In einem geradezu kathartischen Akt hat Christian Kracht den autobiografischen Untergrund seines Werks freigelegt und in der ersten der drei Vorlesungen von einem sexuellen Missbrauch berichtet, der ihm als zwölfjähriger Schüler der kanadischen Lakefield College School widerfahren war. Damals hatte ihn der Schulpastor, Keith Gleed, in sein Haus bestellt: Der schüchterne Junge aus der Schweiz, dem seine Mitschüler den Spitznamen "Heidi" verpasst hatten, musste sich ausziehen, dann hat der Pastor den Gürtel seiner eigenen Hose gelöst und ihm sieben, acht Streiche auf den nackten Hintern gegeben. "Ich sollte noch eine ganze Weile so gestriemt und schluchzend verharren und mich nicht umdrehen, so die Anweisung von Pastor Keith Gleed. Ich hörte ihn leise stöhnen, und ich muss heute annehmen, dass er sich, hinter mir stehend, sein Schlagwerk und den schmächtigen, nackten Knaben vor sich gebeugt betrachtend, selbst befriedigt hatte."