Rotorenknattern über Bernsdorf in der Lausitz, kurz übertönt die Luftwaffe das Vogelgezwitscher. Ein Bundeswehrhubschrauber landet auf einer Wiese unweit einer Kita namens Kinderland. Das Landemanöver soll aufmerksam machen auf das neue Bataillon, das sich nun am Ortsrand ansiedelt. Ein paar Anwohner haben sich versammelt, die Kitakinder gucken vom Garten aus zu.

Auch politische Prominenz ist an diesem Mittwoch vergangener Woche gekommen. Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) haben sich auf einem verwilderten ehemaligen NVA-Gelände vor zwei Mikrofone gestellt. Kretschmer betont die Wichtigkeit der Arbeitsplätze, die mit dem neuen Logistikbataillon 471 in die Strukturwandelregion kämen. Pistorius sagt, man brauche so etwas, um "unsere Kriegstüchtigkeit" zu erhöhen. Da ist es wieder, das K-Wort. Es fällt immer wieder in den Reden des Verteidungsministers. Und der Ministerpräsident hat schon öfter gesagt, dass er es nicht möge. Das deutet er auch hier an. Die Menschen in Sachsen, das schwingt in solchen Momenten mit, reagierten empfindlich auf das neue Aufrüstungsvokabular.