Putin-Ultimatum endet morgen: Zwangs-Impfung oder Berufs-Verbot!
Millionen Beschäftige im Dienstleistungssektor betroffen
Putins Russland versinkt weiter im Corona-Chaos.
Zwischen staatlicher Anti-Impf-Propaganda (gegenüber den westlichen Impfstoffen) und miserablem Gesundheitssystem liegt die Impfquote im größten Land der Welt aktuell erst bei 13 Prozent Voll-Geimpften (knapp 21 Prozent einmal Geimpften).
Die Folge: Allein gestern starben 791 Russen an oder mit dem Virus – mehr als je zuvor an einem einzigen Tag. Mehr als 25 000 infizierten sich mit dem Virus, wobei in vielen russischen Regionen nicht einmal umfassend getestet wird.
Darum greift der Staat nun zu radikalen Zwangsmaßnahmen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Bereits vor einigen Wochen hat die Regierung ein Impf-Ultimatum ausgerufen, um Menschen zu zwingen, sich sofort impfen zu lassen.
In Moskau endet es bereits am morgigen Freitag!
24 Stunden haben Dienstleister – von Banken über Supermärkte bis hin zu Restaurants – in Moskau noch, um mindestens 60 Prozent ihrer Angestellten mindestens einmal mit den russischen Impfstoffen Sputnik V oder EpiVacCorona zu impfen. Ansonsten drohen ihnen ab Freitag Strafzahlungen und sogar die Schließungen der nicht ausreichend durchgeimpften Filialen.
Unklar ist jedoch, ob Putin die angekündigten Strafen nach dem Ultimatum auch umsetzt, da in diesem Fall eine Unterbrechung von direkten Kundengeschäften in Banken, Restaurant-Besuchen und sogar der Versorgungssicherheit von Nahrung in Supermärkten drohen würde. Bereits in der Vergangenheit hatte Russland mit scharfen Lockdowns und Kontrollen gedroht, diese jedoch jeweils spätestens nach ein paar Tagen wieder zurückgenommen, um nicht noch mehr Sympathien bei der Bevölkerung zu verspielen.
21 weitere russische Regionen haben dieselbe Regelung eingeführt. Das Impf-Ultimatum des Regimes endet hier an unterschiedlichen Tagen vor dem 31. Juli.
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Theoretisch bedeuten die Vorgaben laut Branchen-Experten, dass allein in Moskau insgesamt 2,4 Millionen Beschäftigte im Dienstleistungssektor geimpft werden müssten. Dabei gibt es insgesamt erst 3,2 Millionen Geimpfte in Moskau, darunter viele Rentner und Ältere. Aktuell kommen täglich rund 94 000 dazu, wie offizielle Statistiken zeigen. Trotzdem liegt die Impfquote auch in Moskau bei erst 25 Prozent. Viel zu wenig, um die exponentielle Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung zu stoppen.
Einige Firmen greifen dazu zu einzigartigen Maßnahmen, wie die „Moscow Times“ berichtet.
So hat die Pizza-Kette „Dodo Pizza“ eine Aufklärungskampagne unter den eigenen Angestellten gestartet, mit der „die Mythen über die Impfung“ ausgeräumt werden sollen. Jeder Angestellte, der das zweistündige Programm mitmacht und sich anschließend impfen lässt, erhält von seinem Arbeitgeber umgerechnet 25 Euro. Ein Erfolg für die Firma, mit der sie ihre Impfquote auf 65 Prozent steigen konnte.
Andere Firmen haben bislang weniger Erfolg, die Bedingungen von Putins Impf-Ultimatum bis Freitag zu erfüllen. So lägen die Impfquoten bei den Ketten „Fix Price“ und „Metro“ in der Region Moskau erst bei 50 Prozent. Andere Firmen wollten gegenüber der „Moscow Times“ überhaupt keine Angaben zu ihren bisherigen Erfolgen bei der firmeninternen Impfkampf machen.