Svoboda | Graniru | BBC Russia | Golosameriki | Facebook
Auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken

Wuppertal: Vorwerk

Stillgelegt: 1959
Status: Keine Relikte mehr vorhanden

[01] Anschlussgleis der Firma Vorwerk an der Oberen Lichtenplatzer Straße
September 1994  © Sebastian Köthe

Inzwischen befindet sich an dieser Stelle ein Hornbach-Baumarkt – doch jahrzehntelang lagen noch Schienen auf dem Gelände der Firma Vorwerk & Sohn. Sie war treuer Kunde der Güterbetriebe der Wuppertaler Stadtwerke bzw. deren Vorläufer, der Barmer Bergbahn. Ein erster Anschluss war bereits 1904 von der Oberen Lichtenplatzer Straße her eingerichtet und in den Folgejahren erheblich ausgebaut worden. Bis zur Stilllegung der Meterspurstrecke von Lichtscheid zum Bahnhof Ronsdorf am 6. September 1959 wurde der Anschluss genutzt.

Vorwerk & Sohn produzierte am Barmer Standort Gummiprodukte und erhielt dafür unter anderem große Ladungen an Industrieruß als Rohstoff für die Reifenherstellung. Die Transporte erfolgten seit 1932 mit Rollwagen, also regelspurigen Güterwagen, die auf einem meterspurigen Fahrgestell aufgebockt wurden. Auf dem Werksgelände hielt Vorwerk einen eigenen Arbeitstriebwagen bereit, um die Waggons zu rangieren. Es handelte sich um den umgebauten Tw 51 (Baujahr 1907), der zuvor bei den Bergischen Kleinbahnen in Diensten stand. Der im Vergleich zu der zu bewegenden Güterlast viel leichtere Straßenbahnwagen wurde extra mit Steinen beladen, damit er Grip auf den Schienen erhielt und die Fracht vom Fleck bekam.

Auf dem Stadtplan markiert ist die Fundstelle auf dem Teil des Vorwerk-Firmengeländes, das in den 2000er-Jahren mit dem Hornbach-Baumarkt vollständig überbaut worden ist.

Stadtplan auf Openstreetmap

 

Literatur

  • Wolfgang R. Reimann: Straßenbahn und Güterverkehr zwischen Rhein, Ruhr und Wupper. Berlin 2004
    (S. 142-144)
  • Bernhard Terjung: Straßenbahnen in Wuppertal. Nordhorn 1997 (S. 137, 256, 266)
  • Eckehard Frenz / Wolfgang R. Reimann: Tram-Revue Wuppertal 1952-1962. Wuppertal 2010 (S. 100)