Man könnte meinen, ich wüsste immer, was ich abends kochen soll. Dabei bin ich so ratlos wie jeder normale Mensch. Was gibt’s zum Abendessen? Keine Ahnung. Neulich habe ich ein Glas knuspriges Chiliöl gemacht. Ich war durch die in Berlin lebende chinesische Autorin Xueci Cheng darauf aufmerksam geworden. Sie schrieb über die Geschichte der Chilis, die aus Amerika von europäischen Seeleuten nach Südostasien gebracht wurden, nach China kamen, armen Leuten als Salzersatz dienten und in den vergangenen drei Jahrhunderten gentrifiziert wurden. Werden heute von praktisch allen Chinesen geliebt. Und von mir. Zu Reis, zum Spiegelei, zu Nudeln, zu gegrilltem Gemüse. Aufs Butterbrot. Es gibt viele verschiedene Rezepte für so ein knuspriges Chiliöl. Das Prinzip ist immer dasselbe: Im heißen Öl wird Knoblauch und/oder etwas Zwiebeliges frittiert. Dann wird das heiße Öl über Chiliflocken gegossen. Welche Chilis benutzt werden, welche anderen Gewürze dazukommen, all das ist nicht festgelegt.