Ostern ist vorüber – und nun? Haben wir einen kleinen Privatanteil an dem Auferstehungsgeschehen nehmen können, oder sind wir umgehend in den alten Trott zurückgefallen? Dreimal darf geraten werden ... Kurz ist der Himmel aufgerissen, dann hat er sich wieder geschlossen und sitzt jetzt wieder fest wie in Baudelaires berühmtem Gedicht Der Deckel auf dem Kochtopf, in dem das Alltagsleben trübe vor sich hin simmert. "Der Himmel! Schwarzer Deckel des großen Topfes, / darin kaum wahrnehmbar die ungeheure Menschheit kocht."

Ein Freund erzählte jüngst von seinem Hund, einem übrigens schon recht alten Hund, der bei kurzem Halt an der Autobahn aus dem Wagen sprang und sofort begeistert dem grünen Dickicht am Raststättenrand entgegengaloppierte – in der Hoffnung auf was auch immer, jedenfalls auf etwas ganz Neues, Prickelndes, Köstliches. Das Abenteuer ruft! Und wer von uns Menschen würde nicht auch gerne wie dieser Hund einfach aus seinem gewohnten Leben springen und neuen ungeahnten Abenteuern entgegenstürmen? Indes tun wir das nie – fast nie –, und schon gar nicht ohne Plan. Wahrscheinlich bleiben wir bei geöffneter Tür im Auto sitzen und atmen nur sehnsüchtig die freie Luft, ohne eine Probe auf die Freiheit zu machen.