Die Bewohner von Mallorca und Barcelona sind wütend. Sie zahlen mit ihrer Lebensqualität für den Spaß von Touristen, die sich wie Kolonisatoren benehmen.
Die Schriftstellerin Nora Bossong hat einen Roman über Magda Goebbels geschrieben. Er wirkt stellenweise, als sei er von KI geschrieben worden. Vielleicht ja mit Absicht.
Wenn wir Angst spüren, haben wir uns dem Unglück vielleicht längst in die Arme geworfen. Bei keinem anderen berührt einen diese Beklemmung so stark wie bei Franz Kafka.
Der vor 100 Jahren gestorbene Joseph Conrad sezierte in seinen Romanen und Erzählungen die Abgründe der Moderne. Ohne seine Stoffe und Motive gäbe es auch kein Hollywood.
Was war das bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris: Gotteslästerung oder Kunstlästerung – oder gar Geschichtslästerung? Nun, alles davon wäre gestattet.
Entweder wird das 49-Euro-Ticket teurer, oder die Bahn bleibt marode, meint Christian Lindner. Was kommt als Nächstes: Zusatzabgaben für eine funktionierende Klospülung?
Manfred Lütz hat ein Buch über die Ewige Stadt geschrieben. Ohne Frage handelt es sich um katholische Tendenzliteratur. Aber sie hat nichts Biederes, nichts Bequemes.
In Frankreich sind die Alpen noch viel purer als ihr übernutzter Rest. Unser Autor erlebt große Seen, große Ruhe, große Hunde – und ein im Sommer vergessenes Land.
Das Sylter Gegröle zeigt, wie rechtsradikale Ideen in beschwingten Pop verwandelt werden können. Die Gefahr, die darin steckt, wird politisch weithin unterschätzt.
Was passiert beim Träumen? Und was hat es zu bedeuten? Sieben Autorinnen schreiben darüber, wie die Beschäftigung mit diesem Rätsel den Menschen seit je beherrscht.
Von Alexander Cammann, Jens Jessen, Ijoma Mangold u. a.
Mit Sommerfestivals sollen Kunst und Tourismus sich gegenseitig retten. Das Problem: Plötzlich müssen Opern auf dem Wasser inszeniert werden. Ein Vorschlag zur Belebung
Der Zeitgeist baut uns ein Gefängnis aus nichtssagenden Formeln. Wer wirklich etwas sagen will, muss ausbrechen. Hier also: eine Sammlung der gegenwärtigsten Plattitüden
Früher war nicht alles besser, aber alles wurde geflickt – von den Leuten selbst: Das neue Recht auf Reparatur könnte eine befriedigende Tätigkeit zurückbringen.
Woody Allens Kriminalkomödie "Ein Glücksfall" spielt in den besten Pariser Kreisen – und ist selbst ein Glücksfall. Es ist sogar der beste Allen-Film seit langer Zeit.
Beleidigte Journalisten, Paranoiker in den sozialen Netzwerken: Die brodelnde Gerüchteküche um die kranke Kate verrät etwas über den Zustand der Gesellschaft.
Ansichten, die einem nicht passen, gelten schnell als undemokratisch. Die Leipziger Buchmesse wird zeigen, wie viel Freiheit abweichenden Positionen zugestanden wird.
Die ostdeutsche Dichterin und Büchnerpreisträgerin Elke Erb experimentierte wild und virtuos. Mit ihr verliert die Poesie ihre eigenwilligste Stimme. Ein Nachruf
Die Böll-Stiftung hat Masha Gessen nun doch eingeladen. Gessen war stoisch, die Vertreter der Stiftungsleitung aufgeregt, das Publikum größtenteils auf Gessens Seite.
Die jüngste Null-Debatte entzündet sich an einem Weihnachtsbaum, den eine Kita nicht aufstellen will. Kein Anlass, irgendeine christliche Leitkultur bedroht zu sehen.
Seit Langem wird das Warenhaus für tot erklärt, die Insolvenz der Signa-Gruppe bedroht dessen Existenz nun wirklich. Keine Institution bot so viel Hoffnung. Ein Nachruf
Wie erklärt man seinen Kindern, dass Thomas Gottschalk der glamouröseste aller deutschen Fernsehshowmaster war? Eine Betrachtung der letzten Folge von "Wetten, dass..?"
Hier sind es Margaret Atwood, Haruki Murakami, Ngũgĩ wa Thiong’o und Stendhal, Isabel Allende, Kafka, Olga Tokarczuk und Heinrich Böll. Außerdem Dante. Und, ja: Die Bibel
Von Ronald Düker, Florian Eichel, Karl-Markus Gauß u. a.
Diese Libertinage! Josefine Kitzbichler und Markus Bernauer haben eine umfangreiche Anthologie über Erotik in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts erstellt.
Einige Technoclubs der Hauptstadt sollen einer Autobahn weichen. Aber was wäre so schlimm daran? Es gibt ja noch das Fernsehen, das feiert den Mythos Berlin immer weiter.
Der Film "Jeanne du Barry" über Ludwig XV. und seine Mätresse bietet bravouröse Starauftritte – und verschweigt doch Entscheidendes über seine Protagonistin.
Iwan Schmeljows wieder aufgelegter Roman über Traum und Trauma der Oktoberrevolution ist eine Entdeckung. Er beschreibt die Realität der Auslöschung in Nahaufnahme.
Philipp Oehmke liefert mit seinem Roman "Schönwald" den aktuellen deutschen Gesellschaftsroman. Der handelt vom Schuldbewusstsein – und vom moralischen Maximalismus.
Räuspern, Bellen, Prusten: Nirgends fällt uns das Schweigen schwerer als im Theater oder im Konzert. Warum bloß? Und welche Arten des theatralischen Hüstelns gibt es?
Mit dem Verbot der Treffen der Golf-GTI-Bastler in Maria Wörth endet eine großartige Ära der benzinseligen Autokultur. VW entscheidet sich für einen heiklen Kompromiss.
Machen Sie sich keine Illusionen, mahnt unser Autor: Ein blühender Garten bedarf minutiöser Planung und einer ganzen Menge Herzblut. Warum er das unbedingt wert ist.
Die Gemäldegalerie in Berlin zeigt – beinahe – das Gesamtwerk des Hugo van der Goes, Meister der altniederländischen Malerei. Es ist eine erstaunliche Wiederentdeckung.
In der deutschen Buch- und Medienlandschaft dürfte es kaum jemanden geben, der den Anwalt und Autor Joachim Kersten nicht kannte. Nun ist er gestorben. Ein Nachruf
Viele Rentner erhoffen sich endlich Zeit, um sich selbst zu verwirklichen. Doch eigentlich müssten sie das schon früher tun – auch, um die Altersdepression zu verhindern.
Die Kunstszene hat Kritik zuletzt gerne für überholt erklärt. Nach der Attacke des Choreografen Marco Goecke auf eine Kritikerin steht das Publikum aber auf ihrer Seite.
Der Regisseur Damien Chazelle, der in "La La Land" Hollywood besingen ließ, trauert in seinem neuen Film "Babylon" der alten Traumfabrik nach. Ach, schöne Stummfilmzeit!