Isabelle Daniel
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Palästinenser melden Tod von Hamas-Führungsmitglied in israelischer Gefangenschaft

Die palästinensische Kommission für Angelegenheiten von Gefangenen hat den Tod des hochrangigen Hamas-Mitglieds Mustafa Muhammad Abu Ara bekannt gegeben. Der 63-Jährige sei nach einer starken Verschlechterung seines Gesundheitszustands im israelischen Gewahrsam gestorben, teilte die Behörde mit. Vor seinem Tod sei er von einem Gefängnis im Süden Israels in ein Krankenhaus im Westjordanland verlegt worden.

Abu Ara sei während seiner Gefangenschaft "beispiellosen Verbrechen" ausgesetzt gewesen, schrieb die Palästinenserbehörde. Sie warf den israelischen Behörden Folter und die Verweigerung einer medizinischen Behandlung für Abu Ara vor. Israel reagierte nicht unmittelbar auf die Vorwürfe.
Isabelle Daniel
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Harris und Trump fordern Kriegsende in Gaza

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihr Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als "offen und konstruktiv" bezeichnet. Die US-Unterstützung für die israelische Sicherheit bezeichnete sie als "unerschütterlich".

Harris forderte zugleich ein Ende des Gazakriegs. "Was in den vergangenen neun Monaten in Gaza passiert ist, ist verheerend", sagte Harris. Sie habe in dem Gespräch mit Netanjahu ihre "ernste Besorgnis über das Ausmaß des menschlichen Leids im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht". 
Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris
Ein Kriegsende forderte auch der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, den Netanjahu am heutigen Freitag in Florida besuchen will. Nötig sei jetzt ein schnelles Abkommen, sagte Trump im Sender Fox News.
Isabelle Daniel
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Netanjahu und Biden treffen sich mit Geiselangehörigen

Angehörige von Geiseln nach ihrem Treffen mit Joe Biden und Benjamin Netanjahu vor dem Weißen Haus in Washington, D.C.
Angehörige von Geiseln nach ihrem Treffen mit Joe Biden und Benjamin Netanjahu vor dem Weißen Haus in Washington, D.C. Kevin Mohatt/Reuters
Nach ihrem bilateralen Treffen sind US-Präsident Joe Biden und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Familienmitgliedern der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zusammengekommen. Der Vater des inzwischen für tot erklärten deutsch-israelischen Entführungsopfers Itay Chen sagte israelischen Medienberichten zufolge nach dem Treffen, der US-Präsident habe den Angehörigen Hoffnung gemacht, dass in den kommenden Tagen etwas passieren werde.

Angehörige der Hamas-Geiseln fordern seit Monaten ein Abkommen mit der Hamas, das die Freilassung der mehr als 100 noch im Gazastreifen festgehaltenen Menschen ermöglicht. Viele Geiselfamilien werfen Netanjahu vor, eine entsprechende Vereinbarung mit der Hamas hinauszuzögern. Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagte heute erneut, es gebe nach wie vor Differenzen zwischen Israel und der Hamas. Diese seien überbrückbar. Nötig sei dafür aber Kompromissbereitschaft. 
Isabelle Daniel
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Joe Biden fordert erneut Waffenruhe

Einen Tag nach seiner Rede vor dem US-Kongress ist Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen worden. Zu Beginn des Treffens erneuerte Biden seine Forderung nach einem Abkommen für eine Waffenruhe im Gazakrieg sowie der Freilassung aller Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, die USA hielten die bestehenden Differenzen zwischen Israel und der Hamas für überbrückbar. Nötig sei aber Kompromissbereitschaft.

Netanjahu hält sich für mehrere Tage in den USA auf. In seiner Rede vor dem Kongress hatte er gestern Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen und der Hamas die Verantwortung für das Leid der palästinensischen Bevölkerung zugesprochen. Nach dem Treffen mit Biden will er auch mit Vizepräsidentin Kamala Harris zusammenkommen. Morgen will er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Florida besuchen.

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Jona Spreter
Jona Spreter

Kamala Harris kritisiert "Pro-Hamas-Rhetorik" von Protestierenden in den USA

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat antisemitische und gewalttätige Proteste im Zuge der US-Reise von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu deutlich zurückgewiesen. Sie verurteile alle Personen, "die sich mit der brutalen Terrororganisation Hamas solidarisieren, die geschworen hat, den Staat Israel zu vernichten und Juden zu töten", teilte Harris auf X mit
Pro-Hamas-Graffiti und -Rhetorik sind verabscheuungswürdig und dürfen in unserem Land nicht geduldet werden.
Kamala Harris
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat antisemitische Proteste im Zuge von Benjamin Netanjahus US-Besuch verurteilt
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat antisemitische Proteste im Zuge von Benjamin Netanjahus US-Besuch verurteilt. Montinique Monroe/Getty Images
Harris verurteilte außerdem das Verbrennen der US-Flagge durch Protestierende; entsprechende Videos aus Washington, D. C., waren auf X zu sehen gewesen. Die Flagge sollte "niemals auf diese Weise geschändet werden", sagte Harris.
Katharina James
Katharina James

Australien verhängt Sanktionen wegen Siedlergewalt im Westjordanland

Australien hat finanzielle Sanktionen und Einreiseverbote gegen sieben israelische Staatsbürger verhängt. Ebenfalls mit Finanzsanktionen belegt wurde eine im Westjordanland ansässige Jugendgruppe. Hintergrund ist eine mutmaßliche Beteiligung der Betroffenen an Gewaltakten israelischer Siedler in dem besetzten Palästinensergebiet. Die australische Regierung wirft den Sanktionierten gewaltsame Attacken auf Palästinenser vor, darunter Prügel, sexuelle Übergriffe und Folter. Dies habe zu Verletzungen und Todesfällen geführt, sagte die australische Außenministerin Penny Wong laut einer Mitteilung.

Premierminister Anthony Albanese sagte, seine Regierung habe die Sanktionen verhängt, "weil es das Richtige ist, dies zu tun". Die israelischen Siedlungen im Westjordanland behinderten eine Zweistaatenlösung und seien völkerrechtswidrig, sagte er. Zuvor hatten auch die USA im Zusammenhang mit Siedlergewalt Sanktionen verhängt. Wong sagte, Australien habe Israel dazu aufgefordert, die Verantwortlichen für solche Taten zur Rechenschaft zu ziehen und laufende Siedlungsaktivitäten einzustellen
Katharina James
Katharina James

Geiselangehörige kritisieren Verschiebung von Verhandlungen

Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind empört über die Verschiebung der indirekten Verhandlungen über die Freilassung der Entführten. Statt in seiner Rede vor dem US-Kongress zu verkünden, dass er das auf dem Tisch liegende Abkommen akzeptiere, verhindere Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "aus persönlichen Gründen, dass das Abkommen zustande kommt", zitierte die Times of Israel die Mutter einer Geisel. Netanjahu hatte in der Rede Kritik am Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen zurückgewiesen.

Entgegen der Hoffnungen von Angehörigen der 120 noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln verkündete Netanjahu keine Vereinbarung über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Entführungsopfer. Die für heute angekündigte Reise einer israelischen Delegation nach Katar zu den indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas verschiebt sich außerdem weiter. Sie werde erst in der kommenden Woche erwartet, bestätigte eine israelische Repräsentantin. Das genaue Datum sei noch unklar.

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Isabelle Daniel
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Nancy Pelosi kritisiert Netanjahu-Auftritt vor dem Kongress

Die einflussreiche US-Demokratin Nancy Pelosi hat die Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress als den "bei Weitem schlechtesten Auftritt eines ausländischen Würdenträgers" im US-Parlament bezeichnet. "Viele von uns, die Israel lieben, haben heute Zeit damit verbracht, israelischen Bürgern zuzuhören, deren Familien als Folge des Terroranschlags und der Entführungen der Hamas vom 7. Oktober gelitten haben. Diese Familien fordern ein Waffenstillstandsabkommen, das die Geiseln nach Hause bringt – und wir hoffen, dass der Ministerpräsident seine Zeit damit verbringen wird, dieses Ziel zu erreichen", teilte Pelosi mit.
Die frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi
Die frühere Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Danny Moloshok/Reuters
Zahlreiche Abgeordnete der US-Demokraten hatten Netanjahus Rede vor dem Kongress boykottiert. Proteste gegen die Rede gab es auch vor dem Kapitolgebäude in Washington, D.C.
Isabelle Daniel
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Hamas wirft Benjamin Netanjahu Lügen vor

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im US-Kongress
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im US-Kongress. Craig Hudson/Reuters
Die Hamas hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, den Stand der Friedensverhandlungen im Gazakrieg in seiner Rede vor dem US-Kongress falsch dargestellt zu haben. "Netanjahus Gerede über verstärkte Bemühungen um die Rückkehr der Geiseln ist eine glatte Lüge und führt die israelische, amerikanische und internationale Öffentlichkeit in die Irre", teilte die Terrororganisation mit. Netanjahu hatte in seiner Rede keine Vereinbarung über eine Waffenruhe verkündet. Sowohl er als auch Vertreter der US-Regierung sprachen jedoch von Fortschritten in den Gesprächen.

Die palästinensische Terrororganisation gab Netanjahu die Schuld daran, dass es bisher kein Abkommen für ein Kriegsende gebe. Auch für das Schicksal der Menschen, die Hamas-Kämpfer und andere Terroristen am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt hatten, machte die Organisation den israelischen Regierungschef verantwortlich.
Isabelle Daniel
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Verhandlungen um Geiseldeal befinden sich laut USA in "Schlussphase"

Bei den Gesprächen um eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt es nach Angaben der US-Regierung Fortschritte. "Es ist an der Zeit, sich zu einigen", sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Die Verhandlungen seien in der "Schlussphase" und man gehe davon aus, dass die Differenzen zwischen Israel und der Hamas überwindbar seien.

Die Vereinbarung, die auf dem Tisch liege, entspreche im Wesentlichen dem, was die Israelis gefordert hätten, sagte der Regierungsvertreter. "Und jetzt brauchen wir einige Dinge von der Hamas, damit wir vorankommen können." Er gehe davon aus, dass es in der kommenden Woche viel Bewegung geben werde.
Graffiti in Tel Aviv erinnern an die mehr als 100 Entführungsopfer, die sich noch immer in der Gewalt von Terroristen in Gaza befinden.
Graffiti in Tel Aviv erinnern an die mehr als 100 Entführungsopfer, die sich noch immer in der Gewalt von Terroristen in Gaza befinden. Ricardo Moraes/Reuters
Isabelle Daniel
Isabelle Daniel

Israelische Soldaten sollen Leichen von Geiseln in Gaza geborgen haben

Bei einem Einsatz im Gazastreifen haben israelische Soldaten Medienberichten zufolge die Leichen von mindestens zwei Menschen geborgen, die am 7. Oktober in das Palästinensergebiet verschleppt wurden. In einem Fall handele es sich um die Leiche einer 56-jährigen Einwohnerin des Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen, berichtete die Jerusalem Post. Bei der Frau handelt es sich demnach um die Mutter von vier Kindern. Ihr Mann sei ebenfalls von der Hamas ermordet worden.
Im Kibbuz Nir Oz ist die Zerstörung nach dem Hamas-Massaker noch immer zu sehen.
Im Kibbuz Nir Oz ist die Zerstörung nach dem Hamas-Massaker noch immer zu sehen. Carlos Garcia Rawlins/Reuters
Mehrere israelische Medien berichteten zudem, dass bei dem Einsatz die Leiche eines 33-jährigen Einwohners des Kibbuz Nir Izchak nach Israel gebracht worden sei. Auch er sei am 7. Oktober ermordet und seine Leiche in den Gazastreifen verschleppt worden.

Bisher konnten sieben Entführungsopfer der Hamas lebend von der israelischen Armee aus dem Gazastreifen gerettet worden. Auch mehrere Leichen wurden geborgen. Mehr als 100 Geiseln befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Hamas und anderer Terroristen im Gazastreifen. Befürchtet wird, dass viele von ihnen nicht mehr am Leben sind. 
Lea-Katharina Krause
Lea-Katharina Krause

Netanjahu spricht vor US-Kongress

Bei seiner Reise nach Washington hält der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Rede über den Gazakrieg. Es hören Abgeordnete aus beiden Parlamentskammern und auch Elon Musk zu.

Verfolgen auch Sie seine Rede in unserem Livestream:
David Rech
David Rech

Israels Delegation erst später für Waffenruhegespräche in Kairo

Für Gespräche in Kairo über eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der Geiseln hat die israelische Delegation ihre Anreise verschoben. Die Unterhändler würden nicht wie geplant morgen aufbrechen, sondern erst in der kommenden Woche, sagt ein Vertreter Israels. Hintergrund sei, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in Washington über Möglichkeiten beraten wollten, wie man zu einer Vereinbarung mit der Hamas kommen könne. Daher habe man die Abreise der Delegation verschoben. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln in dem Konflikt.
Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

UN-Nothilfebüro beklagt Mangelversorgung im Gazastreifen 

Eine bei einem israelischen Angriff verwundete Frau erreicht das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis.
Eine bei einem israelischen Angriff verwundete Frau erreicht das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis. Bashar Taleb/AFP/Getty Images
Die ohnehin schwierige Versorgung von Kranken und Verwundeten im Gazastreifen werde durch das Vorgehen des israelischen Militärs immer schwieriger, beklagt das UN-Nothilfebüro Ocha. Israelische Evakuierungsaufforderungen würden humanitäre Einrichtungen dazu zwingen, zu schließen und die Menschen ihrem Schicksal zu überlassen, teilte Ocha mit.

Anfang der Woche hatte Israel die Bewohner eines Gebiets in Chan Junis zur Flucht aufgefordert. Nach Schätzungen von Ocha flüchteten 150.000 Menschen, ehe das israelische Militär anrückte. Viele von ihnen seien ohne jegliche persönlichen Gegenstände unterwegs gewesen, teilte Ocha mit. In dem Gebiet seien vier medizinische Einrichtungen sowie acht Suppenküchen und Verteilzentren für Lebensmittel gewesen. Die meisten der Einrichtungen hätten schließen müssen.

Israel teilte seinerseits mit, seine Streitkräfte seien aus der Zone heraus angegriffen worden. Das israelische Militär ruft die Bevölkerung von Gebieten im Gazastreifen regelmäßig zur Flucht auf, ehe es die Gebiete mit Bodentruppen angreift. Damit sollen nach israelischen Aussagen zivile Opfer möglichst vermieden werden. Die ständige Verschiebung der Bewohner innerhalb des Gazastreifens wird dabei jedoch international als Vertreibung kritisiert.
Anja Keinath
Anja Keinath

US-Abgeordnete Ocasio-Cortez will Netanjahu-Rede boykottieren

Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat angekündigt, der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor dem Kongress in Washington fernzubleiben. Es sei "ein dunkler Tag in der Geschichte der USA, wenn ein autoritärer Politiker, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt", vor dem Kongress sprechen dürfe, schrieb sie auf X. "40.000 Palästinenser sind tot. Die Geiseln sind nicht zu Hause. Netanjahu ist ein Kriegsverbrecher. Ich werde seine Rede boykottieren", schrieb sie weiter.