Vor zwei Wochen, kurz nach dem zweiten Advent, erlebten eine Firma in Bad Soden bei Frankfurt und die Besitzer dreier Wohnungen in Ostdeutschland eine Ankunft der anderen Art. Ungebetene Gäste, Polizisten, standen vor der Tür. In den Händen Hausdurchsuchungsbeschlüsse.

Sie waren einem hässlichen Verdacht auf der Spur, dem des Geheimnisverrats. Derlei erzählen lässt sich alle Tage. Aber nicht immer ist der angebliche Verräter so prominent wie dieser: der ADAC. Der ADAC, ein angeblicher Werkspion, wie das? Nun, der Großverein mit mehr als fünfzehn Millionen Mitgliedern hilft nicht nur Autofahrern aus jedem Schlamassel. Er ist auch, mit 1,4 Milliarden Euro Umsatz, ein ausgewachsener Konzern, der Versicherungen anbietet, Finanzdienstleistungen und eben auch einen Verlag unterhält, den ADAC Verlag. Welcher wiederum eine Tochter hat, die Bad Sodener Carto Travel. Zurzeit hält der Club-Verlag daran fünfzig Prozent der Anteile; zum 1. Januar 2005 übernimmt er ganz.