Geschichte vergeht nicht. Unlösbar sind die polizeilichen Gewaltexzesse gegen Schwarze in den USA mit der Sklavenhaltervergangenheit der Südstaaten verbunden, mit dem europäisch-amerikanischen Sklavenhandel früherer Jahrhunderte, der kolonialen Ausbeutung Afrikas in jeder ihrer Facetten. Die meisten Länder des Westens (und ebenso viele der arabisch-islamischen Welt) hatten Anteil an der Misshandlung und Erniedrigung der Afrikaner – ihrer Erniedrigung zu Handelswaren, ihrem Freiheitsverlust, ihrer Qual. Das ist der Grund, warum sich die aktuelle Empörung über den Tod zweier schwarzer Amerikaner bei ihrer Festnahme (beileibe keine Ausnahmefälle) so schnell entgrenzt hat und sich nun auf alle symbolischen Zeugen der Vergangenheit wirft – insbesondere auf Denkmäler und regionale Nostalgietraditionen, die Sklaverei immer noch zu feiern, zu verharmlosen oder arglos-arglistig zu verschweigen scheinen.