Samstagnachmittags, in den Stunden zwischen dem Einkauf auf dem Markt und dem Abendessen, stelle ich mir gern vor, welche Zutaten, die ich noch nie miteinander kombiniert habe, zueinanderpassen könnten, welche Aromen zusammen etwas Neues, Köstliches ergeben könnten. Das ist meine Art von Meditation. Neulich zum Beispiel sah ich vor meinem inneren Auge die Flasche Limoncello, einen italienischen Likör aus Zitronen, ein Geschenk von einem Freund, das noch auf seine Bestimmung wartete. Und lag im Vorratsregal nicht noch eine Packung Löffelbiskuits, übrig geblieben vom Oster-Tiramisu? In meiner Vorstellung entwickelte sich eine Idee: Joghurt, Zitronen, Kekse und Alkohol. Frisch, saftig, süß. Perfekt für einen ersten warmen Abend. Vielleicht etwas mehr Zitronensaft? Weniger Zucker? Aber unbedingt ein guter Joghurt, gern griechisch und fett. Als ich das fertige Dessert am Abend abschmeckte, war es noch besser als in meiner Fantasie.