Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 24/2024.

Im vergangenen Herbst habe ich mir den Film Dune 2 angeschaut, einen Science-Fiction-Blockbuster über einen jungen Freiheitskämpfer, der gegen ein Unrechtsregime kämpft. Christopher Walken, 81, spielt den Imperator, eine richtige Arschgeige, borniert, hochmütig, letztlich der alte weiße Sack, der die Welt mit seinen Allmachtsfantasien verschandelt hat und jetzt einer besseren Zukunft im Weg steht.

Ich fand Christopher Walken, den Star aus Filmen wie The Deer Hunter und Pulp Fiction, immer ziemlich cool und war ein wenig traurig, dass er so eine Rolle spielen muss. Und noch trauriger hat mich gemacht, dass er diese Rolle sehr überzeugend spielt und dass es vermutlich auch gar nicht anders sein kann. Männer, die andere ausbeuten, unterdrücken und dabei so tun, als wäre das ihr gutes Recht, stellt man sich heutzutage nun mal so vor: alt, weiß, mächtig, selbstgerecht. Die Rolle des reaktionären Blödmanns kann man nicht mit einem 30-Jährigen besetzen.