Anke Schimmelpfennig will etwas tun. Und wenn sie Stoffhasen häkelt. "Was soll ich immer nur zu Hause rumsitzen?", fragt sie. Seit sechs Jahren ist die 58-Jährige arbeitslos. Früher war sie in der Pflege tätig, doch damit war nach mehreren Bandscheibenvorfällen Schluss. Mit Anfang 50 war sie zu krank für den Job, zu jung für die Rente. Eine andere Stelle, die körperlich weniger anstrengend ist, fand sie nicht. "Ich bin keine Bürotussi", sagt Schimmelpfennig, "ich will etwas mit Menschen machen."

Nach vier Jahren erfolgloser Stellensuche vermittelte ihr das Jobcenter schließlich einen Platz in der Kreativgruppe der Ländlichen Arbeitsförderung Prenzlau (LAFP). Mit sieben weiteren Teilnehmern sitzt sie am Mittwoch vor Ostern um einen langen Tisch, jeder hat eine Box mit Garn, Wolle und Stoffen vor sich. Während Schimmelpfennig einen Hasen aus weißer Wolle häkelt, nähen zwei andere Kissen in Herzform. Wie die Stofftiere gehen sie später als Spende an die Kinderkrebshilfe. Es ist der Versuch, Langzeitarbeitslosen wie Schimmelpfennig wieder ein wenig Halt zu geben. LAFP-Geschäftsführer Thomas Holbe sagt: "Wer so lange ohne Job ist, verliert Selbstvertrauen und soziale Kontakte. Gesundheitliche Probleme verstärken sich eher noch."