Rund um die EM-Partie von Deutschland gegen Ungarn in Stuttgart hat die Polizei mehr als 30 Strafanzeigen aufgenommen. Dies sei wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz geschehen, zudem hätten ungarische Fans den Hitlergruß gezeigt, teilte die Stuttgarter Polizei mit. Vor, während und nach dem Spiel habe es jedoch keine größeren Vorkommnisse gegeben, teilten das Polizeipräsidium Stuttgart sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart mit. 

Auf dem Weg Richtung Stadion zündeten Fans beider Mannschaften den Angaben zufolge immer wieder Nebeltöpfe. Zudem soll ein deutscher Fan vor dem Spiel, während der Fahrt durch den Schwanenplatztunnel, von einem offenen Doppeldeckerbus aus mehrere Kabel von der Decke des Tunnels gerissen haben. Der Tunnel an der Bundesstraße 14 war vorübergehend gesperrt. 

Ungarische Fans sollen unterdessen beim Fanmarsch den Song L'Amour Toujours von DJ Gigi D'Agostino angestimmt und ein "Free Gigi"-Banner hochgehalten haben, berichtete der Tagesspiegel. Das Lied hatte zuvor in einem Video bundesweit für Empörung gesorgt, weil eine Gruppe junger Menschen bei einer Feier auf Sylt darin rassistische Parolen gegrölt hatte.

Bei der Kontrolle von rund 60 deutschen Hooligans seien bei zwölf Menschen Passivbewaffnung und Vermummungsmaterial gefunden worden, teilte die Polizei mit. Ein Richter habe deshalb Gewahrsam angeordnet, um Gewalttaten zu verhindern. An den beiden getrennten Fanmärschen nahmen rund 8.000 ungarische Anhänger und 5.000 deutsche Fans teil.