Ein Fürstinnenhaus in Rom sieht aus wie viele Häuser hier: verwitterte Fassade, eine Baustelle davor. Ein Angestellter geleitet durch ein Entree, rechts ein Andy Warhol. Im zweiten Entree wartet man, während Gloria von Thurn und Taxis im Nebenzimmer telefoniert (es geht um Geldanlagen). Die Fürstin, wie sie sich nennt, 64 Jahre alt, sagt zur Begrüßung: Wir gehen zum Mittagessen raus, Sie haben keine Angst, Moped zu fahren? Unten parkt ihre Vespa. Links an den Staus vorbei, mit doch recht hoher Geschwindigkeit, erklärt sie, dass sie noch kurz zur Messe muss. Beten will sie allein in einer prunkvollen Seitenkapelle der Basilika Santa Maria Maggiore. Wieder auf dem Moped, hat die Fürstin eine Idee: ein Abstecher zu einer Galerie. Dort stellt ein junger Künstler Ölgemälde aus. Gefällt ihr das schwarze oder das rote besser? Sie überlegt. Wie viel kosten sie?, fragt sie die Galeristin. Eine halbe Million. Die Fürstin sagt, Sie können mir ja mal eine Mail schicken.