr geblieben. Der Betriebshof Mettmann an der Bismarckstraße wurde abgerissen. Markantestes bauliches Relikt sind die Reste eines Bahndamms auf freiem Feld zwischen Mettmann und Wülfrath. Ein restaurierter historischer Triebwagen wartet noch darauf, wieder als Denkmal öffentlich im Stadtgebiet aufgestellt zu werden.

 

Fundstellen

 

Literatur

  • Wolfgang R. Reimann: Aus der Chronik der Mettmanner Straßenbahnen. Berlin 1998
  • Dieter Höltge / Michael Kochems: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 9: Niederrhein. Freiburg 2004 (S. 206-221)